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Ich bin der Attentäter von München!

Ich bin der Attentäter von München!

Was hab ich nur angerichtet?


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Mein Kind steht da, mit Pistole in der Hand.

Gekonnt – als würde er in seiner Freizeit nichts anderes tun – zielt er auf die Menschen um sich.

Mama, Papa, Bruder.

Er brüllt: „Ich bin der Attentäter von München!“

Dann drückt er ab …

Mein Kind ist 10 Jahre alt.

Oh, mein Gott!

Was hab ich nur falsch gemacht?

Wir sind gerade erst angekommen im Tauschhaus. Der erste Weg führt die Jungs – wie immer – in die Kinderzimmer. Schauen, was es alles gibt.

Und siehe da, es gibt Spielzeug-Pistolen mit Geräusch (Mutters Nerven bedanken sich schon mal herzlich!) und diese unsäglichen Nerf-Teile (ja, ja, die tragen schon einen sprechenden Namen …). Es ist auch nicht das erste Mal, dass wir auf Schießgeräte im Spielzimmer stoßen. Ich möchte fast behaupten, dass es bisher in jeder Tauschfamilie Spielzeug-Schießzeug in verschiedenen Ausprägungen gab. Auch von den Nachbarjungs kennen sie das.

Nur bei uns nicht.

Ist es falsch, dass es bei uns gar keine Pistolen, Gewehre, Schießgeräte gibt?
Ist es meine eigene pazifistische Sichtweise, die hier komplett ins Leere geht?
Mache ich es dadurch vielleicht sogar noch schlimmer? Indem Dinge interessanter werden, weil es sie bei uns eben nicht gibt?

Gut so?

Ist es der Weg, wie mein Kind die Ereignisse verarbeitet?
Hilft es ihm, weil er sonst nicht anders damit klarkommt?

An alle, die meinen, wir hätten die Vorkommnisse vor unserem Sohn verheimlichen sollen: Wie denn? Alle Medien waren voll davon. Außerdem mussten wir am Tag danach nach München – zum Autoreisezug Richtung Hamburg. Das Thema war Thema. Im Radio. Am Bahnsteig. Im Restaurant. Überall. Omnipräsent.
Und das Kind hat Augen. Und Ohren. (Zumindest wenn es grad nicht um’s Aufräumen des Zimmers geht …)

Ich hab mein Kind angesprochen.

Dass ich von seiner Aktion absolut angewidert und schockiert bin, hat sogar mein Sohn sofort gecheckt. Ich habe ihm auch in klaren Worten vermittelt, dass ich das nicht gutheißen kann und warum.

Kleinlaut meinte er dann:

„Aber ich hab doch gesagt: Ich bin der Attentäter von München! Ich bin blöd!

Reicht das? Er sieht es zumindest ein. Und hat seine Meinung zum Attentat zum Ausdruck gebracht. Aber auf uns gezielt und abgedrückt hat er trotzdem …

Ich bin verwirrt …
Bitte helft mir!

Habe ich etwas falsch gemacht? Ist es nicht gut, Pistolen & Co. von Jungs fernzuhalten? Muss ich mich da mit meiner Einstellung raushalten? Behindere ich meine Söhne gar in ihrer Entwicklung? BRAUCHEN Jungs Gewehre?

Oder mache ich mir hier viel zu viele Gedanken? Soll ich die Jungs einfach Jungs sein lassen. Die Einsicht hätte ich ja prinzipiell schon mal gehabt: Typisch Jungs: 12 Fakten über das Leben mit Sohn. Will er mich vielleicht einfach nur provozieren, weil er eben meine Einstellung sehrwohl sehr gut kennt?

Ist es eine kulturelle Sache? Wir kommen immerhin aus einem neutralen Land – ist da das Heldentum anders definiert?

Wie handhabt ihr das? Haben eure Kinder Schusswaffen als Spielzeug? Warum? Oder warum nicht?


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Birgit

Hier plaudert Birgit, alias Mutti, 40+, seit 2009 aus dem Nähkästchen: Authentizitäts-Freak, selbstbewusst grauhaarig, kreativ angehaucht, völlig unperfekte Mutter. Familienblog aus dem Leben mit zwei Jungs - Mutter allein unter Männern. Mehr über Muttis Nähkästchen: About. Nix verpassen? Folgt mir via Social Media oder Newsletter.

Dieser Beitrag hat 7 Kommentare

  1. Boah krass… ich wäre glaub ich genauso geschockt wie du Birgit, und ich hab keine Ahnung. Ich wüsste auch nicht wie ich reagieren soll…. Ich hoffe du bekommst ein paar gute Tipps…
    Vielleicht gehört es einfach zur Entwicklung, aber nein, ich hab einfach keine Ahnung!!
    glg Anja

  2. Ich denke, „brauchen“ tun Jungs das nicht. Mädchen ja auch nicht. Ich denke, Pistolen und Waffen sind einfach faszinierend, genau wie Fernbedienungen und Handys und alles Spielzeug, mit denen man Aktionen machen kann. Ich könnte mir vorstellen, dass das Thema Tod total abstrakt noch für ihn ist. Dass er die Tragweite gar nicht realisieren kann. Manchmal denke ich, dass ist auch gut so. Ich kenne einen 10-jährigen, der sich das ganze Weltgeschehen wahnsinnig zu Herzen nimmt und lauter Ängste entwickelt, ob jetzt gleich ein Tsunami hereinbricht oder einen Vulkan ausbricht oder ein Bombenattentat neben seiner Wohnung stattfindet. Das finde ich schlimm. Ich möchte meinen Kindern auch keine Waffen zum Spielen geben. Aber klar, wenn sie woanders welche sehen, werden sie sie faszinierend finden. Ich hätte genauso reagiert und ihm gesagt, dass das nicht lustig ist, was er da gespielt hat. Aber so richtig verstehen kann er das glaub ich noch nicht. Viele Grüße, Metamo

