Familienblog seit 2009 | Impressum | Datenschutz
Abstillen: Was meinen Körper danach erwartet und was hilft

Abstillen: Was meinen Körper danach erwartet und was hilft

Abstillen ist ein besonders emotionales Thema. Die einen Mütter können aus gesundheitlichen Gründen nur kurz oder gar nicht stillen, andere möchten gerne abstillen und bei manchen Mamas stillt sich auch das Baby von selbst ab. In jedem dieser Fälle löst das Abstillen eine Reihe psychischer und physischer Veränderungen und Probleme aus, die man nicht immer auf die leichte Schulter nehmen sollte.


Zwischenruf in eigener Sache:

Liebe Leute!
Willkommen am Familienblog "Muttis Nähkästchen"

Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

Alles, das Eltern wissen sollten! Wir bemühen uns um wertvolle Inhalte, die euch wirklich weiterhelfen. Außerdem haben wir immer wieder feine Sachen für euch zu verlosen.

Um nichts zu verpassen, folgt uns doch bitte:


Tipp: Schau auch mal bei den Rabatt-Codes vorbei! Da haben wir attraktive Preisnachlässe für viele Produkte: Aktuelle Rabatt-Codes


Bei meinem vierten – und vermutlich letzten – Kind wollte ich das Stillen so lange wie möglich genießen und dem Baby den Zeitpunkt des Abstillens festlegen lassen. Mit nur elf Monaten wollte die Kleine plötzlich nicht mehr. So hatte ich mir das Abstillen nicht vorgestellt. Sie nahm noch ca. acht Stillmahlzeiten in 24 Stunden zu sich und von einem auf den anderen Tag keine einzige mehr. Ich fiel vorübergehend in ein tiefes Loch!

Abstillen - Was meinen Körper danach erwartet und was hilft

Trauer durch vorzeitiges Abstillen

Das Abstillen bedeutet für mich eine kleine Trennung von meinem Kind. Die zweitgrößte Trennung seit der Geburt. Ich fühlte mich meinem Kind während einer Stillmahlzeit so ganz besonders nahe – so verbunden. Nur ich konnte diese besondere Verbindung mit meinem Baby haben und das war wunderschön.

Dieser Verlust macht traurig und das ist völlig normal. Man darf und soll dieser Trauer auch für eine gewisse Zeit einen Raum geben und seine Gefühle „rauslassen“!

Wenn diese Traurigkeit allerdings sehr lange anhält (wie lange das ist, muss man individuell betrachten), sollte man darüber nachdenken sich professionelle Hilfe einzuholen. Die Hormone spielen verrückt und man findet vielleicht selbst nicht wieder aus diesem Gefühl der Leere heraus.

Nachdem sich meine Jüngste abgestillt hat, war ich tagelang wahnsinnig traurig. Ich habe im Kalender geblättert und mir gedacht, dass vor ein paar Tagen doch noch alles schön war und plötzlich stand meine Welt Kopf. Ich suchte verzweifelt nach Gründen – nach Fehlern, die ich vielleicht begangen hatte und ich versuchte die Kleine immer wieder anzulegen. Erst nach fast zwei Wochen gab ich schließlich auf und blickte wieder nach vorne.

Stimmungsschwankungen nach dem Abstillen

Nach dem Abstillen erleben viele Mamas – wie auch ich – ein Wechselbad der Gefühle. Die Hormone spielen hier eine große Rolle und man wechselt rasend schnell zwischen „himmelhoch-jauchzend“ und „zu Tode betrübt“! Plötzlich empfand ich meine Kinder als furchtbar anstrengend und lästig. Im nächsten Moment quoll mein Herz über vor Liebe und Zuneigung und dann fing ich wieder an zu weinen, weil ich gerührt war oder weil ich an die Stillzeit dachte oder weil ich darüber nachdachte, wie schnell doch die Zeit vergeht, usw.!

