Eine Studie zeigt: zwar sind Babyfläschchen neuerdings wirklich BPA-frei – allerdings ist das alles andere als ein Grund zur Entwarnung. Erstens ist BPA noch in vielen anderen Haushaltsprodukten vorhanden, zweitens wurden in BPA-freien Produkten andere schädliche Stoffe gefunden. Eine Dokumentation zeigt besorgniserregende Auswirkungen – von BPA, dessen Ersatzstoff sowie anderer Umweltgifte.
Zwischenruf in eigener Sache:
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Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.
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Das Gute: Bisphenol-A wurde in der EU für Babyprodukte verboten. Dennoch ist BPA als wichtiger Bestandteil in vielen Kunststoffen in vielen Haushaltsgegenständen nach wie vor munter vorhanden. Beschichtete Kassenzettel, Konservendosen … (vgl.Bisphenol A – Flaschenkinder sind besonders belastet).
Dass als BPA-frei deklarierte tatsächlich frei von BPA sind, zeigt eine aktuelle Studie im Auftrag von Global 2000. (Das war bis vor kurzem noch bei weitem nicht so!) Allerdings mit dickem, fettem Wermutstropfen: Zahlreiche andere schädliche Substanzen wurden gefunden. Zwölf verschiedene Chemikalien bzw. Stoffgruppen konnten nachgewiesen werden, die in die Babymilch eingewandert sind. Nur vier von 13 Babyfläschchen waren „sauber“.
„Die Menschen wollen BPA-frei Produkte. Deshalb nimmt die Industrie Bisphenol-S als Ersatz für BPA. Das Problem ist: BPS und BPA sind beides Östrogen-wirksame Chemikalien. Deshalb gibt es keinen Grund zur Annahme, dass BPS sicherer sein könnte als BPA.“ (Fred vom Saal, Edokrinologe, 3-Sat-Dokumentation „Fettleibigkeit vorprogrammiert“)
Ein angedachtes Zertifizierungssystem soll Abhilfe schaffen – aber das ist noch Zukunftsmusik. Es ist höchste Zeit, Vorsorge zu treffen, denn es kann Jahre dauern, ehe die Wissenschaft wirklich nachweisen kann, dass ein Stoff schädlich ist – wir Menschen leben aber JETZT mit all den verdächtigen Stoffen.
„Wenn man das Vorsorgeprinzip auf die Spitze treibt, dann müsste man sagen, ALLE Chemikalien sind schuldig – bis zum Beweis des Gegenteils. Aber wir machen es genau anders herum: Es wird ein bisschen getestet – meist toxikologisch -, und dann wird ein Stoff auf die Umwelt losgelassen. Und da darf er bleiben, bis jemand beweisen kann, dass er schadet.“ (Bruce Blumberg, Entwicklungsbiologe, in der 3-Sat-Dokumentation „Fettleibigkeit vorprogrammiert“)
Wir warten also erst mal auf Nebenwirkungen beim Menschen, ehe jemand aktiv wird und ein Stoff verboten wird … Das Fatale an der ganzen Sache ist: schon allerkleinste Mengen haben eine fatale Wirkung:
„Ein paar Moleküle eines Hormons an einen Rezeptor angedockt bewirken, dass die Zelle mehr Rezeptoren bereitstellt und dann umso empfindlicher für das Hormon wird.“ (Fred vom Saal, Edokrinologe, 3-Sat-Dokumentation „Fettleibigkeit vorprogrammiert“)
Und – bittesehr – hier wäre schon mal ein erhärteter Verdacht:
Umweltgifte als Grund für Fettleibigkeit
BPA und andere Umweltgifte werden auch verantwortlich gemacht für vorprogrammiertes Übergewicht. Eine 3sat-Dokumentation zeigte wieder mal grausliche Details (und Mutti hat wie so oft zur rechten Zeit eingeschaltet): Wer fett ist, isst zu viel? Übergewicht lässt sich nicht nur auf die Kalorienzufuhr zurückführen – auch chemische Substanzen, die wir direkt oder indirekt aufnehmen, sind mit schuld. Und zwar schon im Mutterleib!
Auch Tiere sind in den letzten Jahrzehnten immer dicker geworden.
„Die Zahl der Fettzellen wird am Ende der Pubertät festgelegt. Sie kann sich bis dahin erhöhen, aber nicht verringern.“ (Bruce Blumberg in der 3-Sat-Dokumentation „Fettleibigkeit vorprogrammiert“)
Quellen:
- Untersuchungsergebnis von Babyflaschen: global2000.at/…/BabyflaschenReport.pdf
- Der Beitrag „Fettleibigkeit vorprogrammiert“ in der 3sat-Mediathek: 3sat.de/mediathek
Verwandte Artikel:
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- Bisphenol A – Flaschenkinder sind besonders belastet
- Bedenkliche Schnuller
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dina
28 Feb. 2013toller artikel und sehr wichtiges thema! ich habe für meine kinder nur spielzeug aus unbehandeltem holz und trinkflaschen aus hochwertigem kunststoff gekauft… ohne weichmacher etc…
Pummel
19 Juli 2013Was wird deklariert und was nicht? Kein Kunstprodukt des Menschen ist meiner Meinung nach unbedenklich. Nur der Profit zählt. Das ist die Realität. Ich wüsste auch nicht, wie man sich und Nachkommen in einer industrialisierten Welt schützen könnte. Viel Glück im Leben haben? Schon im Mutterleib erhält der Fötus seine chemische Grundlast. Über die Maße zellschützende Nahrungsmittel zum Ausgleich der täglichen Angriffe nehmen, möglichst bescheiden leben, auswandern? Ich weiß es nicht.
