Immer wieder tauchen Berichte auf, wo stillende Mütter barsch zurechtgewiesen werden und ins hinterste Kämmerlein – oder gar ins Klo! – verbannt werden. 2012 kochte die Volksseele hoch, als das Time Magazin eine Mutter am Titelblatt zeigte, die ihr sechsjähriges Kind stillte. Darf sowas sein? Wie sieht das bei uns aus? #fragmama: Ich habe mich bei den hiesigen Bloggerinnen umgehört und bin auf ganz unterschiedliche Einstellungen und Erfahrungen gestoßen:
Zwischenruf in eigener Sache:
Liebe Leute!
Es gibt wieder eine VERLOSUNG!

Wie wäre es denn dieses Jahr mit einem richtig schönen Bild zum Muttertag? Um so älter die Kids werden, um so „liebloser“ werden oft die Geschenke zum Muttertag. Vielleicht sollte man dem Nachwuchs in diesem Jahr einfach etwas unter die Arme greifen? Kreativsets GEWINNEN!
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Ich habe mich unter den österreichischen Mama-Bloggerinnen umgehört und mit Freude festgestellt, dass die meisten Mütter recht entspannt mit dem Thema umgehen. Aber es gibt auch negative Erfahrungen. Und die, die – so wie ich – nicht (oder zu wenig) stillen konnten.
Als Illustration habe ich Bilder der „Madonna lactans“ gewählt, eine speziell im Mittelalter und der Renaissance sehr beliebte Darstellungsform – sogar an Kirchenwänden. Nach der Renaissance ist dieses Motiv dann verschwunden. Warum nur …?
Inhalt

Die natürlichste Sache der Welt …
Steffi von lalemi über das Wunder Muttermilch
Muttermilch ist ein echter Zaubertrank für Babys: Sie nährt und stärkt, schützt vor Krankheiten im Babyalter und vor Beschwerden später im Leben. Durch das Stillen baust du außerdem eine enge Bindung mit dem nagelneuen Familienmitglied auf. Und hast dabei selbst einige Vorteile. Zu denen kommen wir gleich! Muttermilch direkt aus der Brust ist außerdem superpraktisch und nachhaltig. Du musst nichts aufwärmen, keine Fläschchen auswaschen und es entsteht kein Abfall (außer dem, was in der Windel landet, natürlich). Du sparst auch Geld für Babynahrung und Arztbesuche – weil die Muttermilch das Baby gesund hält. Kurzum: Stillen macht dein stressiges Neu-Mama-Leben leichter!
Mehr zum Thema findet ihr hier: Das Wunder MuttermilchTamara von erziehungskiste sagt
Ich hab meine beiden Kinder jeweils ca. ein Jahr lang gestillt und zwar immer und überall, wo sie danach verlangten. Ich hab eigentlich nur positive Erfahrungen damit gemacht. Mein erster Sohn kam in Belgien zur Welt, da hatte ich den Eindruck, dass das Stillen noch eher „beäugt“ wurde als hier in Österreich, zumal Mütter dort in der Regel schon nach ein paar Wochen wieder arbeiten gehen und das Stillen daher – wenn überhaupt – nur kurzzeitig möglich ist. Ich verstehe generell den Tumult um das Thema nicht, denn mir ist es unbegreiflich, wie sich jemand in seinen Persönlichkeitsrechten angegriffen fühlen kann, wenn ein Säugling gestillt wird. Das ist die natürlichste Sache der Welt. Sonst sind die Österreicher und Deutschen ja auch nicht unbedingt prüde, also was soll der ganze Aufruhr wegen des bisschen Busens, der den Säugling nährt und ihm Geborgenheit vermittelt?
Verena von MamaWahnsinnHochDrei
Daniela von welovefamily
Ich habe mich noch nie daran gestört, wenn jemand sein Kind in der Öffentlichkeit stillt. Warum auch? In den meisten Fällen sieht man genau nichts. Und wenn doch einmal: Jo mei. Ich schaue niemandem etwas weg. :-) So saß ich selbst auf Obststeigen im Supermarkt, auf Stiegen, Urban-Gardening-Beeträndern und anderen Locations, wenn mein Kind gestillt werden wollte. Meist machten sie das ohnehin diskret im Tragetuch. Nur ein einziges Mal wurde ich in einem Lokal gebeten, auf der Toilette zu stillen. War zwar nicht schön, doch ich habe das Lokal dann verlassen und ging nicht wieder hin.
Michaela von littlebee



