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Ich bin eine Arschlochmutter!

Ich bin eine Arschlochmutter!

Kennt ihr Arschlochkinder? Sie kennen keinen Benimm, sind verzogen, stets fies und gemein. Keiner mag sie leiden. Sicher haben solche Scheißkerle schon einmal irgendwo irgendwie euren Weg gekreuzt. Und wer ist schuld daran? Die Eltern. Eh klar.
Nun, ich oute mich jetzt und hier: Ich bin Mutter eines solchen Arschlochkindes. Oder vielleicht sogar von zweien.


Zwischenruf in eigener Sache:

Liebe Leute!
Willkommen am Familienblog "Muttis Nähkästchen"

Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

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Voraussichtliche Lesedauer: 8 Minuten


Wenn mein Kind ein Arschlochkind ist - dann bin ich doch automatisch eine Arschlochmutter, oder? Oder doch nicht? Eine Abrechnung.


Definition eines Arschlochkindes

Als Arschlochkind (kurz: AK, politisch korrekt auch: Einlaufkind) bezeichnet man einen verzogenen jungen Menschen, der meist durch nervenzerreißende Schreilaute bei Nichterlangen seines Willens auffällt.
(Quelle: stupidedia.org)

Purer Egoismus (die Welt dreht sich nur um mich), Respektlosigkeit gegenüber Eltern und anderen Erwachsenen (Frechheiten), Fehlen von grundlegenden Benimmregeln (verbales Grüßen, Bitte & Danke, bei persönlicher Begrüßung die Hand geben, beim Sprechen in die Augen sehen, etc.), Blaublütertum (Sich bedienen lassen wie ein altes Adelsgeschlecht), das und einiges mehr sind alles Attribute, die ich an einem Kind zum Kotzen finde und solche Kinder gerne auch als Arschlochkind betitle.
(Quelle: fischundfleisch.com)

In unzähligen Blogs und Foren lassen sich zig Leidensgeschichten und Horror-Storys nachlesen. Zum Beispiel hier: nochnemuddi.wordpress.com – dieser Beitrag lag mir dann auch dermaßen im Magen, dass ich mich zur diesem Outing entschloss. Seltsamerweise sind die Arschlochkinder nämlich prinzipiell die Kinder der anderen Mütter. Und komischerweise sind es meist Jungs.
Keiner mag sie.
Alle hassen sie.
Und schuld sind die Eltern, ganz klar.
Arschlochkinder sind nicht von Geburt an Arschlochkinder.

„Sie werden dazu gemacht. Von ihren Arschlocheltern.“
(Quelle: mamaz.de)

In diesem Sinne muss ich zugeben:


Ich bin schuldig!
Ich bin eine AK-Mutter!

… eine Arschlochkindmutter – oder kurz Arschlochmutter.
Ich bemühe mich nach bestem Wissen und Gewissen, gehe sehr reflektiert an die Erziehung meiner Kinder heran. Ich bin verfügbar (obwohl ich eine Working Mom bin), bin interessiert, höre zu, teile ihr Leben, nehme Anteil an ihren Sorgen, ihren Ansichten, ihren Anliegen.
Ich nehme sie wahr.
Ich sehe sie.
Ich bin streng, meine Kinder wissen ganz genau wo und warum welche Grenzen sind, es gibt Konsequenzen.
Und trotzdem überschreiten sie diese Grenzen regelmäßig. Trotzdem schaut immer wieder mal das „Arschloch“ vorbei.

Denn meine Kinder fallen auf – negativ. Der eine ist ein wahrer Wutzwerg, ist unüberhörbar laut, hält sich Erwachsene nur als Personal und Entertainer. Der andere schert sich um keine Konventionen, tut nur was er will (auch in der Schule), grüßt nicht, schaut niemandem in die Augen, hat auch keine Freunde und lässt die Lehrer hochkant auflaufen.
Hab ich irgendein Erkennungsmerkmal eines AK ausgelassen?
Nein? Eben.
Und nein, meine Kinder sind nicht mehr im Kleinkindalter und noch weit vom Teenager-Alter entfernt.

Habe ich versagt?


Meine Geschichte

Beim ersten Elternsprechtag wurde ich von der Lehrerin „abgecheckt“. Denn sogar der Mittermeier findet:

„Arschlochkinder haben immer auch Arschlocheltern.“

Schon nach wenigen Minuten rann ihr sichtlich die Farbe aus dem Gesicht. Denn das Bild, das sie sich offensichtlich aufgrund des Verhaltens des Kindes von mir gemacht hat, scheinte nicht ganz mit der Realität überein zu stimmen. Ich war einsichtig, kooperativ, konnte ihre Situation nachvollziehen, will mit ihr an einem Strang ziehen. Sie musste mich aus der Schublade, in die sie mich unbekannterweise gesteckt hatte, wieder rausholen.

Übrigens: Nach über zwei Jahren Odyssee und jeder Menge Selbstzweifel und Selbstvorwürfen stellte sich übrigens heraus, dass unser Kind ein Asperger-Autist ist ist – darum der fehlende Augenkontakt, darum das mangelnde Grüßen usw. usf. … tja, manchmal kann eine Diagnose auch extrem erleichternd wirken.


Plädoyer: nicht schuldig!

Ich denke, die alleinige Schuld den Eltern in die Schuhe zu schieben, ist zu einfach.
Schublade auf, Schublade zu.
Das greift zu kurz.
Was habe ich mich oft gefragt: Was habe ich nur falsch gemacht?

Heute kann ich aufrecht stehen und behaupten:  Ich weiß, dass ich nichts falsch gemacht habe. Ich bin nicht schuld.


Fuck off!

Wir sind so schnell mit unseren Urteilen. Zu schnell!
Es ist immer ein Mix aus mehreren Faktoren: Charakter, Gesellschaft, Situation und – klar – auch den Eltern. Manchmal steckt eine Beeinträchtigung dahinter, manchmal ein schreckliches Schicksal. Sicher, manchmal ist es auch pure Ignoranz.

Try walking in my shoes!
Urteilt über mich und meine Kinder bitte erst, nachdem ihr mindestens einen Tag in meiner Haut gesteckt habt.
Danke.

So, und nun werft ruhig mit Kommentaren nach mir!


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Arschlochkind

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Birgit

Hier plaudert Birgit, alias Mutti, 40+, seit 2009 aus dem Nähkästchen: Authentizitäts-Freak, selbstbewusst grauhaarig, kreativ angehaucht, völlig unperfekte Mutter. Familienblog aus dem Leben mit zwei Jungs - Mutter allein unter Männern. Mehr über Muttis Nähkästchen: About. Nix verpassen? Folgt mir via Social Media oder Newsletter.

Dieser Beitrag hat 70 Kommentare

    1. Oh mein Gott…
      Du sprichst mir sowas von aus dem Herzen. Mein Sohn ist auch Asperger-Autist. Heute habe ich schon wieder eine Mail aus der Kita bekommen, weil sich mein Kind nicht benimmt und nur Ärger macht. Sitze mal wieder hier und heule. Auch wenn es schon eine Weile her ist, dass du das geschrieben hast, bin ich dankbar, dass du dir die Mühe gemacht hast, das in Worte zu fassen.

  1. Ein klasse Beitrag. Ich hoffe, es lesen ihn ganz viele. Man sieht doch immer nur die Spitze eines Eisberges. Was unter dem Wasser liegt, sehen die wenigsten und urteilen vorschnell.

  2. Sehr mutig und sehr ehrlich! So ist es! Urteilen ist so leicht. Dein Spruch sagt alles aus. Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.

