Endlich!
Endlich spricht es jemand aus:
Die eigene Schulzeit ist ein Klacks im Vergleich zur „zweiten Schulzeit“ – der Zeit als Mutter eines Schulkindes!
Sieben Wahrheiten in sieben Lektionen für Eltern eines Schulkindes:
Zwischenruf in eigener Sache:
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Voraussichtliche Lesedauer: 14 Minuten
In ihrer aktuellen Kolumne in der Wienerin jubelt Karen Müller: Nie mehr Schule! Ihr jüngstes Kind hat die Schule abgeschlossen, ihre Zeit als Mutter eines Schulkindes ist nun ein für alle mal vorbei.
Inhaltsverzeichnis
- Ach, wie beneide ich Sie, Frau Müller!
- Frau Müller, Sie sprechen mir aus der Seele!
- Die 7 Lektionen für Schulkind-Eltern
- #1 Nur, weil du selbst keine Probleme in der Schule hattest, muss das bei deinen Kinder nicht genauso sein.
- #2 Das Mitteilungsheft soll deine Bibel sein, in der du täglich liest. Vergiss nie – nie! -, da reinzuschauen.
- #3 Erwarte nicht, dass Lehrer von Pädagogik allzuviel verstehen.
- #4 Erwarte nicht, dass sich dein Kind mit den Braven anfreundet.
- #5 Selbstverantwortung oder so kannst du von deinen Kindern zwar erwarten, aber warte darauf nicht, bis die erste Frühwarnung kommt.
- #7 Akzeptiere: Manche lernen es nie.
Ach, wie beneide ich Sie, Frau Müller!
Nicht nur einmal habe ich mir heimlich gedacht, dass ich die Zeit als Schulkind-Mama viel anstrengender empfinde als die eigene Schulzeit. Von Zeit zu Zeit habe ich es sogar gewagt, diese These auszusprechen, sie verschwörerisch meinem Mann zugeraunt.
Frau Müller jubelt über eine Zukunft ohne Elternsprechtage, ohne Schularbeiten – und vor allem ohne Mitteilungshefte. Das Gefühl der Befreiung sei stärker als nach der eigenen Matura.
Frau Müller, Sie sprechen mir aus der Seele!
Sie bringen in ihrer Kolumne sieben Lektionen, die sie den „Anfängerinnen“ unter den Müttern mitgeben möchten. Gemeint sind all jene, die in den vergangenen Wochen freudenstrahlend und mit Stolz geschwellter Brust ihre ABC-Schützen samt Schultüte in die erste Klasse begleitet haben.
Wartet nur ab, was euch in eurer zweiten Schulzeit so alles erwartet …
(harr-harr!)
Ich bin selbst nur eine „leicht Fortgeschrittene“: der Große geht in die 1. Klasse Gynmasium, der Kleine in die 3. Klasse Volksschule. Und ich befürchte fast, dass die wahren „Zuckerl“ der elterlichen Schullaufbahn noch vor mir liegen … Dennoch konnte ich bei fast allen ihrer Lektionen zustimmen. Meine Reaktionen bewegten sich zwischen heftigem Nicken und schallendem Gelächter.
Darum erlauben Sie, dass ich meinen Senf zu ihren Lektionen hinzufüge:
Die 7 Lektionen für Schulkind-Eltern
(gekürzt übernommen von Karen Müller, kommentiert von Muttis Nähkästchen)
#1 Nur, weil du selbst keine Probleme in der Schule hattest, muss das bei deinen Kinder nicht genauso sein.
Oh ja! Wie wahr! Ich selbst habe meine Schulzeit nie problembehaftet empfunden. Und nun kommt es mir manchmal so vor, als wäre ich in einem Paralleluniversum gelandet. Plötzlich bin ich mit Krisensitzungen, Beratungslehrerinnen und Schulpsychologen konfrontiert. Wie konnte mir das nur passieren? Dabei dachte ich immer, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm …
#2 Das Mitteilungsheft soll deine Bibel sein, in der du täglich liest. Vergiss nie – nie! -, da reinzuschauen.
Hachz! Endlich jemand, der diese tägliche Pein versteht! Und ich dachte, es würde nur mir so gehen. Und nur ich würde es nicht auf die Reihe bekommen … Ich fühle mich bei diesem Punkt wirklich tief in der Seele verstanden. Dankeschön!
Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, alles – wirklich alles! – mit meiner Unterschrift zu beglaubigen. Auch wenn das obligatorische U.: nicht zu sehen ist.
Zum Mitteilungsheft hinzu kommen ja noch die unzähligen Tests, Diktate (Ansagen!), Schularbeitshefte und vor allem kopierten Zettel. Zettel, Zettel, Zettel! Hunderte Zettel. Oder gar tausend? Ich habe tatsächlich begonnen, alle kopierten Zettel aus dem schulischen Umfeld zu sammeln. Am Ende des Schuljahres werde ich euch zeigen, welche Mengen da ins Haus flattern!
(Hoffentlich lesen die Lehrer/-innen hier nicht mit oder der Schulkopierer gibt gar den Geist auf … Dann funktioniert mein Plan nämlich nicht …)
#3 Erwarte nicht, dass Lehrer von Pädagogik allzuviel verstehen.
Das sind auch nur durchschnittlich desillusionierte Erwachsene, die in der Früh dafür beten, dass sie wieder einen Tag in einer Klasse von digitalverseuchten Kindern oder Jugendlichen überstehen.
Tja, da kommt wahrscheinlich meine relative Anfängerschaft zum Tragen. Oder das Glück mit dem bisherigen Lehrpersonal. Wir waren jedenfalls bis dato nur mit bemühten und lösungsorientierten Pädagoginnen und Pädagogen konfrontiert. Manchmal waren sie zwar genauso überfragt wie wir, aber dann haben wir uns eben Hilfe von Dritten geholt.
Aber – keine Frage – ich habe auch schon ganz andere Geschichten mitbekommen …
Und wer sich ein bisschen gruseln will, kann hier nachlesen: Lehrer-Geheimnisse: Was Schüler, Eltern und Kollegen besser nie erfahren sollten
#4 Erwarte nicht, dass sich dein Kind mit den Braven anfreundet.
Das könnte ich ob unserer speziellen Situation noch erweitern: Erwarte nicht, dass dein Kind sich überhaupt mit jemanden anfreundet. Schwierige Situation …
Aber egal, ob so oder so – der elterliche Einflussfaktor tendiert bei diesem Thema gegen Null. Als Handlungsspielraum bleibt: Akzeptieren.
#5 Selbstverantwortung oder so kannst du von deinen Kindern zwar erwarten, aber warte darauf nicht, bis die erste Frühwarnung kommt.
Oh, ja! Ich wollte eigentlich nie zur Helikoptermutter mutieren. Aber was die Schultasche betrifft, gibt es ganz einfach keine Privatsphäre. Fragen bringen nicht viel … „Gibt es etwas, das ich unterschreiben sollte?“, „Ist die Hausübung erledigt?“
Erfolgsfaktor: heiße Luft. Nur hartnäckiges Graben führt zum Ziel – und zum Mitteilungsheft. Oder zum zuunterst vergrabenen Kopierzettel … Lapidare Reaktion des Kindes: „Ooopsie, das hab ich ganz vergessen!“
P.S.: Am Anfang habe ich es tatsächlich gewagt, die Helikoptermutterei zu verweigern. Bis zum Elternsprechtag. Dann wurde ich mit kräftigem Nachdruck gezwungen, täglich die Schultasche zu kontrollieren. Offensichtlich bin ich nicht nur eine Unterschrift schuldig geblieben. Darum unterschreibe ich jetzt alles – ALLES! Auch ohne U.:
Siehe auch: Blauer Brief von der Schule – was tun? Tipps für Eltern
#7 Akzeptiere: Manche lernen es nie.
Ui, mir schwant Übles … was steht mir da noch alles bevor?!?
Was auch immer geschieht, wie zäh es auch werden mag, denke an die wichtigste Wahrheit des Lebens: Auch das geht vorüber! Na, dann … Mir stehen noch mindestens acht Jahre als Schulkind-Mutter bevor. Mindestens. Wenn der Kleine auch akademische Ambitionen zeigt*), dann noch zehn. Oder mehr – je nach Schultyp und je nach Lerneifer.
Der Terminplan der kommenden zwei Wochen verrät: drei Elternabende.