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Heidemarie
15 Nov. 2013Hallo Mutti – bin über deine Seite „gestolpert“. Da ich selber Mutti bin, finde ich deinen Blog sehr informativ.
Vielleicht findest du ja irgendwann mal was über Beissringe. Das ist nämlich bei uns grad das große Theme – und – BPA-frei ist nicht wirklich unbedenklich – wie wir soeben wieder erfahren haben.
LG Mama Heidi
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hallo
26 Juli 2014Und was sie zu Tritan?
Markus
11 Aug. 2014Echt tragisch, dass darüber nicht mehr in den Medien berichtet wird und sich dadurch eine höhere Aufmerksamkeit für das Thema ergeben kann. Die 3SAT Doku war da eine der wenigen Ausnahmen leider.
beenvy
17 Juni 2015Hallo,
gerade wo wir tagtäglich verschiedensten Giften ausgesetzt sind, bin ich davon überzeugt, dass schadstofffreie Flaschen ohne Weichmacher eine sehr gute Lösung sind. Wenn wir weiterhin nicht nachdenken und uns stets solchen Giften, wie Weichmacher aussetzen, dann werden wir mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit einmal ernst krank. Wirft einen Blick auf den „World Cancer Report“, ihr werdet merken, dass die Krebsrate dramatisch steigt. Ich kann euch diesen Artikel zum Thema „Schadstofffreie Flaschen“: http://www.derneuemann.net/schadststofffreie-flaschen/5029
Gruß und bleibt gesund!!!
Maximus Romanns
18 Aug. 2015„Die Zahl der Fettzellen wird am Ende der Pubertät festgelegt. Sie kann sich bis dahin erhöhen, aber nicht verringern.“ (Bruce Blumberg in der 3-Sat-Dokumentation „Fettleibigkeit vorprogrammiert“)
Schade, dass hier solche Falschaussagen unrecherchiert zitiert werden. So kann man den Artikel leider nicht ernst nehmen.
Muttis Nähkästchen
18 Aug. 2015Dann stell’s doch bitte richtig – die Kommentarfunktion steht dir zur Verfügung! Gerne editiere ich den Artikel, wenn du mir/uns darlegst, wie es richtig wäre.
Manuel
9 Sep. 2015Laut aktuellen wissenschaftlichen Berichten werden Fettzellen nicht verringert, sondern nur „entleert“ und somit verkleinert. Also ist das schon korrekt, dass Fettzellen nicht verringert werden können. (Abgesehen von chir. Eingriffen)
Pingback: Trinkflaschen und Babyflaschen – lieber nicht aus Kunststoff | Mami blockt
Gesunde Trinkflaschen ohne Schadstoffe
16 Mai 2016Hi Mutti! Finde diesen Artikel super! Es ist doch immer das Gleiche! Bestimmte Dinge werden immer erst dann thematisiert und auf sie reagiert, sobald sie in den Fokus der Öffentlichkeit gelangen. So auch BPA. Als Reaktion darauf werben nun alle Trinkflaschen-Hersteller mit „BPA-frei“. Dass eine Trinkflaschen kein Bisphenol A enthält, heißt aber noch lange nicht, dass keine weiteren Substanzen enthalten sind, die möglicherweise schädlich sind. Ich finde es gut, dass du das hier in diesem Artikel noch einmal klar stellst. Im Zweifel sollte man Glas-Flaschen nutzen. Glas gibt es seit mehreren hundert Jahren und wurde immer auch in Zusammenhang mit Lebensmitteln genutzt. Dabei hat es sich nie als gesundheitsgefährdend erwiesen.
Kai
4 März 2017Hi!
Oh man, das finde ich echt ziemlich krass, ist mir aber nicht neu.. Gerade, weil ich auch Vater einer kleiner Tochter bin, hab ich mich ausgiebig mit dem Thema Weichmacher in Babyflaschen (und auch unseren Trinkflaschen beschäftigt). Es nervt mich echt, dass der Verbraucher so verarscht wird. DArum ist unsere erste Wahl immer Glas, die gibts ja zum Glück auch mit bruchsicheren Ummantelungen.
Danke für den Beitrag!
Grüße, Kai
Edelstahl Trinkflasche kaufen
11 Aug. 2017Hallo,
es ist erschreckend wie viele Säuglinge noch aus Plastikflaschen trinken müssen. Es wird wohl noch eine ganze Weile dauern bis dieser Plastik Quatsch verschwunden sein wird. Es gibt heute so tolle Alternativen zu den Plastikflaschen, schadstofffreie Alternativen. Das sollten wir unseren Säuglingen und Kindern doch wohl gönnen.
Wir haben alle Trinkflaschen auf Edelstahl Trinkflaschen umgestellt. Alle drei Kinder lieben es!
BPA freie Nuckel und Schnuller
28 Sep. 2018Hallo Mutti,
unser Team von http://www.bpa-frei.net beschäftigt sich auch schon sehr lange mit dem Thema BPA. Auch wenn 2015 der Stoff Bisphenol A als unbedenklich durch einige Forschungsinstitute eingestuft worden ist, denken wir das der Schritt aus dem Jahr 2011 der Bundesregierung BPA in Babyflaschen nicht mehr zu nutzten richtig war. Des Weiteren denken wir auch, dass Produkte ohne BPA deutlich besser sind als alle anderen. Aus diesem Grund haben wir uns auch dazu entschieden, eine Seite mit BPA freien Produkten zu erstellen. Diese kosten ja nun auch nicht mehr als andere Produkte.
LG dein Team von http://www.bpa-frei.net
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