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Freilerner-Erfahrungsbericht: So klappt Homeschooling im häuslichen Unterricht

Freilerner-Erfahrungsbericht: So klappt Homeschooling im häuslichen Unterricht

Im Zuge der Corona-Krise mussten unsere Kinder von zuhause aus lernen. Schnell kamen viele Eltern an ihre Grenzen mit diesem „Homeschooling“ – so auch wir. Doch „echtes“ Homeschooling war und ist das dennoch nicht. Darum hab ich eine Mutter befragt, die seit vier Jahren ihre Kinder zuhause als Freilerner unterrichtet. Denn anders als in Deutschland ist häuslicher Unterricht in Österreich erlaubt. Wie funktioniert häuslicher Unterricht – auch wenn beide Elternteile berufstätig sind – und was ist der Unterschied zum „Corona-Homeschooling“?:


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Bettina aus dem Burgenland unterrichtet ihre beiden Kindern seit vier Jahren daheim. Dieses „echte“ Homeschooling ist besser bekannt unter den Begriffen Freilerner oder häuslicher Unterricht. Sie erzählt uns aus erster Hand, wie dieser häusliche Unterricht klappt, wie die Rahmenbedingungen aussehen und wie die Lernmotivation aufrechterhalten werden kann:

Freilerner-Erfahrungsbericht: So klappt "echtes" Homeschooling im häuslichen Unterricht

Interview mit einer Homeschooling-Mutter

Homeschooling: Was sind eure Beweggründe für häuslichen Unterricht?

Unsre Große ging damals zwei Jahre lang in die Volksschule und es war die Hölle für uns. Soooo viele Hausübungen jeden Tag und sooo viel zu lernen! Druck, Druck, Druck – und das bereits für 7-Jährige! Das kann es doch nicht sein! Lernen sollte doch Spaß machen!

Dann kam noch dazu, dass wir (mein Mann und ich) das damals in der Schule teils anders gelernt hatten. Und wenn ich es ihr auf meine Weise erklären wollte, kam immer: „Aber unsre Lehrerin hat das ganz anders erklärt!!!“, was natürlich zu zusätzlichem Zündstoff führte. Sie kam meist gegen 12 oder 13 Uhr nach Hause. Danach sind wir dann oft noch mindestens drei Stunden an den Hausübungen gesessen. Also wirklich beinahe täglich bis nach 17 oder 18 Uhr, weil essen musste sie ja auch irgendwann dazwischen. Erst dachte ich, es ginge nur uns so, doch es ging scheinbar 80 Prozent unsrer Klasse so. Schlimm!!!

Natürlich haben wir darüber mit der Lehrerin gesprochen. Das hat leider nur wenig Sinn gemacht: Sie hat uns erklärt, sie müsse die Kinder schließlich in der 2. Klasse schon aufs Gymnasium vorbereiten… HALLOOOO??? Wer hat denn irgendwann erwähnt, dass mein Kind auf ein Gymnasium gehen wird? Gut… andre Geschichte!

Auf jeden Fall haben wir dann beschlossen, dass das so für uns auf gar keinen Fall weiter gehen kann. Denn wo bliebe da noch Zeit zum Kindsein, geschweige denn Zeit für uns als Familie? Manchmal hab ich’s nicht mal mehr geschafft, einkaufen zu fahren, weil es sich zeitlich einfach nicht mehr ausging. Ich habe dann zufällig von Freunden gehört, dass in unsrer Ortschaft damals wohl schon einige im häuslichen Unterricht waren und wir haben uns dann erstmal dieser Gruppe angeschlossen. Das aber nur für ein Jahr. Seit drei Jahren machen wir das alleine bzw. haben uns mit andren Eltern aus anderen Bundesländern ein klein wenig organisiert und können zumindest du den Prüfungen auch gemeinsam fahren.

Wie funktioniert die Anmeldung zum häuslichen Unterricht?