Aber da halte ich es ganz mit Punkt 7: Auch das geht vorüber …
*) Beim Spiel des Lebens, dem aktuellen Lieblingsspiel der Jungs, ergreifen sie jedenfalls immer eine akademische Laufbahn. Grund: Weil man da mehr verdient! Na, wenn sie sich da mal nicht irren … Der am schlechtesten bezahlte akademische Beruf ist übrigens Lehrer … Oje, oje …
Noch mehr zum Thema Probleme in der Schule
In der Schullaufbahn der Kinder lauern so manche Herausforderungen. Für viele davon habe ich schon konkrete Tipps verfasst – schaut mal rein:
Scheitern in der Schule
Schulverweigerung: Was Eltern tun können
Diese Experten-Tipps zeigen, was Eltern im Fall von Schulverweigerung tun können: Was in so einer Situation hilft und welches elterliche Verhalten hinderlich ist.
Jeder Schultag zählt: 9 Tipps gegen schulisches Scheitern
Kinder und Jugendliche mit hohen Fehlquoten laufen Gefahr, in der Schule den Anschluss zu verlieren und keinen Abschluss zu erreichen. Das hilft gegen Absentismus und Dropout.
Blauer Brief von der Schule – was tun? Tipps für Eltern
Er verheißt nichts Gutes. Denn um die schulischen Leistungen steht es mehr als schlecht: es droht eine negative Benotung im Zeugnis, der Aufstieg in die nächste Schulstufe bzw. die Versetzung ist in Gefahr. Was tun, wenn so ein blauer Brief eintrifft? Tipps für Eltern.
Soziale Schwierigkeiten
Mobbing: Do’s und Dont’s für Eltern
Mobbing passiert meist in der Schule. Darum ist sie primär bei der Präventions- und Interventionsarbeit gefordert. Doch auch den Eltern kommt eine wichtige Rolle zu. Und sie können die Situation empfindlich beeinflussen – POSITIV wie NEGATIV! Tipps zum richtigen Umgang bei Mobbing und Mobbing-Verdacht.
Soziale Ausgrenzung in der Schule: Wichtige Tipps für Eltern
Schüler:innen erleben immer wieder soziale Ausgrenzung in der Schule: Auslachen, fehlender Gruppenanschluss oder gezieltes Mobbing. Lehrkräfte können helfen – tun es aber oft nicht. Und vor allem: Sie unterscheiden nach Geschlecht des betroffenen Kindes! Was das für uns Eltern bedeutet.
Lernschwierigkeiten
Welche Faktoren bestimmen den Lernerfolg von Kindern?
Woran liegt es, wenn ein Kind nicht den erwarteten Lernerfolg bringt? Klassengröße, Noten, Hausaufgaben, leistungshomogene oder jahrgangsübergreifende Klassen? Größe, Organisation und Finanzkraft der Schule? Soziale Herkunft? Diese Faktoren fördern tatsächlich den Lernerfolg!
Was läuft falsch in der Schule? Interview mit einer Lerntherapeutin
Ist Schule heute anders? Was in der Schule gegenwärtig schief läuft, warum Mathe ein typisches Angstfach ist und wie verzweifelten Schüler:innen (und deren Eltern) geholfen werden kann.
Schulnoten: Eine Vier ist eine positive Note!
„Genügend“ (in Deutschland: „Ausreichend“) ist genau das, was es sagt: es genügt bzw. es reicht aus. Punkt. Warum wir Noten nicht so bierernst nehmen sollten. Und wie es um die (vermeintliche?) Motivation und Objektivität von Schulnoten steht.
Durch Hypnose zum Abitur: Prüfungsangst besiegen
Durch Hypnose zum Abitur bzw. zur Matura? Die Expertin Simone Kriebs verrät, wie die Prüfungsangst bei Schüler:innen besiegt werden kann. Denn die Ursache für Prüfungsangst liegt oft im Unterbewusstsein.
Einfache und unauffällige Technik gegen Versagen unter Druck: Auch für Kinder geeignet!
Ebenso einfache wie bahnbrechende Lösung: iese einfach und unauffällige Technik hilft Sportler:innen ebenso wie Vortragenden, Studierenden und Schüler:innen. Am besten gleich vor dem nächsten Test oder der nächsten Prüfung zum Ritual machen.