  3. Bin ganz bei dir. Es wird zuviel in Schubladen gepresst, ohne die Hintergründe zu wissen oder überhaupt eine Ahnung zu haben. Liebe Grüße

  4. Huhu
    ich finde es sehr mutig von dir, dass du so offen darüber sprichst. Meine Meinung dazu ist, in jedem Kind steckt ein Arschloch, es ist einfach so. Kinder müssen auch mal rebelieren, sich nichts sagen lassen, Grenzen überschreiten usw.. sonst wären es ja keine Kinder und genau da liegt das Problem. Heute werden Kinder von Geburt an als Erwachsene behandelt, fehl verhalten in der Öffentlichkeit, geht gar nicht und nervt die anderen nut. Ganz ehrlich was interessieren mich die anderen? Wenn mein Kind mittem im Laden einen Trotzanfall bekommt weil es meint es will etwas unbedingt haben, dann soll es eben schreien, weinen was auch immer. Ist mir egal. Leider geht es den meinsten Eltern heut zu Tage nicht mehr so, die Blicke denen man in solchen Situation ausgesetzt ist, üben solch einen Druck auf und Eltern geben nach. Und Kinder die zu allem Ja und Amen sagen haben meiner Meinung nach zuviel Erziehung und zuwenig Kind sein erlebt. (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel)

    Liebe Grüße
    Tashi

    1. unterschreibe ich so voll und ganz! wie oft werden wir blöd angeguckt, wenn der fast 3 jährige knirps mal wieder was energisch durchsetzen will.

  5. Du hast eine total gesunde Einstellung zu dieser Sache. Ich habe selbst noch keine Kinder, bin aber in der bei einer großen Organisation in der Jugendarbeit tätig. In den letzten Jahren habe ich vor allem eines gelernt: hinter einer äußeren Fassade verbirgt sich ein ganzer Ozean voller Erfahrungen, Gefühlen und Verhaltensmustern.

    Gerade über Kinder sollte man nicht vorschnell urteilen – viele „Erwachsene“ haben einfach verlernt, zuzuhören und Hintergründe zu verstehen. Das Bewusstsein und auch die Bereitschaft hierzu fehlen leider vielerorts.

    Danke für deinen tollen Beitrag, der hoffentlich viele Menschen ein bisschen zum Nachdenken anregt! :)

  6. Danke für diesen Bericht…hast du das Verhalten meiner Kinder beschrieben????
    Auch ich habe zwei AK-Kinder. Mädchen und Junge….der Junge ist zwar jünger, aber das Ober-AK…ich habe schon zwei erwachsene Kinder, die waren nie AK-Kinder….so oft habe ich mich schon gefragt, was ich falsch gemacht habe….werde in Schubladen gesteckt….es werden unhaltbare, schwere, falsche Vorwürfe von all und jedem gemacht, weil—ja, natürlich, weil ja nur die Eltern respektive die Mutter Schuld sein kann….
    Ich hasse diese besserwisserischen Menschen, seien es die Erzieher im Kindergarten, die Lehrer in der Schule oder die lieben Nachbarn…bald kann ich nicht mehr…
    Dein Bericht hat mir gezeigt, dass ich nicht die einzige mit AK-Kindern bin, obwohl mir das jeder einreden will.

  7. Super Artikel. Ich glaube dir aufs Wort. Ich kann mir gut vorstellen, dass hinter diesen knappen Sätzen ein ganzer Berg von Tränen, schlaflosen Nächten und Selbstvorwürfen steckt.

  8. Ein schöner Artikel, der genau das sagt, was ich auch letztens dachte (allerdings nicht bezüglich AK): Wer traut sich mal zu sagen, ich bin so jemand?

    Eine Mutter schreit ihr Kind an? Sie ist sicher furchtbar!
    Ein Kind trägt dreckige Kleidung? Es wird bestimmt vernachlässigt!
    Die Mutter stillt (oder eben nicht)? Gott, das arme Kind!
    Das Kind da hat einen Tobsuchtsanfall? Sicher nicht mein eigenes!

    … wo fangen wir mit solchen Denkmustern an und wo hören wir auf?
    Wir sollten alle immer mal wieder darüber nachdenken.

    LG
    Petra

  9. Huhu, ich hab deinen Artikel auch gerade in meinem aktuellen Beitrag verlinkt, da du wirklich genau das geschrieben hast, was ich – und sicher so viele andere – gefühlt haben! LG Eva

  10. Ich bin stolz eine Arschlochmutter zu sein und das jede einzigste Minute jede Sekunde ! I love it !!!!

  11. Stolz ein Arschlochkind zu haben? Soso.
    Stolz darauf, ein unangepasstes, ungewöhnliches und herausforderndes Kind zu haben, mit diesem den Alltag zu meistern und das Kind gegenüber verständlnislosen Zeitgenossen zu verteidigen: auf jeden Fall!
    Stolz darauf sein eigenwilliges Kind dabei zu unterstützen (soweit wie es eben individuell möglich ist) in ein möglichst respektvolles Miteinander hineinzuwachsen und die Aufgabe der Erziehung anzunehmen: unbedingt!

    Stolz darauf, dass das Kind kleinere Kinder drangsaliert, Dinge zerstört, buchstäblich und übertragen über alles hinübertrampelt: Arschlocheltern.
    Arschlocheltern, weil dies bedeutet dem Kind Erziehung zu versagen und die vielen Frustrationen, die diesem Kind im laufe des Großwerdens begegnen werden in kauf zu nehmen. Arschlocheltern, weil sie ihr Kind und/oder ihre Mitmenschen nicht genug achten, um ihrem Kind zur seite zu stehen und sich mit ihm eben auch einmal auseinander zu setzen.

    Oder war das alles anders gemeint?

    1. Nein, „stolz“, dass ich ein Arschlochkind habe, bin ich nicht.

      Ich wehre mich dagegen, als Elternteil eines ungewöhnlichen, herausfordernden Kindes so überschnell in einen Topf geworfen zu werden!
      Mir bleibt doch gar nichts anderes übrig, als die Herausforderung der Erziehung eines solchen Kindes anzunehmen. Um des Kindes willen (weil es ihm ja auch besser geht, wenn er nicht überall aneckt), um unsertwillen (weil wir dich Achtung vor uns selbst nicht verloren haben und auch unsere Nerven Grenzen haben) und alle anderen Menschen, die mit diesem Kind zu tun haben (detto).

      Sicher wird es da draußen irgendwo auch Eltern geben, die ihrem Kind die Erziehung „versagen“ – aber das ist mit Sicherheit eine verschwindende Mehrheit. Denn:

      Ich bin der festen Überzeugung:
      Jede/-r tut zu jedem Zeitpunkt das ihm/ihr jeweils Bestmögliche!

      Aber die Gesellschaft ist – meist ungeachtet jeglicher Bemühungen – sehr schnell mit ihrem Urteil: Arschlochkind = Arschlocheltern!

      Tja, vielen Dank auch!

  12. … und irgendwie hört es gar nicht auf. Mein großer Sohn ist 22 Jahre alt, hat ADS. Fünf dicke Bücher könnte ich nun bis zum jetzigen Zeitpunkt wohl schreiben, gerade ist er dabei auszuziehen. Für uns beide ist es allerhöchste Eisenbahn Abstand voneinander zu gewinnen.
    Hätte es die Schulzeit nicht gegeben, wäre es vielleicht etwas einfacher gewesen. Auch ich hatte stets Verständnis für Lehrer und die Situation im Unterricht, war ganz bestimmt kooperativ und an Lösungen interessiert. Was ich aber, speziell mit Lehren, alles erleben durfte ist schon ne Story. Ach, wäre ich doch „einfach“ nur mal konsequenter mit dem Jungen gewesen, war ein gerne genommener Rat von vielen Seiten. Ich glaube, wenn es eines gibt was ich absolut über die Jahre gelernt habe, dann ist das Konsequent sein. Da darf sich so manches Elternteil mit “ normalen “ Kindern gerne eine Scheibe abschneiden.
    Es gibt da ja die berühmte WAS-WÄRE-WENN-ICH-DIE-ZEIT-ZURÜCKDREHEN-KÖNNTE Frage.
    Ohne mißmutig und verbittert zu sein, aber mit etwas Wehmut denke ich, mit den Erfahrungen würde ich wohl keine Kinder mehr bekommen. Das meine ich ganz und gar nicht abwertend meinem Sohn gegenüber, der sich sein Problem auch nicht ausgesucht hat. Es hat aber meinen Mann und mich sehr, sehr viel Kraft und Ausdauer gekostet, fast unsere Ehe. Ich habe auch einen ganz „normalen“ Sohn ohne ADS, mit ganz normaler Pubertäts*cheiße. Ich weiß wie sehr man abgekanzelt und verurteilt wird mit einem nicht so gut “ funktionierenden“ Kind.

