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Märchen oder nicht Märchen, das ist hier die Frage.

Märchen sind brutal – keine Frage.
Märchen sind Kulturgut – ebenfalls außer Frage.
Aber rechtfertigt Kulturgut jeden Inhalt?
Sind Märchen noch zeitgemäß? Ich bin am Überlegen, ob ich meinen Kindern die Grimm’schen Märchen antun soll – und habe recherchiert:


Zwischenruf in eigener Sache:

Liebe Leute!
Willkommen am Familienblog "Muttis Nähkästchen"

Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

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Voraussichtliche Lesedauer: 7 Minuten

Es war einmal … Und dann dauert’s meistens nicht mehr lange bis zur ersten haarsträubenden Passage: Die Kinder werden von den Eltern im Wald ausgesetzt, die böse Stiefmutter tötet das Stiefkind, die Hexe wird verbrannt, der Wolf frisst alle – vom Rotkäppchen bis zu den Geißlein. Pfew!

Soll ich das wirklich meinen Kindern vorsetzen?


Märchen – pro und contra

Anfang der Siebziger Jahre waren Märchen pädagogisch verpönt. Es wurde diskutiert, was auch momentan meine Bedenken sind: Soll man Kindern das Böse, das Grausliche der Märchen zumuten? Inzwischen hat sich diese Einstellung gewandelt. Speziell durch die intensive Beschäftigung der Psychologie mit den Märchen wurde ihre tiefliegende, ja mitunter sogar heilende Dimension erkannt.


Märchen sind brutal – aber gerecht

Das Gute an Märchen ist, dass von Anfang an klar ist, wer gut und wer böse ist. Und ebenso klar ist, wer zum Schluss triumphiert. Die gerechte Strafe trifft immer den Richtigen. Soweit das Stilmittel. Märchen-Befürworter sind der Meinung, dass Kinder diese Gewalt durchaus verarbeiten können, weil sie eben gut ausgehen. Und je drastischer/plakativer, desto klarer erkennen Kinder das „Richtig“ und das „Falsch“.

Märchen verheißen ein gutes Ende. Darin liegt wohl ihre hauptsächliche Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes. Mag ein Konflikt noch so schwierig sein, ein Problem noch so bedrohlich – am Ende geht es dennoch glücklich aus. Allerdings eben nicht so, wie wir es uns immer so „märchenhaft“ erträumen: ohne Angst, ohne Mühsal, ohne Entscheidung, ohne Kampf…


Vermittlung alter Rollenbilder – ja, aber nicht nur!

Ein weiter Kritikpunkt sind alte Rollenbilder: Frauen arbeiten zu Hause: Mutter kocht, die Prinzessin spinnt (Wolle), die Männer ziehen hinaus in die Welt, erobern, retten, küssen wach …

In vielen Märchen sind es aber die Frauen, die handeln – Männer erscheinen in Märchen wie Schneewittchen oder Aschenputtel nur am Rande. Und Hänsel wäre ohne Gretel zweifelsohne im Ofen der Hexe gelandet!

Märchen sind verdichtete Selbstwerdungsgeschichten der Menschen. Wir finden in ihnen alle bedeutsamen Motive, die auch in unserer Persönlichkeitsentfaltung eine wichtige Rolle spielen.


Der richtige Umgang mit Märchen

  • Märchen sollen nicht „erklärt“ werden.
    Auch wenn unser Wissen um die Vorgänge in unserer Innenwelt zunimmt, so ist das kindlichem Denken fremd und kann in dieser Phase der Entwicklung auch nicht weiterhelfen.
  • Erzählen/vorlesen statt TV:
    Märchen büßen viel von ihrer Bedeutung für das Kind ein, wenn die Figuren und Ereignisse nicht aus einer eigenen Phantasiewelt, sondern aus der Vorstellung von uns Erwachsenen entstammen. Fertige Märchenillustrationen beschneiden die Phantasie!
  • Ab einem Alter von 5 Jahren
    Ab etwa 5 Jahren gewinnen Märchen bei Kindern Bedeutung. Davor macht es meist noch wenig Sinn.

Fazit: Märchen – ja, bitte oder nein, danke?

Kinder verfügen über einen noch unmittelbaren Zugang zu den Märchen, wir Erwachsene müssen uns diesen Zugang mithilfe psychologischer Kenntnisse wieder neu erschließen. Aber wenn uns das gelingt, gewinnen wir einen Schatz.


Quellen: http://jungschar.untermais.net/wissen/maerchen.htm, http://www.vnr.de/b2c/familie/kinder/maerchen-pro-und-contra.html


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Birgit

Hier plaudert Birgit, alias Mutti, 40+, seit 2009 aus dem Nähkästchen: Authentizitäts-Freak, selbstbewusst grauhaarig, kreativ angehaucht, völlig unperfekte Mutter. Familienblog aus dem Leben mit zwei Jungs - Mutter allein unter Männern. Mehr über Muttis Nähkästchen: About. Nix verpassen? Folgt mir via Social Media oder Newsletter.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Huhu,
    schöner Beitrag :) Ich hab ihn gern gelesen. Allerdings sehe ich das so, dass ich meinen Kindern, weder Grimm’s Märchen vorlese, noch Struwwelpeter.
    Meine Kinder (3 und 1) sind so sensibel, dass ihnen das richtig weh tut, was da passiert :(
    Deshalb habe ich diese Bücher jetzt weggemacht…

    LG
    Gianna

  2. Meine beiden Kinder sind 4,5 und bald 2 Jahre alt. Bisher waren Märchen ebenfalls ein „no go“. Der Große hat sich die Ohren zugehalten und vor Aufregung gezittert. Daher habe ich die Bücher ebenfalls wieder verräumt.
    Mittlerweile interessiert er sich aber von sich aus für Märchen. Er hat sich konkret nach Rapunzel erkundigt – obwohl wir die Geschichte noch nie gelesen haben. Daher hab ich mir die Frage rund um die Märchen nun erneut gestellt. Und herausgefunden, dass sie ohnehin erst ab einem Alter von 5 Jahren relevant werden. Ich glaub, das hängt mit dem „magischen Alter“ zusammen.

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