Schlechte Noten trotz Hochbegabung? Das hilft!
Schlechte Noten für kluge Köpfe: Tipps, wie man schlechten Schulleistungen vorbeugen kann – für ALLE Schüler:innen geeignet.
Weniger Drama beim Lernen: Sei stolz auf deine Fehler!
Wie wir Eltern als Vorbilder unseren Kindern einen gesunden Weg, um an Fehlern zu wachsen, vorleben können.
Eltern & Schule
Eltern in der Schule: Fluch und Segen für Lehrer
Nur wenn das Triumvirat Lehrpersonen – Eltern – Schüler:innen gut funktioniert und an einem Strang zieht, ist ein friedvoller und erfolgreicher Schulbesuch möglich. Leider ist das sehr oft nicht der Fall und manchmal liegt das leider an uns Eltern!
Elternfolter Gymnasium: Unbequeme Wahrheiten über weiterführende Schulen
Was kommt da auf Eltern und Schüler:innen zu? Und muss es immer um jeden Preis das Gymnasium sein? Und wie können wir Eltern unsere Kinder beim Übertritt in die weiterführende Schule unterstützen?
Elternrechte in der Schule: Ein Experte für Schulrecht klärt auf
Welche Rechte haben Eltern in der Schule – und welche nicht? Darf die Schule dem Kind das Smartphone wegnehmen? Muss ich die Fahrtkosten für die Klassenfahrt übernehmen – obwohl mein Kind krank geworden ist? Und wie ist das mit dem Recht auf individuelle Förderung in der Schule?
Die „zweite Schulzeit“: 7 Lektionen für Schulkind-Eltern
Die eigene Schulzeit ist ein Klacks im Vergleich zur „zweiten Schulzeit“ – der Zeit als Mutter eines Schulkindes! Sieben Wahrheiten in sieben Lektionen für Eltern eines Schulkindes.
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Sophie und Sebastian
5 Okt 2016SUPER!!!! Ich kann das so unterschreiben (ah, schon wieder eine Unterschrift).
V.a. Punkt 2 und 5! Erst gestern ist Sophie mit einer Englisch-revision nach Hause gekommen und ich habe gefragt „Muss ich das gar nicht unterschreiben“, weil dort eben kein „U:“ war. Ich war versucht, es wie in der Volksschule einfach abzuzeichnen, dachte mir dann aber, ich probier´s mal ohne. Die Lehrerin (die ja jetzt „Frau Professor“ heißt) wird sich schon melden. Oder auch nicht….
Bei Sebastian ist es eher die Sache mit den Untiefen der Schultasche. Leider kommen viele Zettel nicht zu mir bzw. erst nach langer Zeit – meist dann, wenn diverse Anmeldefristen oder Termine vorbei sind. Wo die Zettel in der Zwischenzeit waren, ist jedes Mal ein Rätsel.
Alles Liebe + …. „auch das geht vorbei“ :-)
Stefanie (Mama von Sophie und Sebastian)
Sabine Omarow
5 Okt 2016Meine Kinder sind schon lange aus der Schule raus. Aber ich erinnere mich gut an all diese Dinge, zumal beide in der Schule viele Probleme hatten. Ferien waren für mich immer ein Glücksfall. Eeeendlich Ferien! Endlich mal nichts mit Schule, Hausaufgaben …
Heute bin ich selbstständig und helfe anderen, mit all diesen Herausforderungen klarzukommen.
Muttis Nähkästchen
5 Okt 2016Waaas? Sowas gibt’s? Erzähl doch mehr über deine Tätigkeit! Oder noch besser: Hast du Lust auf ein Interview?
Sabine Omarow
5 Okt 2016Ja, gerne. Du kannst ja vorher schon mal schauen, was ich so mache: http://www.sabine-omarow.de und auch bei FB unter Praxis für Lerntraining Sabine Omarow. Meine E-Mail: info@sabine-omarow.de
Muttis Nähkästchen
5 Okt 2016Super! Ich melde mich bei dir!
Bloggahontas
14 Mai 2017Herrlich, ähnlich wie bei mir. ?
Erholsamen Muttertag für dich.
Viele Grüße
Michaela
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