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Kinder mit Essstörung: Was Eltern tun können

Kinder mit Essstörung: Was Eltern tun können

Binge Eating, Bulimie, Anorexie: Manche verweigern Nahrung fast gänzlich und hungern sich fast zu Tode. Andere stopfen das Essen maßlos in sich rein – nur um es wenig später auf der Toilette wieder zu erbrechen.
Essstörungen sind auf dem Vormarsch – mit problematischen Folgen für Körper und Seele.
Eine Expertin verrät, wie man als Elternteil vorbeugen und helfen kann.


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Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

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Essen und Trinken hält Körper und Seele zusammen!

So lautet ein bekanntes Sprichwort.

Und das ist nach Meinung der Forschung viel Wahres dran. Die stationären Aufnahmen mit der Diagnose Essstörung haben sich in den vergangenen 20 Jahren verzehnfacht*. Und die Betroffenen werden immer jünger. Meist sind Mädchen betroffen – aber nicht nur.

Die Forschung zeigt: Zuseherinnen von Castingshows wie „Germany’s Next Topmodel“ finden sich fünfmal häufiger als zu dick, als jene, die diese Art von Sendungen nicht verfolgen. Aber es gibt auch viele andere potenzielle Auslöser für derartige Essstörungen: zum Beispiel familiäre Schwierigkeiten, die hormonelle Veränderung in der Pubertät oder psychische Erkrankungen.

Binge Eating betrifft meist Übergewichtige. Sie stopfen anfallsartig und oft heimlich Essen in sich hinein. Grund sind Leistungsdruck, Stress, nicht aufgearbeitete Traumata, Missbrauch, Mobbing oder Burn-out. Unter allen Behandlungsfällen liegt diese noch recht wenig bekannte Erkrankung mittlerweile an der Spitze der Essstörungen. Auch an Bulimie Erkrankte fressen unkontrolliert Essen in sich hinein – und versuchen dann durch die Einnahme von Abführmitteln, selbst herbeigeführtes Erbrechen oder exzessiven Sport schlank zu bleiben. Die Ess-Brech-Sucht ist die zweithäufigste Essstörung. Hier steht meist ein Selbstwertproblem am Anfang.

Michaela Schubert, Autorin des Buches Essstörungen – Was ist das? Das ABC der Magersucht, Ess-Brech-Sucht und Essanfallstörung, war in ihrer Vergangenheit selbst von einer Essstörung betroffen beantwortet die wichtigsten Fragen:

Essstörung: Wie Eltern vorbeugen und helfen können

 

Wie erkennt man Essstörungen bei Kindern?
Welche Signale deuten auf Magersucht, Ess-Brech-Sucht oder Essanfallstörung hin?

Eltern erkennen eine Essstörung meist erst dann, wenn diese bereits ausgelebt wird. Ein rapider Gewichtsverlust in kürzester Zeit, kann ein Anzeichen für Magersucht sein. Fehlen auf einmal Lebensmittel in größeren Mengen, kann dies auf eine Bulimie oder Essanfallstörung hindeuten, die durch hochkalorische Essattacken gekennzeichnet sind. Ein exzessives Sportprogramm und depressive Verstimmungen kombiniert mit einem diätischen Essverhalten, können ebenfalls erste Anzeichen sein. Essen wird zu einem Zwang, der viel Frust und gegebenfalls unzählige Ausreden, um nicht essen zu müssen, nach sich zieht. Das eine ultimative Anzeichen gibt es leider nicht. Essstörungen können sich bei jedem anders äußern. Deshalb sind das alles kann-aber-muss-nicht-sein-Faktoren.

Was sind gesundheitliche Folgen von Essstörungen?

Bei Magersucht u.a.:

  • Unfruchtbarkeit
  • Nierenschäden
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Untergewicht
  • Wassereinlagerungen im Herzen

Bei Ess-Brech-Sucht u.a.:

  • Zahnschäden
  • Heiserkeit
  • Mangelernährung
  • Speiseröhrenschäden
  • Sodbrennen

Bei Essanfallstörung u.a.:

  • Gallenleiden
  • Schlaganfall
  • Diabetes
  • Bluthochdruck
  • Ödeme

Was können Eltern tun, um einer Essstörung von Jugendlichen vorzubeugen?

