Familienblog seit 2009 | Impressum | Datenschutz
Schreibaby – oder nicht? Wie viel Weinen ist normal?

Bildquelle: Depositphotos

Schreibaby – oder nicht? Wie viel Weinen ist normal?

Andauerndes Schreien von Babys in den ersten Lebensmonaten ist für Eltern eine riesengroße Herausforderung. Unsicherheit, Stress und Schlafmangel sind vorprogrammiert.
Schreien im ersten Lebensjahr – was Eltern wissen sollten: wissenschaftliche Erkenntnisse rund um das Schreien im ersten Lebensjahr, wie viel Schreien normal ist und Tipps, wie Eltern diese herausfordernde Zeit bewältigen können.


Zwischenruf in eigener Sache:

Liebe Leute!
Es gibt wieder eine VERLOSUNG!

Erlebnis verschenken
Desert oasis in the night

Erlebnisse schenken & gewinnen!

Wir verlosen:
- 2x2 Karten für die Kinderfestspiele „Peer Gynt für Kids“ am 23.02.25
- 2 Karten für „Mitten im Orchester - Best of Hollywood“ am 16.01.25
- Ein Familienticket (Eltern plus Kids) für das Schlagerspiel des EC Red Bull Salzburg 🏒 gegen Linz am 12.01.25
- Zwei Plätze in einem Koch- oder Backkurs nach Wahl bei GlücksGebäck am Stoibergut
Hier entlang: Erlebnis verschenken: Gemeinsame Zeit als Weihnachtsgeschenk – Tickets gewinnen!

Tipp: Schau auch mal bei den Rabatt-Codes vorbei! Da gibt's attraktive Preisnachlässe für viele Produkte: Aktuelle Rabatt-Codes


Estimated reading time: 15 Minuten


Schreibaby - oder nicht? Wie viel Weinen ist normal?


Warum schreien Babys?

Babys schreien, um Bedürfnisse zu signalisieren, die sie anders noch nicht ausdrücken können. Häufige Gründe für das Schreien sind:

  • Hunger: Besonders in den ersten Wochen schreien Babys oft, wenn sie hungrig sind. Ein regelmäßiges Füttern, auch bevor das Baby zu weinen beginnt, kann helfen, das Schreien zu reduzieren.
  • Müdigkeit: Babys schlafen viel, aber oft nicht kontinuierlich. Übermüdung kann zu Unruhe und anhaltendem Weinen führen.
  • Unwohlsein: Dies kann durch nasse Windeln, Hitze, Kälte oder Bauchschmerzen (Koliken) verursacht werden.
  • Bedürfnis nach Nähe: Babys brauchen oft einfach die beruhigende Anwesenheit und Nähe ihrer Eltern. Das Tragen des Babys im Tragetuch oder das Schaukeln kann helfen, es zu beruhigen.

Wie viel Schreien ist normal?

Wie viel Weinen als „normal“ gilt, variiert stark je nach Alter und individuellen Unterschieden des Kindes. Folgende wissenschaftliche Erkenntnisse geben Eltern eine Orientierung:

Die Schrei-Kurve

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass das Schreien eines Babys typischerweise einem Muster folgt, das als „Schrei-Kurve“ bezeichnet wird. Laut diesem Modell weinen Babys in den ersten Lebenswochen immer häufiger, mit einem Höhepunkt etwa in der 5. bis 6. Woche. Zu diesem Zeitpunkt schreien Babys im Durchschnitt etwa zwei bis drei Stunden pro Tag. Ab der 6. Woche nimmt die Schreidauer in der Regel wieder ab und erreicht nach etwa drei bis vier Monaten ein stabileres Niveau von etwa 1 bis 1,5 Stunden pro Tag.

Eine Meta-Analyse aus verschiedenen Ländern fand heraus, dass die durchschnittliche Schreidauer bei 126 Minuten pro Tag im Alter von fünf bis sechs Wochen liegt​.

Diese „Schrei-Kurve“ wurde durch zahlreiche Studien bestätigt. Das vermehrte Schreien in den ersten Lebenswochen ist also ein typisches und vorübergehendes Verhalten!

Nach dieser Phase nimmt das Schreien oft drastisch ab, was für viele Eltern eine Erleichterung darstellt.


Individuelle Unterschiede

Wichtig für Eltern ist zu wissen: Es gibt große individuelle Unterschiede! Einige Babys schreien deutlich mehr oder weniger als andere, was Eltern nicht beunruhigen sollte​.

Manche Babys schreien nur eine Stunde pro Tag, während andere an besonders intensiven Tagen bis zu vier oder fünf Stunden schreien können. Diese Unterschiede sind normal, solange das Baby in anderen Bereichen gesund wirkt, ausreichend isst, zunimmt und gute Momente der Beruhigung hat.


