Der Altersunterschied zwischen Geschwistern beeinflusst ihre Beziehung und Entwicklung auf vielfältige Weise. Die Forschung sagt, es gäbe ihn – den idealen Altersunterschied.
Aber Mutti ist sich da nicht so sicher … vielmehr bringt jede Konstellation spezifische Vor- und Nachteile mit sich.
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Meine Kinder haben den idealen Altersunterschied – angeblich …
Ich habe mal gehört, dass die Indianer der Meinung sind, dass die Seele eines Kindes mit 3 Jahren voll ausgebildet ist und die Mutter folglich nicht mehr ganz so wichtig ist. Das hat mir sehr gut gefallen.
Auch die Forschung sagt, 3 Jahre sind ideal.
Mutti sagt: Ja, aber …
3 Jahre bringen jede Menge Streitereien und Keilereien. Von einer Psychologin habe ich gehört, dass sich Jungs mit einem Geschwisterchen wesentlich schwerer tun. Und dass da der ideale Altersunterschied bei 4 bis 4,5 Jahren liegt. Dem kann ich durchaus etwas abgewinnen.
Zahlreiche Bekannte haben mir bestätigt, dass sich ein Mädchen wesentlich liebevoller und hilfreicher einem kleinen Geschwisterchen (egal welchen Geschlechts) gegenüber erweist. Mein Großer hat anfangs mit der neuen Situation – trotz guter Vorbereitung – sehr gehadert und mit einem Alter von fünf bzw. zwei Jahren ist der Konkurrenzkampf voll entbrannt. Und das hat jede Menge Nerven gekostet.
Andererseits …
Andererseits spielen sie auch ganz toll miteinander: Autos, Kugelbahn, Zug, Puzzle. Sie schauen gemeinsam Bücher an und der Große erklärt dem Kleinen die Welt. Das entlastet die Eltern. Früher oder später kracht es aber, und einer kommt heulend daher – meist der Kleine.
Idealer Altersunterschied bei Geschwistern
Altersunterschied von 1 bis 2 Jahren
Ein geringer Altersabstand kann zu einer engen Bindung führen, da die Kinder ähnliche Entwicklungsphasen durchlaufen und gemeinsame Interessen teilen. Allerdings steigt auch das Konfliktpotenzial, da Konkurrenz um elterliche Aufmerksamkeit und Ressourcen häufiger vorkommt. Für Eltern kann diese Phase besonders herausfordernd sein, da beide Kinder intensive Betreuung benötigen.
Altersunterschied von 3 bis 5 Jahren
In diesem Abstand ist das ältere Kind oft schon selbstständiger und kann die Ankunft eines Geschwisterchens besser verstehen und akzeptieren. Obwohl Eifersucht weiterhin auftreten kann, sind die Rollen oft klarer verteilt, und das ältere Kind kann eine unterstützende Rolle einnehmen. Für Eltern gestaltet sich diese Konstellation meist etwas entspannter.
Altersunterschied von 6 Jahren und mehr
Bei einem größeren Altersabstand entwickeln die Geschwister oft unterschiedliche Interessen und Lebenswelten, was zu weniger direkter Konkurrenz führt. Allerdings kann es schwieriger sein, gemeinsame Aktivitäten zu finden, und die Beziehung ähnelt manchmal eher der zwischen Mentor und Schützling.
Einfluss des Geschlechts
Die Geschlechterkombination der Geschwister spielt ebenfalls eine Rolle. Studien deuten darauf hin, dass gemischt-geschlechtliche Paare, insbesondere ein älterer Bruder und eine jüngere Schwester, tendenziell harmonischere Beziehungen haben. Dies könnte daran liegen, dass sie sich weniger direkt vergleichen und somit weniger Konkurrenz empfinden.
Siehe dazu auch: Brüder und Schwestern: Die ideale Geschwisterkonstellation
Einfluss des Altersabstandes der Kinder auf die Eltern
Die Forschung zeigt auch Auswirkungen von kurzen Geburtsabständen auf die Gesundheit und familiäre Funktionsfähigkeit:
- Kürzere Geburtenabstände sind mit einem erhöhten Risiko für eine Scheidung der Eltern über einen Zeitraum von zehn Jahren verbunden: Personen mit Geburtenabständen von bis zu 1,5 Jahren hatten ein um 24 bis 49 Prozent höheres Scheidungsrisiko im Vergleich zu Personen, deren Kinder mehr als vier Jahre auseinander geboren wurden.
- Einige Studien haben einen Zusammenhang zwischen kurzen Geburtenabständen und einer geringeren Lebenserwartung der Eltern festgestellt.
- Darüber hinaus wurde festgestellt, dass Geschwister mit geringem Altersabstand mehr Verhaltens- und psychische Gesundheitsprobleme haben.
Fazit: Jeder Altersunterschied hat seine Vor- und Nachteile
Es gibt keinen perfekten Altersunterschied zwischen Geschwistern. Vielmehr hängt die Qualität der Beziehung von individuellen Faktoren wie Persönlichkeit, Erziehung und familiärer Dynamik ab. Eltern sollten sich bewusst sein, dass jede Konstellation ihre eigenen Herausforderungen und Chancen bietet und dass Flexibilität und Verständnis entscheidend für eine positive Geschwisterbeziehung sind.
Je näher die Kinder beisammen sind, desto größer die Nähe – aber auch desto größer der Konkurrenzkampf. Je weiter die Kinder auseinander sind, desto weniger Überschneidungspunkte gibt es – jedes Kind ist in einer anderen Lebenssituation (z.B. Schule – Kindergarten) und hat andere (altersbedingte) Interessen.
Eine Auswertung aus verschiedenen Forenbeiträgen in unterschiedlichen
- unter 1 Jahr ist unglaublich schwer. Das gefällt fast niemandem und es scheint, als wären es meistens Unfälle
- 1-2 Jahre ist sehr verbreitet, aber es gibt mehr Fälle, in denen Leute sagen, dass es schwierig ist.
- 2-3 Jahre ist das Alter, in dem die meisten Leute wahrscheinlich über Geschwisterrivalität und Streit sprechen, aber auch über Nähe
- 4+ Jahre sprechen oft darüber, wie der Ältere hilft und wie mehr Zeit für beide Kinder da ist. Wenn über Nähe gesprochen wird, dann meistens im Zusammenhang mit Fürsorge
DEN idealen Altersunterschied gibt es wahrscheinlich nicht wirklich. Nur eins ist fix: Geschwister bereichern sich gegenseitig und lernen voneinander fürs Leben!
Quellen: reddit.com/r/ScienceBasedParenting, Eltern 7/2010, ncbi.nlm.nih.gov
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