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Studie: So teuer war das Corona-Schuljahr 2020/21 für Eltern

Studie: So teuer war das Corona-Schuljahr 2020/21 für Eltern

So ein Corona-Schuljahr ist teuer! Und zwar finanziell und auch in Bezug auf die Nerven.
Es gab ganz klare Tendenzen, die die Studie deutlich aufzeigt: Wer die Kinderbetreuung übernahm. Wer von der Corona-Krise am meisten betroffen war. Und wie sich die psychische Belastung im Laufe des Schuljahrs entwickelt hat.
Und wir wissen ja, wie’s dann weiterging …


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Voraussichtliche Lesedauer: 12 Minuten


Studie: So teuer war das Corona-Schuljahr für Eltern


Die Corona-Pandemie hat das gesellschaftliche Leben nicht nur eingeschränkt, sondern grundlegend verändert. Insbesondere das Schulsystem war durch die politischen Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung betroffen. Als am 16. März 2020 der erste Lockdown ausgerufen wurde, gab es in Österreich praktisch keine Erfahrung Online-Unterricht. Viele Eltern standen vor der Herausforderung, die Betreuung und die Ressourcen für den weiteren Unterricht ihrer Kinder zu organisieren.

Im Oktober 2020 sagte ein Drittel aller Eltern, sie seien immer noch erschöpft. Das zeigt, wie hoch die Belastungen in der Frühphase der Pandemie war. Nur wenige Wochen später kam es dann zum zweiten Lockdown.

Die AK-Schulkostenstudie der Arbeiterkammer hat das Ziel, die Ausgaben von Eltern für den Schulbesuch und Unterricht ihrer Kinder im Laufe eines Schuljahres zu erheben. Damit will man auf die oftmals „versteckte“ Kostenbelastung hinweisen. Das dafür eingerichtete Panel von österreichweit mehr als 5.000 Eltern wurde auch dafür genutzt, um die Situation von Familien während der Pandemie wissenschaftlich zu beleuchten.


Belastungsdimensionen von Familien im Corona-Schuljahr 2020/21

So weit verbreitet die Folgen der Corona-Pandemie sind, so unterschiedlich sind sie auch. Während die veröffentlichten Infektions- und Inzidenzzahlen täglich Aufschluss über das Infektionsgeschehen liefern, finden die sozialen Folgen der Pandemie demgegenüber weniger Beachtung. Die Belastungen, unter denen Familien während der Pandemie haushalten mussten, sind jedoch beträchtlich.

Insgesamt lassen sich vier Belastungsdimensionen identifizieren:

  1. Neben den Schulkosten, die trotz Homeschooling weiterhin anfielen, waren dies
  2. die oft stressvolle Organisation und Sicherstellung der Kinderbetreuung,
  3. die Doppelrolle von Eltern als Bezugsperson und gleichzeitig „Ersatzlehrperson“ ihrer Kinder sowie
  4. eine kontinuierliche Verunsicherung in Bezug auf die ökonomische Situation, das Infektionsgeschehen und letztlich auch der psychischen Folgen der Pandemie.


Ein teures Corona-Schuljahr im Lockdown

Man könnte glauben, dass die Monate, in denen der Präsenzunterricht in den Schulen auf Distanzunterricht umgestellt wurde, zumindest die schulbezogenen Ausgaben sinken haben lassen. Dabei verhält es sich genau umgekehrt. Aufgrund der notwendigen Anschaffungen liegen die Kosten sogar um 325 Euro über jenen aus der Vorgängerstudie 2015/16. Neue Laptops, Tablets, Kopfhörer oder Drucker bis hin zu einer Aufstockung der Internetkapazitäten belasteten das Familienbudget.

Die Fixkosten

Fast die Hälfte davon entfällt auf Fixkosten. Diese Kosten, die entweder jährlich, halbjährlich oder monatlich zu entrichten sind, fallen aber nicht für alle Familien an:

  • Verpflegung: 32% aller Eltern müssen für die Verpflegung ihrer Kinder in der Schule aufkommen und zahlen dafür im Schnitt 570 Euro pro Kind.
  • Nachmittagsbetreuung ist der zweithäufigste Fixkosten-Posen: 26% aller Familien bezahlen dafür 935 Euro pro Kind.