    Eine viel Kraft und Durchhaltevermögen wünschende
    Steffi

  13. Huhu! “Off topic”, aber es ist mir gerade ein Anliegen…
    Sieh mal bitte auf mein Blog, unten in die Sidebar rechts… da gibt es “abonnierte Blogs”… auch Du tauchst dort auf.
    Angezeigt werden bei WordPress die Blogs mit ihren Gravatar-Profilbildern. Bei Dir ist da leider nur der doofe, graue WordPress-Platzhalter. Find ich immer schade- es sieht so lustig aus, wenn alle ein nettes Bildchen haben.
    Magst Du Dir den Gravatar einrichten? – Wird dann auch überall bei WordPress angezeigt, wenn Du eingeloggt Kommentare schreibst! Ich finde das schön…
    Manche wissen es nur einfach nicht- deshalb dachte ich, ich frage mal.
    Hoffe, Du fühlst Dich nicht belästigt.
    Achso- einrichten kannst Du das im Admin Bereich unter “Benutzer” -> “Mein Profil”
    Oder direkt auf http://de.gravatar.com/ – wenn Du die gleiche E-Mail Adresse verwendest, mit der Du auch Dein Blog betreibst…
    Ist eigentlich ganz einfach!
    Ich würde mich seeehr freuen!! :)
    Liebe Grüße, Frau Pingaga

    1. Danke für den Hinweis. Seit ich von wordpress.com auf die selbstgehostete Domain umgezogen bin, ist leider so manches auf der Strecke geblieben … Tja, ich hab mein bestes getan – Gravatar ist aktuell. Wird’s jetzt besser angezeigt? Über Feedback wär ich sehr dankbar!

      1. Kann ich noch nicht genau sagen- die Blogs werden mir nach dem Zufallsprinzip angezeigt. Denke aber, dass es jetzt gehen sollte! :) Danke, dass Du Dich gleich drum gekümmert hast!
        Hab aber auch Rückmeldungen bekommen, dass es wohl oft einfach nicht funktioniert. Seltsam…

  14. Ich habe auch ein solches ak (8) und ein ganz normales (15), beide Jungs.
    Mein AK geht in die 2. Klasse und ist mittlerweile das vierte Mal vom Unterricht ausgeschlossen, weil es in der Schule immer wieder zu Auseinandersetzungen kommt. In der besagten Schublade bin ich bestimmt seit 6 Jahren und es ist egal, dass mein Pupertier so gar nicht wie ein AK ist, sondern ein absolutes Musterbeispiel. Im neuen Schuljahr wechseln wir die Schule, weil die Zusammenarbeit verweigert wird.
    Zusammen mit ADHS wird mir mein AK noch einige graue Haare kosten.
    Dennoch denke ich, dass grade diese Kinder vielleicht dazu bestimmt sind, eine Führungsposition zu übernehmen.
    Mein AK hat eine Menge Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsvermögen. Gute Vorraussetzungen in der großen weiten Welt.

  15. So ein toller und aufrichtiger Artikel!!
    Ich habe auch zwei solcher Kinder und du sprichst mir aus der Seele!
    Vielen lieben Dank dafür ❤️
    Es ist schön zu wissen, dass wir nicht alleine sind!

  16. Bei soviel „das Kind muss sozial angepasst und verträglich sein“ kann ich mir vorstellen, dass eine Diagnose wie Asperger oder ADHS einen als Mutter entlastet. Manche Leute reagieren dann plötzlich sanfter, wollen helfen oder entschuldigen. Als Mensch, der gerne (und auch beruflich bedingt) ungewöhnliche Menschen um sich hat, frage ich mich aber immer, ob diese „Krankheits-Label“ sein müssen… sicher, diese Kranhkeiten lassen sich nachweisen – fast alles lässt sich nachweisen, da wir als Mensch nun mal ein chemisch komplexer Verbund sind…
    ob es aber als „krank“ gesehen wird und pathologisch ist, ist – meines Erachtens- IMMER eine Frage der Sichtweise. Ich finde den Kollegen nicht komisch, der mehr mit Zahlen als mit Menschen anfangen kann. Ich finde es nicht komisch, dass Kinder nicht zuhören, unaufmerksam sind und machen, was sie wollen – auch mal mit Gewalt. Die meisten Menschen machen das – nur tarnen sie es vermeidlich sozialverträglich.
    Ich finde es nur schade, dass wir Kinder mit Krankheiten Labeln müssen, damit wir Erwachsene damit zurecht kommen – egal ob beim eigenen oder fremden Kindern… traurig, dass wir Arschlochkinder „produzieren“ müssen um unser Weltbild aufrecht zu halten.

  17. Danke für diesen Beitrag. Ich glaube damit hilfst du ganz vielen Eltern denen es genauso geht denn man darf nie aufhören zu hinterfragen und positiv zu sein auch wenn es schwerfällt. Es gibt immer einen Grund und erst wenn du diesen herausgefunden hast kannst du etwas ändern oder verstehen. Leider wird sich das Schubladendenken niemals ändern können aber ich finde deine Einstellung toll.

  18. Dieser Beitrag hilft besser zu verstehen dass nicht alles sich gleich so leicht erklären lässt: Ak Kind=Ak Eltern. Ich habe ein sehr ruhiges und unkonzentrietes Mädchen. Sie hat eine Entwicklungsverzögerung in manchen Bereichen sehr stark. Logisches Denken ist schwer und sie antwortet nicht sofort wenn sie gefragt wird.
    Es nervt mich sehr dass viele Ärzte oder Lehrer sich ärgern dass sie so lange braucht. Und fühle mich auch oft unter Druck, alles erklären zu müssen und das vor meiner Tochter.
    Letztens bin ich bei einem Kiefercherurg fast explodiert, weil sie nicht den Mund öffnete und sich benam wie eine 3jährige die Angst hatte (sie ist 12). Er mekerte uns beide an und keifte dass er keine Zeit hat für sowas. Er war 3 mal rausgegangen und hat mich nicht einmal ausreden lassen wo der Hacken ist. Es ist vielleicht ein bisschen anders als ein ADS Kind aber es lässt mich auch immer da stehen als könnte ich meinem Kind nicht richtig beibringen wie man funktionieren muss. Kinder brauchen Erziehung und müssen Regeln lernen, aber sie sind keine Roboter denen man einfach ein Programm hoch lädt und fertig. Manche sind einfach und manche brauchen mehr Zeit und Nerven. Dazu muss ich noch hinzufügen dass ADS/ADHS, Autismus und Entwicklungsstörungen von den Impfungen kommen können. Meine beiden Söhne sind kerngesund und unkompliziert. Der 3. Sohn hat gar keine Impfungen und erfreut sich besster Gesundheit.
    Ich wünsche Ihnen starke Nerven, Geduld und ganz viel Liebe für die Kinder, das ist’s was wirklich hilft.

    Gruß von Kristina

    1. Hallo, alle zusammen!

      „…Dazu muss ich noch hinzufügen dass ADS/ADHS, Autismus und Entwicklungsstörungen von den Impfungen kommen können. …“

      Wie kann es denn sein, dass dieser wissenschaftlich widerlegte Schwachsinn von der lieben Kristina hier unkommentiert bleibt.