Eva von D-Day mal anders
Ich hatte anfangs gar keine Hemmungen, öffentlich zu stillen – auch wenn ich mir während der Schwangerschaft oft Gedanken darüber gemacht habe. Ich dachte, es wäre mir peinlich oder so. Aber im Endeffekt hatten meine Mama und meine Stiefmama recht, als sie mir damals schon sagten, dass es die natürlichste Sache der Welt ist. So war das dann auch, ich habe das Stillen als das Schönste empfunden, dass ich meiner Tochter geben konnte, und ich habe es immer genossen mich auch meiner Maus so nahe zu fühlen. Meine Stiefmama hat immer im Spaß gesagt, wir wären fast schon „zusammengewachsen“ :-)
Verena von mamirocks
Irene von Wien mit Kind
Ist der Ruf mal ruiniert … Anneliese von einerschreitimmer sieht das ganze pragmatisch und meint, dass einem nach einer Geburt nichts mehr peinlich sein kann. Sie hat ihr Schamgefühl irgendwo zwischen Organscreening und Kreißsaal verloren. Alles nachzulesen auf ihrem Blog: Ohne Schamgefühl lebt es sich leichter….



Aber bitte diskret …
Es gibt einen Mittelweg zwischen Still-Amazonen und verschämtem Versteckspiel am Klo.
Nadine von buntraum.at meint
Julia von immerlauter sagt
Daniela von die kleine botin
Judith von Stadtmama



Negative Erfahrungen
Aber es gibt sie doch, die unangenehmen Erlebnisse:
Anja von Gänseblümchen & Sonnenschein hat nicht so prickelnde Erfahrungen gemacht
… und das ausgerechnet in einer Baby-Boutique, in der sie auch etwas kaufen wollte:
Stephanie von 3fach-jungsmami musste sich blöde Kommentare anhören
Eva von D-Day mal anders berichtet nach anfänglicher Unbeschwertheit über zunehmende Ablehnung



Stillen – leider nein …
Meine Erfahrung: Stillen? Wie geht das?
Ich selbst konnte leider nie stillen … ich hab es verzweifelt versucht und bin zweimal gescheiert. Ich hatte oft das Gefühl, dass vorwurfsvolle Blicke auf mir lasten, wenn ich dem Baby das Fläschchen statt die Brust gebe. Aber wahrscheinlich war das nur das eigene Gefühl des Versagens. Meine Nicht-Still-Geschichte könnt ihr hier nachlesen: Stillen – wie geht das?
Kornelia von Wurzelinchen ist es recht ähnlich ergangen



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Titelbild: Pixabay CC0
Abbildungen der Madonna lactans: Public Domain/Creative Commons – jeweilige Lizenz in der Bildunterschrift angegeben.
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Jeannine
27 Feb. 2016Liebe Birgit, das ist ein ganz wunderbarer, informativer Artikel geworden! Bravo, eine tolle Idee, die sehr schön umgesetzt wurde. Ich freu mich schon auf mehr! :)
Kuschelwürmchen
29 Feb. 2016Ich hatte ein Erlebnis das mir viel Kraft geschenkt hat und mir die Bestätigung gab dass ich so lange es für uns beide passt weiter stillen werde, was mittlerweile über 30 Monate sind, wobei die ersten mehr als 3 ein mega Kampf waren um überhaupt voll stillen zu können.
Ich war, als mein Würmchen Ca 6 Monate war, in der Mall(Wien Mitte) und hab mich im Eingangsbereich neben der Rolltreppe auf eine Bank gesetzt und angefangen zu stillen, als plötzlich eine burgeressende junge Frau(geschätzt 20-25) sich genötigt fühlt laut zu sagen:“Geh, geht das nicht auch am Klo? Das will ja keiner sehen!“ Als ich gerade zu einem Konter ansetzen wollte dass sie das überhaupt nichts angeht wo ich stille und sie ja nicht hinschauen braucht (wo man eh nichts gesehen hat), sagt auf einmal eine ältere Dame(65+) die neben mir saß:“Dein grausliches gemampfe will kana sehn, also geh gefälligst du aufs Klo! Diese junge Mami macht alles richtig und wird das auch wegen so einem Trampel wie dir sicher nicht ändern!“(bestärkend legte sie dazu noch ihre Hand auf meine Schulter) Ich war wegen dieser fremden Frau die mich so selbstverständlich verteidigte so gerührt dass ich fast ein paar Tränen vergossen hätte. Seither wird gestillt wo und wann es verlangt wird und das mit Überzeugung.
Muttis Nähkästchen
29 Feb. 2016Liebes Kuschelwürmchen!
Vielen, vielen herzlichen Dank für diesen herzerwärmenden Beitrag! Ein Hoch auf die Dame und ihre Schlagfertigkeit. Leute wie sie braucht diese Welt!
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