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Endlich windelfrei: So klappt es stressfrei

Endlich windelfrei: So klappt es stressfrei

Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem wir uns wünschen, dass unser Kleinkind endlich windelfrei wird. Das Töpfchen ruft. Aber wie stellt man das am besten an? Und was sollte man lieber unterlassen?


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Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

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Voraussichtliche Lesedauer: 16 Minuten



Endlich windelfrei


Endlich windelfrei?

Irgendwann ist für uns der richtige Zeitpunkt gekommen – es wäre schön, wenn unser Sprössling endlich nicht mehr in die Windel macht. Meistens ist das aber nicht der Zeitpunkt für das Kind selbst. Manche Kinder verlangen von sich aus nach dem Töpfchen und wollen ihre Windel los werden. Andere Kinder brauchen da einen sanften Schubs in die richtige Richtung.

Wichtig: Jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Um windelfrei zu werden, muss der Körper bereit dazu sein. Bei den meisten Kids ist das erst mit etwa 3 Jahren der Fall. Es bringt also nichts den „sanften Schubs“ schon zu früh zu geben – vielleicht kann es das Kind ja wirklich noch nicht. Auf jeden Fall sind also Geduld und Feingefühl gefragt.

Hier wollte ein Kind von selbst von nun an auf die Toilette. So war es mit 2,5 Jahren Tag und Nacht windelfrei. Die anderen drei Kinder hatten es damit nicht so eilig und wir mussten etwas in die Trickkiste greifen als wir bemerkten, dass es nun durchaus dazu in der Lage sein müsste, aber einfach nicht so recht Lust darauf hat. So hat das geklappt:


#1 So bitte nicht!!

Manche Methoden sind einfach unmenschlich. Trotzdem waren sie z.B. in unserer Kindheit noch üblich und vermutlich hat sich dabei niemand etwas gedacht. Man wollte einfach, dass die Kinder möglichst schnell windelfrei werden. Leider spukt noch immer in den Köpfen herum, dass man eine „gute Mutter“ ist, wenn das Kind schnell trocken ist und wohl etwas falsch gemacht hat, wenn ein Kind dafür etwas länger braucht. Noch ein paar Jahre davor lag es wohl auch am Arbeitsaufwand – Einwegwindeln haben das Ganze schon wesentlich vereinfacht. (Wenn sie auch nicht unbedingt umweltfreundlich sind!!)


– Zwang

Ich kenne Geschichten von Kindern, die an das Tischbein gebunden wurden damit sie nicht vom Töpfchen aufstehen konnten. Hier mussten sie so lange verharren bis endlich ein „Geschäft“ geklappt hat. Und das Ganze natürlich regelmäßig. Eine furchtbare Vorstellung. So lernt das Kind garantiert nicht, dass es auf das Gefühl achten muss, wann es wirklich muss.


– Bestrafen und Schimpfen

Kein Kind macht absichtlich in die Hose. Sie vergessen es einfach, sind ins Spiel vertieft oder können es noch nicht richtig einschätzen, wie lange sie zur Toilette bzw. zum Ausziehen brauchen. Schimpfen oder gar Bestrafen ändert daran rein gar nichts. Wie gesagt – es ist wohl nicht mit Absicht passiert. Das einzige was man damit erreicht, ist Angst!


– Belohnung fürs Windelfrei-Sein

Sicher netter als die obigen Varianten, aber auch nicht sehr zielführend. Schokolade fürs Töpfchen? Wann hört man damit wieder auf? Das Kind wird – zurecht – seine gewohnte Belohnung einfordern. Dauerhaft möchten wir das aber wohl eher nicht machen und dann ist die Enttäuschung groß. Eventuell kann das dann sogar zu einem Rückfall führen.


#2 Windelfrei – lieber so!

Mittlerweile haben wir das Prozedere viermal hinter uns gebracht und folgende „Kleinigkeiten“ haben immer gereicht um ans Ziel zu kommen. Mehr musste nie sein. Kein Zwang, keine Strafen!


– Offen damit umgehen

Hat man noch keine Kinder ist es eine seltsame Vorstellung. Sobald man Kinder hat, ist es meist ganz normal. Ein Kleinkind verfolgt einen auf Schritt und Tritt. In diesem Fall ist das auch gut so. Sie sehen und beobachten, dass wir regelmäßig auf die Toilette gehen. Ist das Kind etwas älter kann man das ja ganz bewusst machen und erklären, was man da jetzt macht und dass das Kind das bestimmt auch bald kann und dann keine unangenehme Windel mehr hat.

