Intimität ist ein wichtiger Faktor im Beziehungsleben. In Deutschland haben bis zu acht Millionen Männer ein Problem mit der Erektilen Dysfunktion – mit teils fatalen Folgen für die Partnerschaft.
Was also tun, wenn’s bei Papa nicht mehr so klappt? Wissenschaftlich belegte Tipps, die weiterhelfen:
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Voraussichtliche Lesedauer: 7 Minuten
Eltern sein, Paar bleiben – gar nicht immer so leicht! In jungen Jahren halten einen die Kinder von zu viel Zweisamkeit ab. Und in späteren Jahren möglicherweise körperliche Veränderungen …
Hier kommen wertvolle, wissenschaftlich belegte Tipps, die im Falle einer erektilen Dysfunktion (ED) bzw. Impotenz weiterhelfen – und was GANZ SICHER NICHT hilft:
Inhaltsverzeichnis
Frau kennt das ja – und Mann erst recht: Das beste Stück will nicht immer so, wie es sollte. Und im zunehmenden Alter kommt das auch immer öfter vor. Erektionsstörungen können gelegentlich auftreten – oder eben auch zum chronischen Problem werden. Oft stecken gesundheitliche Probleme oder auch nur ein ungünstiger Lebensstil dahinter.
Findet er mich nicht mehr attraktiv?!?
Potenzprobleme beeinträchtigen die zwischenmenschlichen Beziehungen, die Kommunikation und die allgemeine Lebensqualität. Und der erste Gedanke bei der Partnerin oder beim Partner liegt nahe: Findet er mich nicht mehr attraktiv?!?
Es gibt viele Ursachen für Erektionsprobleme. Obwohl mangelnde sexuelle Anziehungskraft eine davon sein könnte, ist es doch viel wahrscheinlicher, dass es etwas anderes ist. ED kann verursacht werden durch:
- Herzprobleme wie Bluthochdruck und Arteriosklerose (Verhärtung der Arterien)
- Diabetes (zwischen 35 % und 50 % der Männer mit Diabetes bekommen ED)
- Einige Medikamente gegen Blutdruck, Angstzustände und Depressionen
- Nervenerkrankungen wie die Parkinson’sche Krankheit und Multiple Sklerose
- Hormonelle Probleme
- Stimmungsprobleme wie Stress, Angstzustände und Depressionen
- Rauchen und Alkoholkonsum
- Bestimmte Arten von Prostata- und Blasenoperationen
Sexuelles Verlangen ist nicht immer gleich
Mal ganz unabhängig von Alter: das sexuelle Verlangen ist nicht immer gleich. Bei zu viel Stress und zu viel Mental Load kann es passieren, dass die Lust auf Sex in den Keller geht. Die Libido kann auch durch weniger Sexhormone im Alter abnehmen. Dann heißt es eben: Qualität vor Quantität. Und dann kann es natürlich sein, dass das eigene Sexverhalten und das des Partners bzw. der Partnerin nicht im gleichen Maße abnehmen. Eine Person möchte öfter Sex oder aufregende Stellungen ausprobieren, eine andere lieber seltener oder nur mit der bewährten Technik.
Körperliche Veränderungen im Alter
Im Alter verändert sich der Körper und damit die Geschlechtsorgane. Männer leiden im Alter gegebenenfalls an Erektionsstörungen. Betroffene brauchen meist länger, um diese zu bekommen. Sie kann außerdem weniger hart oder groß sein als zuvor. Bei manchen Männern wirkt sich das Alter zudem auf die Prostata aus, was zu weniger starken und weniger angenehmen Orgasmen führen kann – oder zu einem verringerten Verlangen.
Ab etwa dem 40. Lebensjahr sinkt der Testosteronspiegel des Mannes jedes Jahr um ein bis zwei Prozent, was zumeist keine spürbaren Auswirkungen hat. Von einem Testosteronmangel mit Folgen wie Libidomangel und andere Symptome wie erektiler Dysfunktion sind in Deutschland nur drei bis fünf Prozent der 60- bis 79-jährigen Männer betroffen. Ihnen hilft eine Ergänzungstherapie mit dem männlichen Sexualhormon.
Quelle: Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.
Tipps im Falle des Falles von ED:
Keine falsche Scham! Ab zum Arzt/zur Ärztin!
Oh, welch heikles Thema! Aber falsche Scham ist dennoch nicht die beste Wahl. Derartige Probleme sollten unbedingt mit einem Arzt bzw. einer Ärztin besprochen werden. Gerade weil das Thema doch sehr schambehaftet ist, könnte eine Online-Konsultation eine mögliche Alternative sein!
Wichtig: Erektile Dysfunktion kann auch ein Warnzeichen sein! Wenn’s nicht mehr klappt, kann das ein Hinweis auf Schädigungen des Gefäßsystems und damit ein Vorbote von Herzinfarkt oder Schlaganfall sein. [2] Neben Atherosklerose kann die erektile Dysfunktion vielfältige andere Ursachen haben. Dazu gehören Testosteronmangel, neurologische Erkrankungen oder psychische Belastungen.