Schreien nach dem 3. Monat

Auch wenn die Schreidauer nach dem 3. Monat normalerweise abnimmt, können Babys im Laufe des ersten Lebensjahres weiterhin schreien. Es wird dann oft durch spezifische Faktoren wie Müdigkeit, Hunger oder Reizüberflutung ausgelöst, ist jedoch in der Regel leichter zu beruhigen.

Wenn das Schreien jedoch über längere Zeiträume anhält, insbesondere nach dem 6. Monat, könnte dies auf andere Herausforderungen hinweisen, wie z.B. Schlaf- oder Regulationsstörungen.


Wann sollten sich Eltern Sorgen machen?

  • Exzessives Schreien:
    Weint ein Baby an mehr als drei Tagen pro Woche für jeweils mehr als drei Stunden über einen Zeitraum von drei Wochen oder länger, spricht man von exzessivem Schreien oder „Schreibabys“. Diese Kinder können schwer zu beruhigen sein und sollten von einem Kinderarzt untersucht werden, um medizinische oder entwicklungsbedingte Probleme auszuschließen.
  • Plötzliche Veränderungen:
    Wenn das Schreien abrupt zunimmt, begleitet von anderen Symptomen wie Fieber, Lethargie oder Nahrungsverweigerung, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.


Tipps für Eltern, um das Schreien zu bewältigen

Ruhe bewahren und Geduld zeigen

Der wichtigste Tipp für Eltern ist, Ruhe zu bewahren. Babys schreien nicht, um ihre Eltern zu ärgern, sondern um ein Bedürfnis auszudrücken. Indem man sich selbst beruhigt, überträgt man diese Ruhe auf das Baby.

Routinen etablieren

Regelmäßige Routinen, besonders in den Abendstunden, helfen Babys, sich sicher und geborgen zu fühlen. Ein fester Ablauf von Aktivitäten wie Baden, Stillen und eine ruhige Umgebung signalisieren dem Baby, dass die Schlafenszeit naht.

Häufiger Körperkontakt

Studien zeigen, dass Babys, die viel getragen werden, oft weniger schreien. Der Körperkontakt beruhigt das Kind und lässt es sich sicher fühlen. Tragetücher oder Babytragen ermöglichen Eltern, das Baby nah bei sich zu haben und gleichzeitig ihren Alltag zu bewältigen.

Reize reduzieren

Besonders abends sind Babys oft überreizt. Zu viele Geräusche, helles Licht oder intensive Aktivitäten können das Baby stressen und zu verstärktem Weinen führen. Ein ruhiger, abgedunkelter Raum mit minimalen Reizen kann helfen, das Baby zu beruhigen.

Koliken und Bauchschmerzen lindern

Koliken können eine Ursache für stundenlanges Weinen sein. Häufige Ratschläge zur Linderung von Koliken beinhalten:

  • Den Bauch des Babys im Uhrzeigersinn zu massieren.
  • Sanftes Schaukeln oder Fahren im Kinderwagen.
  • Wärmeflaschen oder Kirschkernkissen auf den Bauch legen.

Zahlreiche weitere Tipps, was Eltern tun können, wenn das Baby unaufhörlich schreit, findet ihr hier: Schreibaby: Das hilft wenn das Baby Tag und Nacht schreit (inkl. zuhause leicht umsetzbare Tipps von Expert:innen und auch aus der Apotheke).

Sollte das Baby anhaltend und untröstlich weinen, ist es ratsam, einen Kinderarzt oder eine Kinderärztin aufzusuchen, um medizinische Ursachen auszuschließen.


Der Einfluss des kulturellen Umfelds

Interessanterweise variieren die Schreidauern von Babys weltweit. Studien zeigen, dass Babys in Ländern wie Dänemark oder Japan weniger schreien als in westlichen Industrienationen wie den USA oder Großbritannien. Dies könnte auf unterschiedliche Erziehungsstile, familiäre Strukturen oder den Umgang mit dem Schreien zurückzuführen sein​.

In einigen Kulturen wird beispielsweise das sogenannte „präventive Füttern“ praktiziert, bei dem Babys gefüttert werden, bevor sie Hunger zeigen, was das Schreien reduziert.


Einfluss des Schreiens auf die elterliche Psyche

Anhaltendes Schreien eines Babys kann bei Eltern Stress, Unsicherheit und sogar depressive Verstimmungen auslösen. Gerade Eltern, die sich unsicher fühlen oder wenig Unterstützung haben, sind gefährdet. Es ist daher wichtig, dass Eltern auch auf ihre eigene mentale Gesundheit achten und rechtzeitig Hilfe in Anspruch nehmen.

