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Sprachentwicklung und Sprachförderung: Tipps für Eltern

Sprachentwicklung und Sprachförderung: Tipps für Eltern

Wie entwickelt sich eigentlich die Sprache in den ersten vier Lebensjahren? Und was können Eltern tun, um aktiv die richtige Sprachentwicklung zu fördern. Jede Menge Tipps für eine niederschwellige, aber effektive Sprachförderung daheim. Plus Ideen für Spiele zur Sprachförderung.


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Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

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Sprachentwicklung und Sprachförderung: Tipps für Eltern


Sprachentwicklung: So entwickelt sich die Sprache

In diesen typischen Schritten entwickelt sich die Sprache in den ersten vier Lebensjahren. Inklusive Anregungen für altersgerechte Interaktion mit dem Kind und mögliche Problemfelder frühestmöglich zu erkennen.

Im ersten Lebensjahr

Das Baby reagiert auf Geräusche, es bewegt seine Augen oder seinen Kopf in Richtung der Klangquelle.
Es lallt und erzeugt Geräusche.

Das sollten Eltern tun:

  • Sprecht mit dem Baby ruhig und freundlich.
  • Spielt, singt und lacht mit ihm.
  • Erzählt ihm in einfachen Worten, was du gerade tust.
  • Benennt die Menschen, Dinge und Geräusche in der Umgebung.

Lasst euch beraten, wenn:

  • Das Baby verstummt.
  • Es auf Geräusche nicht reagiert.
  • Es keinen Blickkontakt aufnimmt

Ab 1 Jahr

Das Kind versteht einfache Aufträge. Es sagt „Mama“ und „Papa“ und reagiert auf seinen Namen.

Das sollten Eltern tun:

  • „Spielt“ mit eurer Stimme: Sprachmelodie hilft, Sprache besser zu verstehen.
  • Fördert jede Art der Verständigung – auch Nonverbales: Lachen, Schauen etc.
    Zeigt, wie vielfältig man (auch ohne zu sprechen) kommunizieren kann.

Lasst euch beraten, wenn:

  • Das Kind keine ersten Worte spricht.
  • Es nur mit Gestik und Mimik versucht zu kommunizieren.

Ab 18 Monaten

Das Kind versteht einfache Sätze und Aufgaben. Es benennt bekannte Dinge, der Wortschatz wächst.

Das sollten Eltern tun:

  • Sprecht in einfachen Sätzen, aber nicht in Babysprache.
  • Schaut mit dem Kind geeignete Bücher an.
  • Wenn Fernsehen, dann nur gemeinsam, um über das Gesehene sprechen zu können.

Lasst euch beraten, wenn:

  • Sich die Sprache verschlechtert oder nicht mehr weiterentwickelt.
  • Das Kind aufhört zu sprechen.

Ab 2 Jahren

Das Kind versteht längere Sätze und sagt seinen Namen. Es bildet Zwei- bis Drei-Wortsätze.

Das sollten Eltern tun:

  • Erweitert den Wortschatz des Kindes, indem ihr neue Begriffe anbietet.
  • Wiederholt korrekt, was es sagt, ohne es aufzufordern, dies ebenfalls zu wiederholen.
    Beispiel:
    Kind: „Ato da.“
    Erwachsener: „Ja, da fährt ein Auto.“
  • Übt nicht mit eurem Kind!

Lasst euch beraten, wenn:

  • Der Wortschatz des Kindes außer „Mama“ und „Papa“ nur wenige Wörter umfasst.
  • Das Kind meistens unverständlich spricht.
  • Das Kind keine 2-Wortsätze bildet („Mama da“).
  • Ihr das Gefühl habt, das Kind versteht euch nicht.

Ab 3 Jahren

Das Kind versteht einfache Geschichten. Es bildet Sätze und stellt Fragen.

Das sollten Eltern tun:

Lasst euch beraten, wenn:

  • Das Kind für Fremde unverständlich spricht.
  • Es wenige Tätigkeitswörter, keine Artikel oder keine Eigenschaftswörter (z. B. „dick“, „groß“) benutzt.
  • Das Kind noch nicht beginnt, die Mehrzahl zu bilden.
  • Es noch keine einfachen Sätze bildet.

Ab 4 Jahren

Das Kind kann Sätze wie Erwachsene bilden.

Das sollten Eltern tun:

  • Lest Geschichten vor.
    Siehe auch:
  • Wechselt euch mit dem Kind beim Erzählen ab.

Lasst euch beraten, wenn:

  • Es dem Kind schwerfällt, Sätze zu bilden.
  • Das Kind grammatikalisch falsche Sätze bildet.
  • Es nicht immer verständlich spricht.
  • Es einfache Inhalte nicht wiedergeben kann

10 Tipps zur richtigen Sprachentwicklung

#1 Ein gutes Sprachvorbild sein

Die engsten Bezugspersonen des Kindes sind die Sprachvorbilder. Versucht deshalb möglichst ruhig und deutlich zu sprechen und den Blickkontakt zum Kind beizubehalten. Sprecht in normaler Umgebungssprache und nicht in der Babysprache.
Nutzt so oft wie möglich die Gelegenheit zum Gespräch mit eurem Kind! Sprecht mit ihm über alles, was es umgibt oder was in seiner Umgebung geschieht.


