Familienblog seit 2009 | Impressum | Datenschutz
Vom Loslassen: Dürfen Eltern die Zeit genießen, wenn das Kind nicht da ist?

Vom Loslassen: Dürfen Eltern die Zeit genießen, wenn das Kind nicht da ist?

Die Kinder sind auf Klassenfahrt – drei Tage, zwei Nächte.
Und da reagieren die Eltern sehr unterschiedlich – SEHR, SEHR unterschiedlich! Viele vergehen fast vor Sorge – wir nicht. Sind wir Rabeneltern, weil wir KEINE tägliche Berichterstattung brauchen??? Sind wir Rabeneltern, weil wir die vorübergehende Abwesenheit des Kindes sogar genießen?


Zwischenruf in eigener Sache:

Liebe Leute!
Willkommen am Familienblog "Muttis Nähkästchen"

Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

Alles, das Eltern wissen sollten! Wir bemühen uns um wertvolle Inhalte, die euch wirklich weiterhelfen. Außerdem haben wir immer wieder feine Sachen für euch zu verlosen.

Um nichts zu verpassen, folgt uns doch bitte:


Tipp: Schau auch mal bei den Rabatt-Codes vorbei! Da haben wir attraktive Preisnachlässe für viele Produkte: Aktuelle Rabatt-Codes


Die Kinder sind keine Kleinkinder mehr. Sie gehen in die vierte Klasse, sind etwa zehn Jahre alt.
Und Vati und ich finden:

No News are Good News!

Denn: Die Kinder sind in guten Händen – sehr guten Händen sogar. Und wenn es etwas gibt, das wir wissen müssten, dann werden wir es erfahren.

Aber seit der Abfahrt steht die Eltern-WhatsApp-Gruppe nicht mehr still. Es werden laufend News und Bilder geteilt, die offensichtlich von der Lehrerin an die Elternvertreterin gehen. Jetzt können alle beruhigt schlafen gehen …

Auf mich wirkt das eher befremdlich.
Sind wir Rabeneltern?

Und noch schlimmer: Ich genieße es sogar, mal nur ein Kind daheim zu haben.
(Und ich glaub, das daheim gebliebene Kind genießt es auch …)
Also Rabeneltern?
Dürfen wir das?

Handyverbot – ein No-go?

Andere Baustelle: Auch das ältere Kind fuhr mit dem Gymnasium dereinst ein paar Tage weg. Große Unruhe entstand, weil das Gymnasium darum gebeten hatte, dass Handys & Co. daheim bleiben sollten. Wie um Himmels Willen sollen wir dann mit dem Fortpflanz in Kontakt treten?!? Wichtiges Detail: Auch hier waren es nur drei Tage, zwei Nächte … Es entstand in der Eltern-WhatsApp-Gruppe (ja, auch für diese Klasse existiert sowas selbstverständlich) die Idee, ob man den Klassenvorstand vorübergehend in diese Gruppe einladen solle, damit er uns täglich berichterstatten möge …
Really?

Siehe oben: Würde es etwas geben, das wir wissen müssten, würden wir es sowieso erfahren.
Und bis dahin genießen wir die kinderfreie Zeit. Und das Kind die elternfreie Zeit.
Macht uns das zu Rabeneltern?

Vom Loslassen: Dürfen Eltern die Zeit genießen, wenn das Kind nicht da ist?

Als das Handy doch mal mitfahren durfte…

Und dann war da noch der einwöchige Skikurs im Gymnasium. Die Kinder – mittlerweile alle etwa zwölf Jahre alt – durften ausnahmsweise doch das Handy mitnehmen. EIN FIASKO! Täglich meldete das Kind, wie Scheiße alles wäre. Die kinderfreie Zeit (bzw. eigentlich Ein-Kind-Zeit) war ungenießbar. Er war sehr wütend, ging aber nicht ans Telefon, sondern kotzte sich nur per WhatsApp kräftig aus. Ständig waren wir am Mut zu sprechen, beschwichtigen und vermitteln. Bis wir ein SMS an den Lehrer geschickt haben und fragten, ob er mal mit unserem Sohn sprechen könnte. Dann war die Sache erledigt.

Nicht falsch verstehen – natürlich wären wir ohne mit der Wimper zu zucken ins Auto gesprungen, um unser Kind abzuholen, wenn die Situation wirklich eskaliert wäre. Ist sie aber nicht – nie. Hätte es das Kind wirklich dort nicht weiter ausgehalten, dann hätten wir es in jedem Fall erfahren – auch wenn er sein eigenes Handy gar nicht dabei gehabt hätte. Aber so hat er den Kommunikationskanal genutzt, um uns jedes negative Detail an den Bildschirm zu kleben. Hätte er nämlich kein Handy gehabt, hätte er die Zeit vermutlich anders genutzt – mit lesen oder etwas mit den anderen unternehmen. Aber so konnte er sich wunderbar in sein eigenes Elend whatsappen – und uns gleich mit.

Macht uns das zu Rabeneltern?
Weil wir ihm einen Skikurs zugemutet haben?
Weil wir ihn ermuntert haben durchzuhalten statt ihn umgehend abzuholen?

Im Nachhinein gesehen, war es ein großartiges Erlebnis für das Kind. Und er ist stolz, dass er durchgehalten hat.


So. Die WhatsApp-Gruppe hat mittlerweile 45 neue Einträge produziert.
In einer Stunde kommen die Kinder retour. Ich fahre jetzt voller Vorfreude heim und werde ihn in die Arme schließen.

