Viele Mütter wollen nur das Beste für ihr Kind – und doch beeinflussen unterbewusst negative Glaubenssätze den Umgang mit ihren Kindern. Wie negative Glaubenssätze entstehen, welche Auswirkungen sie auf das Kind haben und wie man sie loslassen kann:
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Sätze wie „Ich darf keine Fehler machen!“ oder „Konflikte sind gefährlich!“ stammen aus der eigenen Kindheit und können die Beziehung zum Kind langfristig schädigen.
„Solche Denkmuster können dazu führen, dass Mütter ungewollt die Bedürfnisse ihrer Kinder unterdrücken und deren Selbstwertgefühl beeinträchtigen“, sagt Jana Alles, Gründerin von Smart Parents. Warum negative Glaubenssätze entstehen, welche Auswirkungen sie auf das Kind haben und wie man sie loslassen kann, erklärt sie in diesem Gastbeitrag.
Inhaltsverzeichnis

So entstehen Denkmuster bei der Mutter
Glaubenssätze hat jeder Mensch. Sie beeinflussen all unsere Handlungen im Leben und haben sich meist früh in unserer eigenen Kindheit verankert. Dabei gibt es positive und negative Glaubenssätze. Positive treiben uns an; negative bremsen uns allerdings aus.
Sie kommen aus Erfahrungen in unserer Kindheit: Sie entstehen beispielsweise, wenn
- die Bezugsperson emotional nicht anwesend war und ihre eigenen Emotionen unterdrückt hat;
- Eltern wenig präsent waren – physisch sowie emotional;
- sie einer Sucht erlagen oder einer schweren Krankheit wie beispielsweise einer Depression;
- sie einen schweren Verlust erfahren haben;
- ihre eigenen Ängste und Sorgen kleingeredet wurden;
- ihre Grenzen durch körperliche oder seelische Bestrafungen überschritten wurden;
- die Eltern eine Scheidung auf den Schultern der Kinder ausgetragen haben;
- ein Geschwisterkind deutlich mehr Aufmerksamkeit erfordert hat und sie darüber „untergegangen“ sind;
- sie für ihre Gefühle ausgelacht oder bestraft wurden;
- sie mit anderen ständig verglichen wurden.
Die Aufzählung könnte noch lange so weitergeführt werden. Unterbewusst projizieren Mütter diese Glaubenssätze dann auch auf ihre eigenen Kinder.
Das Problem: In vielen Fällen sind es vor allem negative Glaubenssätze, die sich in der Mutter festgebissen haben und die sich auf die Kinder langfristig fatal auswirken. Denn das Kind übernimmt die Glaubenssätze und macht wiederkehrende Erfahrungen, die dann zu Bindungs- und Entwicklungstraumata führen. Die Folgen sind unter anderem ein niedriges Selbstbewusstsein, viele Ängste, das ständige Gefühl, nicht gut genug zu sein, bis hin zu psychischen Erkrankungen, toxischen Beziehungen oder einer Sucht.
Habe ich selbst negative Glaubenssätze? So finden Mütter es heraus
Um an negativen Glaubenssätzen zu arbeiten und sie ins Positive zu verwandeln, muss man sie erst einmal erkennen. Das ist gar nicht so leicht, schließlich tragen wir sie unterbewusst in uns – und das seit Jahrzehnten. Dennoch gibt es einige Hinweise darauf, dass eine Mutter unterbewusst mit bestimmten inneren Überzeugungen kämpft.
Das zeigt sich unter anderem in ihren Reaktionen: Bemerkt die Mutter, dass sie anders handelt, als sie es eigentlich für richtig hält, deutet das auf ihren eigenen negativen Glaubenssatz hin. Ein Beispiel dafür ist, wenn sie ihrem Kind anhand von Worten vermittelt, dass es großartig ist, es jedoch gleichzeitig mit seinen Geschwistern vergleicht. Oder in dem Moment, in dem sie ihm sagt, dass Fehler erlaubt sind, es aber für eben diese bestraft. Auch wenn die Mutter dem Kind einbläuen will, dass Gefühle in Ordnung sind, das Kind im gleichen Atemzug aber anschreit, wenn dieses einen starken Wutanfall hat, ist ein Paradebeispiel für negative Glaubenssätze.