Man richtet ein Schreiben an den zuständigen Landesschulrat (jetzt: Bildungsdirektion) mit der Bitte um Abmeldung des Kindes zum häuslichen Unterricht. An dieser Stelle muss gesagt werden, dass es das Recht ALLER in Österreich lebenden Bürger*innen ist! Es muss also im Grunde nicht erst genehmigt werden, kommt aber trotzdem besser, wenn man darum bittet – klar. Aber ablehnen dürfen sie einen im Grunde nicht, weil ja in Österreich KEINE SCHULPFLICHT sondern lediglich eine BILDUNGSPFLICHT besteht. Damit haben ALLE ein Recht auf häuslichen Unterricht.

Natürlich sehen sie es gerne, wenn man in dem Schreiben z.B. auch mögliche Freizeitaktivitäten nennt, die das Kind besucht. Denn außerschulische „soziale Kontakte“ sollten gegeben sein – aber das ist ja zum Glück heutzutage nicht wirklich schwierig!

Die Kinder werden dann in einer Schule im jeweiligen Sprengel angemeldet. Das ist notwendig, um alle Schulbücher auch gratis zur Verfügung gestellt zu bekommen. Diese kann man dann zu Schulbeginn abholen. Es sind die gleichen Schulbücher, die auch in der jeweiligen Schule und Klasse verwendet werden. Die nötigen Lerninhalte kann man vom jeweiligen Direktor bzw. der jeweiligen Direktorin bekommen, oder von der Schule, bei der man dann zur Prüfung antritt. Oder man findet heutzutage dazu natürlich auch alles im Internet.

Gibt es Fristen für die Abmeldung zum häuslichen Unterricht?

Eine Abmeldung zum häuslichen Unterricht muss, wenn ich ich jetzt richtig erinnere, bis August schriftlich erfolgen. Die Anmeldung zur Externistenprüfung an einer Schule muss bis spätestens Jänner erfolgt sein. Aber ich glaube, das ist auch von Schule zu Schule unterschiedlich.

Seit wann unterrichtet ihr eure Kinder zuhause?

Wir haben mit dem häuslichen Unterricht 2016 gestartet. Unsere Tochter hat damals mit 8 Jahren mit der 3. Klasse und unser Sohn mit 6 Jahren mit der 1. Klasse begonnen. Jetzt ist unser Sohn zehn Jahre alt und geht aktuell in die 4. Klasse Volksschule. Unsere Tochter 12 Jahre alt und geht in die 6. NMS (Neue Mittelschule).

Wie funktioniert das mit der Überprüfung der Leistung im häuslichen Unterricht?

Eine Externistenprüfung in der Volksschule findet NUR EINMAL im Jahr statt. Bei uns meist schon Mitte/Ende Mai oder Anfang Juni. Diesmal am 30. Mai (zum ersten Mal an einem Samstag) und am 04. Juni jeweils am Vormittag. Bis Mittag ist dann meist alles erledigt – das ist aber von Schule zu Schule unterschiedlich.

Bis voriges Jahr waren wir mit beiden Kindern noch an einer Wiener Schule zur Prüfung. Das ist jedoch seit heuer nicht mehr erlaubt, weil der Wiener Landesschulrat das nicht mehr möchte. In Wien dürfen zukünftig nur noch Kinder mit Wohnsitz in Wien geprüft werden. Alle anderen dürfen sonst aber in jedem Bundesland zur Prüfung gehen. Die Schule kann man sich im Grunde aussuchen und es darf einen auch keiner ablehnen. Dennoch ist es nicht ganz so einfach, eine tolle Prüfungsschule zu finden, die das auch wirklich will und sich auf die Kinder einstellt.

Geprüft wird natürlich der gesamte Jahresstoff. Das klappt aber bei Freilernern ganz toll, da wir doch anders lernen (können). Für die Prüfung wird ein kleiner Unkostenbeitrag für die Zeugnisausstellung bzw. Prüfgebühr verrechnet – aktuell so um die € 14,- pro Kind. Ansonsten fallen keine weiteren Kosten an!

Was wird bei einer Externistenprüfung geprüft?

