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Eltern-Horror: bewusstloses Kind | Erste Hilfe für Eltern

Eltern-Horror: bewusstloses Kind | Erste Hilfe für Eltern

Es hätte ein ganz normaler Spaziergang werden sollen …
Aber er endete vorzeitig mit Blaulicht, Rettung, Hubschrauber, Kinderklinik.
HORROR für uns Eltern!


Zwischenruf in eigener Sache:

Liebe Leute!
Willkommen am Familienblog "Muttis Nähkästchen"

Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

Alles, das Eltern wissen sollten! Wir bemühen uns um wertvolle Inhalte, die euch wirklich weiterhelfen. Außerdem haben wir immer wieder feine Sachen für euch zu verlosen.

Um nichts zu verpassen, folgt uns doch bitte:


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Welch ein Glück, dass Papa Ersthelfer ist.
Und dass ich mein Handy für den Notruf dabei hatte.

Unsere persönliche Eltern-Horror-Geschichte und was bei einem bewusstlosen Kind zu tun ist:

Wir machten einen Spaziergang zu viert – Papa, Mama und die zwei Jungs. Dann entstand die Idee: Wettlauf über eine steile Wiese – wer zuerst unten ist. Ich dachte noch „Blöde Idee!“ Der Kleine war sehr ambitioniert, wollte unbedingt schneller sein als sein großer Bruder. Bald war klar: Er ist sogar schneller als seine eigenen Beine.

Bumm!

Normalerweise schreit unser Kleiner wie am Spieß wegen jedem kleinsten Kratzer. Diesmal blieb er jedoch einfach nur liegen …

Papa rannte sofort los und bestätigte: Er ist bewusstlos!
Er war käseweiß im Gesicht, aber er atmete.

Bewusstlosigkeit beim Kind – was tun?

Erste Hilfe bewusstloses Kind was tun

Erste Hilfe:

  1. Kind mit dem Namen ansprechen und berühren – aber NICHT schütteln!
    Wenn das Kind reagiert: mit erhöhtem Oberkörper hinlegen, beim Kind bleiben, immer wieder ansprechen.
    Wenn es nicht reagiert:
  2. Puls und Atmung überprüfen.
    Wenn das Kind atmet: in die stabile Seitenlage bringen, beim Kind bleiben und Vitalfunktionen im Auge behalten.
    Wenn es nicht atmet: 30-mal Herzdruckmassage (laut mitzählen hilft!) und 2-mal Beatmung im Wechsel bis die Rettung eintrifft.
    Herzdruckmassage beim Säugling mit Zeige- und Mittelfinger: ca. 1-2 cm tief,
    beim Kleinkind mit Handballen ca. 2-3 cm tief drücken;
    bei Schulkindern mit Hilfe der zweiten Hand ca. 4 cm eindrücken.
  3. Notruf setzen!
    Ein Notruf ist angebracht, wenn das Kind bewusstlos ist, sich anders verhält als gewohnt, erbricht oder stark blutet.

Für alle Stürze gilt: Die Symptome können bis zu 24 Stunden nach dem Unfall auftreten!

Mit Blaulicht ins Krankenhaus

Während mein Mann beim bewusstlosen Kind in der stabilen Seitenlage blieb, bin ich runter zur Straße. Da der Unfall abseits der Straße passiert ist, wollte ich der Rettung unsere Position anzeigen. Bis die Rettung oder der Notarzt eintrifft, vergeht die Zeit wie in Zeitlupe
Rettung und Hubschrauber (!) waren aber wirklich rasch vor Ort. Das Kind kam nach einigen Minuten wieder zu sich, war kreidebleich und sprach nicht. Auch vier (!) Polizeibeamte kamen hin. Er wurde auf Verletzungen und Blut kontrolliert und die Sauerstoffsättigung im Blut gemessen. Die Polizisten haben alle Daten aufgenommen und auch den großen Bruder (11 Jahre) als Zeugen befragt. Die zentrale Frage lautete: Wurde er gestoßen? Nein! Wurde er nicht … man fühlt sich in der Situation dann schon geschockt und unter Verdacht gestellt … :-(

Krankenhaus Kinderchirurgie

Mit Blaulicht ging’s dann ins Krankenhaus. Ein kleiner Teddy-Bär als Geschenk vom Roten Kreuz spendete Trost. Weil er extrem müde war und über Stunden hinweg kein einziges Wort sprach, sondern nur mit Nicken und Handzeichen kommunizierte, wurde er von oben bis unten durchgecheckt: Computertomographie (CT) vom Kopf, Röntgen der Halswirbelsäule und Ultraschall des gesamten Bauchraumes.

War das Kind längere Zeit bewusstlos oder besteht Verdacht auf Hirnblutung, bleibt das Kind zur Überwachung im Krankenhaus – in unserem Fall 48 Stunden.

Erfahrungsbericht: Begleitperson im Krankenhaus

Ausziehbett für Begleitpersonen im Krankenhaus

In unserer Kinderklinik steht neben jedem Bett ein wirklich überraschend bequemes Ausziehbett für Begleitpersonen zur Verfügung. Und das auch auf der Normalstation! Es fehlte uns an nichts: Essen, Bettzeug, Leselampe, Steckdose und sehr, sehr nettes, humorvolles und umsichtiges Personal!