      Dazu einen Link mit ein paar Fakten:

      http://www.spektrum.de/wissen/aluminium-autismus-und-andere-vorurteile/1525747?utm_source=zon&utm_medium=teaser&utm_content=feature&utm_campaign=ZON_KOOP

      Ich bin ADSlerin und auch ziemlich müde, was das Thema Impfen betrifft, aber dass hier wirklich keiner was sagt…

      Claudia

  19. Ich habe gerade zufällig diesen Artikel gefunden und mit Interesse gelesen. Meine Jungs fallen auch oft auf durch Lautstärke und Streitereien, vor allem zu Hause oder ums Haus rum und vor allem in dieser Kombination. Manche mögen Sie deshalb für Arschlochkinder halten, das sind sie in meinen Augen aber nicht. Da gibt es andere Kaliber. Die sind leise, vorne rum immer lieb und nett und hinten rum blöde kleine Arschlöcher, die versuchen intrigant zu sein und spielen andere Kinder gegeneinander aus. Das sind für mich die wahren Arschlochkinder, meist erst auf den zweiten Blick erkennbar!!!

    Liebe Grüße
    Julia

    1. Oh ja
      Da spricht mir jemand aus der Seele.
      Vorallem lassen die echte Ak die die eine Einschränkung haben immer schlecht bzw. Dumm dastehen . So Schwächen sie das Selbstvertrauen.

  20. Es spricht mir aus der Seele… Als Mama dreier Kinder, eines davon ebenfalls Asperger Autist, kann ich jeden Satz nachvollziehen…. DANKE

  21. Tiere treten geht übers Arschlochkind sein hinaus. Das ist krank.

    1. Vielen Dank für deine Diagnose. Bitte auch um die entsprechende Medizin. Denn – Schublade auf – ich bin bekanntlich eine unfähige AM (Arschlochmutter). Schublade zu.

      1. Du machst es Dir aber auch einfach in Deiner Opferrolle –Ich bekenne mich und deshalb trägt mich keine Schuld oder ich mache mich über die wirklichen Opfer lustig ?Finde ich nicht gut –Die meisten Arschlochkinder haben eine Anti Autoritäre Erziehung genossen ,,und ich glaube das meint Michael Mittermaier auch—-wenn ein Kind krank ist ,,ist es etwas anderes —Aber ein ARSCHLOCHKIND ist ein Kind das für jeden Scheiß gelobt wird von den Eltern und keine Regeln kennt ,,weil es keine Regeln gibt—Ich habe solche Eltern erlebt ,,und gesehen was Sie in vermeintlich guter Absicht aus Ihren Kindern machen—und deshalb meine ich auch es sind nicht die Kinder —Aber außer Schublade auf und Schublade zu kann ich jetzt wohl auch nichts erwarten .

        Medizin ? Nein das ist zu spät –aber aufhören das Opfer zu spielen ,,wäre ein Anfang —

      2. Lieber Michael,
        danke für dein Feedback! Ich weiß, was du meinst. Mein Problem ist aber: die Leute urteilen – schnell! SEHR SCHNELL! Und ob da etwas dahintersteckt wie z.B. Autismus, dann ist es denen schnurzegal. Denn das Urteil ist bereits gefällt – über das Kind und über die Eltern. Darum wehre ich mich dagegen. Try walking in my shoes! Das ist kein Opfer-Gejammere (schade, dass es so ankommt …), sondern ein Bewusstmachen(-wollen). Ob es mir gelingt, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Offentlichtlich nicht so sehr …
        lg Birgit

  22. Danke für den Artikel, ich kann vieles davon nachvollziehen- aus meiner Sicht sind die “Arschlochkinder” öfter nur überfordert mit dem, was wir Ihnen abverlangen und “funktionieren” nicht nach Plan. Ihre Stärken und Begabungen können Sie im Staatsschulsystem kaum einbringen und erleben eine fortgesetzte Demütigung und Frustration.
    Mit meinem ältesten habe ich die Grundschule als traumatisch erlebt- hat mich zusätzlich zu einem herausfordernden Kind an den Rand der Verzweiflung gebracht.

    Heute weiß ich, das der inzwischen 13jährige hypersensibel ist. Das habe ich aber erst nach der Geburt des 2. “Normalen” Kindes bemerkt.

  23. Ich möchte trotzdem anregen, sich gegen das Label “Arschlochkind” zu stemmen.
    Durch die Verbreitung der Bezeichnung manifestiert sich die die Herabsetzung, der “besondere Kinder” und ihre Eltern ausgesetzt sind.

    1. Ja, du hast Recht! Vielleicht sollte ich über eine Gegendarstellung nachdenken: Mein Kind ist kein Arschlochkind! Danke für deinen Impuls!

  24. Ich bin immer froh, wenn ich lese, höre oder erzählt bekomme, dass andere auch schwierige Kinder haben. Unser Sohn 3 1/2 Jahre alt, hat schon in der Krabbelgruppe die schmächtigen Langweiler drangsaliert. Er war immer mit der Entwicklung den anderen voraus und er fande die anderen Kinder langweilig. Natürlich ist das keine Entschuldigung, andere zu ärgern und ständig die Spielsachen zu klauen oder zu schupsen. Ich habe mich gar nicht mehr zu den anderen Mütter an den Tisch gesetzt, sondern mich mit den Kindern auf dem Boden gesessen, um schnell eingreifen zu können. Unser Sohn hat sich dann angewöhnt, wenn er aggressiv und wütend war und die anderen sich (seiner Meinung ) doof anstellen, nicht mehr anderen gegenüber „falsch“ zu handeln- er hat angefangen sich selbst in den Handrücken zu beissen! Das ging soweit, dass er richtig Hornhaut an diese Beiss-Stelle bekommen hat. Schockierendes Entsetzen der anderen Mütter, worauf ich dann antworten musste „sei froh dass er sich beisst, die Alternative wäre dein Sohn bekommt von ihm eine geballert“. Im Lauf der Krabbelgruppenzeit haben sich die anderen Kinder auch zu Tyrannen entwickelt, diese Wahrnehmung hat aber den Mütter über ihre eigenen Kinder gefehlt, wir waren abgestempelt weil‘ s unser Sohn einfach nur früher konnte! Fazit war, dass wir nie zum Spielen eingeladen wurden, weil unser Kind so doof war und ich mich aus dieser Krabbelgruppe herausgenommen und mich von diesen Heuchlerinnen zurückgezogen habe!
    Das Fehlverhalten ist einem unangenehm und peinlich und die Gesellschaft (die eh verroht ( vordrengeln, danke und bitte fehlt auch vielen Erwachsenen oder alten Menschen)) genau diese Gesellschaft lässt einen schlecht fühlen und als Versager dastehen, obwohl sie kein deut besser ist! Was sollen denn Eltern ihrer Meinung nach tun? Ihr Kind ständig schimpfen, bestrafen oder versohlen? Ich habe mich entschieden mein Kind nach besten Wissen und Gewissen zu erziehen, mit Liebe, Stränge und Regeln! Aber ich werde mein Kind lieben und hinter him stehen und mich nicht ständig schämen, weil’s nicht wie eine Maschine funktioniert!

    Viele Grüße

    1. „Die schmächtigen Langweiler“. Ist das dein Ernst?
      Klingt eher nach Arschlocheltern statt Arschlochkind. Wer Toleranz nicht lebt, braucht sie auch nicht zu erwarten.

