In Zeiten von Bildbearbeitungsprogrammen, Social Media und Germanys next Topmodel wird es immer schwieriger Kindern Selbstliebe statt Schönheitswahn zu vermitteln. ABER es ist umso wichtiger!!
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Voraussichtliche Lesedauer: 6 Minuten
Früher hat man sich mit den Schulkollegen und vielleicht ein paar Stars aus Sitcoms im abendlichen Fernsehprogramm verglichen – das war schon hart genug. Aber heute ist es für Heranwachsende fast unmöglich nicht täglich von überarbeiteten und perfektionierten Körpern und Gesichtern berieselt zu werden. Dass das für die Psyche und die so dringend notwendige Selbstliebe der Horror ist, ist klar!
Selbstliebe statt Schönheitswahn – wie kann ich mein Kind unterstützen?
In meiner Kindheit und Jugend war ich immer etwas übergewichtig. Nicht adipös, aber einfach generell nicht so zierlich und schlank wie meine Schulfreundinnen. Diese Veranlagung habe ich geerbt und somit ging es zuhause schon sehr früh um das Thema Gewicht und meine erste „Diät“ ließ nicht lange auf sich warten. Schon mit 12 Jahren habe ich Obst- und Reistage eingebaut oder irgendwelche seltsamen Saftkuren ausprobiert. Das Thema Figur war ein zentraler Punkt in meinem Leben. Natürlich hat nichts dauerhaft geklappt und ich wurde in der Schule von einigen Mädchen wirklich schlimm gemobbt – erst ein Schulwechsel nach der Unterstufe brachte Besserung. Selbstliebe statt Schönheitswahn – ein Fremdwort.
Auch ein Teil meiner Kinder hat diese Veranlagung geerbt und ich hoffe so sehr, dass sie nicht in den selben Teufelskreis geraten. Mit folgenden Tipps versuche ich diesem schädlichen Schönheitswahn vorzubeugen:
#1 Zuhören und Sprechen
Das wohl Wichtigste: Immer ein offenes Ohr für die Probleme und Sorgen unserer Kinder haben. Wenn ich höre: „Aber alle anderen sind viel sportlicher und dünner als ich,“ schrillen bei mir die Alarmglocken. Diese Probleme als unbedeutend oder lächerlich abzutun, wäre der falsche Weg. Lieber Lösungen anbieten und viel darüber sprechen, dass man für manches nicht kann. Zierlich ist man oder eben nicht. Das bedeutet aber nicht, dass man deshalb nicht genau so schön und liebenswert ist. Natürlich kann man versuchen das Kind zu mehr Sport zu animieren, wenn es das Kind selber will. Das darf und soll man durchaus unterstützen. Sofern es die Pandemie zulässt, kann man tolle Kurse suchen oder einfach selbst aktiver werden und mehr wandern, laufen, Zumba Videos gemeinsam machen usw.!
Man sollte aber auch die Themen Selbstliebe statt Schönheitswahn immer wieder ansprechen. Du bist liebenswert! Du bist schön! Du bist toll, so wie Du bist. Diäten führen nicht zu mehr Schönheit, sondern zu Frust und eventuell sogar zu einem Jo-Jo-Effekt. Interessiert sich ein Kind für das Thema Ernährung, kann man ihm auch erklären, was es mit gesunder Ernährung auf sich hat. Weniger naschen, viel Obst und Gemüse, viele Ballaststoffe. Und: Ob man geliebt wird oder nicht, liegt ganz sicher nicht am Gewicht. Ich erzähle oft, dass ich schon fast doppelt so viel gewogen habe wie jetzt und mich der Papa immer gleich gern mochte, weil er mein Inneres liebt. Wichtig ist nur, dass man sich selbst wohl fühlt und sich selbst lieb hat.
#2 Richtig loben für mehr Selbstliebe und weniger Schönheitswahn
Gerade bei kleinen Mädchen ist es üblich immer ihre Schönheit zu loben. „In dem Kleidchen siehst Du aber schön aus!“ „Du bist so ein hübsches Mädchen!“ Wie wäre es damit lieber die wirklich wichtigen Sachen zu loben?
- Du bist so klug!
- Du bist so liebenswert!
- Du bist so einfühlsam!
- Du bist so nett!
- Du bist so fürsorglich!
- uvm.
Lobt man die wichtigen Dingen und nicht immer das Aussehen, verinnerlichen Kinder ganz unbewusst, was wirklich zählt!