Tipps zur Selbstfürsorge für Eltern

  • Pausen einlegen:
    Wenn das Schreien zu viel wird, können kurze Pausen helfen. Das Baby ist in einem sicheren Raum, während die Eltern sich kurz sammeln.
  • Hilfe annehmen:
    Freunde oder Familie können wertvolle Unterstützung bieten. Auch der Austausch in Elterngruppen kann helfen, das Gefühl von Isolation zu verringern.
  • Professionelle Hilfe:
    Sollte die Belastung zu groß werden, gibt es auch therapeutische Angebote, die Eltern unterstützen können.

Fazit

Schreien ist ein normaler Teil der kindlichen Entwicklung, auch wenn es für Eltern oft schwer zu bewältigen ist. Das Schreien eines Babys, besonders in den ersten Lebensmonaten, ist normal und ein wichtiger Teil der Kommunikation. In den ersten sechs Wochen können Eltern mit zwei bis drei Stunden Weinen täglich rechnen, mit einem Rückgang nach etwa drei Monaten.

Indem Eltern verstehen, warum Babys schreien und wie sie auf die Bedürfnisse ihres Kindes eingehen können, lässt sich die Zeit des vermehrten Schreiens besser bewältigen.

Individuelle Unterschiede sind jedoch groß, und Eltern sollten stets darauf achten, wie ihr Baby auf Beruhigungsversuche reagiert und ob es ansonsten gesund erscheint.

Bitte scheut euch dennoch nicht, Hilfe zu suchen, wenn ihr merkt, dass ihr Unterstützung benötigt!

Quelle: Vermillet, A.-Q., Tølbøll, K., Litsis Mizan, S., Skewes, J., & Parsons, C. E. (2022). Crying in the first 12 months of life: A systematic review and meta-analysis of cross-country parent-reported data and modeling of the “cry curve”. Child Development, 93, 1201–1222. https://doi.org/10.1111/cdev.13760


Mehr zum Thema



Mehr zum Thema Baby & Co.

Mein Mama-Bauch: Bauch nach der Geburt, Bauch nach der Schwangerschaft

Mein Mama-Bauch: So sieht ein Bauch nach der Schwangerschaft wirklich aus

Elf mutige Mütter ziehen blank und zeigen ungeschönt, wie ein Bauch nach der Geburt WIRKLICH aussieht.


Babybauch

24 Dinge rund um die Geburt, die niemand einer Schwangeren erzählt

Über manches wird kräftig geschwiegen … Hier hab ich 24 Dinge über die Geburt gesammelt, die niemand einer Schwangeren erzählt. Achtung! Lesen auf eigene Gefahr!


Schwangere Frau

15 Dinge, die ihr niemals einer Schwangeren sagen solltet

Werdende Mütter erhalten am laufenden Band gute Wünsche zum neuen Kapitel in ihrem Leben. Oft genug sind sie aber auch Adressatinnen von weniger geistreichen Bemerkungen. Hier meine persönlichen Top 15, was man einer Schwangeren nicht ungefragt ins Gesicht klatschen sollte:


Babys erster Schrei, wie die Geburt so das Kind?

Wie die Geburt, so das Kind?

Kann man von der Art und Weise der Geburt auf den Charakter des Kindes schließen? Durchaus …


Geschenke zur Geburt: 16 sinnvolle Geschenkideen für frisch gebackene Eltern

Geschenke zur Geburt: 16 Geschenkideen mit Sinn für frisch gebackene Eltern

Geschenke zur Geburt: Es muss nicht immer eine Windeltorte oder ein Strampler sein: Eine Sammlung von Geschenken, über die sich frisch gebackene Eltern bestimmt freuen.


Baby

Dinge für ganz Kleine: sinnvolle und sinnlose Babysachen

Eine Bestandsaufnahme: Was braucht man für ein Baby? Und was kann man sich sparen? 


Baby: Erinnern sich Kinder an die zeit vor der Geburt

Schwangerschaft: Woran sich Kinder noch erinnern können

Ob ihr’s glaubt oder nicht – kleine Kinder können sich an erstaunliche Dinge aus der Schwangerschaft bzw. von der Geburt erinnern!


15 wertvolle Tipps für die erste Zeit mit Baby für frischgebackene Eltern

15 wertvolle Wahrheiten für die erste Zeit mit Baby

Ich wünschte, ich hätte das gewusst, als ich Mutter wurde … Ich hätte mir viele Sorgenfalten erspart. Damit es euch nicht auch so geht.


Praktische Hilfe nach der Geburt

Eltern, ihr seid nicht allein! Praktische Hilfe nach der Geburt

Das Leben mit Kind bringt viel Freude, kann manchmal aber auch ordentlich verunsichern und überfordern. Denn mit Baby verändert sich das Leben komplett. Aber es gibt gibt Hilfe!