      1. Danke, das hat mich auch getriggert.

  25. Ich danke dir für diesen Beitrag! Ich bin so happy das es nicht nur mir so geht. ?

  26. Ein großes hallo an alle die es ebenfalls schon kapiert haben. Urteilt nicht über Andere! Schaut mal auf euch selber und euer Verhalten, und besonders auf das Eurer Kinder. Ihr könnt gerne weiter den Schein waren, aber ich habe euch und eure Fassade durchschaut. Und jetzt müsst ihr mit eurem Kind zum Psychologen, nicht ich! Ha! Danke für deine Worte, liebe Rabenmutti, denn; mir geht es schon lange so. Und ich kann das bla bla dieser Menschen nicht mehr hören. Meine „Freundin“ deren Tochter so perfekt ist, Hochbegabt ? und überhaupt… von mir aus, aber nicht MIT mir. Bitteschön. Wir gehen unseren eigenen Weg. Mach weiter so, sag den Leuten ruhig was abgeht! Liebe Grüße

  27. Liebe Arschlochmutti,
    uns ging es nicht anders. Aufbrausend, Tobsuchtsanfälle, hauen, beißen… auch der Hund blieb nicht verschont.

    Mit 4 gab es die Ergo-Therapie… war bei uns Zeitverschwendung.
    Mit 5 haben wir mit dem Kindergarten die frühpädagogische Heilpädagogik beantragt. Im Vorgespräch (mit der Ärztin) wurde festgestellt, dass sie den Moro-Reflex durchzieht. (http://entwicklung-kinder.de/moro-reflex.htm)
    Die Heilpädagogin hatte mir eine eindrucksvolles Beispiel benannt.

    „Stell dir vor du hast deine erste Fahrstunde. Sitzt im Auto. Das Ding fährt. Hier ein Spiegel, da ein Spiegel… Kupplung – Linker Fuß (?), Bremsen … äh.. links/rechts? … Gas geben rechts… die Kreuzung kommt. Du sollst links abbiegen. Spiegel, Bremsen, Kupplung (welcher Fuß noch mal?) und dann redet der Fahrlehrer auch noch..nach 45Min kommst du fix und fertig wieder nach Hause.

    So ungefähr fühlt sich unser Mädchen den ganzen Tag. Kein Wunder, dass sie bei einer vermeitlichen „Kleinigkeit“ ausflippt.

    Wir bekamen auch Krankengymnastik dazu. Schon nach der zweiten Stunde ging es ihr besser. Der Atlaswirbel (https://www.atlantotec.com/de/grundlagen/atlaskorrektur-wichtigkeit) war aus dem Kurs. Somit konnte es unter anderem mit dem Gleichgewicht nicht klappen. Socken anziehen war ein Grund total auszuflippen und das Kinderzimmer auf links zu drehen.

    Ich sehe Arschlochkinder inzwischen mit anderen Augen.

    Liebe Grüße
    Svenja

  28. Ein Klaps auf den Po hat noch nie jemandem geschadet….
    Du musst härter durchgreifen…
    Nehme ihr konsequent was ihr Spass macht, wenn sie nicht hört…
    ….. blablabla…..
    Ich habe ein Arschlochkind. Ich bin eine Arschlochmutter. Und eine Arschlocherzieherin…nur dass die Kids in der Schule auf alles was ich sage, hören.
    Und? Warum klappt es zu hause nicht? Ich weiß es nicht. Zu viel Reflexion..zu viele gute Tipps von anderen. Ich verbringe die Zeit lieber mit ihr, als mit guten Ratschlägen. Ich liebe sie einfach so wie sie ist….und das hat lange gedauert!

  29. Toll geschrieben, prima Sichtweise. Eigentlich bin ich auch ne Arschlochmama….cool.

  30. Interessanter Blog-Artikel, lesenswert. Ich denke es ist nun mal auch so, dass neben bestimmten Umständen (ADHS, Hypersensibilität, etc.) die sich niemand so aussucht, die Erziehung nicht nur von den Eltern ausgeht. Das wird gerne mal so hingestellt, stimmt aber nicht. Ob wir wollen oder nicht, die Gesellschaft prägt auch den Einzelnen. Das ist bei Kindern nicht weniger der Fall als bei Erwachsenen. Wenn es Kinder gibt, die sich so benehmen, dass wir es als daneben empfinden – dann ist das die eine Sache. Es sind immerhin Kinder und oftmals kennen wir die Umstände nicht. Aber was ist mit all den Erwachsenen Arschlöchern? Die immer nur um ihren eigenen Vorteil bedacht sind? Die gewalttätigen Erwachsenen? Diejenigen, die sich an Frauen oder Kindern vergreifen? Die Liste ist ewig lang. Unglaublich viele solcher Erwachsener sind Teil dieser Gesellschaft, oft genug in Führungspositionen, bei Polizei, Militär, etc. Das waren nicht alles „Arschlochkinder“. Und diejenigen, die es waren hätten sich vielleicht auch anders entwickeln können. Unser Problem sind nicht die Kinder, die Nerven kosten. Unser wirkliches Problem sind die erwachsenen Arschlöcher. Die haben im Gegensatz zu Kindern nämlich keine wertvollen Entwicklungsjahre mehr vor sich. Solange es erwachsene Arschlöcher gibt, ist es unfair Kinder zu verurteilen. Denn die verhalten sich letztlich so, wie es die Gesellschaft vorlebt…und dabei spielen die Eltern nur eine Teilrolle.

  31. Wow.. was ich hier lese finde ich zum Teil beeindruckend und zum Teil erschreckend.
    Natürlich sind anstrengende Kinder halt mal anstrengend und Chapeau für die Eltern, die das ohne Nervenschaden durchstehen… Aber es gibt Kinder, die keine Grenzen kennen, bzw. keine Konsequenz kennen lernen. Und diese entwickeln sich durch die hilflosen, achtlosen oder sorglosen Eltern nun mal zu Arschlochkindern. Auch mir fällt es manchmal schwer meinem Kleinen etwas zu versagen, bzw. konsequent zu sein.. Aber das nennt man halt Erziehung.

    In unserem Bekanntenkreis gibt es einen Jungen, der mit Absicht anderen weh tut. Physisch genauso wie psychisch. So hat er z.B. einem Jungen mit Ansage (Achtung, das tut jetzt weh) aus kurzer Distanz einen Fussball direkt in die Nüsse geschossen. Als dieser sich vor Schmerzen krümmte und natürlich weinte, zog der BEngel lachend ab. Die Mutter stand nebendran und sagt nichts. Find ich nicht unbedingt normal.
    Oder er verbietet Mitschülern den Kontakt mit anderen Schülern. Wobei es krass ist, dass die sich das gefallen lassen..
    Ein Angriff zu viert auf ein gleichaltriges Mädchen ging auch auf sein Konto, dabei wurde auch noch reingetreten, als die Kleine auf dem Boden lag.

    Also ja: es gibt Arschlochkinder. nur sind diese nicht schuld daran. Es sind die Eltern (mein Sohn ist halt ein Alphatier… Mein Kind ist halt wild… was soll ich denn machen? Er weint ja, wenn ich ihm x verbiete oder ihn mit y bestrafe.. blablabla)

    von daher: Dein Kind hat Asperger, ok. Du bist entschuldigt… Aber viele anderen machen es sich mit Ihrem „mein-Sohn-wird-gedisst-dabei-ist-er-nur-wild-Geflenne“ definitiv zu leicht.

    Ich hoffe ihr versteht das nicht falsch hier 😉

    Liebe Grüße

    Ben

    1. Und weil es solche Eltern gibt, werden alle anderen Eltern mit auffälligen Kindern eben in genau die Schublade auch gesteckt. Darum geht es doch in dem Block.. dass schlicht und ergreifend von Außen kaum beurteilt werden kann, wie die Verhältnisse im Elternhaus tatsächlich sind, sei denn, jemand verbringt viel Zeit mit dieser Familie. Es geht darum, auch andere Optionen in Erwägung zu ziehen, etwas mehr Verständnis aufbringen zu können und zwar außerhalb solcher Extremfälle – wie in Ihrem Kommentar beschrieben. Menschen reagieren meist aus Unwissenheit negativ. Dem kann man ggf entgegenwirken, wenn Wissen und Erfahrungen ehrlich weitergegeben werden. Wer sich interessiert, nimmt es mit, wer sich nicht interessiert, lässt es liegen. Ich hab aus dem Beitrag in keiner Weise eine Pauschalisierung herauslesen können, sondern lediglich einen Erfahrungsbericht. Oder liege ich vielleicht falsch?

