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Was ich durch Corona verpasst habe

Was ich durch Corona verpasst habe

Auch wenn ich das große Glück habe keinen Verwandten oder Bekannten durch diese Krankheit verloren zu haben, hat mir diese Zeit Vieles genommen, das ich nie wieder nachholen kann. Ich denke jeder von uns hat so einiges durch Corona verpasst und darüber darf man auch ruhig etwas traurig sein.


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Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

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Voraussichtliche Lesedauer: 10 Minuten



Seit beinahe zwei Jahren leben wir nun im Ausnahmezustand. Vieles macht mich wütend – anderes einfach unfassbar traurig. Gerade als Eltern sind viele Momente mit unseren Kindern so wertvoll und leider unwiederbringlich.


durch Corona verpasst



Was ich durch Corona verpasst habe

Die versäumten Feste und sonstige Besonderheiten häufen sich. Es dauert einfach schon viel zu lange und die Kindheit unserer Kinder kehrt nicht wie durch Zauberhand nach der Pandemie zurück.

#1 Die Babyzeit mit meiner Jüngsten

Als mein jüngstes Kind acht Monate wurde, kam ihre größere Schwester in den Kindergarten. Ich freute mich auf diese Zeit. Spielgruppen besuchen, in die Therme gehen, zuhause spielen ohne gestört zu werden – einfach die Baby- und Kleinkindzeit noch einmal so richtig genießen. Exklusivzeit zumindest am Vormittag. Doch dann kam Corona. Statt viel Zeit mit meinem Baby verbringen zu können, war ich plötzlich den ganzen Tag alleine mit vier Kids. Meine Jüngste war da nur ein Anhängsel und lief nebenbei mit. Ich hatte sie am Arm, wenn ich zwischen zwei Homeschooling-Kids hin- und her hetzte oder das Kindergartenkind beschäftigte. Am Abend war ich hundemüde und von Qualitätszeit war keine Spur. Dieser Punkt schmerzt wohl am meisten. Ich hatte mich so auf diese intensive Zeit mit meinem jüngsten Kind gefreut und die Zeit war überschattet von der Pandemie und wohl die stressigste Phase in meinem ganzen Leben.


#2 Die Nähe zu den Urgroßeltern

Mit meinen großen Kindern war ich jede Woche mindestens zweimal bei meinen Großeltern. Sie waren ihr Ein und Alles – ihre Vertrauten. Nach Ausbruch der Pandemie konnten bzw. wollten wir sie aus Rücksicht monatelang gar nicht mehr besuchen. Das enge Band riss schnell ab. Meine kleinen Kinder können sich an die regelmäßigen Besuche nicht mehr erinnern und eine so enge Beziehung wie ich es gewohnt war, konnte sich somit gar nicht entwickeln. Noch jetzt hadern wir, ob wir es riskieren sollen sie zu besuchen. Leider bleibt auch bei meinen Großeltern die Zeit nicht stehen und ich bin furchtbar traurig, dass wir unsere – vermutlich – letzten Jahre zusammen nicht mehr richtig genießen können. Wer weiß, ob es sie nach Ende der Pandemie noch gibt bzw. wie es ihnen dann geht.


#3 Klassenfahrten, Schulausflüge und Theaterbesuche – alles durch Corona verpasst

Hier ist es Brauch, dass die vierte Klasse der Grundschule als Schulabschluss eine Klassenfahrt macht. Das ist eine wunderschöne Tradition für Kinder und auch wichtig für ihre Entwicklung. Das erste mal ohne Eltern mit Freunden und Lehrern eine aufregende Zeit erleben – vier Tage Gemeinschaft und Freundschaft erleben. Natürlich wurde auch das gecancelt und dieses Erlebnis – diese Erfahrungen – lassen sich nicht nachholen. Meine Tochter hofft noch – für meinen Sohn kommt diese Chance nicht wieder.

Natürlich können auch Lehrer keine Theaterbesuche und sonstige Ausflüge einplanen, die den oft trockenen Lehrstoff auflockern und veranschaulichen. Darunter leidet nicht nur die Klassengemeinschaft, sondern auch der Lernerfolg und die Freude am Lernen und an der Schule gehen immer mehr verloren!