Schulgebühren für Privatschulen, kostenpflichtige Nachmittagskurse oder Internatskosten werden nur von wenigen Familien entrichtet. Sie gehen aber zum Teil in den vierstelligen Euro-Bereich.

Weitere Ausgaben im Corona-Schuljahr

Diese Fixkosten sind meist im Vorfeld bekannt. Es kommen jedoch weitere Kosten für den Schulbesuch und Unterricht hinzu, deren Höhe oftmals nicht abschätzbar ist. Die AK-Schulkostenstudie zeigt: Im Schnitt müssen Eltern mit weiteren Ausgaben in der Höhe von 1.180 Euro pro Schuljahr rechnen. Diese fallen entweder in den Sommerferien an (501 Euro) oder sind im laufenden Schuljahr zu begleichen (679 Euro).

Dazu zählten im Schuljahr 2020/21:

  • EDV-Ausgaben: 55% aller Eltern mussten Laptops, Drucker oder die Internetverbindung nachrüsten oder neu kaufen. Pro Kind kostete dies im Schnitt 458 Euro.
  • Schulmaterial: Trotz mehrerer Lockdowns fielen aber auch weiterhin „normale“ Kosten für Schulsachen an. Im Schnitt 194 Euro pro Kind für allgemeine Schulsachen und 133 Euro für fachspezifisches Schulmaterial.
  • Beiträge und Selbstbehalte: Drei Viertel aller Eltern hatten Beiträge und Selbstbehalte zu entrichten, pro Schulkind kostete dies 82 Euro.
  • Nachhilfe: 16% aller Eltern organisierte für ihre Kinder um rund 400 Euro eine bezahlte Nachhilfe.
  • Andere schulbezogene Kosten: für z.B. Spindmiete, Klassenfotos oder Verkehrstickets belaufen sich pro Kind auf 200 Euro.
  • Exkursionen: Mehrtägige Exkursionen fanden zwar nur selten statt, kosteten 11% der Familien aber pro Kind 178 Euro, eintägige Exkursionen 40 Euro.
  • Ferienbetreuung: Im Sommer geben 34% aller Eltern ihre Kinder in eine Ferienbetreuung – pro Kind kostet diese 273 Euro.

Im Durchschnitt kostete der Schulbesuch eines Kindes in Österreich im Schuljahr 2020/21 insgesamt 1.468 Euro. Mehr als die Hälfte davon (827 Euro) entfielen auf „versteckte“ Kosten und Ausgaben in den Sommerferien oder während des Schuljahres.

Je länger die Ausbildung, desto höher die Kosten

Liegen die durchschnittlichen Kosten pro Kind in einer Volksschule, Mittelschule oder AHS-Unterstufe noch etwas niedriger (< 1.400 Euro), steigen sie für den Schulbesuch in der Sekundarstufe II auf 1.688 Euro an. Fixkosten sinken in höheren Schulstufen. Aber vor allem die laufenden Schulkosten – insbesondere für EDV und Nachhilfe – steigen in der Sekundarstufe II stark.

Für Computer, Laptops und andere EDV-Ausrüstung zahlten Eltern je nach Schulstufe im Schnitt pro Kind:

  • Volksschule: 245 Euro
  • Mittelschule oder AHS-Unterstufe: mehr als 400 Euro
  • AHS-Oberstufe: 660 Euro
  • BHS: 804 Euro.

Nachhilfe kostete pro Kind:

  • Volksschule: 366 Euro
  • Mittelschule: 332 Euro
  • AHS-Unterstufe: 387 Euro
  • AHS-Oberstufe: 596 Euro
  • BHS: 500 Euro.

8 Prozente des Haushaltseinkommens für die Schule

Familien geben im Schnitt 8% ihres Jahreshaushaltseinkommens für den Schulbesuch aus. Wer wie viel ausgeben muss, ist aber nicht gleich verteilt.

Haushalte mit einem Haushaltseinkommen von monatlich mehr als 3.750 Euro müssen nur 5 Prozent dieses Geldes für die Schulkosten aufwenden. In Familien mit einem Einkommen von maximal 2.000 Euro waren es hingegen 14 Prozent. Das sind fast dreimal so viel! Der Schulkostenanteil macht in diesen Familien rund ein Sechstel ihres Jahreseinkommens aus.