#3 Apps zeigen
Sobald Kinder im Social Media Bereich unterwegs sind, begegnen ihnen ständig perfekte Körper und scheinbar perfekte Menschen. Wir alle wissen, wie dabei gearbeitet wird. Früher waren es nur die Profis, die ihre Models für Zeitschriften mit Photoshop „optimiert“ haben. Heute kann das jeder innerhalb weniger Minuten. Mit einer kinderleichten App kann man seine Beine verlängern, die Hüfte schmal machen, die Oberweite vergrößern, Pickel entfernen und den Teint ebenmäßiger erscheinen lassen. Zack – schon siehst Du so aus wie die Models aus Deinen Serien! So ein AHA-Effekt für junge Pubertierende kann Wunder wirken. NIEMAND sieht so perfekt aus!!!! Das kannst Du in der Realität nicht erreichen!
#4 Selbstliebe statt Schönheitswahn – Sensibilisieren und Mitgefühl/Akzeptanz lernen
Worte können verletzen. Sehr viele Kinder werden schon im Grundschulalter für ihr Aussehen gemobbt. Egal auf welcher Seite euer Kind steht, versucht es für diese Themen zu sensibilisieren. Es kommt nicht auf das Äußere an. Punkt! Niemand darf jemanden verletzen und ärgern, weil ihm sein Äußeres nicht zusagt.
Anders schön: Wie ich lernte, mich selbst zu lieben
Ilka Brühl kam mit einer Nasen-Lippen-Spalte zur Welt. In ihrer Biographie erzählt sie von ihrer Kindheit und ihrer Jugend, ihren Eltern, die sie immer unterstützt haben und auch von vielen Hürden, die sie nehmen musste. Heute ist sie eine selbstbewusste Frau, die dafür kämpft, dass Schönheit als Vielfalt wahrgenommen wird. Sie zeigt sich als Model in sozialen Netzwerken und lebt uns allen vor wie wichtig Selbstliebe statt Schönheitswahn ist. Heute weiß sie, dass sie es wert ist geliebt zu werden. Sie muss nicht dankbar für Liebe und Freundschaften sein – sie ist es wert!
Ein wunderbares und ergreifendes Buch, das ich nicht mehr zur Seite legen konnte. Eine bewundernswerte junge Frau. Noch sind meine Kinder etwas zu klein, aber irgendwann werde ich sie dieses Buch lesen lassen, damit sie sehen, wie egal ihr Aussehen eigentlich ist und wie schlimm es für die betroffene Person ist, wenn sie von anderen auf ihr Aussehen reduziert und dafür geärgert wird. Ilka Brühl zeigt uns wie Selbstliebe funktionieren kann!
#5 Selbstliebe statt Schönheitswahn vorleben
Wie immer ist das Vorbild, das wir unseren Kindern vorleben, wohl das Wichtigste, aber auch das Schwierigste. Wie oben erläutert, bewege ich mich seit frühesten Kindheitstagen im Teufelskreis Schönheitswahn und das macht es natürlich schwer meinen Kindern zu zeigen, dass das nicht wichtig ist. Ich erkläre ihnen einfach immer, dass ICH mich wohlfühlen will. Dass ich Sport mache, weil ich gesund sein will. Dass ich mich gesund ernähre, weil ich gesund sein möchte und mein Wohlfühlgewicht halten will und zwar für MICH! Nicht für meinen Mann oder irgendwelche anderen Menschen. Meine Freunde mochten mich auch mit 50kg mehr!
Ich liebe mich selbst und will mir und meinem Körper deshalb Gutes tun. Wir Mütter haben ja oft ein schlechtes Gewissen, wenn wir uns um uns selbst kümmern. Sollten wir aber nicht. Nur so können auch unsere Kinder lernen, dass man sich selbst wertschätzen MUSS!!! Kümmern wir uns um uns selbst, stehen die Chancen gut, dass sich auch unsere Kinder um ihr eigenes Wohl kümmern! Das sollte selbstverständlich sein!
Außerdem sollte man sich gerade als Elternteil auch die schlechte Angewohnheit des „Lästerns“ schleunigst abgewöhnen. Wenn ich über das Aussehen von anderen schimpfe und jemanden wegen seinem Äußeren verurteile, kann ich auch nichts anderes von meinen Kindern erwarten. Also Schluss mit der Lästerei! Zeigen wir unseren Kindern, worum es im Leben wirklich geht.
FAZIT: Liebt euch selbst und liebt eure Mitmenschen bedingungslos ohne etwas an Äußerlichkeiten zu knüpfen. Sprecht mit euren Kindern über Selbstliebe und Schönheitswahn und klärt sie darüber auf, dass im Social Media Bereich mehr Schein als Sein ist!
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