Gesund, fit und schön bis zum letzten Atemzug – das ist offenbar das große Ziel unserer Gesellschaft. Aber geht das? Sollte man es so betrachten? Oder ist ewige Gesundheit einfach nur ein Mythos?
Zwischenruf in eigener Sache:
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Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.
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Voraussichtliche Lesedauer: 14 Minuten
Gesund bleiben als oberstes Ziel
Gesundheit ist kein Zustand, sondern eine Geisteshaltung.
Thomas von Aquin (1225-1274)
Ist man wirklich gesund, wenn man gerade keine Krankheit hat oder gehört vielleicht noch mehr dazu? Eine Balance zwischen Körper und Geist!
Die WHO definiert Gesundheit wie folgt: „Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen geistigen, körperlichen und sozialen Wohlbefindens, nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen.“ Das stimmt natürlich – das wäre das Optimum. Aber kann man nur glücklich und zufrieden sein, wenn wirklich alle Komponenten perfekt sind? Ist man nur dann wirklich gesund?
Diese Ansprüche sind relativ unrealistisch, wenn auch typisch für unsere heutige Gesellschaft, deren höchstes Gut ewige Gesundheit und Schönheit ist.
In Wahrheit wird einfach jeder von uns früher oder später von Krankheiten betroffen sein – die Frage ist nur, wie wir dann damit umgehen.
„Die Konfrontation mit Krankheit und der Wunsch nach Gesundheit sind keine optionalen Themenkreise, solange wir uns in diesem menschlichen Körper befinden. Den Tod kann man nicht vermeiden, aber mit viel Geschick lebenslang verdrängen. Doch vor Schmerzen, Dysfunktionen, Einschränkungen und Verfall ist niemand gefeit. Mag unsere Ernährung noch so vollwertig sein, unser Schlaf gut, unsere Beziehungen gelungen; und wenn wir jeden Tag Bewegung machen, an unseren Traumata arbeiten und zu dem besten aller Ärzte pilgern: Es gibt kein Patent für Wohlbefinden, keine Garantie für Gesundheit.“ (Donner in Ploberger 2024: 13)
Krank oder gesund: Wie man es sieht
Dr. Florian Ploberger lässt in seinem Buch 25 Persönlichkeiten zu Wort kommen, die einen starken Bezug zum Thema Gesundheit haben. Sie wagen sich an die tiefere Bedeutung von Krankheit, Verfall und Tod heran und machen Hoffnung auf ein selbstverantwortliches, gesundes Leben – trotz aller Einschränkungen. Diese Berichte berühren das Herz und inspirieren!
Wie ist es möglich, dass manche Menschen trotz (schwerer) Erkrankung liebevoll, freudvoll und mitfühlend sind? Warum können diese Menschen leichter mit einer Krankheit umgehen als andere?
Dieses Buch regt zum Nachdenken an und gibt viel Hoffnung für Betroffene und auch Angehörige!
Buddhistische Wahrheiten über das Leiden, seine Ursachen und sein Ende
Der Buddhismus bietet oft sehr „befriedigende“ und auch tröstliche Antworten auf unsere Fragen, die uns eigentlich niemand beantworten kann. Sylvia Wetzel schreibt in Florian Plobergers Band über den Blick der Buddhisten auf Gesundheit und Krankheit und dieser Beitrag hat mir in dem Buch besonders gut gefallen.
Buddha sprach von „Vier Edlen Wahrheiten“: dem Leiden, seinen Ursachen, seinem Ende und dem Weg dahin. Daraus leiten sich vier entsprechende Aufgaben ab:
1.) Es gibt Leiden, und zwar natürliches und zusätzliches Leiden. Das müssen wir unterscheiden lernen, spüren und annehmen.
2.) Die Ursache des natürlichen Leidens ist das Leben, das sich ständig wandelt und nie völlig zu kontrollieren ist, und die Ursachen des zusätzlichen Leidens sind Gier, Hass und Verblendung. Das natürliche Leiden müssen wir annehmen und klug damit umgehen. Das zusätzliche Leiden können wir verringern, wenn wir Gier, Hass und Verblendung bemerken und abbauen.