Nicht zuletzt kann der Umgang mit sich selbst auf negative Glaubenssätze hinweisen. Ein Klassiker ist eine Mutter, die ihrem Kind beibringen möchte, dass Fehler zum Leben gehören, sich selbst jedoch keinen einzigen erlauben kann. Ein weiterer Widerspruch ist, das Kind zu ermutigen, für sich einzustehen, während man selbst Angst vor Ablehnung hat und immer versucht, es allen recht zu machen.
Typische Glaubenssätze von Müttern
Konkret zeigen sich negative Glaubenssätze in den folgenden Sätzen, die gewiss viele Mütter bereits im Kopf zerdacht haben:
- „Ich muss alles alleine machen.“
- „Ich muss alles unter Kontrolle haben.“
- „Alles muss perfekt sein.“
- „Ich muss allen Erwartungen gerecht werden.“
- „Ich darf keine Fehler machen.“
- „Mein Kind muss immer glücklich sein.“
- „Egal, wie viel und was ich tue, es reicht einfach nicht.“
- „Ich muss funktionieren.“
- „Ich / meine Gefühle / meine Bedürfnisse bin / sind unwichtig.“
- „Ich bin eine Last.“
- „Ich muss mich verschließen, um nicht verletzt zu werden.“
- „Konflikte sind gefährlich.“
- „Man mag mich nur, wenn ich so bin, wie die Menschen es von mir erwarten.“
- „Meine Emotionen und Bedürfnisse sind zu viel.“
- „Das Leben ist schwer.“
- „Ich muss mich durchkämpfen.“
- „Ich muss immer alles für mein Kind machen und allen Bedürfnissen gleichzeitig gerecht werden.“
Die eigenen Glaubenssätze aufarbeiten
Um solche Muster aufzulösen, hilft es, diese Widersprüche zunächst bewusst wahrzunehmen. Mütter dürfen anerkennen, dass sie selbst negative Glaubenssätze haben, die sie auf ihr Kind übertragen. Auf keinen Fall sollte man sich mit Sätzen wie „Perfekte Eltern gibt es ja eh nicht“ zufriedengeben. Eltern tragen die Verantwortung dafür, ihren Kindern eine angstfreie Kindheit zu ermöglichen. Deshalb ist es unerlässlich, sich mit der eigenen Rolle als Mutter intensiv auseinanderzusetzen.
Mütter müssen im nächsten Schritt tief in ihre eigene Kindheit eintauchen und diese aufarbeiten. Es ist wichtig, sich selbst zu spiegeln und zu reflektieren – denn das Leben ist ein Spiegel der eigenen inneren Überzeugungen. Wer die eigenen Glaubenssätze aufgearbeitet hat, gewinnt ein tieferes Verständnis für die eigenen Emotionen und auch das eigene Verhalten und kann sein Verhalten bewusster steuern. Ziel ist es, Kindern mit Empathie und Authentizität zu begegnen, ihre Gefühle anzunehmen, ohne sie zu bewerten, ihre Grenzen zu respektieren, Konflikte ruhig und ohne Schuldzuweisungen zu lösen und ihre Bedürfnisse wahrzunehmen – damit sie sich sicher und verstanden fühlen.
Über die Expertin: Jana Alles
Mit Smart Parents bietet Jana Alles ein Coaching an, das an der Ursache der Wut der Mütter ansetzt. Gemeinsam mit den Müttern geht sie Schritt für Schritt auf die Suche nach der Ursache ihrer Glaubenssätze. Es geht darum, den Ur-Schmerz aus der eigenen Kindheit sowie der Ahnenreihe und darüber hinaus zu finden. Das Ziel ist, dass die Mutter ihre Kinder empathisch, bewertungsfrei und bedürfnisorientiert begleiten kann. Nur so kann das Kind mit Selbstwert und Selbstbewusstsein durchs Leben gehen und eine starke Verbindung zwischen Mutter und Kind bestehen. Mehr Informationen finden Sie hier.

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