Bildung als Frage der Leistbarkeit

Bei Überlegungen, welches Kind welche Ausbildung absolvieren kann, spielt die Leist- und Finanzierbarkeit eine entscheidende Rolle. Eine lange Ausbildung muss man sich erstmal leisten können!

Wenn sich manche Familien Schulmaterialien wie z.B. Laptops, Tablets, Bücher oder Nachhilfe und Ausflüge nicht mehr leisten können, sinken die Teilhabemöglichkeiten der Kinder. Das zeigt auch die Schulkostenstudie: Im Februar 2021 sagten 14 Prozent der Familien, sie werden sich die ursprünglich angedachte Ausbildung mindestens eines ihrer Kinder aufgrund der Corona-Pandemie wahrscheinlich nicht mehr leisten können. Besonders betroffen davon sind Haushalte mit niedrigem Haushaltseinkommen (20%), in denen ein Elternteil arbeitslos ist (30%) und armutsgefährdete Haushalte (36%). Dass diese Familien ungleich härter von der Coronakrise getroffen wurden, dürfte die soziale Kluft nur noch weiter verschärfen. Aber nicht nur die Belastung aufgrund der Schulkosten wiegt in sozioökonomisch weniger abgesicherten Haushalten schwerer, auch die anderen coronabedingten Belastungen haben diese Familien härter getroffen.


Wer übernahm die Kinderbetreuung?

Viele Eltern waren über mehrere Monate hinweg alleinverantwortlich für die Betreuung ihrer Kinder. Im November und Dezember wurden die Schulen und Großeltern jedoch wieder etwas häufiger als „Notfallbetreuung“ genutzt:

  • 22% aller Eltern gaben nun an, dass sie ihre Kinder zumindest tageweise in die Schulen brachten
  • 16% der Eltern (doppelt so häufig wie im Frühjahr) gaben an, die Kinder wieder zu den Großeltern zu bringen.

Nichtsdestotrotz entfiel die Hauptverantwortung weiterhin auf die Eltern. Die Möglichkeiten zur Kinderbetreuung hingen dabei primär von den Möglichkeiten auf ein Homeoffice ab. Vor allem Akademiker*innen-Haushalte (52%) konnten die Arbeit ins eigene Zuhause verlegen, während z.B. Arbeiter*innen-Haushalte und Beschäftigte in sogenannten „systemrelevanten“ Berufen weiterhin an den üblichen Arbeitsplatz mussten. Eltern in Produktionsberufen (52%), im Gesundheits- und Sozialwesen (48%) oder im Handel (47%) taten sich am schwersten, die Betreuung sicherzustellen.

Rollenverteilung während der Lockdowns: Mama wird’s schon richten …

In der Frage der Rollenverteilung zeigen sich deutliche Geschlechtsunterschiede

  • 66% der Kinderbetreuung zuhause wurde von Müttern übernommen
  • 17% von Vätern.
  • 13% gaben an, sich die Aufgabe der Kinderbetreuung 50:50 mit dem Partner zu teilen.

Ein Jahr später hat sich kaum etwas an dieser Aufgabenverteilung geändert. In mehr als der Hälfte aller Haushalte waren noch immer die Mütter hauptverantwortlich für die Kinderbetreuung zuhause. In nur 10 Prozent haben sich die Väter mindestens zur Hälfte auch daran beteiligt.

Die alleinverantwortliche Kinderbetreuung führte bei Eltern (in erster Linie Müttern) zu einem hohen Stresserleben, und zwar unabhängig davon, ob jemand im Homeoffice war oder nicht. Bis zu 70% aller Eltern bezeichneten sich in allen Befragungsphasen als sehr oder ziemlich gestresst. Zu diesem Stress hat auch die Doppelrolle als Elternteil einerseits und Lehrperson andererseits beigetragen.

