Viele Bekannte wundern sich, wie es klappen kann den Alltag alleine mit 4 Kindern zu bewerkstelligen. Vorweg: Kinder, Haushalt und Jobs unter einen Hut zu bringen, ist nicht immer einfach! Aber mit der richtigen Planung funktioniert es. Meistens zumindest! ;-)
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Gleich vorweg: Ich bin NICHT ALLEINERZIEHEND! Wir haben einen lieben Mann und Papa an unserer Seite, der uns unterstützt wo er nur kann. In unserem Alltag kommt er aber kaum vor, weil er sehr viel arbeitet. Er ist an Wochentagen von 07:30 bis meist Mitternacht beruflich bedingt außer Haus! Trotzdem kann ich im Notfall auf ihn zählen und er ist mir moralisch und am Wochenende eine große Stütze. Ich ziehe den Hut vor alleinerziehenden Elternteilen – denn das ist schon noch einmal eine ganz andere Nummer und erfordert noch einmal wesentlich mehr Organisation und Kraft!
Inhaltsverzeichnis
- Alltag alleine mit 4 Kindern
- #1 Feste Uhrzeiten im Alltag alleine mit 4 Kindern
- #2 Gute Planung ist die halbe Miete
- #3 Haushalt und Kochen planen
- #4 Weit im Voraus planen für den Alltag alleine mit 4 Kindern
- #5 Sich selbst nicht vergessen!!
- #6 Das Wochenende als Anker und Familienzeit
- #7 Zusammenhalten und Rücksicht nehmen!
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Alltag alleine mit 4 Kindern
Hier läuft in den letzten Jahren einiges etwas „strenger“ ab als zuvor als mein Mann noch mehr zuhause war. Locker lässig in den Tag hineinzuleben, ist einfach nicht mehr drinnen – außer in den Ferien – da genießen wir es dann um so mehr! Würde ich mich aber nicht an meine Routinen und fixen Abläufe halten, würde ich nur einen Bruchteil meiner täglichen To Do´s schaffen und auch die Kids blieben oft auf der Strecke.
#1 Feste Uhrzeiten im Alltag alleine mit 4 Kindern
Hier geschieht alles zu fixen Uhrzeiten. Dieser Rahmen ist gut für mich und auch ein guter Anhaltspunkt für die Kinder, denen Routinen ja generell gut tun und ihnen Halt geben. Um 06:30 wecken wir alle auf, gleich nach der Schule bzw. dem Kindergarten gibt es Mittagessen, um 18:15 gibt es Abendessen und danach wird gebadet. Für die Kleinen geht es dann nach einer Geschichte ab ins Bett und die Großen dürfen dann noch lesen oder etwas für die Schule üben. Das sind so die Fixpunkte für die Kids. Für mich gibt es noch weitere feste Uhrzeiten wie z.B. das Aufstehen um 05:40 um die Jause und das Frühstück vorzubereiten oder um 17:30 das Richten der Dinge für den nächsten Tag und das Aufräumen der Schlafräume.
#2 Gute Planung ist die halbe Miete
Mein Tag ist ziemlich strikt durchgeplant. Um 05:45 bereite ich die Jausenboxen zu, danach das Frühstück – dann wecke ich erst die Kids. Die Großen machen schon alles selbstständig – die Kleinen brauchen natürlich noch viel Hilfe. Während die Bande frühstückt, ziehe ich mich an und schon düsen wir alle um spätestens 07:30 ab. Auch die Fahrdienste sind gut organisiert. Mein Mann lässt unterwegs zur Arbeit die zwei Großen in der Nähe ihrer Schulen aussteigen – ich fahre in die entgegengesetzte Richtung und steuere zuerst die Krabbelstube und dann den Kindergarten an. Danach gehts auch für mich ins Büro oder ins Homeoffice.
Mittags fahre ich dann eine große Runde um wieder alle einzusammeln. Diese Strecken sind natürlich auch gut geplant, damit wir lange Wartezeiten vermeiden. Leider wohnen wir recht weit vom Schuss – zu Fuß kann nur ein Kind nachhause gehen. Nach dem Mittagessen werden die Hausübungen gemacht. In dieser Zeit dürfen die zwei Kleinen spielen oder auch fernsehen – da brauchen einfach die großen Kids meine Aufmerksamkeit.