Natürlich die Hauptfächer Deutsch, Mathematik und Englisch schriftlich und mündlich, Nebenfächer (je nach Schulstufe) wie Geographie, Geschichte, Musik, Biologie, Physik und Chemie nur mündlich. Hier konzentrieren sich die Kinder meist auf ein Thema ganz besonders und arbeiten das als Präsentation heraus und referieren darüber bei der Prüfung. Oft lässt sich so eine Präsentation ganz toll fächerübergreifend erarbeiten!

Kurzes Beispiel für eine fächerübergreifende Prüfungspräsentation:

Gemeinsam mit unseren Freunden und unsere Tochter sind es diesmal drei Kinder, die jeweils für die 6. und 7. Schulstufe zur Prüfung antreten. Sie haben gemeinsam eine Präsentation zu folgenden Themen ausgearbeitet: Hauptthema DER REGENWALD

  • Was ist ein Regenwald?
  • Wo liegt der Amazonas?
  • Aufbau des Regenwaldes (Schichten und Tiere)
  • Klimadiagramm Celsius und Klevin
  • Kreislauf des Wassers in einem intakten Regenwald im Vergleich mit einem zerstörten Regenwald
  • Spanische Einwanderer und Terra Preta
  • Bedrohte Tierarten
  • Abholzung und Rodung
  • Auswirkungen dieser Abholzung und Rodung und ein Ausblick auf die Zukunft
  • Was kann jeder Einzelne dazu beitragen, damit das „aufhört“ oder besser wird

Wie man sieht fließen hier (fast) alle Nebenfächer toll ein: Geographie, Biologie, Geschichte und Physik, und vor allem ist es ein Thema, welches die Kinder extrem interessiert. Die Kinder freuen sich schon immer extrem darauf, das Ausgearbeitete präsentieren zu dürfen.

In manchen Schulen, so wie voriges Jahr für die NMS (neue Mittelschule) werden die Prüfungen auf verschiedene Tage aufgeteilt, mit meist einem Monat Pause dazwischen. Da haben wir schon im März mit der ersten Prüfung begonnen. An anderen Schulen, so wie in der heuer, findet die komplette Prüfung an einem Tag statt. Natürlich muss bis dahin nicht der komplette Jahresstoff sitzen, da dann ja oft bis Schulschluss noch mind. einen Monat Zeit ist, aber der Großteil zumindest. Die meisten lernen dann nach der Prüfung noch den restlichen Stoff weiter.

Bekommt man als Freilerner ein Zeugnis?

Ja! Die Kinder werden ganz normal benotet und bekommen ein Zeugnis mit Schulnoten. Einziger Unterschied: der Titel lautet nicht Zeugnis sondern Externistenprüfungszeugnis. Aber ansonsten sieht es ganz genau so aus wie das normale Zeugnis. Es wird uns zu Schulschluss per Post  zugeschickt. Man erfährt aber meist schon am gleichen Tag, ob die Prüfung bestanden wurde oder nicht.

Seit wir dabei sind, habe ich noch keinen Fall erlebt, wo ein Kind die Prüfung nicht geschafft hat. Es sind wirklich ALLE immer sehr sehr gut darauf vorbereitet, und die Kinder freuen sich alle immer darauf, ihr Wissen zeigen zu können.

Wass passiert, wenn man die Externistenprüfung nicht besteht?

Dann hat man die Möglichkeit, diese einmal zu wiederholen! Auch wenn teils im Internet dazu etwas andres steht – nämlich dass es keine Wiederholung gibt -: das stimmt nicht! Laut Gesetz darf man die Prüfung einmal wiederholen! Schafft man es trotzdem nicht, muss man im nächsten Schuljahr die aktuelle Schulstufe nochmals in einer Schule absolvieren.

Wie organisiert ihr euren Tag? Und wie könnt ihr die Lernmotivation im häuslichen Unterricht aufrecht halten?

