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Mobbing: Do’s und Dont’s für Eltern

Mobbing: Do’s und Dont’s für Eltern

Mobbing passiert meist in der Schule. Darum ist sie primär bei der Präventions- und Interventionsarbeit gefordert.
Doch auch den Eltern kommt eine wichtige Rolle zu. Und sie können die Situation empfindlich beeinflussen – POSITIV wie NEGATIV!
Tipps zum richtigen Umgang bei Mobbing und Mobbing-Verdacht:


Zwischenruf in eigener Sache:

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Willkommen am Familienblog "Muttis Nähkästchen"

Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

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Voraussichtliche Lesedauer: 14 Minuten

Die Schule hat einen im Schulgesetz verankerten Erziehungsauftrag und auch eine Fürsorgepflicht. Daher sind sie im Mobbing-Fall speziell gefordert. Und gerade dieses Thema sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Denn Opfer sind durch ihre Situation meist sehr beschämt, sodass oft viel Zeit verstreicht, ehe sie etwas darüber erzählen. Außerdem wirkt Mobbing sehr nachhaltig – nicht selten bis ins Erwachsenenalter. Und die Folgen können dramatisch sein.

Daher gilt: Wachsam sein! Früherkennung ist wichtig, denn je eher man reagiert, desto schneller und besser kann man eingreifen.
ABER – und jetzt kommt das große Aber: Gerade Eltern können dabei auch jede Menge falsch machen!
Darum bitte Folgendes unbedingt beachten:


Mobbing: Dos and Don'ts für Eltern



Dont’s bei Mobbing: Das sollten Eltern besser lassen

Ist das eigene Kind von Mobbing betroffen, können Eltern vieles falsch machen.
Diese Dinge solltet ihr besser lassen:

  1. Gründe für das Mobbing beim Opfer-Kind zu suchen
    Das ist für das Opfer eine klare Schuldzuweisung. Hilflosigkeit und Verzweiflung wird dadurch noch intensiver.
  2. Die Eltern des Täters/der Täterin anrufen
    Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt: Das bringt leider überhaupt nicht die gewünschten Effekte – ganz im Gegenteil. Das Mobbing geht wieder – manchmal sogar noch schlimmer als zuvor.
  3. Den Täter/die Täterin selbst zur Rede stellen
    Statt Mitgefühl weckt das meist nur Wut und Rachegedanken. Das Opfer wird als „Petze“ geoutet, das Einschreiten der Eltern wird als Schwäche des Opfers interpretiert.
  4. Dem Täter/der Täterin drohen
    Das potenziert die Abwehr und Rache nur noch!
    Und: Man arbeitet mit den gleichen Mitteln wie der Täter …
  5. Das Opfer-Kind zu Lehrergesprächen mitnehmen
    Nehmt euer Kind NICHT zu Lehrergesprächen mit! So erspart ihr dem Kind zusätzliche Scham.
  6. Sich in Gespräche zwischen Lehrpersonen und Schüler:innen drängen
    Lehrpersonen werden beide Seiten – Opfer und Täter – zu den Vorkommnissen befragen, aber nicht im Beisein der Eltern!
    Alle Beteiligten müssen begreifen, dass Mobbing keinesfalls toleriert wird – das ist Aufgabe der Schule!
  7. Inkonsequent sein
    Eltern (und auch Lehrpersonen!) dürfen auf keinen Fall nach kurzfristiger Besserung wieder locker lassen, sondern müssen konsequent bleiben. Sonst lernen die Täter/die Täterin, dass ihr Tun zwar mittelfristig unangenehme Folgen hat, aber dies nicht von langer Dauer ist. Das Opfer wird dann ggf. nach kurzer Zeit noch viel mehr schikaniert.

Übrigens:
Auch das Verhalten der Lehrer kann nach hinten losgehen:

  1. Mit der Klasse reden
    Die typische Erstreaktion der Lehrer, nämlich mit der Klasse zu reden, bringt wenig. Und auch das kann die Angriffe leider verstärken. Einsicht, Rücksichtnahmen oder Mitgefühl sind meist Fehlanzeige. Manchmal wird die ganze Klasse gegen das Opfer aufgebracht, speziell wenn – verbotene! – Kollektivstrafen angedroht werden.
    Diskussionen über Mobbing sind nur dann sinnvoll, sofern keine Schüler direkt angesprochen werden, z.B. im Rahmen eines Klassenrats.
  2. Inkonsequent sein
    Lehrer dürfen auf keinen Fall nach kurzfristiger Besserung wieder locker lassen, sondern müssen konsequent bleiben. Sonst lernen die Täter, dass ihr Tun zwar mittelfristig unangenehme Folgen hat, aber dies nicht von langer Dauer ist. Das Opfer wird dann ggf. nach kurzer Zeit noch viel mehr schikaniert.