Wechselwirkungen von Medikamenten: Auch gängige Medikamente wie Betablocker und Antidepressiva mindern die Sexualfunktion. [3] Und nicht alle Medikamente sind mit anderen verträglich, die möglicherweise im Alter eingenommen werden müssen – wie beispielsweise Blutdrucktabletten.
Herz-Kreislauf-freundlicher Lebensstil
Eine schlechte kardiovaskuläre Gesundheit reduziert nachweislich den für eine Erektion erforderlichen Blutfluss. Die folgenden Risikofaktoren für Herzerkrankungen haben sich bei den meisten untersuchten Männern als Prädiktoren für zukünftige Potenzprobleme erwiesen:
- Rauchen.
Raucher haben ein höheres Risiko, Potenzprobleme zu entwickeln – und zwar unabhängig von Alter oder anderen Begleiterkrankungen. Vor allem der Abbau von Stickstoffmonoxid wirkt sich negativ auf die „Standhaftigkeit“ aus.
Quelle: doi: 10.1111/and.12393 - Alkohol.
Starker Alkoholkonsum kann sowohl eine kurzfristige als auch chronische Auswirkungen auf die Erektionsfähigkeit des Mannes haben.
Quelle: doi: 10.1371/journal.pone.0190239 - Gewicht.
Eine Gewichtsabnahme bei übergewichtigen Männern mit ED half bei etwa einem Drittel der Teilnehmer an einer Studie, um die Erektionsfähigkeit zu verbessern. - Bewegung und Ernährung
Ein körperlich aktiver Lebensstil, insbesondere in Kombination mit einer gesunden Ernährung, verbessert die Erektionsfähigkeit.
Quelle: doi: 10.2164/jandrol.111.013649 - Ernährung
Die grundlegenden Ratschläge sind weithin bekannt, aber viele Männer befolgen sie trotzdem nicht:- Mehr Obst und Gemüse essen.Weniger Salz durch weniger verarbeitete Lebensmittel mit hohem Natriumgehalt.Statt rotem Fleisch besser mehr Fisch, Geflügel und andere magere Eiweißquellen.Auf die Portionsgrößen achten.
Quelle: doi: 10.1016/j.jacc.2003.11.041
Alternative Hilfsmittel bei Erektiler Dysfunktion
Es gibt Hinweise, dass Nahrungsergänzungsmittel, wie L-Arginin, Pycnogenol, Zink, Vitamin D oder DHEA, bei ED helfen. Auch Entspannung und Akupunktur können helfen.
Außerdem hilft …
Weitere wirksame Möglichkeiten zum Stressabbau sind Yoga, Meditation, körperliche Aktivitäten wie Spazierengehen oder Schwimmen. Ebenfalls hilfreich beim Stressabbau ist es, einfache Dinge zu tun, die Spaß machen, wie etwa Musik hören oder sich mit Freunden treffen.
Last, but not least: Es muss nicht immer Penetration sein!
Es gibt viele Möglichkeiten, die wir – egal in welchem Alter – miteinander ausprobieren können. Im Bett können verschiedene Spielzeuge oder Gleitmittel eine wertvolle Unterstützung sein. Vielleicht hilft auch ein Tantra-Kurs oder andere Intimität fördernde Praktiken.
Generell hilft viel Körperkontakt – Küssen, kuscheln, Händchen halten -, um die partnerschaftliche Intimität aufrechtzuerhalten.
Was sicher NICHT hilft
Eine feste Erektion zu bekommen, ist sowohl eine Frage des Kopfes wie auch des Körpers. Selbst wenn das Problem körperliche Ursachen hat, wie z. B. eine gestörte Durchblutung, verschlimmern emotionale und psychologische Sorgen oft die Situation. Stress am Arbeitsplatz oder zu Hause kann es schwierig machen, sich zu entspannen und den Sex zu genießen.
Was bei erektiler Dysfunktion sicher NICHT hilft, ist:
- Den Kopf in den Sand zu stecken.
- Mit Urteilen, Kritik und gegenseitigen Schuldzuweisungen um sich werfen.
- Beleidigter bzw. enttäuschter Rückzug.
- Großen Druck aufbauen.
Die Rolle der Frau im Umgang mit erektiler Dysfunktion beim Mann kann entscheidend sein – sie können sowohl eine wertvolle Stütze in dieser – für beide – schwierigen Zeit sein. Aber sie kann auch viel kaputtmachen. Eine prima Zusammenfassung über die Do’s & Dont’s, wenn’s beim Partner nicht mehr so klappt, wie Mann und Frau aus sich wünschen würden, findet ihr hier: Erektionsstörungen: Was kann Frau tun?
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