      Liebe Grüße

      1. Der Artikel ist ja schon älter. Mir fällt auf, dass es hauptsächlich Reaktionen zum Asperger-Kind gibt. Aber du hast ja auch deinen Wutzwerg beschrieben, der sich Erwachsene nur als Entertainer hält (witzige Beschreibung übrigens…). Was ist denn aus ihm geworden?

      2. Mein Wutzwerg geht mittlerweile ins Gymnasium. Und ist immer noch emotional sehr ausladend. Ist eben sein Charakter. Bis zu einem gewissen Grad muss man Eigenschaften eben akzeptieren. Ich kann und will nicht dauernd am Kind herumnörgeln und herumdoktern – es bleibt uns, ihn liebevoll zu begleiten und ihn an unsere eigenen Grenzen zu erinnern.

  32. WOW 👏👏👏

    Danke für diesen tollen Beitrag – in diesen Momenten merke ich das ich nicht alleine bin mit meinem AK Kind.
    Wir haben 3 Kinder ( 8,6 und 2) die beiden älterem sind Mädels und der kleine ein Bub.Wir wussten bei der grossen schon vom Kindergarten her das sie nicht einfach ist und jetzt nach fast 2 Jahren grundschule hatten wir schon so viele Gespräche das ich den überblick verloren habe und das 2 Lehrer die Klasse verlassen haben. Und das nur weil mein hypersensibel Kind verträumt ist und halt eben oft so stur nur das macht was sie will .

    ständig wird man in eine Schublade gesteckt und all diese nervigen Blicke wenn Mama unterwegs mal nein sagt und eben nicht das gewünschte malbuch kauft – gleich darauf das geweine folgt.
    Gerade gestern haben sich 2 alte wirkliche schrille Frauen maßlos darüber beschwert weil mein kleines müdes Kind an der langen Schlange der Kasse angefangen hat zu weinen.die kamen doch tatsächlich mit dem Geschäftsführer daher und wollten versuchen mich rausschmeissen zu lassen. , , Ernsthaft “ jetzt ihr hattet mich hören sollen – sowas lasse ich mir schon lange nicht mehr Gefallen .

    Und wie sehr es mich stört man darf mit kleinkind ja anscheinend nicht mehr fliegen – mein weinenden Sohn würde letzten Sommer auf dem 3 stuendigen flugweg in denn Urlaub als idiotischer Bastard bezeichnet und das man das balg am liebsten sofort aus dem Flugzeug werfen sollte dann hätte man eine plage weniger

    Tatsache Kinder heutzutage haben nur noch denn Stellenwert unnütze laute nervige plagegeister . Mir als Mutter tut es im Herzen weh das andere so über meine Kinder herziehen ohne nachzudenken was sie da sagen. Waren die denn niemals klein – ach ja ich vergass sie waren ja alle kleine Engel als KINDER.

    Ich muss mich immer fragen ob ich meinen Kindern das beste mit aus dem Weg gäbe . Denn jeder von außen meint ja wir machen das und das falsch.

    Ich für mich weiss ich ziehe Kinder gross und keine kleinen Erwachsene – ich kämpfe so dafür das sie noch lange Kind bleiben dürfen . Bei uns gibt es keine gossensprache und ivh lege wert auf Anstand , Umgangsformen und hofflichkeit . Ich gebe mir immerzu Mühe meine Kinder ruhig und still zu halten aber ich lasse mir von keinem anderen mehr sagen das meine Kinder falsch sind.

    Ich bin stolz auf meine Kinder und ich werde nicht an mir oder ihnen ändern damit sie auch so kleine Gesellschaftszombies werden damit sich auch ja niemand gestört fühlt !

  33. Ich bin ebenfalls Mutter eines unheimlich liebevollen und wissbegierigen AK. Und ich War vermutlich selbst ein AK :) wurde zumindest so behandelt und aus heutiger Sicht.. naja… Ich verstehe mich, meinen Sohn und unsere Umwelt plötzlich durch eine mutmaßliche Diagnose sehr viel besser.

    Vielen Dank für all die heilsamen Worte!

    Liebe Grüße!

  34. Ich bin da vollkommen bei Ben.
    Und nein – ich habe nicht nur Erfahrung mit einer Bekannten, sondern arbeite im Grundschulbereich und habe selber zwei Kinder. Junge und Mädchen. Den Begriff Arschlochkind würde ich niemals benutzen, für KEIN Kind, egal wie „auffällig“. Es gibt heutzutage eine Menge Kinder, welche ein Verhalten an den Tag legen, welches nicht kompatibel mit einer Gruppe Gleichaltrigen ist. Es geht hier nicht darum, dass Kinder für einige Menschen Störenfriede sind, sondern darum, dass immer mehr Kinder verbal, körperlich, emotional, psychisch gewalttätig sind. Da werden vermeintlich schwächere Kinder bedroht, geschlagen, unter Druck gesetzt, geradezu gequält und diese Kinder lassen sich nichts von den Erwachsenen sagen, keine Sanktion hilft.
    Diese Kinder sind nicht alle „krank“ im herkömmlichen Sinn, sie benötigen keine Therapien, keinen Psychologen, keine Medikamente.
    Sie brauchen ERZIEHUNG. Klare Grenzen, klare Strukturen. Das benötigen alle Kinder. Gewiss, die Einen fordern es mehr ein, als die Anderen. Bei dem einem Kind läuft es problemlos, das andere Kind treibt einen zur Verzweiflung. Alle Facetten sind möglich. Aber bitte, bitte, erzieht eure Kinder von Anfang an. Auch, wenn ihr nur wenig Zeit mit Ihnen verbringt, weil ihr sie früh in die Fremdbetreuung geben wolltet oder musstet. Auch wenn es viel einfacher ist, sein Kind als „lebendiger“, „lebhafter“, „wilder“, „durchsetzungsstärker“ , als „geborene Führungsperson“ oder als „alpha Tier“ zu bezeichnen, wenn man merkt, dass sein eigenes Kind den sehr weit gesteckten Rahmen eines „normalen“ kindlichen Verhaltens, deutlich sprengt.
    Holt euch professionelle Unterstützung, wenn ihr merkt, dass ihr es nicht schafft.
    Denn – und das vergessen besagte Eltern leider sehr gerne – es gibt auch die andere Seite. Die Kinder, die unter euren Kindern leiden! Die Kinder, die ertragen müssen, dass geschrien, getobt, Gewalt ausgeübt wird. Die bedroht werden, beschimpft, geschlagen. Die Angst haben, in die Schule zu gehen. Die Kinder, die tagtäglich erleben müssen, dass sie keine Hilfe von den Erwachsenen erfahren, weil es nicht wirklich viele Möglichkeiten gibt, diesem Verhalten Einhalt zu gebieten. Die Eltern dieser Kinder leiden mindestens genauso wie die Eltern, die Verhaltensoriginelle Kinder haben.
    Ich kenne beide Seiten. Ich arbeite mit Kindern die emotional sozial Entwicklungsgestört sind.
    Und ich liebe diese Arbeit. Und auch diese Kinder.
    Zu Hause aber habe ich ein Opfer. Bedroht, geschlagen, voller Angst. Und dem Wissen, dass sich bis zum Wechsel an die weiterführenden Schulen (aber hoffentlich dann!) nichts ändern wird.
    Liebe Eltern, ruht euch nicht aus, auf der vermeintlichen „Stärke“ eures Kindes, wenn ihr doch selber genau spürt (oh ja, ihr spürt es alle), seht, erlebt und von der Umwelt reflektiert bekommt, dass es weit mehr ist als das.
    Auch und besonders, wenn es mühsam ist. Denn dann ist es ganz sicher nötig.