Während der Stillzeit wird im Körper einer Frau das Glückshormon Oxytocin ausgeschüttet. Nach dem Abstillen wird diese Ausschüttung gestoppt und schon kommt es zu diesen Stimmungsschwankungen. Sollten diese zu stark ausgeprägt sein und länger anhalten: Ab zum Arzt.

Müdigkeit und fehlende Energie nach dem Abstillen

Während der Stillzeit haben wir Mamas meist Bärenkräfte und eine scheinbar nie endende Energie. Trotz schlafloser Nächte haben wir tagsüber die Kraft für Kind, Job, Sport, Ausflüge und vieles mehr. Richtige Powermamis.

Fallen die glücklich- und starkmachenden Hormone plötzlich weg, ist es meist – zumindest vorübergehend – vorbei mit der Powermama. Wir sind müde, können uns nicht mehr richtig konzentrieren und sind einfach nicht mehr so leistungsfähig wie vor dem Abstillen.

Tipps bei Traurigkeit, Stimmungsschwankungen und Müdigkeit:

SPORT

Beim Sport werden Endorphine und Serotonin freigesetzt. Diese Glückshormone versetzen uns in ein Hochgefühl und verbessern die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit.

FRISCHE LUFT

Wenn zu hause alles nervt und die Kinder auch nicht unbedingt zur guten Laune beitragen: Tapetenwechsel – raus an die frische Luft. Sogar an einem besonders schlechten Tag kann eine halbe Stunde an der frischen Luft wahre Wunder bewirken.

Johanniskraut

Ein pflanzliches Medikament, das bei seelischen Verstimmungen hilfreich sein soll. ACHTUNG: Erhöhte Lichtempfindlichkeit und Beeinträchtigung der Wirksamkeit der Pille.

Schokolade

Natürlich ist dieser Tipp nur in Maßen zu genießen, aber das berühmte Stück Schokolade macht tatsächlich glücklich. In Schokolade ist die Aminosäure Tryptophan enthalten, die im Körper zum Glückshormon Serotonin umgewandelt wird. Im Notfall also ruhig zum Seelentröster Schokolade greifen.

Mit dem Baby kuscheln

Gegen den Schmerz der scheinbaren Trennung und die Traurigkeit hilft viel Nähe mit dem Baby. Haut an Haut kuscheln hilft über diese Traurigkeit gut hinweg. So ist man sich wieder richtig nahe und verbringt innige Zeit miteinander.

Neue Ziele – positive Gedanken

Positive Gedanken sind in dieser Zeit besonders wichtig. Den Fokus auf etwas Neues setzen und die guten Seiten am Abstillen sehen. Man kann wieder mehr alleine losziehen, Freunde treffen, abends ausgehen, das Baby beruhigter dem Papa überlassen, …! Versucht man zumindest diese Dinge zu genießen, fällt das Verabschieden von der Stillzeit vielleicht leichter.

 

Die Brust verändert sich nach dem Abstillen

Nach plötzlichem Abstillen muss man sich natürlich zuerst darum kümmern die Muttermilch „loszuwerden“ um einen Milchstau zu vermeiden. Dazu sollte man die Brust täglich ausstreichen – nicht aber abpumpen, weil das die Milchproduktion wieder anregen würde. Außerdem wird empfohlen Salbei- oder Pfefferminztee zu trinken.

Wenige Wochen nach dem Abstillen verändert sich die Brust und fühlt sich leer an. Die Rückbildung kann sehr lange dauern und man kann sie eigentlich nur durch Kräftigungsübungen für die Brustmuskulatur unterstützen. Hier heißt es Geduld haben.

Haarausfall, brüchige Nägel und unreine Haut

Leider folgen durch das Hormonchaos meist auch unangenehme Nebenwirkungen wie Haarausfall, brüchige Nägel und Pickel. Während die meisten Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit mit dichtem, glänzendem Haar und einer strahlenden Haut gesegnet sind, klagt der Großteil nach dieser Zeit über das Gegenteil. Dagegen hilft eigentlich nur ein gutes Vitaminpräparat, das den Körper in dieser Phase der Umstellung unterstützt und mögliche Mängel ausgleicht. Hierzu lässt man sich am besten in der Apotheke beraten.

