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Richtiges Zuhören: Do’s und Dont’s in der Erziehung

Richtiges Zuhören: Do’s und Dont’s in der Erziehung

Das Kind plappert den ganzen Tag.
Der Radio auch.
In der Arbeit sowieso.
Zuhören ist doch angeboren – oder doch nicht?

Wie geht richtiges Zuhören? Und was bringt es im Familienleben?
Ich wage zu behaupten: VIEL, wenn nicht sogar ALLES. Richtiges Zuhören ist DAS Um und Auf in der Erziehung von Kindern.


Zwischenruf in eigener Sache:

Liebe Leute!
Willkommen am Familienblog "Muttis Nähkästchen"

Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

Alles, das Eltern wissen sollten! Wir bemühen uns um wertvolle Inhalte, die euch wirklich weiterhelfen. Außerdem haben wir immer wieder feine Sachen für euch zu verlosen.

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Daten, Fakten, Do’s und Dont’s zum richtigen Zuhören lest ihr hier:

Jeder kann zuhören, das ist doch ganz natürlich …
Falsch!

Fakt ist:
Die meisten Menschen sind schlechte Zuhörer!
Und da mach ich bei mir gar keine Ausnahme.

Dabei ist zuhören können ein wichtiger Bestandteil unseres täglichen Lebens – nicht nur in der Familie. Wenn wir nicht gerade schlafen,  verbringen wir achtzig Prozent –  80%! –  unseres Lebens mit Kommunikation. Und davon entfallen 45 Prozent auf das Zuhören, 30 Prozent auf’s Sprechen, 16 Prozent lesen wir und nur neun Prozent schreiben wir.

Gut die Hälfte aller Ärgernisse geht auf gegenseitiges Unverständnis zurück.

Ergo: Wer zuhört, versteht besser.
Und: Wer zuhört, schont seine Nerven

Das Auge führt den Menschen in die Welt.
Das Ohr führt die Welt in den Menschen.

                (Lorenz Oken)

Durch richtiges Zuhören kann man…

  • die Kooperationsbereitschaft erhöhen
  • die Probleme des anderen/ gemeinsame Probleme lösen
  • bessere Entscheidungen treffen
  • Lernen
  • Freunde gewinnen
  • Spaß haben
  • Spannungen abbauen
  • Selbstvertrauen steigern
  • Usw.

Überzeugt?
Na, dann, weiter:

Übrigens:
Richtiges Zuhören macht sich richtig gut z.B. im Rahmen einer Familienkonferenz:
11 gute Gründe für eine Familienkonferenz mit kleinen Kindern + Kurzanleitung

Die Fehler beim Zuhören

Ja, diese Fehler beim Zuhören sind allgegenwärtig.

  • Überbewertung der Darbietungsart
    Äußerungen redegewandter Sprecher*innen werden überbewertet im Vergleich zu denen, die rhetorisch nicht so fit sind.
  • Zu schnelle Urteile über das Gesagte
    Der Zuhörer wartet nicht, bis der andere ausgesprochen hat, sondern bereitet schon Gegenargumente und Erklärungen vor.
    (Ooops! Ertappt!)
  • Der Zuhörer psychologisiert zu viel.
    Er sieht hinter jedem Sachverhalt, den der andere mitteilt, irgendeine Gefühlslage. Er vergisst, dass es auch sachliche und Personen-unabhängige Gründe gibt.
  • Zu starke Konzentration auf Einzelheiten, die zu kritisieren oder zu widerlegen sind.
    Der Zuhörer verliert den Faden, der durch die Argumentation des anderen führt.
  • Der Zuhörer schaltet ab, wenn es schwierig wird.
    Er macht sich nicht die Mühe, den Gedankengängen des anderen zu folgen.
  • Die eigene Meinung steht schon vor dem Gespräch fest.
    Der eine Partner lässt sich zu sehr von Vorinformationen, Antipathie und Voreingenommenheit über den anderen Gesprächspartner lenken.
  • Der Zuhörer gibt keine eigenen Kommentare oder Beiträge ab.
    Der Gesprächspartner bekommt kein Feedback, kommt sich ausgehorcht vor.
  • Das Mitgeteilte wird vorschnell als uninteressant  abgetan.
    Der Zuhörer verbaut sich damit die Chance, wichtige Hintergrundinformationen zu erhalten
  • Die Aufmerksamkeit des Zuhörers liegt primär bei ihm selbst.
    Wer vorwiegend sich selbst zum Ausdruck bringen will, kann schlecht zuhören
Übrigens:
Blöde Fehler kann man nicht nur beim Zuhören machen, sondern auch beim Reden.
Darum lege ich euch diesen Beitag ans Herz:
Nudging: Erfolgreiche Erziehungstricks aus der Verhaltenspsychologie