    1. Ich kann Hasenmutti und Ben einfach nur beipflichten. Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Ich habe auch 2 Kinder, die oft mehr oder weniger unter solchen Kindern zu leiden haben. Das ist dann die andere Seite und die Sorgen deswegen sind genauso groß.

    2. Mein Schnuggl ist Autist. Ich ruhe mich ganz bestimmt nicht auf der „vermeintlichen Stärke“ meines Kindes aus. Und er ist weit friedlicher als die „Normalen“. Aber er tut sich manchmal einfach schwer damit, Regeln zu befolgen. Ruhe ich mich aus, weil ich von ihm nicht dieselben Dinge erwarte, wie von seiner Schwester, weil er sich damit unglaublich schwerer tut? Eltern „schwieriger“ Kinder pauschal abzuurteilen ist so viel einfach…

  35. Mein Sohn ist FAST genau so ein AK wie ich es damals war.Damals hat nur keiner geglaubt ein Mädchen könnte so sein,also habe ich angestiftet o gemacht&die Jungs haben die Strafe bekommen.
    Mein Sohn entwickelt sich gerade zu einem richtigen kleinen Monster,aber ich könnte stolzer nicht sein!Er ist erst 17 Monate&irgendwann wird man bestimmt das ADHS seiner Eltern,die Hochsensibilität/-begabung der Mutter(es ist ein Fluch öfter als ein Segen!) oder wer weiß,vll nichts davon.Was für mich zählt ist die grenzenlose Lieb&das Vertrauen zw ihm und uns.
    Seine Eltern sind normale Erwachsene geworden mit sehr viel Liebe&genau so viel Strenge.Wir lassen unser Monsterchen genau so auewachsen.Kind sein&sich entwickeln.Seine eltern werden respektiert&geachtet,aber nicht gefürchtet,sind aber weder MitLäufer noch JA-Sager,haben eigene Meinung&stehen dazu ohne dran auf Teufel-komm-raus zu bestehen und vor allem haben seine Eltern den Rückgrat zu Fehler zu stehen&nach Möglichkeit wieder gut zu machen.
    SO sind die Eltern unseres AK.Wir waren selber so,wir wissen was in ihm vorgeht.Aber wir wissen auch es gibt so viele Facetten eines jeden Einzelnen&so viele Einflüsse,dass man manchmal schreien könnte über sich selbst.
    Wie man sein AK Kind erzieht o ob es eines ist,liegt oft im auge des Betrachters.Man mag für&wegen eines Kindes haftbar gemacht werden,aber Rechensbaft ablegen muss jeder am Schluss nur dem eigenen Gewissen.

    Ich liebe mein AK&vertraue darauf,dass er mit Liebe&Strenge,zu dem Erwachsenen wird dem auch das eigene Gewissen den Weg zeigt.

  36. Der Ausdruck „Arschlochkind“ ist grausam, ganz unabhängig davon, ob ein Kind an einer Krankheit leidet oder vernachlässigt wird (= fehlende Erziehung). Denn so oder so kann es nichts dafür. Der Begriff sagt viel über die Erwachsenen aus, die den Ausdruck benutzen und wenig über die Kinder selber, denn kein Kind kommt als „Arschlochkind“ zur Welt.

    Das Selbstmitleid, welches in dieser Diskussion mitschwingt, weil man von einem „schwierigen Kind“, quasi wie von einer Krankheit, betroffen ist, finde ich gegenüber ebendiesen Kindern demütigend und würdelos.

    Verhaltensauffälligkeiten sind oft verschlüsselte Botschaften der Kinder an die Umgebung. Einsamkeit, Unterforderung, Überforderung, Vernachlässigung, Beschämung… leiden Kinder Zuhause oder in der Schule, ist es für sie oft nicht möglich, in Worte zu fassen, was sie bedrückt. Selbst wir Erwachsenen haben oft Schwierigkeiten damit!

    Zielführender als Selbstmitleid und Demütigung von Kindern wäre es also, für sich und das Kind professionelle Hilfe zu suchen.

    1. Danke für deine Rückmeldung! Glaub mir, das tun wir (professionelle Hilfe). Aber dennoch sind wir vor Vorwürfen und Unverständnis nicht gefeit. Die Intention hinter diesem Artikel war nicht Selbstmitleid. Vielmehr möchte ich Unbeteiligte zu mehr Vorsicht bei vorschnellen Verurteilungen anregen. Aber scheinbar war ich nicht erfolgreich damit – schließlich bezichtigst du mich des Selbstmitleids. Wohl also besser in Würde schweigen als das Maul aufmachen. Ja, damit wäre unsere Gesellschaft definitiv einfacher handhabbar.

  37. @dummy: sollte bei deinem Kind je HB diagnostiziert werden, so hoffe ich, dass sich dies auch in der Rechtschreibung widerspiegelt und er vom inflationären Gebrauch des Sonderzeichens „&“ absehen wird.

    Muttis Nähkästchen: ich glaube, dass die Eltern gemeint sind, wie Ben sie nennt. Diejenigen, die dabei sind, wenn ihre Kinder anderen weh tun und dazu nichts sagen. DIejenigen, die hier schreiben, dass sie stolz sind, selbst ein AK gewesen zu sein und stolz darauf, jetzt eines haben. Weil aus ihnen ja etwas geworden ist. Scheiss auf die Menschen, denen sie in all den Jahren zuvor Leid zugefügt haben.

    Aber ja, grundsätzlich wird zu schnell geurteilt. Von Eltern, die noch keine sind („ich würde das alles anders/besser machen“ und von denen, die KInder haben, welche der Norm entsprechen („ich habe doch ein KInd im selben Alter, bei uns geht das doch auch!“) Es ist eben immer einfacher, sich mit anderen zu beschäftigen, als von sich selbst zu sprechen.

  38. Auch wir haben eine regelrechte Odyssee hinter uns mit Schulausschluss etc. Unser Kind war absolut unproblematisch in der SS und als Baby. Kein Schreikind nichts. Der süsse Kleine halt. In der Spielgruppe fing es an. Im Kindergarten (gehört bei uns in der CH zur Schulpflicht) wurde er dispensiert. Musste den Kiga fertig machen in einem Kindergarten, in dem stark behinderte Kinder sind. Das ganze endete darin, dass wir nun selber eine Privatschule bezahlen müssen (weil wir uns geweigert haben, das Kind in ein Schulheim zu geben). Inzwischen haben wir Diagnose ADHS (übrigens ist er nicht geimpft, liebe Kristina… so von wegen das kommt von Impfungen), er bekommt Medikinet und seit da klappt es in der Schule. Er ist ruhiger, nicht mehr so impulsiv, kann sich konzentrieren. Ja und nun wird er auch öfters gelobt (wir reden hier nicht von uns Eltern), das tut ihm gut. Die Schwarze-Peter-Karte konnte er endlich ablegen. Sein Selbstvertrauen steigt. Die Diagnose hat uns geholfen, dass sich unser Kind besser fühlt, weil wir ihm jetzt helfen können. Von vielen Seiten heisst es: heute wird ja jeder gleich als ADHS Kind abgestempelt. Und: braucht es eine solche Diagnose überhaupt, diesen Stempel „krank“? Berechtigte Frage. Aber meine Antwort: die braucht es nur wegen dem Umfeld. Weil man Kinder nicht mehr akzeptiert, wenn sie Ausbrüche haben; weil man Kinder nicht akzeptiert, wenn sie unruhig sind; weil man Kinder will, die funktionieren wie ein Roboter. Nicht das Kind ist das Problem, sondern die Menschen drumherum. Oft hört man: früher hatte kaum einer ADHS. Meine Antwort: Doch! Nur wars egal, dass er zappeliger ist, als andere. Heute ist das leider ein Problem.
    Mein Kind ist KEIN AK, mein Kind ist ein wunderbar gut erzogenes Kind, das Bitte und Danke sagen kann. Aber durchs ADHS zappeliger und manchmal impulsiv (wenn er eine Reizüberflutung hat oder nicht bekommt, was er will)