Besonders der Haarausfall lässt uns Frauen – im Allgemeinen – oft verzweifeln und wir versuchen alles Mögliche. Erfolgsversprechend sind auch viele Hausmittel. Es muss ja nicht immer gleich die Chemiekeule sein. Schon einmal Bier oder Apfelessig versucht? Diese und viele andere Tipps findet ihr in diesem tollen Beitrag zum Thema Hausmittel gegen den Haarausfall!


Eigenwerbung!
Auf in Muttis Shop: muttis-blog.net/shop

Spreadshirt T-Shirt für Mütter
Spreadshirt Trinkglas
Spreadshirt T-Shirt für Kinder

Periode und Eisprung

Sollte man seine Tage noch nicht während der Stillzeit wieder bekommen haben, ist es spätestens jetzt wieder so weit. Bis sich der Monatszyklus wieder eingespielt hat, dauert es meist einige Monate und Periode und Eisprung können in der ersten Zeit sehr unangenehm und teilweise schmerzhaft sein. Auch hier heißt es Geduld walten zu lassen: Irgendwann normalisiert sich der Zyklus wieder. In der Zwischenzeit helfen Tees aus der Apotheke, Wärmepackungen oder – pflaster oder im Notfall auch einmal ein Schmerzmittel, um diese Tage im Monat schmerzfrei zu überstehen.

 

Durch diese verwirrende, teils mit Schmerzen und Verstimmungen verbundene Zeit müssen wohl alle Mütter nach dem Abstillen. Nicht jede Frau trifft jede Veränderung gleich stark und nicht jede Frau nimmt sich diesen Abschied von der Stillzeit so zu Herzen. Ganz ohne Spuren geht diese besondere Zeit aber wohl bei niemandem vorbei und ich selbst empfinde es als beruhigend, dass es nicht nur mir so geht. Über weitere Tipps und Eure Erfahrungen würde ich mich freuen.

 

Das könnte Dich auch interessieren:


Mehr zum Thema Baby & Co.

Mein Mama-Bauch: Bauch nach der Geburt, Bauch nach der Schwangerschaft

Mein Mama-Bauch: So sieht ein Bauch nach der Schwangerschaft wirklich aus

Elf mutige Mütter ziehen blank und zeigen ungeschönt, wie ein Bauch nach der Geburt WIRKLICH aussieht.


Babybauch

24 Dinge rund um die Geburt, die niemand einer Schwangeren erzählt

Über manches wird kräftig geschwiegen … Hier hab ich 24 Dinge über die Geburt gesammelt, die niemand einer Schwangeren erzählt. Achtung! Lesen auf eigene Gefahr!


Schwangere Frau

15 Dinge, die ihr niemals einer Schwangeren sagen solltet

Werdende Mütter erhalten am laufenden Band gute Wünsche zum neuen Kapitel in ihrem Leben. Oft genug sind sie aber auch Adressatinnen von weniger geistreichen Bemerkungen. Hier meine persönlichen Top 15, was man einer Schwangeren nicht ungefragt ins Gesicht klatschen sollte:


Babys erster Schrei, wie die Geburt so das Kind?

Wie die Geburt, so das Kind?

Kann man von der Art und Weise der Geburt auf den Charakter des Kindes schließen? Durchaus …


Geschenke zur Geburt: 16 sinnvolle Geschenkideen für frisch gebackene Eltern

Geschenke zur Geburt: 16 Geschenkideen mit Sinn für frisch gebackene Eltern

Geschenke zur Geburt: Es muss nicht immer eine Windeltorte oder ein Strampler sein: Eine Sammlung von Geschenken, über die sich frisch gebackene Eltern bestimmt freuen.


Baby

Dinge für ganz Kleine: sinnvolle und sinnlose Babysachen

Eine Bestandsaufnahme: Was braucht man für ein Baby? Und was kann man sich sparen? 


