Der Sommer neigt sich dem Ende zu – der Herbst steht vor der Tür und schon machen sich wieder besonders unbeliebte Tierchen auf ihren Weg: Läuse! Fast alle Eltern machen Bekanntschaft mit dieser Plage und versuchen die Läuse wieder so schnell wie möglich los zu werden. Aber wie?
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Läuse haben nichts mit Hygiene zu tun
Früher dachte ich immer, dass Läuse sicher nur ungewaschene Kinder bekommen. Meine Kinder werden täglich gebadet – also trifft uns das bestimmt nicht! Tatsächlich ging die Kindergartenzeit meiner großen Kinder – trotz mehrmaliger Warnschilder vor den Gruppenräumen – ganz ohne Läusebefall vorüber. Doch irgendwann in der Schulzeit war es dann so weit: Läuse!!! Eine schreckliche Vorstellung, dass diese kleinen Tierchen auf unseren Köpfen herumkrabbeln, unser Blut trinken und ihre Eier in unsere Haare legen. Ich war panisch und ließ in unserer Wohnung keinen Stein auf dem anderen. Und das obwohl meine Kinder wie gewohnt täglich gebadet und gewaschen wurden. Meine Kinderarzt sagte dann zu mir: Wenn sie ihren Kindern oft die Haare waschen, dann haben sie eben gewaschene Läuse. Tja – mit Hygiene hat der Lausbefall offensichtlich nichts zu tun. Wohl eher mit den Freunden (hat die beste Freundin Läuse trifft es einen natürlich eher als wenn ein Kind in der Gruppe Läuse hat, mit dem das eigene Kind nicht oft spielt) und mit einer gewissen Veranlagung. Manche Kinder bekommen sie und manche nicht. Punkt. Kein Grund für ein schlechtes Gewissen.
Wie kann man gegen Lausbefall vorbeugen?
Ein Zaubermittel gibt es leider nicht! Auch gängige Läusevorbeugungs-Sprays aus der Apotheke halten nicht was sie versprechen. Vier Dinge halten wir bei Warnungen in den Einrichtungen aber immer ein und sind so schon oft gut davongekommen:
- Lavendelspray auf die Haare und Mützen sprühen.
- Feste Frisuren bei Mädchen machen (am besten geflochtene Zöpfe).
- Viel Haarspray bzw. Gel verwenden.
- Haare mit Weidenrindenshampoo waschen.
Manche schwören auch auf ein paar Tropfen Teebaumöl hinter den Ohren. Außerdem ermahne ich die Kinder immer, dass sie Mützen nicht tauschen sollen und bei Nichtverwendung am besten in der Kapuze oder Tasche ihres eigenen Mantels aufbewahren sollen. Mahr
Was mache ich, wenn ich Läuse bei meinen Kindern entdecke?
Meist bemerkt man beim Kämmen Nissen (Lauseier) in den Haaren. (Eine Laus sieht man eher selten.) Diese kleinen Pünktchen lassen sich oft nur schwer von Schuppen unterscheiden.
Wissenswert:
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Wie gehe ich bei Lausbefall vor?
#1 Läuseshampoo
Die Haare mit Läuse-Shampoo waschen und nach Packungsanleitung einwirken lassen. (Diese Shampoos sind heute schon sehr praktisch, waschen gleichzeitig die Haare und riechen angenehm.) Entdecke ich Nissen bei einem Familienmitglied werden trotzdem ALLE hier behandelt. Die Chance ist gering, dass die Läuse nur auf einem Kopf hier geblieben sind.
#2 Waschmaschine starten
Während der Einwirkzeit geht die Arbeit richtig los: Ich ziehe alle Betten ab (Polster, Decke, Bettlaken) und beziehe sie neu. Auch die Couchdecken und Couchpolsterbezüge ziehe ich ab. Kuscheldecken der Kinder nicht vergessen. Auch die Badvorleger kommen in die Wäsche. Das Alles wird mit 60 Grad gewaschen.