Eltern als Lehrpersonen

Zusätzlich zum digitalen Unterricht mussten Eltern in Zeiten des Distanzunterrichts für ihre Kinder auch als „Ersatz-Lehrperson“ fungieren. Sie mussten die Kinder z.B. zum Unterricht anhalten, für die notwendigen Rahmenbedingungen sorgen und nach dem Unterricht noch mit den Kindern lernen. Schon vor der Coronakrise waren die schulischen Leistungserfolge stark vom elterlichen Bildungshintergrund abhängig. Dieser Zusammenhang dürfte sich im Zuge der Schulschließungen nochmals verstärkt haben.

Bereits ersten Lockdown berichtete knapp die Hälfte der Eltern (46%), dass es schwer war, neben ihren sonstigen Verpflichtungen auch ausreichend Zeit für den Unterricht ihrer Kinder zu haben. Im Dezember 2020 fiel es dann 51% der Eltern, im Februar 2021 56% der Eltern schwer. Vor allem alleinstehende Eltern und Eltern, die nicht im Homeoffice waren, hatten Schwierigkeiten.

Noch größere Unterschiede zeigen sich, wenn es um die fachliche Unterstützung der Kinder ging. Die Kinder beim Lernen inhaltlich zu unterstützen oder ihnen Lernstoff zu erklären, fiel im ersten Lockdown rund einem Viertel, im zweiten und dritten Lockdown dann jeweils 29% aller Eltern schwer. Vor allem Eltern mit Kindern in der Sekundarstufe II fiel es über die Zeit hinweg immer schwieriger, diesen beizustehen – dies erklärt auch die hohen Nachhilfesummen in höheren Schulen.

Vor allem Eltern ohne akademischen Hintergrund konnten ihren Kindern bei Hausaufgaben irgendwann nicht mehr zur Seite stehen. Die Übernahme des fachlichen Aspekts der Lehrer*innen-Rolle war dabei für Eltern mit maximal Pflichtschulabschluss besonders belastend. Mehr als die Hälfte von ihnen – im dritten Lockdown sogar drei Viertel – berichteten, dass es schwer gewesen sei, ihren Kindern Lernstoff zu erklären.


Lernen im Distanzunterricht

Bereits zu Beginn des Schuljahres war für etwas mehr als jeden zehnten Elternteil offensichtlich, dass ihre Kinder mit dem Lernstoff nicht zurechtkamen. Dieser Eindruck war unter Eltern mit geringen sozioökonomischen Ressourcen besonders weit verbreitet. Dafür mitverantwortlich ist die Reduktion der täglichen Lernzeit im Distanzunterricht. So nahmen z.B. im Dezember 2020 nach den Schulschließungen und der Umstellung auf Homeschooling nur mehr die Hälfte aller Kinder täglich am Unterricht mit den Lehrer*innen teil.

Diesen massiven Systemausfall konnten die Kinder und Eltern trotz gemeinsamer Anstrengungen nicht ausgleichen. Auch das selbständige Lernen und das Lernen mit den Eltern hat sich reduziert. Dies gilt im Besonderen für Schüler*innen aus Elternhäusern mit geringen sozioökonomischen Ressourcen: Im Dezember 2020 berichteten 57% der Akademiker*innen-Eltern, dass ihr jüngstes Kind täglichen Unterricht mit Lehrer*innen habe; selbiges galt für nur 37% der Eltern mit maximal Pflichtschulabschluss. In den Akademiker*innen-Haushalten hat sich außerdem das selbständige Lernen des Kindes im Distanzunterricht nicht verändert, in den Pflichtschul-Haushalten hat es sich nahezu halbiert. Dasselbe Bild ergibt ein Blick auf das unterste Einkommensquartil im Vergleich mit dem obersten.

Ein ruhiger Raum zum Lernen fehlte in 27% der Haushalte. In den Haushalten des untersten Einkommensquartils fehlten doppelt so häufig PCs oder Laptops wie in den Haushalten des obersten Einkommensquartils (31% im Vergleich zu 15%). Auch einen Raum, in dem die Kinder ungestört lernen können, gibt es in jedem dritten Haushalt des unteren Einkommensquartils nicht.

Das heißt nicht, dass nicht auch Kinder aus besser situierten Familien im heurigen Schuljahr Schwierigkeiten hatten, dem Unterricht zu folgen oder den Lernstoff zu lernen. Immerhin 28% aller Eltern berichteten im Februar 2021, dass ihre Kinder damit überfordert seien. In Familien mit einem Haushaltseinkommen bis 2.000 Euro waren es jedoch 40%, in Familien mit einem Haushaltseinkommen von mehr als 3.750 Euro nur noch 18%.