P.S.: Der Klassenvorstand aus Fall Nr. 2 wurde übrigens nicht in die WhatsApp-Gruppe eingeladen. Es hat auch niemand sonst berichterstattet. Der Großteil der anderen Eltern war Gott sei Dank der selben Meinung wie wir und hat das abgelehnt. Das Fazit war: No news are good news – und die Kinder sind in den besten Händen.

Was sind eure Erfahrungen zu diesem Thema?
Seid ihr anderer Meinung?


Mehr zum Thema Kinderbetreuung

14 Tipps für Working Moms: Strategien gegen die Vereinbarkeitsfalle

Die Mehrfachbelastung zehrt an den Nerven und am Energiehaushalt. Diese 14 Tipps helfen!


Kita-Start ohne Leid und Tränen: 10 Tipps für die Eingewöhnung

Kita-Start ohne Leid und Tränen? 10 Tipps für die Eingewöhnung

Wie gelingt der Kita-Start ohne Tränen? 10 Tipps für die Eingewöhnung von Eltern-Kind-Coach: Typische Probleme am Anfang und was Eltern dagegen tun können.


Loslösen in Kita, Kindergarten oder bei der Tagesmutter - so klappt's

Eingewöhnung im Kindergarten oder bei der Tagesmutter – so klappt’s

Wie die Eingewöhnung bei der Tagesmutter, in der Kita oder im Kindergarten am besten klappt? Hier kommen unsere Tipps.


Ist Fremdbetreuung Abschiebung? Zu diesem Thema gibt es unzählige Grabenkämpfe, da prallen die Meinungen aufeinander. Ich habe andere Mütter nach ihrer Meinung gefragt

Fremdbetreuung ist Abschiebung! Oder?

Wer seine Kinder in die Krabbelstube, die Kita, den Kindergarten gibt, ist eine Rabenmutter! Oder? Ich hab nachgefragt, 10 Mütter haben geantwortet.


So klappt's mit dem Babysitter

Babysitter gesucht: Worauf Eltern achten sollten

Worauf sollten Eltern bei der Suche achten? Hier ein paar praktische Tipps, die euch helfen werden, die richtige Entscheidung zu treffen.


Großeltern in der Enkelbetreuung: Tipps gegen die negativen Folgen im Betreuungspatchwork

Großeltern in der Enkelbetreuung: Tipps gegen negative Folgen im „Betreuungs-Patchwork“

Oma- und Opa-umsorgte Mädchen und Jungen haben zufriedenere Mütter! ABER! Zu viel „Betreuungs-Patchwork“ hat Auswirkungen auf die sozio-emotionale Entwicklung der Kinder!


Studie: Externe Betreuung kann das kindliche Verhalten beeinflussen

Studie: Externe Betreuung kann das kindliche Verhalten beeinflussen

Wie wirkt sich die außerfamiliäre Betreuung auf die Entwicklung vom Kindes- bis ins Jugendalter aus? Je mehr Zeit in Krippen oder bei Tagesmüttern verbracht wurde, desto eher zeigten sich auffallende Verhaltensweisen.


Wie viel sollen Mütter und Väter arbeiten? Idealvorstellungen und Realität

Wie viel sollten Mütter und Väter arbeiten? Und wie viel arbeiten sie tatsächlich?

Was ist die ideale Arbeitszeit für Mütter und Väter? Und wie viel arbeiten Mütter und Väter tatsächlich? Soviel sei vorab verraten: Idealvorstellungen und Wirklichkeit liegen oft auseinander – Mütter arbeiten ZU WENIG, Väter hingegen ZU VIEL!


Eigenwerbung!
Auf in Muttis Shop: muttis-blog.net/shop

Spreadshirt T-Shirt für Mütter
Spreadshirt Trinkglas
Spreadshirt T-Shirt für Kinder


Loslassen

Vom Loslassen: Dürfen Eltern die Zeit genießen, wenn das Kind nicht da ist?

Sind wir Rabeneltern, weil wir KEINE tägliche Berichterstattung brauchen??? Sind wir Rabeneltern, weil wir die vorübergehende Abwesenheit des Kindes sogar genießen?


Anleitung zum Burnout für Eltern

Mit Erfolgsgarantie: 10 Schritte zum sicheren Eltern-Burnout

Hier kommt eine Anleitung, wie ihr garantiert ins Burn-out schlittert – samt Extra-Tipps für Eltern. VORSICHT! Dieser Beitrag enthält IRONIE!


Die Herrschaft der Rotzlöffel: Was ist los im Kindergarten?

Die Herrschaft der Rotzlöffel: Was ist los im Kindergarten?

Von der Kindergartentante zur Konfliktmanagerin: Eindringliches Interview mit einer Erzieherin.


War dieser Beitrag informativ und/oder hilfreich?
Dann freuen wir uns, wenn du ihn teilst! Du kannst unsere Inhalte auch unterstützen, indem du uns einen Kaffee spendierst oder uns auf Instagram folgst: Birgit & Christine.

Danke, dass ihr hier seid!
Birgit & Christine

Eigenwerbung!
Auf in Muttis Shop: muttis-blog.net/shop

Spreadshirt T-Shirt für Mütter
Spreadshirt Trinkglas
Spreadshirt T-Shirt für Kinder

Birgit

Hier plaudert Birgit, alias Mutti, 40+, seit 2009 aus dem Nähkästchen: Authentizitäts-Freak, selbstbewusst grauhaarig, kreativ angehaucht, völlig unperfekte Mutter. Familienblog aus dem Leben mit zwei Jungs - Mutter allein unter Männern. Mehr über Muttis Nähkästchen: About. Nix verpassen? Folgt mir via Social Media oder Newsletter.

Kommentar verfassen

Menü schließen