Dafür ist als Begleitperson ein Selbstbehalt von 21,-/Tag zu bezahlen. Ein fairer Preis, wie ich meine. Bei Kindern unter 6 Jahren bezahlt das sogar die Gebietskrankenkasse.

Vom Schulunterricht befreit

Nach den 48 Stunden im Krankenhaus musste das Kind für weitere drei Tage zuhause bleiben. Was heißt eigentlich „Schonung“?, wollte das Kind wissen … Er hätte eigentlich schon den nächsten Einsatz am Bolzplatz geplant.

Keine Erinnerung

Das Kind kann sich nicht an den Unfall erinnern. Er wusste nur, dass wir am Abend in unserem „neu eröffneten Heimkino“ Star Wars anschauen wollten. Der Tröst-Bär vom Roten Kreuz steht immer noch hoch im Kurs. Er heißt jetzt „Ewok“. Denn das Star Wars-Schauen haben wir mittlerweile nachgeholt …

Erste-Hilfe-Kurs

Tja, so schnell kann’s gehen. Wie wär’s also mal mit einer kleinen Auffrischung in Sachen erste Hilfe?

Denn: Ihr könnt nichts falsch machen – außer vielleicht: gar nichts tun!

Erste Hilfe-Kurse in deiner Nähe:


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Birgit

Hier plaudert Birgit, alias Mutti, 40+, seit 2009 aus dem Nähkästchen: Authentizitäts-Freak, selbstbewusst grauhaarig, kreativ angehaucht, völlig unperfekte Mutter. Familienblog aus dem Leben mit zwei Jungs - Mutter allein unter Männern. Mehr über Muttis Nähkästchen: About. Nix verpassen? Folgt mir via Social Media oder Newsletter.

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare

  1. Hallo. Danke für den Hinweis auf den erste Hilfe- Kurs. Man denkt ja immer, einen selbst trifft es nicht. Und wenn es dann doch passiert, kann man so wahnsinnig hilflos sein. Als es uns traf, war unser Sohn gerade drei. Er stand oben auf der Rutsche und ein anderes Kind rief: Schau mal ein Traktor. Mitten in der Stadt tatsächlich ungewöhnlich. Er drehte sich um, viel Kopfüber runter und knallte zuerst mit dem Kopf auf. Blut lief aus Mund und Nase. Kreideweiß und mit schlaffen Gliedern. Kein Handy dabei, die Mutter mit dem anderen Kind verliess fluchtartig den Spielplatz und ich stand allein da mit blutendem, nicht ansprechbarem Kind und der 6 Monate alten kleinen Schwester. Noch nie habe ich mich so hilflos gefühlt. Dann der rettende Gedanke: Kinderarzt gleich um die Ecke. Top Erstversorgung, Krankenwagen mit Notarzt. Der mir dann eröffnete, ich könne mitfahren, aber die kleine Schwester nicht. Wie bitte? Der Streit, der dann entbrannte, führte dazu, dass beide Kinder heulten und schrien. Und ich kurz davor war unserem Helfer eins auf die Nase zu schlagen. Und dann tat ich etwas, von dem ich heute noch überrascht bin. Ich stillte beide Kinder gleichzeitig. Der große war längst abgestillt. Das Bild muss wohl so absurd gewesen sein, das der Notarzt nur sagte, wenn ich denn fertig sei würde er gerne mit uns drei losfahren. Wir bekamen auch ein Stofftier. Es wurde nachher auf den Namen Herr Konrad getauft. So hiess unser dann doch sehr netter Notarzt.

  2. Hallo! Ich bin grade auf deinen bewegenden Artikel gestoßen und finde es unglaublich wichtig, einen „Schlachtplan“ für Notfallsituationen griffbereit im Kopf zu haben.
    Ich möchte eine Anmerkung zu dem von dir dargestellten Ablauf geben: Es gilt, immer zuerst Hilfe holen! Die Leitstelle kann parallel die Rettungskräfte los schicken und einen durch die nächsten Schritte leiten (hilfreich, wenn man vor Schreck alles vergessen hat). Definitiv sollte der Notruf vor Beginn der Reanimation erfolgen, diese dann aber sofort anschließend begonnen werden.
    Also:

    Ansprechen
    Notruf
    Atmung?
    Reanimation/Seitenlage
    durchhalten bis Hilfe kommt

    Quelle: ERC-Guidelines z.B. zu finden hier http://www.ai-online.info/abstracts/pdf/dacAbstracts/2011/241_mueller.pdf (Flussdiagramm auf Seite 3)

    Super, dass du dieses Thema in den Fokus rückst! Ich kann jedem nur empfehlen, gelegentlich die Erste-Hilfe-Kurse aufzufrischen!

  3. Hallo,
    das ist wirklich Horror für jedes Elternteil. Wie immer gut schön leserlich geschrieben. Ich hoffe Ihrem Kind geht es soweit wieder gut.

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