Schulnoten – ja oder nein? Was bringen alternative Beurteilungsformen? Ist das nur ein neuer Trend oder macht das wirklich Sinn?
Ich kenne mittlerweile beide Systeme aus der öffentlichen Grundschule (Volksschule) und muss sagen: Keine Note ist die bessere Schulnote!
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„Waaas? Ihr kriegt noch Schulnoten?“ Diese Frage stellte mir meine eigene Mutter, selbst Grundschulpädagogin in einer öffentlichen Volksschule, als unser Sohn vor drei Jahren sein erstes Zeugnis präsentierte.
„Waaas? Ihr kriegt noch Schulnoten?“ Die gleiche Frage stellte ich vor wenigen Tagen einer Bekannten. Mittlerweile kenne ich nämlich beide Systeme:
Unser Erstgeborener hat Schulnoten bekommen – seit der ersten Schulstufe. Ganz genau so wie ich selbst damals vor zig Jahren. Unser Zweitgeborener kam zwei Jahre später in die gleiche Schule – und bekommt nun KEINE Noten. Was er – bzw. wir – bekommen ist die Direkte Leistungsvorlage (DLV) in den ersten beiden Schulstufen.
Anfangs war ich – wie viele andere Eltern auch – skeptisch. Aber keine Angst, einfach so passiert das nicht. Die Eltern jeder Klasse müssen zustimmen. Und weil die Lehrerinnen dermaßen überzeugt waren von der notenlosen Beurteilung, folgten auch die Eltern mit der Zustimmung. Nach einem Jahr kann ich bestätigen: es macht Sinn!
Warum alternative Beurteilungssysteme Sinn machen:
- Im Notensystem ist ja alles gut und klar – solange das Kind Einser heimbringt. Selbst erlebt …
- Kinder vergleichen sich untereinander. Für Kinder, die dann Zweier, Dreier oder noch schlechtere Noten ausfassen, sinkt die Motivation. „So gut werde ich sowieso nie sein“, so oder so ähnlich lauten dann die Aussagen. Selbst erlebt …
- Kinder entwickeln sich in den ersten Schuljahren unterschiedlich schnell. Mit einer individuellen Beurteilung kann jeder Schüler sehr individuell und gemäß seines persönlichen Entwicklungsstandes beurteilt werden – ohne ihn über einen Kamm zu scheren und am Durchschnitt zu messen. Auch bei absoluten „Einser-Kandidaten“ gibt es trotzdem in einzelnen Details Verbesserungspotenzial, der bei der DLV im Beisein von Eltern und Kind gemeinsam besprochen wird.
- Im Notensystem bekommt man von dem, was in der Schule läuft, relativ wenig mit. Meist erfährt man erst dann Details, wenn’s irgendwo ordentlich „knatscht“ – wenn’s also Probleme gibt. Ebenfalls selbst erlebt …
- Bei der alternativen Leistungsbeurteilung sind die Eltern viel stärker eingebunden. Man erfährt viel stärker und eher, woran in der Schule gearbeitet wird, worauf geachtet wird, was die Lernziele sind und wie sich das Kind in der Gruppe verhält.
So läuft die alternative Beurteilung:
Wie es genau gehandhabt wird, ist von Schule zu Schule verschieden. Manchmal gibt es eine schriftliche Beurteilung. Manchmal bittet die Schule zur Selbstbewertung (Eltern + Schüler) und/oder zur Beobachtung in der Klassensituation (in unserem Fall mit einer Checkliste, wo man als Elternteil das Verhalten des Kindes aufzeichnet). Meist gibt es pro Semester ein Gespräch mit Lehrer, Eltern und Kind (bei uns waren es je 20 Minuten).
Muttis Fazit zur alternativen Beurteilung:
Insgesamt ist die alternative Leistungsbeurteilung also eine sehr konstruktive Angelegenheit. Klar, das kostet Zeit (wird aber wie ein verpflichtender Behördengang mit Bestätigung als bezahlte Arbeitszeit angerechnet). Aber es zahlt sich aus! Man bekommt ein sehr realistisches Bild vom eigenen Kind und man kann den Pädagog_innen mehr Wertschätzung für ihre Arbeit entgegenbringen.
P.S.: Freilich freuen wir uns besonders über die Einser im Jahreszeugnis unseres Großen (9 Jahre alt) – vor allem weil es am Anfang des Jahres ganz gewaltig gekriselt hat: Krisenbewältigung in der Schule – Ein Erfahrungsbericht; und dann kam das: Ist mein autistisches Kind geheilt?
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