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Wann macht ein Lernplan Sinn? 8 hilfreiche Tipps für Eltern

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Wann macht ein Lernplan Sinn? 8 hilfreiche Tipps für Eltern

Für viele Kinder ist das Lernen für die Schule mit Stress verbunden, der sich auf das familiäre Zusammenleben auswirkt. Eltern haben dann große Mühe, die Kinder zum Lernen zu motivieren. Manche Versuche scheitern und führen dann eher zu Schulfrust statt Lernlust.
Ein Lernplan kann dabei Abhilfe und etwas Entspannung verschaffen, da man durch diesen nicht extra jeden Tag diskutieren muss, wann und ob das Kind lernen muss. Das hilft euch und dem Kind, mehr Regelmäßigkeit und Planbarkeit in den Alltag zu bekommen.


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1. Der Lernplan – kurz erklärt

Der Lernplan ist im Grunde nichts anderes als ein normaler Kalender, bei welchem Lerneinheiten eingetragen werden. Diese sollten jedoch bestenfalls immer am selben Tag sein und zu einer gleichen Uhrzeit.

Warum immer zur selben Uhrzeit?

Damit kann eine sogenannte „Lerngewohnheit“ erschaffen werden. Diese Gewohnheit hat mehrere Vorteile. Der Hauptvorteil ist, dass das Kind genau weiß, was zu Hause noch zu tun ist und somit können Missverständnisse oder falsche Erwartungen verhindert werden.

Es gibt für ein Kind fast nichts Schlimmeres, als nach Hause zu kommen mit der Erwartung, jetzt den ganzen Nachmittag spielen zu können und dann von den Eltern überrascht wird mit Lerneinheiten. Das erzeugt ungeheuren Frust!

Besonders für Kinder, welche bereits im Lernstoff hinterherhinken ist es nämlich wichtig nach der Schule noch zu lernen, damit man wieder aufholen kann. Auch kann man diese Lerneinheit verwenden, um sich auf die nächste Klassenarbeit vorzubereiten.


2. Lieber früher als später

Die meisten Kinder lernen so kurz wie möglich vor der Klausur. Danach wird der erlernte Schulstoff schnell wieder vergessen. Das ist einer der Gründe dafür, warum kaum Zusammenhänge zwischen den einzelnen Wissensblöcken hergestellt werden. Das kann dann langfristig zu großen Lücken und dann auch zu schlechteren Noten führen.

Ein Lernplan hilft dabei Wissenslücken aufzudecken und Potentiale zu erkennen.

Wie? Ganz einfach, da man bei einem Lernplan sich schon vorzeitig Gedanken machen muss, was man in seinen festgelegten Lerneinheiten lernen soll, beschäftigt man sich generell früher, welches Thema noch schwächelt und welches nicht. Damit kann man dann Themen festigen bevor eine Klausur ansteht und somit eine solide Grundlage schaffen für langfristige gute Noten.

→ Frühzeitig die schwachen Themen einbauen.


3. Welches Medium für den Lernplan?

Jedes Kind ist einzigartig. Um den Lernplan so ansprechend wie möglich zu gestalten, solltet ihr ihn an die Bedürfnisse eurer Kinder anpassen. Mit welchen Medien lernt euer Kind am besten?

Diese 4 Medien könnt ihr für den Lernplan nutzen:

  1. Eine Exceltabelle
  2. Gezeichneter Plan auf ein DIN A4-Blatt oder ein Plakat
  3. Digitaler Kalender (z.B. auf dem Tablet)
  4. Ein Whiteboard (eignet sich super, da Themen schnell erneuert werden können)

Wir empfehlen aus Erfahrung, dass man den Lernplan auch bei einem digitalen Kalender oder einer Excel-Datei ausdruckt. Dann kann man diesen nämlich über den Schreibtisch hängen oder auch an den Kühlschrank, damit dieser immer präsent bleibt.

Der Lernplan könnte (für das Fach Mathe) dann folgendermaßen aussehen:

Beispiel Mathe-Lernplan

Lernplan für Mathe

Der Plan wurde erstellt, da die darauffolgende Woche eine Mathe-Klausur (10. Klasse) anstand. Am Montag wurden direkt zwei schwache Themen wiederholt, damit man den Rest der Woche noch Zeit hatte diese Themen aufzuholen, falls noch Bedarf bestand.

Die Blöcke für die Hausaufgaben sind dabei optional und wenn an einem Tag keine Hausaufgaben auf sind, dann kann die Lerneinheit auch einfach nach oben verschoben werden, damit der Nachmittag und Abend dann komplett frei ist.