Baby: Erinnern sich Kinder an die zeit vor der Geburt

Schwangerschaft: Woran sich Kinder noch erinnern können

Ob ihr’s glaubt oder nicht – kleine Kinder können sich an erstaunliche Dinge aus der Schwangerschaft bzw. von der Geburt erinnern!


15 wertvolle Tipps für die erste Zeit mit Baby für frischgebackene Eltern

15 wertvolle Wahrheiten für die erste Zeit mit Baby

Ich wünschte, ich hätte das gewusst, als ich Mutter wurde … Ich hätte mir viele Sorgenfalten erspart. Damit es euch nicht auch so geht.


Praktische Hilfe nach der Geburt

Eltern, ihr seid nicht allein! Praktische Hilfe nach der Geburt

Das Leben mit Kind bringt viel Freude, kann manchmal aber auch ordentlich verunsichern und überfordern. Denn mit Baby verändert sich das Leben komplett. Aber es gibt gibt Hilfe!


Typische Fallen frisch gebackener Eltern

10 typische Fallen, in die junge Eltern treten

Vom Eltern-sein sind viele frisch gebackenen Eltern oft überfordert. Und dann treten viele Mütter und Väter in typische Fallen, die an der Zweisamkeit nagen.


Hurra! Das Kind schläft durch! Was uns geholfen hat - und was nicht ...

Schlaf Baby schlaf … 13 Maßnahmen rund ums Ein- und Durchschlafen

Das Thema Schlafen kann im Leben von jungen Eltern ein “Monster-Thema” sein. Was geholfen hat – und was nicht:.


Babyschlaf: Top 5 der typischen Anfängerfehler

Babyschlaf: Top 5 der typischen Anfängerfehler

Die TOP 5 der typischen ANFÄNGERFEHLER in Sachen Schlaf.


Schlafendes Kind

#fragmama: Tipps und Tricks rund ums Einschlafen

Tipps und Tricks, wie verschiedene Mütter ihre Kinder vom Schlafen überzeugen: von wunderschönen Ritualen, über die Vermeidung von zu langen Mittagsschläfchen bis hin zu „Mommy Magic“ und magischen Einschlaf-Büchern. Vielleicht ist was für euch dabei!


Schreibaby: Das hilft, wenn das Baby anhaltend schreit

Schreibaby: Das hilft wenn das Baby Tag und Nacht schreit

Wenn das Baby in den ersten Monaten viel schreit, sind viele Eltern verunsichert, ratlos und oft sehr verzweifelt. Aber es gibt viele Geheimrezepte, die Eltern ausprobieren können!


Das hilft beim Zahnen: Tipps von Muttis Nähkästchen

Das hilft beim Zahnen: Hausmittel, Homöopathie u.ä.

Zahnen ist eine große Herausforderung – sowohl für Eltern wie auch das Baby. Mögliche Maßnahmen – mit Erfolgsbeurteilung.


Stillprobleme: Die 10 häufigsten Probleme und ihre Lösung

Probleme beim Stillen: Die 10 häufigsten Herausforderungen und ihre Lösung

Muttermilch ist ein echtes Powerpaket für das Baby und enthält alles, was der Nachwuchs für ein gesundes Aufwachsen braucht. Doch ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Manchmal tun sich Mutter, Kind oder auch beide etwas schwer beim Stillen. Hier kommen zehn häufige Stillprobleme und ihre Lösung.


Abstillen Was meinen Körper danach erwartet

Abstillen: Was meinen Körper danach erwartet und was hilft

Abstillen löst eine Reihe psychischer und physischer Veränderungen und Probleme aus, die man nicht immer auf die leichte Schulter nehmen sollte!


10 wichtigste Tipps rund ums Wickeln

Windel wechsle dich: Hebamme verrät die 10 wichtigsten Wickeltipps

Richtig wickeln – wie geht das?
Wie geht hüftschonendes Windel wechseln?
Wie verhindere ich, dass die Windel über Nacht ausläuft?