Auch die Nachmittage sind mit verschiedenen Hobbys, dem Lernen und Spieldates oft sehr vollgestopft. Ohne genauer Planung wäre das nicht möglich.
Entscheidend ist der Abend davor
Mein Tagesablauf wäre nicht möglich, wenn ich nicht schon abends alles vorbereiten würde. Ab 17:30 lege ich die Kleidung für den nächsten Tag bereit (sonst gäbe es endlose Diskussionen in der Früh), deponiere die Pyjamas neben Dusche und Badewanne (sonst wäre das Chaos vorprogrammiert) und räume Schultaschen und Kindergartenrucksäcke ein. Ein Kind braucht eine neue Maske, das andere Kind frische Handschuhe oder eine Regenhose – in der Früh würde uns das zu sehr aufhalten. Liegen dann alle in ihren Betten erledige ich zuerst die Wäsche und dann noch etwas Haushalt – tagsüber ist dafür einfach kaum Zeit. An vielen Tagen heißt es danach noch einmal ab ins Home-Office. Während ich meine Mails checke zieht „Charles“ – unser Saugroboter – seine Runden in Wohnzimmer und Küche. Für mich bleiben dann nur noch der Geschirrspüler und die Vorbereitungen für Frühstück und Jausenboxen. Ich lege mir alles zurecht, was ich morgens brauche – Brett, Messer, Jausenboxen, Trinkflaschen, Teller und Gläser. Erspart einem viel Zeit in der Früh und vor allem auch Denkarbeit (gleich nach dem unangenehmen Klingeln des Weckers ist man ja meist noch nicht so organisiert).
EIN zentraler Kalender für den Alltag alleine mit 4 Kindern
Ich habe schon viele Systeme ausprobiert. Verschiedene Kalender für Privates, Berufliches und einen Familienkalender mit eigenen Spalten für jedes Familienmitglied. Funktioniert hat das bei mir ganz und gar nicht. Jetzt gibt es EINEN ganz normalen Tischkalender, in dem ich wirklich ALLES notiere. Nur so habe ich die Übersicht und kann Termine besser einteilen. Geburtstage, Kochplan, berufliche Termine, To Do´s, Spieletreffs, Hobbys, besondere To Do´s der Kinder – alles in einer Spalte für jeden Tag. Sieht zwar absolut nicht schön aus und ist ein ordentliches „Gekritzel“, aber nur so habe ich wirklich alles auf einen Blick, was für die Organisation dieses Tages zu bedenken ist.
#3 Haushalt und Kochen planen
Auch das muss natürlich sein – das leidige Thema Haushalt. Für mich am wichtigsten: Nicht immer alles so genau nehmen! Wenn man mal tagsüber über Spielzeugberge in unserem Wohnzimmer steigen muss, ist mir das absolut egal. Hier leben 4 Kinder – das darf man auch sehen. Trotzdem mag ich natürlich eine gewisse Grundordnung und vor allem Hygiene. Am leichtesten fällt das neben den Kids, wenn man auch dafür fixe Tage einplant. Ich wasche grundsätzlich täglich. Manchmal nur eine Maschine – manchmal auch drei Maschinen. Nur nicht pausieren – dann versinkt man in Wäschebergen.
Das Putzen lege ich meistens auf Donnerstag und Freitag am Nachmittag damit wir am Wochenende dann Zeit für Schönes haben. Deshalb wird auch der Großeinkauf – wenn es die Arbeit zulässt – am Freitag Vormittag erledigt. Zwischendurch wird dann eigentlich nur noch „akuter Dreck“ entfernt und staubgesaugt. Natürlich geht mir dieser Plan nicht immer auf. Wir alle wissen – mit Kids kommt so gut wie immer was dazwischen. Dann kehre ich wieder zu Punkt 1 zurück: „Nicht immer alles so genau nehmen!“ Dann bleibt eben mal was liegen. Man ist und bleibt ja doch ein Mensch.