Infektionsängste in unteren sozialen Schichten deutlich höher

Bei all den bisher beschriebenen Unterschieden zwischen sozioökonomisch besser und schlechter abgesicherten Familien – sei es in Bezug auf die Kostenbelastungen, die Kinderbetreuung, die Lernsituation oder die ökonomische Situation – mag es nicht weiter verwunderlich klingen, dass auch die Angst vor einer Infektion mit dem COVID-19-Virus bei Eltern, die sich weiter unten in der Gesellschaft sehen, deutlich weiter verbreitet war als bei Familien, die sich gesellschaftlich entweder in der Mitte oder oben verankern würden.

Im Schnitt hatten zu Beginn des Schuljahres 25% aller Eltern Angst, dass sich ihr Kind in der Schule infizieren könnte. Unter Familien, die sich weiter unten in der Gesellschaft sehen, waren es jedoch 41%. Unter jenen, die sich oben sehen, nur 19%. Mehr noch: 26% aller Eltern aus unteren Klassen haben auch beobachtet, dass ihre Kinder Angst bekamen. In den oberen Klassen waren es nur 11%.


Psychische Belastungen im Verlauf des Schuljahres

Ökonomische Verunsicherung aufgrund von drohender oder realer Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit. Infektionsängste. Doppel- und Dreifachbelastungen aufgrund von Erwerbstätigkeit, Haushaltsführung und Kinderbetreuung. Eine Kinderbetreuung ohne Schulen und Großeltern und in der Eltern auch noch als Lehrer*innen-Ersatz herhalten müssen. Nicht zuletzt gestiegene Schulkosten, von deren Leistbarkeit die Bildung und Zukunftschancen ihrer Kinder abhängen.

All diese Faktoren führten dazu, dass sich die psychische Gesundheit in vielen Familien dramatisch verschlechtert hat – sowohl die der Eltern als auch jene der Kinder. Im Oktober 2020 sagten bereits 45% der Eltern, ihre eigene psychische Gesundheit habe sich im Vergleich zum Frühjahr verschlechtert. Bis Februar 2021 verschärfte sich die Lage nochmals: Mit Bezug auf die letzten zwei Monate hatte sich bei 58% aller Eltern die psychische Gesundheit weiter verschlechtert. Ein Fünftel der Eltern berichtete zu jedem Befragungszeitpunkt eine Verschlechterung ihrer psychischen Gesundheit.

Ähnlich dramatisch hat sich die psychische Verfassung der Kinder entwickelt. Zwar trat im Lauf der ersten Monate des neuen Schuljahrs eine leichte Verbesserung gegenüber dem Frühjahr ein. Mit dem zweiten Lockdown litten die Kinder dann aber erneut unter den damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen.

In 14% aller Familien hat sich die psychische Gesundheit der Kinder zwischen Oktober 2020 und Februar 2021 kontinuierlich verschlechtert. 54% der Eltern berichteten von Antriebslosigkeit ihrer Kinder, 44% von Niedergeschlagenheit, 32% von Schlafproblemen und Kopfschmerzen, 25% von Angstzuständen.

Schon in der ersten Spezialbefragung der AK-Schulkostenstudie im Oktober 2020 meldeten Eltern, dass sie an ihren Kindern eine Zunahme von Gefühlen der Einsamkeit, Gereiztheit, Traurigkeit, Nervosität und Verängstigung beobachten. Resilienzfaktoren wie z.B. Gelassenheit oder Glücklichsein gingen zurück. Bis Februar 2021 hat sich die Lage dann nur noch weiter verschlechtert. Zwei Drittel der Eltern berichteten, ihr Kind sei einsamer und gereizter. Die Hälfte der Eltern erlebte ihr Kind trauriger und ein Drittel verängstigter.

Und wir wissen, wie’s dann weiterging …

A scheinbar never ending story …


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Quelle: AK-Schulkostenstudie 2020/21:Schule, Unterricht und Kinderbetreuung in der Corona-Pandemie

Studie: So teuer war das Corona-Schuljahr für Eltern

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