Endlich windelfrei

Endlich windelfrei: So klappt es stressfrei

Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem wir uns wünschen, dass unser Kleinkind endlich windelfrei wird. Das Töpfchen ruft. Aber wie stellt man das am besten an? Und was sollte man lieber unterlassen?


Schnuller abgewöhnen

Schnuller abgewöhnen: 20 Tipps für den Abschied

Sammlung von bewährten Rezepten, wie man den Schnuller loswerden kann.


War dieser Beitrag informativ und/oder hilfreich?
Dann freuen wir uns, wenn du ihn teilst! Du kannst unsere Inhalte auch unterstützen, indem du uns einen Kaffee spendierst oder uns auf Instagram folgst: Birgit & Christine.

Danke, dass ihr hier seid!
Birgit & Christine

Eigenwerbung!
Auf in Muttis Shop: muttis-blog.net/shop

Spreadshirt T-Shirt für Mütter
Spreadshirt Trinkglas
Spreadshirt T-Shirt für Kinder

Christine

Christine, chaotische Mama von 4 Kids berichtet hier als Co-Bloggerin vom Leben zwischen Babybrei und Vorpubertät! Der Social-Media Name "Die lauten Nachbarn" ist hier täglich Programm. Folgt uns gerne auch auf Instagram und Facebook!

Dieser Beitrag hat 10 Kommentare

  1. Ich musste krankheitsbedingt nach 9 Monaten von jetzt auf gleich abstillen und bin sehr froh deinen Artikel gefunden zu haben. Ich fühle mich sehr abgeholt darin!!

    1. Vielen Dank für Dein Feedback!
      Eine fordernde Zeit für uns Mamas. Alles Gute!

  2. Jaja, die lieben Hormone. Meine Symptome nach Abstillen beinhalten Haarausfall, Kopfschmerzen, Durchfall & Aggressionen. Und das nach 3 Jahren Stillzeit & einer Fehlgeburt vor 1 1/2 Jahren. Ausserdem war meine Regelblutung während dem Stillen nie regelmässig & ich hatte Zwischenblutungen. Studien dazu? Fehlanzeige. Danke für den Artikel.

  3. Hallo, mir tat es auch sehr gut das zu lesen. Ich habe meine Tochter vor einem halben Jahr abgestillt, da war sie zweieinhalb Jahre alt, aber ich fühle mich seitdem oft traurig. Mir fehlt das stillen. Und obwohl ich es angestrebt habe und ich nachts fix und fertig war, weil sie nur an die Brust wollte und ich kaum Schlaf bekommen habe, fehlt es mir. Gerade weil ich kein Baby mehr bekommen werde. Ich bin 42 Jahre alt und habe zwei Mädchen. Unsere Familie ist gut so und ich bin auch oft am Rande meiner Nerven wenn die zwei sich streiten. Aber die Stillzeit ist etwas so besonders und schönes. Das Gefühl nie mehr zu stillen empfinde ich als deprimierend. Ich habe irgendwie fast Panik. Ich weiß nicht ob das so normal ist. Ich vermisse es schon sehr. Aber ich kann grundsätzlich auch schlecht loslassen. Vielleicht hängt es damit zusammen. Weil ich nachts so fertig war habe ich ihr zum Einschlafen eine Hafermilch Flasche schmackhaft gemacht. Das hat sie auch angenommen. In der Hoffnung sie komplett auf die Flasche umzustellen. Irgendwann war auch die erste Mahlzeit nachts die Flasche. Zuerst hat sie doll geschrien, würde wütend und hat auch den Schnulli in die Ecke gefeuert. Sie wollte immer nur die Brust. Dann hat sie lange getrunken, ungefähr 30 Minuten. Dann ist sie an der Brust eingeschlafen. Ich habe mich irgendwann endlich rum drehen können zum schlafen, bin gerade eingeschlafen, da geht das Spiel von vorne los. So stellt man sich schönes stillen nicht vor. Ich konnte auch nie dabei ein oder weiterschlafen. Das hat mich schon alles fertig und wütend gemacht. Ich habe zu der Zeit auch Herzrythmuss Störungen bekommen die ich immer noch habe. Ich habe es dann so hinbekommen das sie zum Einschlafen und die erste Nacht Mahlzeit die Flasche und die weiteren Male die Brust bekommen hat. So hatte ich etwas Ruhe aber immer noch das stillen. Das mag sich etwas merkwürdig und inkonsequent anhören aber es war ein langsamer Abstillprozess. Irgendwann wachte sie dann nur noch einmal die Nacht auf, wo sie die Flasche bekommen hat, und das Stillen hatte sich erledigt. Ein halbes Jahr später hängt sie immer noch total an der Milchflasche. Ich bin davon überzeugt das ich sie auch immer noch an der Brust hätte, wenn ich die Flasche nicht eingeführt hätte. Vielleicht ist es deshalb so seltsam für mich. Aber sie hat nie nach der Brust geweint, Im Gegenteil sie wollte immer kuscheln mit der Brust und sagte „trinken nein, ich bin ja schon groß“. Von daher denke ich das für sie alles gut ist. Nur ich leide noch etwas. Die ersten zwei Jahre hatten wir eine sehr schöne Stillbeziehung. Nur das letzte halbe Jahr war anstrengend. Ich habe in meinem Umfeld leider keine stillenden Mütter, erst recht keine Langzeitstillende und weiß daher nicht ob es anderen ähnlich geht. Meine erste Tochter hat sich mit 20 Monaten selbst abgestillt und das war für mich auch in Ordnung.
    Liebe Grüße
    Nadine

