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Verstörende Fakten zur Adoption in Großbritannien: Englands gestohlene Kinder

Verstörende Fakten zur Adoption in Großbritannien: Englands gestohlene Kinder

Im Sommer waren wir zum Haustausch im Norden von England. Dort stach mir die enorme Anzahl von Plakaten und Werbung für Adoption in U-Bahnen, Bushaltestellen und allerlei öffentlichem Terrain ins Auge. Jetzt habe ich zu diesem Thema einen mehr als verstörenden Artikel gelesen: Die meisten dieser Adoptionen passieren OHNE Einwilligung der Eltern. Einige haarsträubende Fakten:


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Klar, Inobhutnahme und Adoption haben ihre Berechtigung, wenn es um das Kindeswohl geht – zahlreiche, teilweise tödliche endende, Zwischenfälle untermauern, dass das Eingreifen der Behörden gerechtfertigt ist. In England ist daraus jedoch ein einträgliches Geschäft entstanden.NAWposter_2013

Ein paar Fakten aus dem Artikel „Englands gestohlene Kinder“ (Wienerin November 2013), in dem sowohl eine betroffene Mutter, eine Sozialarbeiterin, ein Anwalt und eine betroffene Adoptivmutter zu Wort kommen:

  • Jährliche werden in England ca. 5.000 Kinder adoptiert – Tendenz steigend. Ein Gutteil dieser Adoptionen sind Zwangsadoptionen, geschehen also OHNE Zustimmung der Eltern.
  • Die Unterbringung von unter 1-jährigen hat sich seit 1995 verdreifacht.
  • Teilweise wird den Müttern ohne Vorwarnung das Kind direkt nach der Geburt entzogen – quasi von der Nabelschnur abgeschnitten und weg!
  • Laut der zitierten Sozialarbeiterin haben die Ämter Quoten, die so genannte „Adoption Target“. Wird sie erfüllt, fließt Geld.
  • Viele Sozialarbeiter schneiden auf Provisionsbasis bei der Vermittlung durch Adoptions- und Pflegeagenturen mit.
  • Die Gründe für diese Inobhutnahme sind oft vage: zu jung, keine abgeschlossene Ausbildung, postpartale Depression … es reicht das „Risiko emotionalen Missbrauchs“ – ein schwammiger Gummiparagraph.

Die Eltern müssen also (noch) gar nichts verbrochen haben, um ihr Kind zu verlieren. Das ist so, als würde man jemand schon als Ladendieb bestrafen, wenn er sich nur die Auslage angeschaut hat.
Ian Josephs, Jurist, www.forced-adoption.com

  • Im Gegensatz zu Deutschland, Österreich und allen anderen europäischen Staaten kann in England ein in Obhut genommenes Kind gegen den Willen seiner Eltern vom Familiengericht zur Adoption freigegeben werden.
    Grundlage ist der Adoption and Childhood Act aus dem Jahr 2000 (Blair-Regierung). Er sollte die Adoption erleichtern, damit die Kinder nicht so lange dem Staat auf der Tasche liegen.
    Der Hund liegt im Detail:

    • Im englischen Familiengericht entscheidet der Richter allein – ohne Jury, ohne öffentliche Anhörung. Der Richter verlässt sich meist auf eine Expertenmeinung (mit der sich übrigens 5.500 Euro für ein Gutachten verdienen lässt), als eine Fehlentscheidung zu riskieren. Besagte Experten sind meist jene Sozialarbeiter, die wiederum Quoten zu erfüllen haben.
    • Den Eltern ist es – sofern sie überhaupt vom anstehenden Gerichtstermin erfahren, nicht erlaubt, eigene Zeugen zu laden oder eigene Gutachten oder Beweismittel vorzulegen.
    • Die Adoption wird vom Gericht verfügt und erfolgt anonym. Die leiblichen Eltern erfahren meist erst im Nachhinein von der erfolgten Adoption. Ist das Kind erst mal adoptiert, gibt es keine Chance, das Kind zurück zu kriegen – auch wenn einem das Gericht nachträglich recht gibt.
  • Betroffenen Müttern wird mit der Einweisung in die Nervenklinik gedroht, nicht selten kommt es bei Protesten zu Gefängnisstrafen wegen „Nicht-Kooperation“. Pro Jahr landen etwa 200 Mütter und Väter für ihren Protest oder für ihren Versuch, das Kind ausfindig zu machen und Kontakt zu ihm aufzunehmen, im Gefängnis.
  • Die entzogenen Kinder werden bei Pflegeeltern untergebracht – oft sind es die Sozialarbeiter selbst; denn die Pflege zahlt sich aus: 500 Euro steuerfrei pro Woche.
  • Eltern müssen eine „Schweigeklausel“ unterzeichnen: Wenn sie ihr Kind – wenn überhaupt erlaubt – im Heim oder bei den Pflegeeltern besuchen, dann dürfen sie unter Androhung von Geld- und Haftstrafen NICHT sagen, dass sie das Kind lieben und vermissen! Oder dass sie dafür kämpfen, dass es zu ihnen zurück darf. Was das für die Psyche der Kinder bedeutet …
  • Den Adoptionseltern wird nicht selten eine Lügengeschichte aufgetischt – etwa, dass die Eltern des Kindes verstorben sind. Wenn sie doch nachfrage, erhalten sie keine Auskunft – im Gegenteil: Der Kontakt zu den leiblichen Eltern wird per Anwaltsschreiben unter Androhung einer Gefängnisstrafe verboten.

Last but not least: 2014 soll die so genannte Children und Families Bill in Kraft treten. Adoptionen werden dann noch schneller möglich.

Und: Nächste Woche ist National Adoption Week. Mit Hash-Tag: #NAW2013 Na dann …

Verwandte Links: www.forced-adoption.com


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Hier plaudert Birgit, alias Mutti, 40+, seit 2009 aus dem Nähkästchen: Authentizitäts-Freak, selbstbewusst grauhaarig, kreativ angehaucht, völlig unperfekte Mutter. Familienblog aus dem Leben mit zwei Jungs - Mutter allein unter Männern. Mehr über Muttis Nähkästchen: About. Nix verpassen? Folgt mir via Social Media oder Newsletter.

Dieser Beitrag hat 7 Kommentare

  1. ich bin eine deutsche Sozialarbeiterin u lebe seit 3 Jahren in England. bin total geschockt über die sozialen Verhältnisse hier. kannst Du mir die offizielle Quelle zu Deinem Artikel nennen? vielen Dank!

    1. Die Quelle ist oben im Artikel genannt: Die österreichische Frauenzeitschrift „Wienerin“ (Ausgabe Nov. 2013) – eine Qualitätszeitschrift wohlgemerkt. Dadurch aufgerüttelt und durch eine Beobachtungen in England habe ich aufbauend noch im Internet recherchiert (Quelle ebenfalls genannt).

  2. Finde ich super, dass du über diese Missstände in England schreibst. Geht nicht viel anders in USA zu. Ich habe in England gelebt und kenne was da abläuft mit Familien inzwischen sehr gut. Bin in Kontakt mit Frauen und Familien die diesen Wahnsinn erleiden. Und inzwischen schreibe ich auch darüber.

    Aber Augen auf.. Tendenz geht auch in der BRD da hin.. denn dahinter steht auch an Abbau des Sozialen Netzes und ein Einsacken durch die Industrien dahinter. Adoptionen und Foster Care machen Geld.. viel Geld.

    Ian Josephs Arbeit ist richtig und wichtig.

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