Österreichische Forschende haben die CO₂-Konzentrationen, Belüftungsraten sowie die Umweltdaten in 1200 Klassenzimmern untersucht. Das erschreckende Ergebnis: In Dreiviertel aller Klassenzimmer überschreitet die durchschnittliche CO₂-Konzentration den Richtwert. Die unzureichende Luftqualität beeinträchtigt das Lernen und erhöht das Infektionsrisiko.
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Die Luft, die Schüler:innen täglich in Klassenzimmern atmen, hat direkten Einfluss auf ihre Gesundheit, Konzentrationsfähigkeit und damit auf den schulischen Erfolg. Das Projekt ImpAQS – Improving Air Quality in Schools hat im Schuljahr 2023/24 erstmals in großem Maßstab untersucht, wie es um die Raumluftqualität in österreichischen Schulen tatsächlich steht. Die Ergebnisse sind ein Weckruf – und ein Appell zum Handeln.
Inhaltsverzeichnis

Warum gute Luftqualität wichtig ist
Gute Luftqualität in Innenräumen ist eine Grundvoraussetzung für die menschliche Gesundheit. Sie ist entscheidend für die Konzentrationsfähigkeit in Beruf, Ausbildung und beim Lernen.
Kohlendioxid gilt für sich genommen zwar nicht als Luftschadstoff, seine Konzentration in der Raumluft ist aber als Indikator für die Luftqualität. Die Luftgüte steht im Zusammenhang mit dem Risiko von Atemwegsinfektionen: Durch regelmäßiges Lüften lässt sich also neben der CO₂-Konzentration auch das Infektionsrisiko senken.
Alarmierende CO₂-Werte in Klassenzimmern
Eine landesweite Studie der TU Graz hat nun gezeigt, dass Österreichs Schulen die nationalen und europäischen Richtlinien zur Belüftung größtenteils nicht einhalten:
Insgesamt wurden in über 1200 Klassenzimmern in ganz Österreich kontinuierlich CO₂-Werte, Belüftungsraten sowie Umweltfaktoren innen und außen erfasst. Dabei zeigte sich: Nur weniger als 25 Prozent der Schulen schaffen es, den empfohlenen CO₂-Richtwert von 1000 ppm im Jahresdurchschnitt einzuhalten. In den Wintermonaten sinkt dieser Anteil sogar auf unter 12 Prozent.
In über 75 Prozent der untersuchten Klassenräume wurde der Richtwert für die tägliche mittlere CO₂-Konzentration von 1000 ppm überschritten. Im Winter stieg die Quote sogar auf 88 Prozent.
Das bedeutet nicht nur schlechte Luft – sondern auch ein erhöhtes Risiko für luftübertragene Krankheiten, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche. In einigen Schulen wurden stündliche Spitzenwerte von über 6900 ppm gemessen – fast das Siebenfache des empfohlenen Richtwerts.
In einem Viertel aller Klassenzimmer wurde nicht einmal das absolute Mindestmaß an Belüftung (4 Liter Luft pro Sekunde und Person) erreicht. Die geltenden europäischen und österreichischen Normen empfehlen 10 Liter pro Sekunde und Person. Dies bedeutet, dass viele Schulkinder weniger als 40 Prozent des empfohlenen Mindestluftvolumenstroms pro Person erhalten.
Bemerkenswert: KEINE EINZIGE Schule schafft es, die bestehenden Richtlinien das ganze Jahr über einzuhalten – einschließlich der mechanisch belüfteten Schulen!
In den schlimmsten Fällen wurden stündliche CO₂-Mittelwerte festgestellt, die fast SIEBENMAL HÖHER waren als die aktuelle österreichischen und europäischen Richtlinien empfehlen!
Städtische Schulen schnitten besser ab
Für die Studie hat ein Team um Robert McLeod und Christina Hopfe von der TU Graz im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung im Schuljahr 2023/24 die CO₂-Konzentrationen, Belüftungsraten sowie die Umweltdaten in 1200 Klassenzimmern in allen österreichischen Bundesländern untersucht. Dabei zeigten sich z.T. erhebliche Unterschiede zwischen Schultypen und Regionen sowie dem Einfluss der Belüftungsart:
Besonders gut schnitten Sonderschulen ab, weil deren Klassenräume eine relativ geringe Belegungsdichte aufweisen. Überraschenderweise hatten Schulen aller Typen in den Städten meist bessere CO₂-Werte als Schulen auf dem Land.
Mechanische Belüftung bietet Vorteile
Die Art und Weise der Klassenraumbelüftung spielt im Gesamtzusammenhang eine große Rolle: „In Räumen mit einer automatischen, mechanischen Belüftung ist die Luftqualität im Jahresmittel besser als in Klassen, die manuell durch Öffnen der Fenster belüftet werden“, sagt Christina Hopfe.
Besonders deutlich wird dieser Effekt bei Außenlufttemperaturen von 16° C und darunter: An solchen Tagen ist die mittlere CO₂-Konzentration in mechanisch belüfteten Schulen um 450–600 ppm niedriger als in natürlich belüfteten Schulen.
Forschende empfehlen CO₂-Sensoren und Training für richtiges Lüften

Nicht jede Schule kann sich mechanische Belüftungssysteme leisten. Als wirkungsvolle Hilfe beim manuellen Lüften haben sich während der Studie aber die relativ kostengünstigen CO₂-Sensoren erwiesen: In der Hälfte der untersuchten Schulklassen wurden gut sichtbare Sensoren angebracht, die das Überschreiten des Richtwertes mit farbigen Leuchten signalisierten.
„Solche Sensoren beeinflussen in vielen Klassenzimmern das Lüftungsverhalten und haben dadurch die Luftqualität in manuell belüfteten Räumen signifikant verbessert, vor allem in den Wintermonaten“, sagt Christina Hopfe. „Insgesamt liefert unsere Studie wichtige Informationen und gut umsetzbare Hinweise, wie die Lernergebnisse sowie die Gesundheit und das Wohlbefinden von Schüler*innen und Lehrkräften verbessert werden können.“ Kostengünstige CO₂-Sensoren und Schulungen für richtiges Lüften (für Lehrende und Schüler:innen) sind wichtige Investitionen, die alle Schulen in Betracht ziehen sollten.
Denn gute Luft ist keine Frage des Luxus – sondern der Bildungsgerechtigkeit.
Quellen: ImpAQS-Kurzfassung 2025, TU Graz – Technische Universität Graz, WHO Luftqualitätsrichtlinien, ÖNORM EN 16798-1:2024
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