Ehrlich gesagt ist das meist ganz unterschiedlich. Am besten funktioniert es, wenn ich am Wochenende für die kommende Woche einen Lernplan erstelle mit den genauen Seitenangaben, die in den jeweiligen Büchern zu erledigen sind bzw. auch öfter mal Arbeitsblätter dazu ausdrucke und sie das dann selbständig abarbeiten.


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Sind die Kinder früher fertig, haben sie früher frei. Werden sie unter der Woche nicht fertig, muss es am Wochenende erledigt werden. So zumindest die Theorie – ich kann dir sagen, dass auch das nicht immer funktioniert und es oft viele Diskussionen gibt.

Neue Themen gehe natürlich ICH zuerst mit ihnen durch und erkläre es. Bis jetzt haben wir das auch super hinbekommen mit Lerninhalten, die ich selbst nicht wusste. Ich finde es total klasse, dass ich das nun so auch „aufholen“ und meine Lücken auffüllen kann und auch mitlerne. Gerade heute gibt es schon sooo viele Erklärungen und auch tolle Videos im Internet, wenn man etwas mal wirklich nicht versteht.

Ganz ehrlich: natürlich ist es ein gewisser Zeitaufwand, aber hey! für Hausübungen und zum Lernen für Tests sind wir, als unsre Tochter noch zur Schule ging, viiiiiiieeeel länger gesessen!!!

Wenn wir es wirklich schaffen, täglich zu lernen (ausgenommen Wochenenden und Schulferien – diese machen wir meist mit), dann reichen ein bis zwei Stunden lernen pro Tag völlig aus! Mehr ist es nicht! Dass wir es nicht ganz konsequent schaffen, und es sich nicht immer ausgeht neben meiner Selbständigkeit, brauche ich wohl nicht extra erwähnen …

Es ist oft alles andre als ein Zuckerschlecken (noch dazu mit einem pubertierenden Kind gerade). Trotzdem habe ich den Vergleich mit der Schule und das war für uns alle viel, viel schlimmer! Das möchten wir alle nie, nie wieder haben!

Wie lässt sich Homeschooling mit Home Office verbinden?

Ganz ehrlich? Manchmal gar nicht und manchmal perfekt! Tagesabhängig!

An Tagen, wo es gar nicht klappt, muss ich eben abends die Zeit einarbeiten. Zum Glück wird es wesentlich einfacher, je größer und älter die Kinder werden und demnach auch selbständiger. Sie können sich dann auch mal selbständig neuen Stoff erarbeiten. Aber ein Geheimrezept, wie das immer funktioniert, gibt es wohl leider nicht. Wer eines hat – bitte her damit!

Irgendetwas bleibt IMMER auf der Strecke! Arbeitet oder lernt man zu viel, bleibt die Freizeit auf der Strecke… Nimmt man sich mehr Freizeit, bleibt der Haushalt liegen… Aber das ist nunmal das Leben, und irgendwie ging es bis jetzt in den letzten 10 Jahren immer.

Machen gerade alle „Homeschooling“? Oder gibt es da gravierende Unterschiede zum Freilernen?

Wir lernen anders. Das „Homeschooling“, welches gerade in ganz Österreich und auch andren Ländern praktiziert wird, kann man nicht im Geringsten mit dem Homeschooling vergleichen, welches wir machen.

Der Unterschied zwischen „eurem“ Homeschooling und unsrem ist, dass wir unsere Lerninhalte und wann was gelernt wird, komplett selbständig einteilen können. Das macht einen riesengroßen Unterschied!

Auch können wir mal einen Tag oder auch eine ganze Woche komplett aussetzen mit dem Lernen, wenn wir sehen, dass die Kinder einfach mal einen schlechten Tag haben oder es ihnen vielleicht gesundheitlich nicht ganz so gut geht. Das ist ja bei eurem „Homeschooling“ bzw. auch in der Schule fast schon eine Katastrophe, weil ALLES zusätzlich zu den neuen Inhalten nachgeholt werden muss – auch bei Krankheit, was meiner Meinung nach sowieso der größte Schwachsinn ist – direkt nach den Hausübungen, welche für mich was Unsinnigkeit und Schwachsinn betrifft ganz ganz oben stehen!