3.) Das Ende des Leidens entdecken wir, wenn wir die drei Daseinsmerkmale – Leiden, Unbeständigkeit und Unkontrollierbarkeit – erkennen und annehmen und durch das Verringern von Gier, Hass und Verblendung immer weniger damit hadern.
4.) Das lernen wir auf dem Achtfachen Pfad mit seinen drei Schwerpunkten: Einsicht, Ethik und Sammlung. (Acht Übungsfelder: Realistische Sicht auf die Welt, wohlwollende Haltung uns und anderen gegenüber, Nicht-Verletzen im Verhalten, freundliche und hilfreiche Rede, Lebenserwerb der niemandem schadet, geduldiges Üben und Bemühen, Achtsamkeit und Sammlung oder Mediation)
Das Leiden im Buddhismus
Wer Leiden, Unbeständigkeit und Unkontrollierbarkeit annimmt, lebt im Frieden des Nirvana. Wer sie ablehnt und bekämpft, lebt im Kreislauf des Leidens, in Samsara.
Shohaku Okumura, Jap. Zen, 21. Jh.
Natürliches Leiden gehört zum Leben dazu! Damit klug umzugehen, erfordert allerdings mindestens zweierlei: Die Unterscheidung zwischen natürlichem und zusätzlichem Leiden sowie die Akzeptanz des natürlichen Leidens und einigermaßen stabile Beziehungen mit Menschen, die uns in schweren Zeiten beistehen. Natürlich können wir auf diesem Weg alles tun, was medizinisch und sozial vertretbar ist, um unsere Gesundheit und die unserer Lieben zu fördern und Krankheiten zu lindern.
Nach Buddha gibt es acht Kategorien von natürlichen Leiden – diese müssen wir akzeptieren – das ist das Leben:
- Geburt
- Alter
- Krankheit
- Tod
- verlieren, was man liebt
- nicht bekommen, was man will
- bekommen oder erleben, was man nicht will
- nie sicher sein vor Leiden, egal wie gut unser Leben gerade ist
Zusätzliches Leiden schaffen wir, weil wir das alles nicht wahrhaben wollen. Wir lehnen unangenehme Erfahrungen ab und wollen es anders haben, als es ist. Es soll anders sein, nämlich besser, schöner, perfekter. Wir wollen klüger oder pragmatischer sein, wohlhabender oder weniger bedürftig, anerkannter oder weniger unter dem Druck von Ansprüchen anderer stehend usw. Natürlich kann man immer alles versuchen, aber wenn wir trotz vieler Informationen und guter Beratung nicht wissen, wie wir das anstellen sollen, sollten wir auch in der Lage sein etwas zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen.
Fazit der Autorin:
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen den Mut und die Zuversicht, das Beste aus ihrem Leben zu machen, auch wenn Sie oder Ihre Lieben krank sind. Versuchen Sie es. Es ist nicht einfach, aber möglich. Achten Sie auf die Dinge, die gut sind in Ihrem Leben. Pflegen Sie Ihre Beziehungen und die Freude am heilsamen Tun. Das fördert Ihre Gesundheit und schenkt Ihnen die Kraft, auch in schweren Zeiten nicht die Zuversicht zu verlieren. Geduld und Zuversicht können Sie zwar nicht erzwingen, aber gute Bedingungen dafür schaffen: Dankbarkeit und Freude für das, was da ist. Und ab und zu können Sie sich darüber freuen, dass Sie bestimmte Probleme nicht haben. Das dient Ihrem eigenen Wohl und dem aller. In echt. Probieren Sie es aus.
(Sylvia Wetzel in Ploberger 2024: 82-95)
Nein – wir können nicht alles beeinflussen, auch wenn uns das in der Werbung oft so vorgegaukelt wird. Manche Dinge – den natürlichen Verlauf des Lebens – müssen wir einfach akzeptieren. Und der beste Weg durchs Leben ist der Weg der Dankbarkeit.
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