Wenn befreundete Kinder schon auf die Toilette gehen, kann man auch das so nebenbei immer wieder erwähnen. Die Vorbildwirkung von Gleichaltrigen ist meist noch wirksamer!


– Raus aus der abgeschiedenen Toilette

Keines unserer Kinder wollte alleine auf der Toilette sitzen. Anfangs sitzen sie ja wirklich gefühlt im Minutentakt auf ihrem Thron. Dafür will man nicht jedes Mal auf die Toilette laufen und dort vielleicht ewig alleine herumsitzen während im Wohnzimmer die Geschwister spielen. (Und auch für uns Eltern ist es nicht angenehm gefühlte Stunden am Toilettenboden zu sitzen um die Begleitung zu spielen.) Der Gamechanger war bei uns immer der Umzug des Töpfchens ins Wohnzimmer. Ab diesem Zeitpunkt hat es meist viel besser funktioniert. Das Kind erreicht das Töpfchen schnell und muss nicht den Raum verlassen, in dem sich die restliche Familie aufhält. Ein schönes Töpfchen motiviert natürlich und sieht auch besser aus, wenn es schon im Wohnzimmer steht. :-)

Erst wenn das Kind sicher windelfrei ist und nicht mehr so viele Unfälle passieren, kann man das Töpfchen wieder in die Toilette umsiedeln oder bei der Gelegenheit gleich auf einen Toilettensitz (dieser hier ist der Beste, den wir je hatten) bzw. einen Toilettentrainer umsteigen. (Das Auswaschen des Töpfchens nervt ja auch irgendwann.)


– Das Töpfchen ist immer mit dabei

Wir hatten unser Töpfchen anfangs wirklich immer mit dabei. Beim Radfahren, beim Wandern, im Auto, … es fällt einfach leichter auf sein gewöhntes Töpfchen zu gehen. Sehr oft sind wir bei längeren Autofahrten einfach rechts ran gefahren und es war nie ein Drama, dass unser Kleinkind eben etwas öfter musste.


– Vor längeren Phasen außer Haus sanft erinnern

Vor langen Autofahrten, Spaziergängen oder auch vor dem Schlafengehen immer noch einmal an den Toilettengang erinnern. Natürlich nicht zwingen – wenn das Kind einfach nicht muss, dann muss es eben nicht. Aber gerade vor dem Schlafengehen ist es eine wichtige Routine – so klappt es dann auch ganz schnell in der Nacht.


– Macht es euch nicht unnötig schwer!

Man muss sich als Mama nicht noch mehr Arbeit aufhalsen als man so und so schon hat. Nachts dauert es manchmal etwas länger bis das Kind wirklich windelfrei ist. Hier sollte man auch seiner selbst wegen nicht stur sein. Wichtig: Matratzenschoner unterlegen – wenn einmal etwas passiert, ist zumindest die Matratze nicht nass und man muss nur schnell das Laken und den Schoner auswechseln. Es schadet außerdem nicht einfach noch ein paar Monate eine Windel-Pant zum Schlafen anzuziehen. Dem Kind kann man sagen, dass das eine Schlafunterhose ist und bei kleinen Unfällen hat man nachts keinen Stress!


– Freude und Lob

Lob ist genau so umstritten wie Belohnungen. Hier gab es aber dennoch immer viel Lob und vor allem viel Freude bei den ersten Gängen aufs Töpfchen. Die ganze Familie hat dann das Kind gelobt und sich mitgefreut. Vor allem die Freude von größeren Geschwistern ist etwas ganz Besonderes. So einen Erfolg darf man ruhig feiern!


Mehr hat es hier bei uns nie gebraucht. Natürlich gab es immer einmal wieder Rückschläge – ganz typisch, wenn das Ganze nach einigen Monaten einfach „normal“ wurde. Trotzdem mussten wir ein Kind nie so richtig dazu zwingen. Wenn die körperliche Reife erreicht ist, reichen diese kleinen Stupser in die richtige Richtung und das Kind kann ganz entspannt und ohne Stress und Angst windelfrei werden.


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