#2 Nicht ständig korrigieren

Macht euer Kind nicht ständig auf Fehler aufmerksam und lacht nicht darüber!
Wiederholt stattdessen in korrekter Weise, was ihr Kind gesagt hat, z.B. anstatt „Ich Hunger hab!“ – „Aha, du hast Hunger!“


#3 Nicht nachsprechen lassen

Lasst euer Kind nicht Wörter und Sätze nachsprechen! Fordert das Kind nicht permanent zum Nachsprechen auf, da es sich dadurch kritisiert fühlt und die Freude am Sprechen verliert.


#4 Geben Sie dem Kind Zeit!

Unterbrechen Sie es nicht und sprechen Sie nicht für das Kind.


#5 Aufmerksam zuhören

Versucht darauf zu achten, WAS das Kind spricht und nicht zu sehr WIE es spricht. Erst dann fühlt es sich angenommen und kann sein Selbstvertrauen bezüglich Sprache aufbauen. Nehmt euch die Zeit und zeigt dem Kind auch, dass ihr zuhört, indem ihr es
anschaut und zusammenfassend wiederholt, was ihr verstanden habt.


#6 Sprechen soll Spaß machen!

Unterstützt die natürliche Sprechfreude des Kindes mit Kinderliedern, Reimen, Versen, … Zwingt es nicht zum Sprechen, sondern lasst ihm die Freiheit selbst zu entscheiden, wann es reden will und wann nicht!


#7 Spielt mit eurem Kind!

Spielen stellt eine gute Möglichkeit dar, die Sprachfähigkeit des Kindes zur Entfaltung zu bringen. Sie lernen im Spiel, sich mitzuteilen, andere zu fragen, selbstständige Gedanken zu entwickeln und ihre Konzentration zu verbessern.
Siehe dazu auch: Spielen ist Lernen fürs Leben | Expertenrat einer Ergotherapeutin


#8 Erzählen, vorlesen, Bilderbücher anschauen

Erzählt Geschichten, lest vor oder schaut mit dem Kind ein Bilderbuch an.


#9 Im Blickkontakt bleiben

Wenn ihr im Blickkontakt mit eurem Kind bleibt und Fragen zur Geschichte stellt, dann seht ihr, ob es euren Worten folgen kann.


#10 Habt Geduld!

Vergleicht euer Kind nicht mit anderen. Alle Kinder sind individuell verschieden. Vielleicht braucht gerade Ihres etwas mehr Zeit und Geduld. Freut euch mit eurem Kind über seine Erlebnisse, Erfahrungen und Fortschritte!
Es geht darum, als einzigartiger Mensch erkannt und geliebt zu werden – wo geht das besser als in der Familie?


Spiele zur Sprachförderung

Neben dem gemeinsamen Anschauen von Bilderbüchern, Vorlesen und danach dazu Fragen stellen, können Eltern auch mit kleinen Spielen viel für die Sprachförderung tun:

  • Reime finden:
    • Spiel „Sprechhexe“ von Ravensburger
    • Quatschwörter reimen (z.B. Sonne-Tonne-Fonne-Konne-Lonne…)
  • Merkfähigkeit mit z.B. Memorykarten: Erwachsene legt 6–10 Karten auf und verdeckt sie mit einem Tuch; dann nennt er 3-5 dieser Karten und entfernt dann das Tuch; das Kind soll die genannten Karten heraus suchen oder nachsprechen
  • „Koffer packen“ spielen mit und ohne Bildern (mit Bildern ist es wesentlich leichter)
  • Spiele für die Einzahl und Mehrzahl: geht gut mit allen Bildkärtchen „eine Kuh – viele Kühe“
  • Üben der Präpostionen (auf, unter, hinter…) Gegenstände oder Bildkarten und eine Schachtel mit Deckel bereitstellen, dem Kind die Anweisung geben, wo es welches Tier hinstellen soll (z.B. Stelle die Kuh hinter die Schachtel). Das Kind spricht dabei noch nicht, sondern hört nur die einzelnen Präpositionen. Sind alle Gegenstände verteilt, werden sie wieder erfragt und hergeholt (z.B. Wo ist die Kuh?).

Für die „Mundfertigkeit“:

  • Verschiedene Figuren (z.B. Knabbergebäck) auf der Zunge ertasten
  • Essen in jeglicher Konsistenz: weich, hart, püriert, vom Apfel abbeißen, Brot mit Rinde, Zwieback oder harte Karotten
  • Seifenblasenspiele, Strohhalmtrinken, Kerzen ausblasen
  • Soletti oder Essschnüre ohne Hände essen

Quelle: Logopädie Förderung, Land Salzburg (pdf)


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