    1. Liebe Nadine! Danke für deinen wertvollen Beitrag! Das zeigt die Nöte, denen Eltern heute vielfach gegenüberstehen! lg Birgit

  39. Danke Dir für diesen Beitrag. Er wirkt auf mich motivierend! Ich bin Erstlingsmama seit knapp 5Wochen. Bereits in der Schwangerschaft spürte ich negative Atmosphären mir (mit Babybauch) immer deutlicher. Anfangs dachte ich, ich bilde mir das ein. Doch im dritten Trimester wurde es immer Unverdrängbarer… Meist waren es Frauen entweder Rentnerinnen, die mich mit abfälligen Blicken und Augenleiern straften oder jüngere Mädels meist mit Partner, die ebenfalls siegreichen Blicke parat hatten. Noch auffälliger wurde es, wenn ich und mein Mann höflich grüßten wurde ich komplett ignoriert… Ehrlich das tat mir teils sehr. Ich habe auch eine Vorgeschichte und kann mich selbst bei Fremden schlecht abgrenzen.

    Doch diese Erlebnisse in der Schwangerschaft und nach der Geburt führten zu starken Schuld-Gefühlen… was ist wenn meine Kleine schreit und nicht aufhört… und sich alle gestört fühlen und ich entsprechende Kommentare etc. Ernte. Ich kann mittlerweile behaupten, daraus entsteht momentan eine Angst… Noch bin ich im Wochenbett und mein Mann begleitet mich. So dass einer das Baby „beruhigen“ kann… Aufgrund meiner Lebensgeschichte spüre ich Wut. Wut ausgelöst aus großer Scham und Verzweiflung aus Angst… Diese Gefühle kann ich zu ordnen, weiß durch was und wen sie getrichtert sind… aber dein Beitrag half mir gerade sehr und dadurch vielen Dank… !

    Ich werde mein Kopf oben tragen. Meine Kleine ist eine Neugeborenes und wenn sie schreit hat sie ein triftigen Grund! Sie ist neu auf dieser Welt… eine Welt, die mir selbst meist fremd ist… Wir haben keine einfache Schwangerschaft und Geburt durch… also sie darf alle Gefühle dieser Welt haben! Dafür sind es Kinder und schlimm ist das Erwachsene Gefühle, wie Wut verbieten und dann wundern sich alle, wenn es knallt und es zu Affektreaktionen kommt…

    Vielen Dank für deinen Artikel!!!

  40. Hallo Birgit,

    dein Beitrag ist zwar mittlerweile schon 9 Jahre alt, aber das Thema „Arschlochkinder und ihre Arschlocheltern“ wird wohl bestehen bleiben.

    Dass Arschlochkinder immer auch Arschlocheltern haben, stimmt natürlich nicht. Arschlocheltern lassen sich aber, meines Erachtens und meinen Erfahrungen nach zu urteilen, leicht identifizieren. Dazu eine kleine Anekdote von unserem letzten Besuch im Tierpark:

    Nachdem alle Tiere angeschaut waren, ging es zum Abschluss natürlich auf den Spielplatz, um die letzte Energie des Nachwuchses auszutreiben. Neben großen Rutschen und vielen Klettermöglichkeiten gab es auch einen Trampolinbereich. Da geht es natürlich wilder zu, weil die Kids durcheinander springen. Dass es dabei zu Kollisionen kommt, liegt leider in der Sache der Natur. Alles kein Thema. Zum Thema wird es aber, wenn, in unserem Fall zwei Jungs, einer 5, der andere 8 Jahre, zu zweit meine 5 jährige Tochter angreifen. Das jüngere AK hüpfte ihr ständig nach und versuchte sie im Sprung zu treten. Weil er sie jedoch jedesmal verfehlte, mischte ich mich erstmal nicht ein. Bis meine Tochter aber fiel, das ältere AK sie an beiden Füßen packte und sie unsanft versuchte sie vom Trampolin zu zerren. Den wies ich daraufhin in die Schranken, dass er gleich die Beine machte und woanders zum „Spielen“ ging. Das 5 jährige AK hatte das natürlich mitbekommen und traute sich daraufhin auch nicht mehr meiner Tochter nahe zu kommen.

    Das ganze spielte sich innerhalb von 30-45 min ab. In der Zeit ließ sich kein Elternteil von denen blicken. Irgendwann hatte das jüngere AK keine Lust mehr und lief zu seinen Eltern. Die, wie könnte es anders sein, mit den ignoranten Eltern des älteren AKs einen Kaffeeklatsch machten.

    Ich sprach die Mutter an und bat sie, doch einen Blick auf ihren Sohnemann zu haben und erklärte ihr, dass er mehrmals versucht habe meine Tochter zu treten. Daraufhin mischte sich der Vater laut ein und outete sich sogleich als ein riesengroßes Arschloch. Dementierte das Verhalten des eigenen Kindes, denn er habe sehr wohl geschaut und da sei nichts gewesen. Auch die Mutter outete sich daraufhin als Arschloch mit dem typischen Satz: „Das sind Kinder. Die spielen doch nur.“
    Der Vater des größeren AKs fühlte sich natürlich aufgefordert, Partei für seine Arschlochfreunde zu ergreifen und sagte: „Es weint niemand, keiner hat sich was gebrochen, es ist nichts passiert. Wo ist das Problem?! Was soll der Stress?!“

    Nun, wer selbst kein Arschlochvater oder keine Arschlochmutter ist, hat hier keine Schwierigkeit das Problem zu erkennen. 🤷🏻‍♀️

    Über die Aussage des ersten Arschlochvaters, er habe geschaut, kann ich nur schmunzeln. Denn: Hätte er wirklich mitbekommen was geschehen ist, hätte er definitiv mitbekommen, dass ich das große AK schon zurechtgewiesen habe. Dann wären sie längst auf die Barrikaden gestiegen, so wie die auf meine Bitte reagiert haben.

    Ich sage nicht, dass man seine Kinder 24/7 beobachten soll. Das geht nicht, schon gar nicht, wenn man mehrere Kinder hat, die sich auf dem Spielplatz verteilt bewegen. Ich sage auch nicht, dass man sich nicht mit anderen Eltern unterhalten darf.

    Was ich aber sage, ist: Wenn mich jmd. mit so einer Bitte anspricht, reagiere ich kooperativ und frage erstmal nach was passiert ist, damit man es klären kann. Denn ja, es sind Kinder und jedes Kind kann sich mal wie ein Arschloch benehmen. Auch meine Kids. Bis zu einem gewissen Alter wissen sie auch noch nicht, dass deren Verhalten in dem Moment das eines Arschlochs ist. Da ist es die Aufgabe der Eltern zu erklären, anstatt per se davon auszugehen, dass das eigene Kind fehlerfrei sei.

    Wer reflektiert und sich bewusst ist, dass das eigene Kind sich daneben benimmt und, wie in deinem Artikel beschrieben, ebenso versucht dem entgegen zu wirken, bist du, wenn man dir Glauben schenken mag, keine Arschlochmutter.

    Aufgrund solcher Situationen bin ich sehr ungern auf Spielplätzen, da es vermehrt solche AKs und AK-Eltern zu geben scheint. Da hoffe ich, mit Sicherheit eine kontroverse Meinung, dass solche AKs bald auf andere Kinder stoßen, die „nur spielen“ wollen. Denn ich glaube an Karma.

  41. Naja, ähnlicher Artikel „Den eigenen Eltern vergeben, um sich selbst zu heilen“. Scheint wohl auch bei euch genetisch zu sein.

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