Typische Fallen frisch gebackener Eltern

10 typische Fallen, in die junge Eltern treten

Vom Eltern-sein sind viele frisch gebackenen Eltern oft überfordert. Und dann treten viele Mütter und Väter in typische Fallen, die an der Zweisamkeit nagen.


Hurra! Das Kind schläft durch! Was uns geholfen hat - und was nicht ...

Schlaf Baby schlaf … 13 Maßnahmen rund ums Ein- und Durchschlafen

Das Thema Schlafen kann im Leben von jungen Eltern ein “Monster-Thema” sein. Was geholfen hat – und was nicht:.


Babyschlaf: Top 5 der typischen Anfängerfehler

Babyschlaf: Top 5 der typischen Anfängerfehler

Die TOP 5 der typischen ANFÄNGERFEHLER in Sachen Schlaf.


Schlafendes Kind

#fragmama: Tipps und Tricks rund ums Einschlafen

Tipps und Tricks, wie verschiedene Mütter ihre Kinder vom Schlafen überzeugen: von wunderschönen Ritualen, über die Vermeidung von zu langen Mittagsschläfchen bis hin zu „Mommy Magic“ und magischen Einschlaf-Büchern. Vielleicht ist was für euch dabei!


Schreibaby: Das hilft, wenn das Baby anhaltend schreit

Schreibaby: Das hilft wenn das Baby Tag und Nacht schreit

Wenn das Baby in den ersten Monaten viel schreit, sind viele Eltern verunsichert, ratlos und oft sehr verzweifelt. Aber es gibt viele Geheimrezepte, die Eltern ausprobieren können!


Das hilft beim Zahnen: Tipps von Muttis Nähkästchen

Das hilft beim Zahnen: Hausmittel, Homöopathie u.ä.

Zahnen ist eine große Herausforderung – sowohl für Eltern wie auch das Baby. Mögliche Maßnahmen – mit Erfolgsbeurteilung.


Stillprobleme: Die 10 häufigsten Probleme und ihre Lösung

Probleme beim Stillen: Die 10 häufigsten Herausforderungen und ihre Lösung

Muttermilch ist ein echtes Powerpaket für das Baby und enthält alles, was der Nachwuchs für ein gesundes Aufwachsen braucht. Doch ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Manchmal tun sich Mutter, Kind oder auch beide etwas schwer beim Stillen. Hier kommen zehn häufige Stillprobleme und ihre Lösung.


Abstillen Was meinen Körper danach erwartet

Abstillen: Was meinen Körper danach erwartet und was hilft

Abstillen löst eine Reihe psychischer und physischer Veränderungen und Probleme aus, die man nicht immer auf die leichte Schulter nehmen sollte!


10 wichtigste Tipps rund ums Wickeln

Windel wechsle dich: Hebamme verrät die 10 wichtigsten Wickeltipps

Richtig wickeln – wie geht das?
Wie geht hüftschonendes Windel wechseln?
Wie verhindere ich, dass die Windel über Nacht ausläuft?


Endlich windelfrei

Endlich windelfrei: So klappt es stressfrei

Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem wir uns wünschen, dass unser Kleinkind endlich windelfrei wird. Das Töpfchen ruft. Aber wie stellt man das am besten an? Und was sollte man lieber unterlassen?


Schnuller abgewöhnen

Schnuller abgewöhnen: 20 Tipps für den Abschied

Sammlung von bewährten Rezepten, wie man den Schnuller loswerden kann.


Schreibaby - oder nicht? Wie viel Weinen ist normal?

War dieser Beitrag informativ und/oder hilfreich?
Dann freuen wir uns, wenn du ihn teilst! Du kannst unsere Inhalte auch unterstützen, indem du uns einen Kaffee spendierst oder uns auf Instagram folgst: Birgit & Christine.

Danke, dass ihr hier seid!
Birgit & Christine

Eigenwerbung!
Auf in Muttis Shop: muttis-blog.net/shop

Spreadshirt T-Shirt für Mütter
Spreadshirt Trinkglas
Spreadshirt T-Shirt für Kinder

Birgit

Hier plaudert Birgit, alias Mutti, 40+, seit 2009 aus dem Nähkästchen: Authentizitäts-Freak, selbstbewusst grauhaarig, kreativ angehaucht, völlig unperfekte Mutter. Familienblog aus dem Leben mit zwei Jungs - Mutter allein unter Männern. Mehr über Muttis Nähkästchen: About. Nix verpassen? Folgt mir via Social Media oder Newsletter.

Kommentar verfassen

Menü schließen