  3. Ich habe, weil ich mit 2 Jungs ebenfalls mit dem Thema konfrontiert war mit einer sehr tollen Lehrerin gesprochen, die mittlerweile in Rente ist und selbst 3 Kinder hat. Sie hatte mir dazu erzählt was sie beobachtet hat. Kinder die keine Spielzeugpistolen haben, spielen damit oft mehr bei Freunden und die Faszination ist grösser. Ausserdem wird vieles in Waffen umfunktioniert. Lego, Stöcke etc.
    Ausserdem hat sie bei befreundeten jungs die sie hat aufwachsen sehen beobachtet, das ein paar der Jungs die als kinder kein derartiges Spielzeug hatten, später als Jugendliche und junge Erwachsene oft ein ungesundes Verhältnis zu Waffen entwickelten. Das hat mir dann die Augen geöffnet. Wir haben mittlerweile eine Nerf und eine polizeipistole von Fasching. Die Jungs nutzen sie selten und spielen weniger als vorher „Krieg“.
    Wir reden ab und an über Krieg oder Mord, wenn sie es mal wieder irgendwo im Radio gehört haben, sie wissen es ist kein Spass.
    Ich bin lockerer geworden, habe ich doch selbst früher Cowboy und Indianer gespielt. Mein Mann hatte sogar mal eine Egoshooter-PS2 Phase und doch sind wir ganz normale Menschen ;-)
    Vertraue deinen Kindern und auch dir selbst, das sie einen vernünftigen Umgang damit lernen. Denn leider gehören Waffen auf unserer Welt dazu.
    Auch wenn wir es alle gerne anders hätten.
    Lieben Gruß
    Jes

  4. Ich denke dass Kinder Gewalt unterschiedlich verarbeiten. Der Trend Kindern Spielzeugwaffen vorzuenthalten kam auf, als ich Teenie war. Genauso wurde gegen Spiele mit „gewaltverherrlichendem“ Hintergrund gewettert. Aus meiner Sicht waren (und sind) die Leute, die sowas propagierten gelinde gesagt „plemplem“.

    Mein bester Freund und ich wir haben die ganze Kindheit hindurch immer wieder mit Spielzeugwaffen gespielt und wir beide verabscheuen Gewalt. Wir haben am Computer Figuren gekillt ohne Ende und kamen nie auf die Idee sowas in echt machen zu wollen. Im Gegenteil: Das Spiel hat eher dazu geführt, dass wir uns Gedanken gemacht haben, wie schlimm es wäre, wenn das alles echt wäre.

    Liebe Mutti, ich bin sogar ein bisschen älter als du und habe auch zwei Kinder (Jungs). Wenn es um Spielzeugwaffen ging, habe ich mich zurück gehalten. Aber sie haben irgendwann von sich aus damit angefangen (entsprechende Äste kann man auch als Pistolen oder Gewehre nutzen). Ich denke, sie brauchen das Spiel um mit der Wirklichkeit klarzukommen und sie sich auch klarzumachen. Sie schnappen die Gewalt um sich herum auf und verstehen teilweise garnicht, warum Menschen auf solche Ideen kommen.

    Wenn dein Sohn keine Waffen haben will, lass es dabei. Wenn er sich etwas in der Richtung wünscht: Das ist kein Versagen der Erziehung, sondern kindliches Entdecken. Im Gegensatz zu einem Erwachsenen ist da kein schlechter Gedanke hinter und das sollte man den Kindern auch nicht einreden. Wir als Erwachsene können ihnen die Welt erklären und meistens nehmen sie das auch an.

    Viele Grüße

    Markus

  5. Liebe Birgit, du hast sicher nix falsch gemacht! Ich war auch der Meinung das ich diese Teile nicht in unserem Haus sehen will. Doch was passierte dann? Sie gingen heimlich einkaufen, „liehen“ von Schulfreunden…die Faszination wurde tatsächlich größer als meine Energie mich durchzusetzen. Ich vertraue, das die Gespräche, nicht auf Menschen schießen, im Kopf bleiben. Seit ich das abgegeben habe, scheint es nicht mehr sooo interessant zu sein. Trotzdem, letzte Woche im Urlaub, Läden voll mit Ramsch, mittendrin eine echt aussehende Waffe, zog magisch an, wollten sie haben, mein „Nein“ genügte, was bei anderen Wünschen meist nicht der Fall ist. Ich fände es aber auch nicht falsch wenn du deiner Meinung und Regel für deine Buben treu bleibst, es ist ein Wert den du vorgibst. Werte sind nicht gut, nicht schlecht einzuteilen, die Rahmenbedingung ist ausschlaggebend.
    Lieben Gruß aus der JM-Straße ?

  6. Erster Gedanke: er distanziert sich auf die Weise von seiner Ohnmacht, seiner Angst. Weil wenn man selber der Kerl mit der Waffe ist, ist man nicht das Opfer, ist man nicht wehrlos, hilflos, ausgeliefert. Man hat die Kontrolle. Vielleicht wäre es sinnvoll mit ihm über seine Ängste zu reden.

    Schockierend ist das trotzdem und ich weiss natürlich nicht ob ich mit meinem Gedanke richtig liege. Wollt aber auch nicht einfach wegklicken

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