Am Dienstag wurde dann das dritte Thema der Klausur eingeplant, während am Mittwoch alle Fragen
aus den vorherigen Tagen mit in die Nachhilfe genommen wurden. Am Wochenende gab es dann noch zwei flexible Termine, bei welchen man die Themen nochmals
wiederholt, welche sich als besonders schwer erwiesen haben.

Je nach Bedarf kann so ein Lernplan für eine Woche oder auch zwei Wochen vor der Klausur erstellt werden, falls die Klausur besonders groß ist und ein großer Lernbedarf besteht.


4. Womit den Lernplan füllen?

Eine Frage, die immer wieder kommt, ist: „Mit was befüllt man diesen Lernplan?“

Es gibt tatsächlich 4 unterschiedliche Möglichkeiten dafür:

  1. Wiederholung des Schulstoffs
  2. Lernen mit dem Übungsmaterial der Schule (z.B. im Schulbuch Aufgaben bearbeiten)
  3. Lernen mit externem Übungsmaterial
    (Übungshefte oder auch kostenlose Plattformen wie Schlaukopf oder Klassenarbeiten.de)
  4. Vorauslernen und auf den nächsten Unterricht vorbereiten

Unsere Faustregel dazu lautet 30% Wiederholung, 60% Übungen und 10% Vorlernen. Das kann aber natürlich variieren je nach Woche oder nach Bedarf und nicht jeder benötigt das Vorlernen. Dieses ist eine Art Bonus, wenn man mit allem schon durch ist und noch etwas machen möchte.

Wichtig ist, wie schon erwähnt, dass überhaupt etwas für die Schule gemacht wird, damit die Lerngewohnheit stärker wird.


5. Richtige Lernblöcke setzen

Jetzt wisst ihr Bescheid, warum ein Lernplan Sinn ergibt und wie man diesen befüllt. Dann kommt oft noch die Frage, wann die besten Zeiten für eine Lerneinheit sind und wie lange diese sein sollten.

Für den Lernplan eignen sich Lernblöcke von 25 bis 90 Minuten. In der Grundschule sind dabei 25 Minuten das Maximum und in der Oberstufe sollten es maximal 90 Minuten sein (mit einer Pause in der Mitte).

Das ist aber nur eine Richtlinie, denn jedes Kind ist unterschiedlich und genau so müssen dann auch die Lernblöcke angepasst werden. An Tagen, an welchen das Kind besonders müde ist, können die Lernblöcke dann auch nochmals in kleinere Einheiten (15 Minuten) unterteilt werden mit kurzen Pausen dazwischen. Dabei muss man also immer ein offenes Ohr haben und auch flexibel bleiben.

Pausen generell sind wichtig, um die Lernmotivation aufrechtzuerhalten. Dabei sollte man in den Pausen dann aber auch tatsächlich entspannen.

Das heißt am besten ohne Handy und Co, sondern einfach etwas frische Luft schnappen oder etwas trinken gehen.


6. Lerneinheiten an Lerntyp anpassen

Damit die Lerneinheiten des Lernplans auch zum Erfolg führen, solltet ihr den Lerntyp eures Kindes kennen. Es gibt vier verschiedene Lerntypen und alle Mischformen dazwischen:

Die vier Lerntypen

  1. 👂 Auditiver Typ: Über das Hören werden Lerninhalte am besten aufgenommen.
    → Geeignet sind Podcasts, Hörbücher, lautes Lesen oder der Austausch mit Freunden.
  2. 👀 Visueller Typ: Lernen findet am besten durch das Sehen statt.
    → Besonders Mindmaps, Tafelbilder und Grafiken helfen diesem Typ, um den Schulstoff zu verstehen.
  3. 🗣️ Kommunikativer Typ: Über die Kommunikation werden Lerninhalte am besten aufgenommen.
    Diskussionen mit Familienmitgliedern und Freunden sind hier nützlich.
  4. ✋ Motorischer Typ: Diese Kinder verknüpfen Wissensinhalte durch Erlebnisse. Je vielseitiger etwas gelernt wird, desto besser bleibt es im Gedächtnis.
    → Hierfür bieten sich Museumsbesuche, Zeichnungen und Bewegungsspiele an.

Um den Lerntyp eures Kindes herauszufinden empfehlen wir auch einen Lerntyptest durchzuführen.

Quelle: siehe Bild 2 unter Bildnachweise

7. Wie führt der Lernplan zum Erfolg?

Ein Lernplan muss für eure Kinder auch zugänglich sein. Die Lernmethoden sollten den jeweiligen Lerntyp berücksichtigen und möglichst abwechslungsreich sein.

Gestaltet den Lernplan farbenfroh und aufregend. Natürlich sollte er immer aktuell sein. Gemeinsam könnt ihr regelmäßig schauen, wo es neue Lernbedarfe gibt. Dafür genügt ein regelmäßiges Zusammensitzen einmal sonntags, bevor der Unterricht und die neue Woche wieder beginnt.