Hat sich für euch als Freilerner durch Corona etwas verändert?

…aber für euch hat sich ja eh nichts verändert!“ hör ich immer wieder. DOCH!!! Auch für uns ist diese Situation eine ganz ganz andre als sonst! Auch für uns fallen Treffen mit Freunden und auch die ganzen Freizeitaktivitäten als Ausgleich komplett weg.

Wie unterscheidet sich Homeschooling von Nonschooling?

In manchen Ländern gibt es auch das sogenannte Nonschooling. Das ist in Österreich jedoch nicht erlaubt bzw. irgendwie wohl auch „möglich“ mit Strafe oder so, aber da kenne ich mich zu wenig aus! Ich weiß nur, dass bei dieser Methode nicht strikt nach Büchern gelernt wird, und es auch keine Prüfung(en) gibt. Die Kinder können sich quasi frei entfalten. Hat bestimmt – wie alles im Leben – Vor- und Nachteile!

Hast du Tipps, wie sich Homeschooling gut realisieren lässt?

RUHE BEWAHREN und nicht alles so ernst nehmen, würde ich den Eltern raten! Macht euch nicht so viel Stress und wenn es nicht zu schaffen ist, dann IST es eben NICHT zu schaffen!!! Wer hat was davon wenn alle nur noch gestresst rumlaufen und streiten und schreien?! Und dass sich Homeschooling und Homeoffice nunmal nicht so einfach von einem auf den andren Tag miteinander verbinden lassen, ist ganz klar!

Und die Kinder verblöden doch nicht, nur weil sie mal einen Monat nicht mit dem Lernstoff weiter machen – GANZ IM GEGENTEIL! Ich glaube es würde sehr, sehr viel mehr für die Zukunft bringen, würden alle jetzt fünf Gänge zurückschalten und die Kinder nicht noch zusätzlich stressen.

KEINER hat zu dieser Situation beigetragen oder es gewollt… schon gar nicht unsre Kinder.
Und anstatt das als Anlass zu sehen, mal was am Schulsystem selbst zu ändern – welches, meiner Meinung nach noch aus der Steinzeit kommt -, wird hier noch mehr Gas gegeben und noch mehr Stress gemacht.

Unsre Kinder heutzutage lernen genau die gleichen Inhalte auf genau die gleiche Weise wie wir es vor 30 Jahren oder mehr schon gemacht haben. Da kann doch was nicht stimmen! Und anstatt das noch mehr zu fördern, worin Kinder gut sind und was ihnen somit Spaß macht, werden sie gequält mit Dingen, die sie nicht verstehen und werden so immer demotivierter und verlieren den Spaß am Lernen. Aber das ist eine extra Geschichte und würde den Rahmen hier sprengen! Ich kann dazu z.B. absolut Gerald Hüther empfehlen!!!! Von ihm gibt es dazu ganz ganz viele wunderbare Videos und Texte im Internet!

Fehlt euch ohne Schule etwas im Alltag?

NEIN NEIN UND NOCHMAL NEIN!!!! Ganz im Gegenteil! Wir haben sooo viel mehr an Lebensqualität und Lebensfreude dazu gewonnen seit wir uns für diesen Weg entschieden haben! Auch wenn es oft seeehr schwierig und anstrengend ist und mich manchmal auch an meine Grenzen bringt. Aber da wären wir wieder beim Schulsystem allgemein: denn ganz entfliehen kann man diesem System ja dann doch nicht, weil die gleichen – meiner Meinung nach teils unsinnigen Lerninhalte – gelernt werden müssen.

Trotzdem überwiegen für uns die Vorteile! Wir sind freier im Lernen, können z.B. Urlaub machen wann wir wollen, sind an keine Ferien gebunden, wir können uns alles selbst einteilen und sind demnach auch eigenverantwortlich – was für mich mitunter das Wichtigste ist!

Würdet ihr euch nochmal für Homeschooling entscheiden?