#4 Private Feiern

Besondere Anlässe sind doch immer Fixpunkte im Jahreskreis auf die sich die ganze Familie freuen kann. Geburtstage, Muttertag, Vatertag oder Weihnachten. Die Familie kommt zusammen und feiert. Nicht so in den letzten beiden Jahren. Am 2. Geburtstag meiner Jüngsten kam nicht ein einziger Gast. Keine Oma, kein Opa, keine Spielgefährten – nur wir 6 wie an jedem anderen Tag. Sie kennt es ja nicht anders – kann man jetzt entgegnen – aber ICH weiß wie es sein könnte. Ich weiß wie glücklich ein Kind ist, wenn sich alles nur um das Geburtstagskind dreht und die ganz Familie es hochleben lässt.

Mein Sohn kann nun zum zweiten mal keinen Kindergeburtstag feiern und ist darüber natürlich sehr enttäuscht. Er kennt es mit seinen bald 11 Jahren nämlich ganz anders. Wir hatten immer große Mottopartys und haben unseren Kindern immer ein ganz besonderes Erlebnis gezaubert. Noch jetzt spricht er davon, dass er seinen ersten runden Geburtstag nicht feiern konnte. Natürlich – kein Weltuntergang – es macht aber trotzdem traurig.


#5 Schul- und Kindergartenfeste durch Corona verpasst

Kinder von berufstätigen Eltern verbringen viel Zeit in der Schule oder elementaren Bildungseinrichtungen. Einblick gab es immer bei Muttertagsfeiern, Weihnachtsfeiern oder dem Laternenfest. Wir Eltern konnten an solchen Tagen ein Teil des Alltags unserer Kinder sein und die Kinder überschlugen sich vor Stolz, wenn sie Mama und Papa endlich alles zeigen und vorführen konnten. Tja – auch das gab es so nie wieder. Bei unseren zwei jüngsten Kindern gab es noch kein einziges Fest mit der Beteiligung von Eltern. Meine Tochter beendet diesen Sommer ihre Kindergartenzeit und konnte mir in ihrer gesamten dort verbrachten Zeit nicht ein einziges mal ihren Kindergarten zeigen. Seit zwei Jahren übergebe ich sie an der Eingangstür ihrer Pädagogin. Nicht einmal ihren Platz in der Garderobe darf ich mir ansehen. Wenn ich da an die zwanglose Kindergartenzeit meiner Großen zurückdenke, kommen mir die Tränen. Wir Eltern waren eingebunden ins Kindergartenleben, hielten einen gemütlichen Tratsch mit den Pädagogen, konnten unseren Kindern noch kurz beim Spielen zusehen und lernten ihre Freunde kennen.


#6 Pandemie-Kinder – die neue Normalität

Meine Jüngste war noch ein Baby als die Pandemie begann. Seit sie ihre Umwelt wirklich bewusst wahrnimmt, leben wir in einer ganz anderen Welt. Sie hat noch nie eine fremde Person ohne Maske gesehen! Es ist für sie normal, dass die Mama in der Krabbelstube beim Bringen und Abholen eine Maske trägt und das Abschiedsküsschen auf die Maske gedrückt wird. Sogar bei der Eingewöhnung damals saß die Mama stundenlang mit einer Maske in der Ecke. Ich habe mir schon oft überlegt wie seltsam es für unsere Kleine sein muss, wenn sie zum ersten mal in ihrem Leben fremde Gesichter beim Einkaufen sehen wird – die Mimik von anderen Menschen.

„Hast du deine Maske? Hast du deinen Testpass?“ Das ist das „neue“ Standardgespräch in der Früh. Unsere Kids müssen an so viel mehr denken bevor sie das Haus verlassen. Für sie wird es langsam zur Gewohnheit – schön ist es aber trotzdem nicht!

Freunde einladen, ins Kino gehen, durch ein Shoppingcenter schlendern, die Großeltern besuchen, – früher ganz normal – jetzt mit vielen Fragen verbunden. Sollen wir das riskieren? Darf man das jetzt überhaupt? Die Leichtigkeit ist verloren gegangen und kleinere Kinder kennen sie gar nicht mehr. Größere Kinder vermissen sie.

Manche Ereignisse haben kleinere Kinder noch nie erlebt. So etwas wie Faschingsbälle oder Kinderdiscos kennen meine Kleinen nicht. Wieder – natürlich kein Weltuntergang – aber doch bedenklich, dass so viel verloren geht.