Nicht jede Woche muss gelernt werden! In manchen Wochen reichen die Hausaufgaben komplett aus.

Weiterhin solltet ihr für eine angenehme Arbeitsatmosphäre sorgen. Kleine Snacks und Getränke in Schreibtischnähe und viel Ruhe helfen dabei, die Lernmotivation zu steigern. Wenn eure Kinder Hilfe brauchen, solltet ihr trotzdem in Rufnähe sein.


8. Den Lernplan langfristig einhalten

Eure Kinder sollten sich langsam an den Lernplan gewöhnen, damit er auch eingehalten wird.

Diese Tipps helfen euch dabei:

  • Zu Beginn kurze Lernblöcke von 25-30 Minuten planen (mit Timer)
  • Ausreichend Pausenzeiten einbauen
  • Ersatztermine suchen, wenn Lerntermine ausfallen müssen
  • Feste Lernzeiten in den Alltag einbauen
  • Das Lernen so entspannt wie möglich gestalten

Je nachdem, wie organisiert eure Kinder arbeiten, benötigen sie mehr oder weniger Unterstützung durch euch. Beobachtet, inwieweit sie selbstständig ihren Lernplan einhalten und wo sie weiterhin eure Hilfe brauchen.

Quelle: siehe Bild 3 unter Bildnachweise

Fazit

Ein Lernplan ergibt vor allem bei etwas unorganisierten Kindern Sinn, welche nicht aus Eigenmotivation nachmittags alle wichtigen Aufgaben abarbeiten und auch Kinder, welche regelmäßig Dinge vergessen. Ebenfalls ist es ein tolles Instrument, um besser vorbereitet zu sein bei der nächsten Klausur oder in einem Fach Stoff nachzuholen.

Das Gute daran ist, dass man als Elternteil nicht jeden Tag diskutieren muss und auch nicht immer das Kind an alles erinnern muss.

Diese 8 kleinen Tipps helfen euch dabei, den Lernplan so bedürfnisgerecht wie möglich zu gestalten. Je genauer er auf die Besonderheiten eurer Kinder abgestimmt ist, desto besser werden die Ergebnisse sein.

Viele Eltern sträuben sich vor einem Lernplan, da sie denken, dass dieser extrem viel Arbeit sei. Wenn der allgemeine Plan mit den Zeiten aber einmal aufgestellt ist, dann reicht wöchentlich am Sonntag eine kurze Besprechung, um zu sehen ob und wo Bedarf wäre.

Die Effekte sind weniger Diskussionen und in vielen Fällen tatsächlich auch mehr Lernerfolg, da Organisation einen großen Part einer guten Note einnimmt. Jeder Einserschüler hat die Disziplin der Organisation nämlich gemeistert, wenn auch teilweise komplett unterbewusst.

Eure Kinder sollten aber auch mitbestimmen können. Dann bekommen sie das Gefühl, eine gewisse Verantwortung für die Schule zu tragen. Sie lernen sich zu organisieren und selbstständiger zu werden. Natürlich solltet ihr sie unterstützen, wann immer sie euch brauchen. Trotzdem ist es wichtig, dass eure Kinder sich nicht permanent kontrolliert fühlen.

Das war unsere kleine Einführung zum Thema Lernplan, falls es noch Fragen dazu gibt, dann lasst doch gerne ein Kommentar da. 😊


Apropos Lernen: Mehr Lern-Tipps

Über den Autor:

Patrick Breitenstein ist der Autor des Blogs für bessere Noten in der Schule, wo es alles für Eltern und Schüler gibt, welche gerne mehr Lernerfolge in der Schule feiern möchten.
Hinter dem Blog steht die Firma Tutor Boost, welche Online Nachhilfe für Schüler, Studenten und Erwachsene anbietet in allen Hauptfächern und Hauptsprachen. Er selbst war selbst lange Jahre Nachhilfelehrer und bringt nun diese Erfahrung in das Online Magazin und in die Firma als Leitung und Gründer mit ein.


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Bildnachweise: (c)breitenstein.patrick/Freepik Beitragsbild | Bild 2 | Bild 3


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Hier plaudert Birgit, alias Mutti, 40+, seit 2009 aus dem Nähkästchen: Authentizitäts-Freak, selbstbewusst grauhaarig, kreativ angehaucht, völlig unperfekte Mutter. Familienblog aus dem Leben mit zwei Jungs - Mutter allein unter Männern. Mehr über Muttis Nähkästchen: About. Nix verpassen? Folgt mir via Social Media oder Newsletter.

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