Gebote des guten Zuhörens

So funktioniert gutes Zuhören:

  • Nicht sprechen
    Wer selbst spricht, kann nicht zuhören.
  • Deutlich machen, dass ich zuhören will
    Interesse zeigen, den Gesprächspartner (das Kind) anschauen und den Blickkontakt auch halten.
  • Störungen und Ablenkungen fernhalten
    Dem Gesprächspartner/Kind zeigen, dass er/sie frei sprechen kann.
  • Sich auf den Gesprächspartner einstellen
    Versucht, euch in die Lage des Kindes zu versetzen, seinen Standpunkt einzunehmen. Das ist gelebte Empathie!
  • Geduld haben
    Nehmt euch Zeit und unterbrecht nicht. Lasst das Kind ausreden.
    Das geht sogar soweit:
  • Pausen aushalten
    Wenn der Gesprächspartner eine Pause macht, nicht gleich ins Wort fallen. Pausen können Zeichen für Unklarheiten, Angst oder Ratlosigkeit sein.
  • Auf die eigenen Gefühle achten
    Wenn die eigenen Gefühle die Oberhand gewinnen, fragt euch bitte, ob ihr etwas eventuell falsch wahrnehmt. Lasst euch vor allem nicht durch Vorwürfe und Kritik aus dem Gleichgewicht bringen.
  • Nachfragen
    So kommt Ihr Interesse zum Ausdruck und Nachfragen klärt Unklarheiten. Fragen ermutigen den Gesprächspartner.
  • Last but not least:
    Zuhören heißt nicht gutheißen.

 Aktives Zuhören

  • Ist ein Überbegriff für Spiegeln und Zusammenfassen und bedeutet ein aufmerksames, einfühlendes Zuhören, bei dem man zu verstehen sucht, was die andere Person fühlt und zum Ausdruck bringen möchte.
  • Die aktiv zuhörende Person richtet ihre ganze Aufmerksamkeit auf ihr Gegenüber.
    • Es geht zunächst nur ums Nachvollziehen und Verstehen.
    • Die eigene Meinung, Bewertungen und Ratschläge außenvor lassen.
    • Die zuhörende Person ist frei von der Beschäftigung mit eigenen Problemen und Gedanken.
  • Aktiv zuhören heißt auch das Gehörte spiegeln oder kurz zusammenfassen, was man gehört hat – zur Überprüfung, ob man es richtig verstanden hat
    • Sinngemäß in eigenen Worten
    • Sowohl Sachinformationen wie auch Gefühle
    • Auch Gefühle, die man wahrnimmt, aber nicht ausgesprochen wurden
  • Aktives Zuhören ermutigt zum Mehr-Erzählen
    • Das Gespräch gewinnt damit an Tiefe
    • Die andere Person braucht sich nicht mehr zu wiederholen, weil sie sich jetzt gehört fühlt
  • Aktives Zuhören bedeutet nicht, dass man die gehörte Meinung teilt!
    Es geht nur um das richtige Verstehen des Gesagten.

Hilfreiche Fragen

Wie kam es dazu?
Was hat dazu geführt, dass …?
Habe ich dich richtig verstanden, dass …?
Dir geht es also vor allem darum …
Ich höre bei dir …
Wenn ich richtig verstanden habe, ist es für dich wichtig, dass …

Vorsicht mit Warum-Fragen!
Sie führen häufig zu unnötigen Erklärungen und Rechtfertigungen.

TIPP:
Mit der Zeit hab ich mir einige Erziehungstipps und -tricks angeeignet, die mir im Familienalltag enorm helfen.
Ich hab sie für euch aufgeschrieben.
Hier entlang: Muttis Eltern-Tipps
Richtiges Zuhören: Do's & Dont's in der Erziehung | Kommunikation mit Kind

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Birgit

Hier plaudert Birgit, alias Mutti, 40+, seit 2009 aus dem Nähkästchen: Authentizitäts-Freak, selbstbewusst grauhaarig, kreativ angehaucht, völlig unperfekte Mutter. Familienblog aus dem Leben mit zwei Jungs - Mutter allein unter Männern. Mehr über Muttis Nähkästchen: About. Nix verpassen? Folgt mir via Social Media oder Newsletter.

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