#7 Sportliche Fertigkeiten durch Corona verpasst

Unser Kindergartenkind hat besonders viel durch Corona verpasst. Zu Beginn der Pandemie kam sie gerade in das Alter, in dem man normalerweise sehr viel lernt. Schwimmen, Skifahren, Eislaufen – alle Kurse wurden abgesagt oder waren uns zu gefährlich. Jetzt ist sie fünf Jahre alt und kann weder schwimmen noch skifahren. Wieder hoffen wir auf das Stattfinden der Kurse. Und es geht nicht nur uns so. Viele Kinder haben während der Pandemie nicht schwimmen gelernt und das ist wahnsinnig gefährlich! Wir hatten bereits einmal großes Glück: Die große Gefahr für Kinder: WASSER

Meine großen Kinder haben kurz vor der Pandemie einen Sport entdeckt, der ihnen richtig Spaß macht: Judo! Nun ja – Kontaktsportarten werden nur noch selten angeboten. Die Freude war daher von kurzer Dauer und man wird auch langsam müde nach Alternativen zu suchen. Über kurz oder lang wird ja doch jeder Kurs wieder abgesagt und man plagt sich mit Rücküberweisungen und der wöchentlichen Ungewissheit herum. Logische Konsequenz: Gar kein Sport. Und dann wundern wir uns, wenn Experten Alarm schlagen: Um die Psyche und um die körperliche Leistungsfähigkeit unserer Kinder ist es schlecht bestellt.


#8 Immer auf der Hut

Kleine Kinder haben noch kein voll entwickeltes Immunsystem und gerade in den ersten Jahren in Fremdbetreuung schleppen sie allerhand an. Es ist keine Besonderheit, wenn eine 3-Jährige jede zweite Woche mit einem Infekt nachhause kommt. War früher okay und logisch. Jetzt teste ich meine Kids bei jedem Schnupfen und lasse sie vorsichtshalber von der Betreuung daheim, wenn sie sich etwas unwohl fühlen. Sie sind es auch schon gewöhnt, dass hinter jedem Huster eine schlimme Krankheit stecken könnte. Meine Jüngste spricht noch nicht sehr viel – Corona und Coronatest gehören aber schon fix zu ihrem Wortschatz. Bedenklich! In dem Alter sollten sie über Schokoladewünsche und Spielsachen nachdenken, aber ganz sicher nicht über Krankheiten!


#9 Geselligkeit, Traditionen und soziale Kontakte

Mein Leben lang war ich eine „Feiertante“! Jeder noch so kleine Anlass wurde genutzt um das Leben zu feiern. Große Feiern mit über 30 Personen waren keine Seltenheit. Fixe Traditionen gehörten dazu und wurden akribisch gepflegt: Der Weihnachtsbrunch mit meinen Freundinnen, mein Geburtstag, Grillfeste im Sommer, Silvesterpartys, …! Momentan vergeht einem die Lust daran. Welche Regeln muss ich befolgen? Wen kann ich einladen – nicht dass wir dann eine Person zu viel sind. Riskiere ich ein Treffen bei so hohen Fallzahlen? Habe ich extreme Impfgegner und Imfpbefürworter im Freundeskreis sollte ich diese lieber getrennt einladen. (Ging mir so bei einem Weihnachtsessen. Und durch diese Spaltung gehen jahrelange Freundschaften und Familienbündnisse in die Brüche.)

So macht Partyplanung keinen Spaß. Traditionen und Bräuche geraten langsam in Vergessenheit und man zieht sich immer mehr in seine eigene Bubble zurück. Ganz ehrlich: Von der Partyqueen ist nicht mehr viel übrig.


Wie gesagt: Alles kein Beinbruch. Gesundheit und Familienzusammenhalt sind am Ende des Tages alles was zählt. Aber man darf auch mal genervt sein von unserem „neuen Leben“ und verpassten Momenten nachtrauern. Und natürlich hat uns diese Pandemie nicht NUR Schlechtes gebracht – Fortsetzung folgt – wir haben auch einiges daraus gelernt.

Was habt ihr verpasst? Welche verpassten Momente schmerzen euch am meisten?


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Christine

Christine, chaotische Mama von 4 Kids berichtet hier als Co-Bloggerin vom Leben zwischen Babybrei und Vorpubertät! Der Social-Media Name "Die lauten Nachbarn" ist hier täglich Programm. Folgt uns gerne auch auf Instagram und Facebook!

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