Essstörungen entstehen nicht über Nacht. Im Vorfeld herrscht meistens eine körperbedingte Unzufriedenheit, die von den Eltern nicht immer bemerkt wird. Es fallen Äußerungen, wie: „Ich bin zu dick!“, oder: „Ich bin zu hässlich!“ Ganz wichtig ist, solche Kritik nicht zu ignorieren. Ein verständnisvolles Hinterfragen der Gründe, warum so gedacht wird, kann den immensen Druck nehmen. Wenn Eltern ihre Kinder liebevoll bestärken, sich so zu akzeptieren wie sie sind, beißt sich eine Essstörung die Zähne aus.

Auf den Wunsch, eine Diät machen zu wollen, oder nur noch Light-Produkte zu kaufen oder im übertriebenen Maße Sport treiben zu wollen, sollte nicht eingegangen werden. Eltern sollten sich auch hier nach dem Warum erkundigen.

Manchmal sind es kleine Ereignisse, die eine Unzufriedenheit auslösen und den Weg in eine Essstörung ebnen. Schwerwiegende Traumata, wie sexuelle Übergriffen, Häusliche Gewalt oder Mobbing können die Entstehung einer Essstörung ebenfalls begünstigen.

Wie können Eltern bei einer Essstörung helfen?

Wenn der Verdacht einer Essstörung besteht, sollten Eltern in erster Linie die Ruhe bewahren. Erste Sicherheit bringt sich zu informieren und einen Kinderarzt zu kontaktieren. Essstörungen strapazieren das Familienleben sehr. Oftmals wird ein enormer Druck auf das Kind ausgeübt, denn Eltern wollen selbstverständlich nur das Beste für ihren Nachwuchs. Essen gehört nun mal zum Überleben dazu. Doch genau dieser Druck kann eine Essstörung verschlimmern. Beide Elternpaare müssen eine Sprache sprechen. Konsequenzen und vereinbarte Kompromisse sollten trotz Gegenwehr durchgezogen werden.

Ein ganz wichtiger Fakt ist auch die Distanz zur Essstörung des Kindes. Eltern dürfen sich eine Auszeit nehmen, wie ein gemütlicher Kinobesuch mit Freunden oder eine Reise ohne das essgestörte Kind. Ganz schnell geraten Angehörige in eine suchtunterstützende Co-Abhängigkeit. Eltern müssen beachten, dass nicht ihr Kind das Essen verweigert oder Unmengen an Lebensmittel in sich hineinstopft, sondern die Essstörung zwingt sie dazu.

Von großer Bedeutung ist auch das miteinander (nicht übereinander) Reden. Sorgen und Bedenken dürfen offen angesprochen werden. Ein unter-den-Teppich-kehren unterstützt lediglich das Gedeihen der Essstörung. In manchen Regionen gibt es spezielle Anlaufstellen für Angehörige oder Selbsthilfegruppen, die für alle Beteiligten hilfreich sind.

Der Wille, es aus dem Strudel zu schaffen, muss von den Betroffenen selbst kommen. Das Umfeld kann den Weg heraus vertrauensvoll begleiten, aber gehen muss der/die Betroffen den Weg allein.

Welche Bemerkungen sollten Eltern besser unterlassen?

  • Iss doch mal mehr!
  • Du bist zu dürr!
  • Ab jetzt gehe ich mit dir aufs Klo!
  • Du siehst schrecklich aus!
  • Hast du zugenommen?
  • u.v.m.

Essgestörte hören nur das, was sie hören wollen. Jedes noch so lieb gemeinte Kompliment, kann bei einer essgestörten Person negativ ankommen. Die Essstörung verdreht einem das Wort im Munde.

 


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Weitere Bücher zum Thema:

Quelle: *Statistik Austria

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Birgit

Hier plaudert Birgit, alias Mutti, 40+, seit 2009 aus dem Nähkästchen: Authentizitäts-Freak, selbstbewusst grauhaarig, kreativ angehaucht, völlig unperfekte Mutter. Familienblog aus dem Leben mit zwei Jungs - Mutter allein unter Männern. Mehr über Muttis Nähkästchen: About. Nix verpassen? Folgt mir via Social Media oder Newsletter.

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Super geschrieben. Denke man sollte offen mit den Kindern damit umgehen. Meine Tochter macht auch sehr viel Sport, 4-6 Mal die Woche und bin da immer hellhörig. Eine Mutter setzte ihre Tochter auf Kohlenhydratdiät, damit die Tochter in der niedrigeren Gewichtsklasse starten kann…unser Trainer war darüber gar nicht begeistert. Er hält von solchen Diäten gar nichts und das finde ich auch gut so. Unsere Tochter isst ganz normal und ist sportlich, aber normal gebaut.

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