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Auf die „Blut-Wies’n“! Wenn Kinder schlagen, hauen, treten, kratzen oder beißen

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Willkommen am Familienblog "Muttis Nähkästchen"

Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

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Die Auseinandersetzung wird lauter – und Rumms! schon hat das eine Kind zugeschlagen. Der eine heult, der andere brüllt, Mutti geht dazwischen. Mir raubt das echt den letzten Nerv. Aber wie soll man sich bei solchen Vorkommnissen selbst verhalten? Und ist es vielleicht ganz normal, dass Jungs in die körperliche Auseinandersetzung gehen? Ein paar Gedanken zu diesem Thema, und was vielleicht helfen könnte:

Aussagen wie „Wir schlagen dich doch auch nicht!“ oder „Wie glaubst du fühlt sich jetzt dein Bruder?“ fruchten nicht wirklich … Auch unsere „Minus-Minuten“* für die Tablet-Zeit beweisen auch kaum nachhaltige Wirkung – da ist die Kraft des Affekts einfach stärker.

Hauen und Schlagen als Ausdruck der Hilflosigkeit

Wenn die Worte fehlen, dann wird zugeschlagen. Das ist das scheinbar einzige Mittel, mit dem unser 5-jähriges Kind seine Interessen durchsetzen kann – oder es zumindest versucht. Und das 8-jährige Kind weiß sehr genau, welche Knöpfe es beim jüngeren Bruder drücken muss. Wer jetzt wirklich Täter oder Opfer ist, lässt sich nicht genau eruieren, da sich die Situation „aufschaukelt“: auf einen Seitenhieb folgt ein gemeines Wort usw. Und am Ende schlägt meist der Kleine zu. Oft genug hat ihn der Große so lange subtil gepiesackt bis der Fausthieb-Impuls folgt.

Was tun?

Viele wohlmeinende Elternforen listen allerhand mögliche Gründe und Verhaltensweisen auf. Seit Jahren leben wir ein gutes Beispiel vor, bleiben so gefasst wie möglich, sprechen pädagogisch wertvolle Sätze. Fazit: Kaum Wirkung, die nächste Situation eskaliert bestimmt. Es stellt sich auch die Frage, ob man als Elternteil wirklich immer eingreifen muss.

Möglichkeiten zum Abreagieren

Vielleicht braucht das Kind eine Möglichkeit, um seinen angestauten Frust abzureagieren – Wut muss schließlich raus aus dem Körper. Die Kunst liegt darin, zum einen nichts runter zu schlucken, aber andererseits auch nichts grenzenlos auszuleben. Das könnte helfen:

  • Alternative Ersatzobjekte: Ein Wut-Kissen, ein Wutball, den man kneten kann, oder ein Wutsack halten geduldig ihre Backe hin.
  • Regelmäßige und kontrollierte Duelle als Druckablassventil: Wie wär’s mal wieder mit einer familiären Kissenschlacht, einen Ringkampf (auch Mutter-Sohn bzw. Vater-Sohn-Kämpfe sollen ja durchaus förderlich sein) oder gemeinsames Pizzabacken mit ein kräftezehrendem Kneten?
  • Stellvertreter-Kampf: Vielleicht sind Battroborgs eine mögliche Lösung (auch wenn’s mir als pazifistische Mutter das innerlich etwas den Magen umdreht): Statt sich gegenseitig eine auf die Rübe zu geben, nimmt jedes Kind einen Controller in die Hand und kann zwei boxende Mini-Roboter stellvertretend in den Ring schicken.
  • Einige weitere brillante Möglichkeiten zum Kanalisieren hab ich hier schon mal zusammengefasst: Wut – wie mit diesem starken Gefühl umgehen?

*ad Minus-Minuten: Wir haben folgende Vereinbarung: Jedes Kind darf täglich 30 Minuten am Tablet oder am Computer spielen. Durch vorbildliches Verhalten kann man sich einzelne Minuten dazuverdienen. Andererseits gibt es „Minus-Minuten“ bei unrühmlichem Verhalten. So steht z.B. auf das Quälen der Katze eine Konsequenz von minus fünf Minuten. Über die einzelnen Kategorien zum Verdienen bzw. Verlieren von Minuten wissen die Kinder sehr genau Bescheid; sie werden gemeinsam nach dem Mehrheitsprinzip (jedes Familienmitglied, egal ob Kind oder Erwachsener, hat eine gleichwertige Stimme) beschlossen und regelmäßig auf Angemessenheit überprüft.

photo credit: ken seghers via photopin cc

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Hier plaudert Birgit, alias Mutti, 40+, seit 2009 aus dem Nähkästchen: Authentizitäts-Freak, selbstbewusst grauhaarig, kreativ angehaucht, völlig unperfekte Mutter. Familienblog aus dem Leben mit zwei Jungs - Mutter allein unter Männern. Mehr über Muttis Nähkästchen: About. Nix verpassen? Folgt mir via Social Media oder Newsletter.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Ich habe meiner Tochter auch ein Wutkissen vorgeschlagen, was sie aber nicht so angenommen hat :-(. Mein Mann hat folgende Methode bei Wut der Tochter: Mit ihr durch die Wohnung rennen, die Wut/den Stress durch Bewegung abbauen. Meine Methode: Sie halten und sie anzuregen, tief Luft zu holen und die Wut wegzupusten bzw. davor die Wut durch Strampeln und co. auszudrücken und sie dann wegpusten.

  2. das quälen der katze??????????
    fünf minus Minuten? ???????
    dem kind würde ich etwas erzählen, wenn es die katze quält! !!
    wenn das Kind als genug ist, am pc zu spielen, ist es auch alt genug zu begreifen, dass man kein tier quält.
    unfassbar, die arme katze.
    da gäbe es bei mir komplett Verbot für längere zeit, damit das gör mal was kapiert.
    und ja ich habe auch Kinder und meine würden nie darauf kommen, unsere tiere zu quälen! !!!!!!!!!

    1. Sei unbesorgt, die Konsequenz von 5 Minuten ist durchaus angemessen und verfehlt gerade in dieser Beziehung ihre Wirkung nicht – selbst 5 Minuten werden von meinen Kindern als sehr schmerzhaft empfunden.
      Außerdem stechen sie dem Tier ja nicht die Augen aus oder fügen ihm anderweitigen Schmerz zu, sondern drängen es z.B. mutwillig von seinem Platz weg.

      Uns ist wichtig, dass wir Strafen möglichst nicht „von oben herab“ diktieren und verhängen. Wir handeln Konsequenzen gemeinsam aus – und da entstehen schon mal für Außenstehende unverständliche Kategorien. Das gute daran ist, dass die Kinder die Konsequenz anstandslos akzeptieren und nicht dagegen rebellieren – weil sie es eben mit ausgehandelt haben und daher mittragen.
      Würde es wirklich in Tierquälerei ausarten, gäbe es selbstverständlich härtere Konsequenzen – soviel Unrechtsverständnis ist auch bei meinen Kindern vorhanden.

      Glückwunsch, wenn deine Kinder nie drauf kommen würden, Tiere zu quälen.
      Bei meinen Jungs kommt leider immer wieder mal der Schelm durch …
      Trotzdem kommen beide Katzen – obwohl Freigänger mit jederzeitiger Fluchtmöglichkeit – immer wieder gerne in unsere heimischen 4 Wände.
      … nur beim eigenen Bruder sind meine Jungs weniger zimperlich … :-(

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