#3 Kuscheltiere einsammeln
Wir sammeln alle Kuscheltiere der Kinder ein. Wichtige Kuscheltiere kommen für 2 Tage ins Gefrierfach. Alle anderen geben wir in große Müllbeutel, verschließen diese luftdicht mit Klebeband und lagern sie für mindestens zwei Wochen in der Garage, der Gartenhütte, dem Keller etc.! (Übrige Tierchen sterben in dieser Zeit ab.) Man könnte die Stofftiere natürlich auch waschen. Wir haben da aber schon böse Erfahrungen mit zerstörten Lieblingskuscheltieren gemacht. Seitdem bevorzugen wir die Variante mit dem Gefrierschrank oder dem Plastikbeutel.
#4 Autositze und Teppiche
Diese Dinge saugen wir einfach ab. Bisher hat diese Vorgehensweise immer gereicht und wir haben sie nicht speziell gereinigt.
#5 Läusekamm
Nach der vorgegebenen Einwirkzeit spült man das Shampoo gründlich aus und beginnt sich mit dem Läusekamm durchs Haar zu arbeiten. Jede einzelne Strähne muss sorgfältig durchgekämmt und auf Nissen untersucht werden. Bei Jungs geht das sehr schnell. Bei meiner Tochter sitze ich bis zu einer Stunde mit Läusekamm, Lupe und Stirnlampe. (Tipp: Nissen reflektieren, wenn sie angeleuchtet werden – eine Stirnlampe ist somit ein tolles Hilfsmittel.)
#6 Glätteisen
Die Haare meiner Mädchen behandle ich danach noch mit dem Glätteisen. Dieser Punkt ist umstritten. Manche sagen, dass das hilft die Nissen abzutöten – manche glauben das hilft nichts. Ich mache es immer vorsichtshalber. Wenn es nicht hilft – schadet es zumindest auch nicht besonders.
#7 Kontrollen
In den folgenden Tagen immer einmal wieder stichprobenartig die Haare kontrollieren. Findet man noch eine Laus oder Nissen? Zurück an den Start: Behandlung sofort wiederholen.
#8 Wiederholung der Läusebehandlung
Schlechte Nachricht: 8-10 Tage nach der Erstbehandlung muss man das ganze Prozedere auf jeden Fall noch einmal wiederholen. Hat man eine Nisse übersehen, würde der ganze Spaß nämlich sonst wieder von vorne beginnen und man hat schneller wieder Läuse als man schauen kann.
#9 Spielzeug & Co.
Barbiepuppen, Puppen, Stoffspielsachen etc. wasche ich nicht extra. Haarbänder, die in Verwendung waren, gebe ich aber ebenfalls in einer Plastikdose in den Gefrierschrank. Bürsten wasche ich mit warmen Seifenwasser aus. Man muss sie nicht wegwerfen.
DAS WARS. Nach diesen Schritten sollte die ganze Familie wieder frei von Läusen sein. (Bis zum nächsten Alarmruf aus Kindergarten oder Schule! :-) )
Habt ihr noch weitere Tipps? Ich würde mich über Erfahrungsberichte sehr freuen.
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Birgit & Christine
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Lea
10 Sep 2020Uns ging es ähnlich, im Kindergarten nie was gehabt, aber dann in der Grundschule – erst kurz nach den Sommerferien wieder.
Meine Tochter bekommt dann immer zwei geflochtene Zöpfe und ein paar Tropfen Lavendelöl auf den Scheitel.
Da wir immer ein paar Kuscheltiere „in Reserve“ haben, friere ich keine ein. Die anderen kommen aber nur 2-3 Tage luftdicht abgepackt weg. Die Läuse brauchen alle paar Stunden Blut, sonst sterben sie schnell und die Nissen können sich ohne die Körpertemperatur auch nicht weiterentwickeln.
Insgesamt mache ich wesentlich weniger als Sie, aber bislang hat es immer gereicht.