Praktisch ist für die Erledigung des Haushalts die Tatsache, dass ich oft im Home-Office bin. In kleinen Computer-Pausen passiert oft ganz schön viel. Statt mit Kollegen zu plaudern oder mir neue Ware genau anzusehen, werfe ich hier eben die nächste Wäsche in den Trockner oder überziehe schnell ein Bett.
Mein wöchentlicher Kochplan spart mir viel Zeit und Nerven. Am Donnerstag Abend dürfen alle Kids ihre Essenswünsche bei mir deponieren und ich erstelle danach den Plan für die kommende Woche und eine Einkaufsliste. Auch das Einkaufsliste-Schreiben habe ich optimiert: Ich schreibe die Lebensmittel in der Reihenfolge auf, in der ich sie in meinem Stammgeschäft finde. Das spart wahnsinnig viel Zeit! Am Donnerstag Abend räume ich meist noch den Kühlschrank und den Vorratsschrank schön auf – so geht das Einräumen des Großeinkaufs am Freitag dann viel schneller!
#4 Weit im Voraus planen für den Alltag alleine mit 4 Kindern
Spätestens im August plane ich unser gesamtes „Schuljahr“! Welche Hobbys und Kurse möchten die Kinder unbedingt machen? Können sie vielleicht gemeinsam einen Kurs besuchen? Wie kann ich Fahrdienste abdecken? Kommt es zu Überschneidungen? Kommt es zu Wartezeiten und wo kann ich in der Zwischenzeit mit den anderen Kindern hingehen? Wann kann ich länger arbeiten? Wann essen wir alle auswärts?
Ich stimme uns 5 ganz genau aufeinander ab. Wenn ein Wunschkurs so gar nicht ins Konzept passt, dann müssen wir den leider ausfallen lassen. Ich bemühe mich um Kurszeiten, die zueinander passen und dass wir an manchen Tagen wirklich alle keine außerschulischen Verpflichtungen haben. Diese Nachmittage können wir dann fürs Lernen, Üben, für Besuche oder einfach zum Rasten nutzen. Zweimal in der Woche arbeite ich etwas länger – da essen alle Kids außer Haus. Wenn man die Kids in Fremdbetreuung gibt, dann unbedingt alle gleichzeitig – ich könnte ja sonst wieder nicht länger in der Firma bleiben und das wäre dann völlig sinnlos. Und ich muss sagen: Dass ich zweimal in der Woche nur abends einen kleinen Snack kochen muss, entlastet mich ganz enorm.
Also unbedingt schon zu Schulbeginn alles genau durchplanen – was man jetzt vereinbart, verfolgt einen mindestens 10 Monate – das muss wohl überlegt sein.
#5 Sich selbst nicht vergessen!!
Nur eine glückliche Mutter, ist eine gute Mutter! Man MUSS einfach auch auf sich selbst achten. Man muss sich kinder- und arbeitsfreie Zeiten freischaufeln. Lange Zeit habe ich das nicht getan. Jetzt habe ich meine Wege gefunden. Ich lege ein bis zwei „Nachtschichten“ ein um mir dann einen freien Vormittag gönnen zu können! Täglich stehe ich etwas früher auf um morgens noch ein paar Minuten Stille genießen und in Ruhe meinen Kaffee trinken zu können. Macht das unbedingt – als ausgeglichener Mensch fällt auch der stressigste Alltag leichter!
Mehr Infos findet ihr hier:
#6 Das Wochenende als Anker und Familienzeit
Unser Wochenende ist uns heilig. Der Samstag Vormittag ist oft noch für Arbeiten am oder im Haus verplant, aber dann gibt es nur noch uns. Wir essen gut, unternehmen Ausflüge, veranstalten Spiele- oder Filmabende und genießen die gemeinsame Zeit. Das Wochenende eignet sich auch gut für kurze Exklusivzeiten mit nur einem oder zwei Kindern. Wenn endlich mal der Papa da ist, kann man sich leicht etwas Freiraum schaffen und intensiv Zeit mit einem Kind verbringen.