JA, JA UND NOCHMAL JA!!!! So lange es möglich ist, möchten wir den häuslichen Unterricht fortsetzen! Auch unsre Kinder lieben es! Vor allem die Große würde nie wieder freiwillig in eine Schule wechseln! Für sie wäre es eine Strafe. Leider haben wir da eben ganz schlechte Erfahrungen gemacht. Aber ich weiß auch, dass es ganz, ganz viele Kinder gibt, die absolut positive Erfahrungen mit der Schule gemacht haben!!! Für diese freue ich mich ganz besonders! Leider habe ich aber auch schon ganz ganz oft das Gegenteil gehört. Das tut mir dann immer im Herzen weh, denn Lernen sollte doch etwas Schönes sein, das Freude bereitet und nicht ein Zwang, ein Muss… Und auch wenn es positive Berichte gibt – ich kenne trotzdem persönlich kein Kind, welches des Lernens wegen gerne zur Schule geht!

Wie lange kann man Homeschooling machen?

Meines Wissens nach bis zur Matura. Auf jeden Fall aber die komplette Volksschule plus natürlich NMS oder auch Gymnasium. Man wird dann eben je nach gewähltem Schultyp geprüft.

Kann jeder und jede Homeschooling schaffen?

Ja! Vor allem die Volksschule traue ich jedem Kind und jedem Elternteil im häuslichen Unterricht zu! Ob man dann weiter machen möchte steht jedem selbst frei! Es ist natürlich auch möglich, nur die Volksschule im häuslichen Unterricht abzuschließen und dann auf eine Schule weiter zu gehen.

Auch interessant:
Zweite Meinung gefragt? Hier erzählt eine andere Mutter mit Homeschooling-Erfahrung: Homeschooling: Wie der häusliche Unterricht funktioniert

 

Vielen lieben Dank, liebe Bettina für diese wertvollen Einblick ins „eigentliche Homeschooling“ – und das in einer Zeit, in der ihr euch intensiv auf die Externistenprüfung vorbereiten musstet. Gutes Gelingen dabei!

Freilerner-Familie Flasch Bettina Flasch ist 35, Mama von zwei Kindern (10 und 12), glücklich vergeben. Seit 10 Jahren selbständig, ein Glückskind – zu 99,9 Prozent gut drauf, ein Freigeist, liebt die Natur und alle möglichen Farben. Sie hat mit dem Nähen ihre Berufung gefunden und liebt was sie tut.

Schaut mal, bei ihr vorbei: Insta @belula.insta bzw. Facebook: facebook.com/www.belula.at

Ihr besonderes Angebot: Falls es noch Fragen gibt bzw. näheres Interesse am Homeschooling besteht, kann sie gerne unter folgender E-Mail kontaktiert werden: bettina.flasch@outlook.com

 

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Hier plaudert Birgit, alias Mutti, 40+, seit 2009 aus dem Nähkästchen: Authentizitäts-Freak, selbstbewusst grauhaarig, kreativ angehaucht, völlig unperfekte Mutter. Familienblog aus dem Leben mit zwei Jungs - Mutter allein unter Männern. Mehr über Muttis Nähkästchen: About. Nix verpassen? Folgt mir via Social Media oder Newsletter.

Dieser Beitrag hat 8 Kommentare

  1. Der Beitrag ist zwar schon bald drei Jahre alt, aber der Richtigkeit halber: Freilernen und Homeschooling sind nicht das selbe! Was die Familie im Artikel beschreibt ist eindeutig Homeschooling – also Schule zu Hause, in welcher Form und Intensität auch immer sie das umsetzen.
    Freilernen im Gegensatz dazu orientiert sich an der intrinsischen Motivation des Kindes und ist ein selbstgesteuertes Lernen, das immer und überall stattfindet!
    Das Freilernen an sich hat nicht unbedingt etwas damit zu tun, ob man die Externistenprüfung macht oder nicht.

    1. Liebe Carina!
      Vielen Dank für die Klarstellung!
      LG Birgit

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