Für eine erfolgreiche Veränderung ist es äußerst wichtig, dass eben keine Schuldzuweisungen oder eine einfache Täter-Opfer-Zuweisung stattfinden. Das erfolgreichste Konzept, das ohne Schuldzuweisung auskommt, ist der „No Blame Approach“.


Do’s bei Mobbing: Das sollten Eltern tun

Präventiv:

  • Im Gespräch bleiben und auf Anzeichen von Kummer achten
    Mögliche Anzeichen sind Unwillen zur Schule zu gehen, häufige Kopf- oder Bauchschmerzen, übermäßig oft fehlende Schulmaterialien, Wunsch nach mehr Taschengeld, Verletzungen, Beschädigungen an Kleidern oder Materialien.

Bei Mobbing-Verdacht:

  • Schule benachrichtigen und um ein Gespräch bitten
  • Vorfälle mitprotokollieren:
    WAS GENAU, WIE, WO und WANN geschehen ist, und WER daran beteiligt war.
  • Elternvertretung kontaktieren
    Sie sind Anprechpersonen, falls von der Schule keine Unterstützung kommt.
  • Übergeordnete Stelle informieren
    Wenn auch von der Elternvertretung keine Hilfe kommt, sind Schulamt/Landesschulrat, schulpsychologischer Dienst, Beratungslehrer o.ä. die nächsten Ansprechpartner.
  • Einen Anwalt hinzuziehen
    Wenn das Problem auch außerhalb der Schule auftritt. Er könnte einen Brief an die Eltern des Täters zu senden (altersabhängig, wohl nur bei älteren Kinder sinnvoll).
  • Ausdauernd sein und darauf bestehen, dass etwas geschieht.

Kommunikation mit dem Mobbing-Opfer

Für betroffene Kinder ist eine wertschätzende, aufbauende Kommunikation wichtig. Auch sollten die wichtigen Werte vermittelt werden.

  • Du bist okay!
    An dir ist nichts falsch oder schlecht. Du bist nicht schuld. Mobbing kann jede/n treffen.
  • Erwachsene helfen
    Das Kind soll nicht schweigen, sondern sich Vertrauenspersonen anvertrauen: Such dir Verbündete und rede darüber! Hilfe holen ist NICHT „Petzen“.
  • Freunde schützen
    Das Kind ermuntern, neue Freundschaften zu schließen. Ein Kind, das Freunde hat, wird seltener attackiert.
  • Mobbingorte identifizieren
    Diese Orte entweder meiden oder nur mit Vertrauenspersonen aufsuchen.
  • Nicht „freikaufen“!
    Keine Forderungen nach zusätzlichem Geld erfüllen.
  • Nicht zurückschlagen!
    Das könnte die Situation nur noch schlimmer machen. Löse deine Konflikte gewaltfrei.
  • Respekt
    Setze andere nicht herab, um selbst besser dazustehen. Respektiere deine MitschülerInnen, auch wenn sie anders sind als du. Auf Kosten anderer Spaß zu haben, ist uncool!

Weitere hilfreiche Tipps

Anzeichen für Mobbing (inkl. Mobbing-Test), Tipps zum Schulgespräch, Möglichkeiten zur Prävention, Tipps für Eltern, deren Kind „Täter“ ist und vieles mehr sowie Details zu den hier gezeigten Punkten findet ihr sehr übersichtlich und klar in diesem hilfreichen Online-Leitfaden für Eltern von Werner Ebner: Hilfe mein Kind wird gemobbt!


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Dieser Beitrag hat 20 Kommentare

  1. … ich würde mir wünschen, dass „Opfer“ geschützt werden und genau hingeschaut wird, was „Täter“ zu Mobbern werden lässt und ihnen zu helfen, damit sie aufhören können Täter zu sein…

    …so wie ich es beobachte wird häufig gestraft und die Mobber werden immer wütender…

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