Wenn man sich auf ein entspanntes, lustiges Wochenende freuen kann, fällt der Alltag alleine mit 4 Kindern einfach viel leichter. Schon am Donnerstag komme ich irgendwie in Wochenendstimmung und das tut unglaublich gut.
#7 Zusammenhalten und Rücksicht nehmen!
Leider gibt es hier relativ selten Hilfe von Oma, Opas etc., weil selbst noch alle voll berufstätig sind. Ein paar liebe Nachbarn gibt es, aber dafür ist mir unsere jüngste Tochter noch zu klein. Also halten wir einfach fest zusammen und auch die Kleinsten müssen teilweise schon Rücksicht nehmen. Das sind sie aber gewöhnt. Eine Großfamilie tickt anders – hat eine andere Dynamik. Wenn ich mit den Großen lerne, müssen sich die Kleinen selbst beschäftigen. Hat ein großes Kind schon frei, kümmert es sich auch einmal um die Kleinen damit ich mit dem anderen Schulkind lernen kann.
Manches fällt bei dem Trubel hier tagsüber schwer. Meine zwei Großen sind es gewöhnt, dass wir ernstere Dinge erst besprechen, wenn die Kleinen schon schlafen. Diese Zeit nehme ich mir in unserem Abendritual. Nach dem gemeinsamen Essen und Baden, ziehen sich die Großen in ihre Zimmer zurück und lesen. Inzwischen lese ich den Kleinen etwas vor und begleite sie beim Einschlafen. Danach gehe ich zu den älteren Kindern. Das ist dann unsere Zeit – ganz in Ruhe. Exklusivzeit gibt es für die älteren Geschwister auch jeden Samstagabend bei unseren Spiel- oder Filmabenden. Sie nehmen unter der Woche wirklich viel Rücksicht auf ihre kleinen Schwestern und haben sich diese Exklusivzeit mit Mama und Papa wirklich verdient.
Fixe Aufgabenverteilung
Auch die Aufgaben sind fix verteilt. Meine Kinder müssen ehrlich gesagt nicht sehr viel machen, aber etwas Unterstützung fordere ich dennoch ein. Meine große Tochter ist für das Ausmisten des Hasenkäfigs zuständig, mein Sohn hilft dem Papa bei allerhand Arbeiten rund ums Haus z.B. beim Holz einschlichten. Und jedes Kind hilft beim Aufräumen bevor ich das Haus putze. Auch in der Früh gehen den Kids kleine Aufgaben schon ganz alleine von der Hand wie z.B. das Freilassen der Hasen am Schulweg. Gemeinsam meistern wir das ganz gut! (Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die Regel! Natürlich sind auch meine Kinder oft so gar nicht kooperationsbereit! ;-) )
Das Ganze hört sich sicherlich etwas streng und durchgetaktet an, aber nur so kommt jeder von uns auf seine Kosten und wir schaffen alle unsere Aufgaben und Pflichten. Und natürlich gibt es Ausnahmen – die sind dann dafür etwas ganz Besonderes.
Müsst ihr den Alltag auch relativ alleine stemmen? Seid ihr auch stark durchstrukturiert? Was hilft euch?
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Banana
19 Apr 2022Wow, allein mit 4 Kinder das klingt nach einer Mammut Aufgabe. Da braucht es viel Organisation und es bleibt wenig Zeit. Da bietet es sich an die Kinderkleidung in einem guten Onlineshop zu bestellen.
Sandra
28 Sep 2022Das hört sich sehr gut geplant an und funktioniert bestimmt auch meist ganz gut – zumindest mit viel Disziplin. Super!
Wie „überlebt“ ihr wenn du mal krank bist und für eine Woche ausfällst?
Christine
5 Okt 2022Das ist natürlich immer das Problem.
Wenn ich krank bin, ist das tatsächlich eine Katastrophe, weil uns leider einfach nicht dieses „Dorf“ zur Verfügung steht und mein Mann sehr eingeteilt ist. Bin ich wirklich einmal so krank, dass ich es gar nicht mehr schaffe (was GsD nicht oft der Fall ist), dann muss er sich allerdings freischaufeln!