    1. Liebe Nadine, mir geht es ähnlich… Wollen wir uns mal privat austauschen?

      Liebe Grüße

  4. Hallo, ja gerne. Wie wollen wir uns austauschen? Vielleicht erstmal per Email die Telefonnummer austauschen?

  5. Hallo, danke für den Bericht . Ich habe meine Tochter gerade mit 6 Monaten aus gesundheitlichen Gründen abgestillt und es geht mir ganz genauso. Keine Energie, keine Lust zu irgendwas und fühle mich von allem überfordert. Das war noch nicht mal so als ich hochschwanger war . Dazu habe ich noch einen Sohn; der auch Aufmerksamkeit braucht . Wann wird es besser? 😪

    1. Oh ich fühle mit Dir! Es ist so eine emotional-aufwühlende Zeit! Versuche mit Johanniskraut und viel Sonnenlicht nachzuhelfen. Es geht vorbei!!!

  6. Danke für den Artikel und danke für die Einträge. Ich kann sehr mitfühlen. Mein Kind hat sich von heute auf morgen selbst abgestillt mit 13 Monat und kam sogar ein Monat zu früh auf die Welt. Vor dem Abstillen stillte ich noch ca. 6x am Tag, manchmal mehr.
    Seitdem er sich abstillte ist noch keine fünf Tage her und ich bin dermaßen traurig, gehe auch die letzten Tage durch, überlege, ob ich was falsch gemacht habe, vor allem macht es mich traurig, dass er sich nicht mehr andocken wird. Ich bat es ihm die Tage noch oft an, weil ich es nicht glauben konnte, er ist sehr entschlossen und lehnt es nett ab. Er isst viel und hat nicht mal einen Ersatz wie Schnuller oder Flasche. Einschlafen tut er mit Nähe von uns.
    Ich hoffe, dass ich nachdem ganzen Hormonchaos die gleiche intensive Bindung spüre wie zuvor, gerade komme ich da nicht so hin.

  7. Meine Frau hatte das Glück mehr als 1,5 Jahre zu stillen. Jeder Tropfen Muttermilch ist Gold wert. Mir tun die Mütter leid, die es nicht können. Noch mehr tun mir die Mütter leid, die es nicht wollen…

Kommentar verfassen

Menü schließen