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Elternsprechtag: Demotivation par excellence

Elternsprechtag: Demotivation par excellence

„Ich habe noch nie etwas Gutes über mein Kind gehört,“ hat eine Bekannte vor Jahren geklagt.
Na, was wird das für ein Kind sein … dachte ich still bei mir.
Und nun sitze ich selbst seit Jahren ganz unterwürfig bei den unterschiedlichsten Pädagoginnen und Pädagogen und höre Schwächen, Löcher, nicht gebrachte Hausübungen … Tja, mein Kind ist alles andere als ein schulischer „Selbstläufer“:


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Disclaimer: An alle Eltern, die ein „Selbstläufer-Kind“ begleiten dürfen!
Freut euch! Hüpft im Kreis! Klopft euch selbst auf die Schulter, dass ihr alles richtig gemacht habt.
Aber bitte, bitte kommentiert hier keine auch noch so gut gemeinten Ratschläge. Denn: Erstens sind Ratschläge auch nur Schläge. Und zweitens: Ihr habt keine Ahnung, wie das ist mit einem Kind, das eben kein schulischer „Selbstläufer“ ist.
Ich war selbst so ein Selbstläufer-Kind – ausgestattet mit Motivation, Gewissenhaftigkeit und Ehrgeiz. Alles ging von allein, niemand musste sich kümmern. Ich habe perfekt funktioniert, Schule war ein Klacks. Und dann zeigte mir mein Kind, dass es auch anders geht … Pfew!
Und auch meine Mutter – selbst Pädagogin a.D. – hat durch ihr Enkelkind noch so manches Auge geöffnet bekommen …

Ich hätte kotzen können

Schon auf der Autofahrt zur Schule war meine Stimmung am Boden.
Was können wir uns heute wieder anhören?
Ich hätte heulen können …

In dem Alter müsste das Kind das können …

Uh, ja … wie oft ich diesen Satz schon gehört habe.
Kann es aber nicht.

Warum macht das Kind dieses und jenes nicht?

Ja, herrje! Wenn ich das bloß wüsste …

Warum, warum, warum?

Wenn das so weiter geht, sieht es schlecht aus mit der Note.

Der Elternsprechtag ist die perfekte Demotivationsveranstaltung. Insgeheim zähle ich die Elternspechtage, die wir noch zu absolvieren haben. Bei zwei Sprechtagen pro Schuljahr, stehen mir noch 17 Sprechtage bevor – ehe auch der Kleine fertig ist mit der Schule. An diesem Tag werde ich eine Flasche Champagner vernichten, soviel ist klar.

Denn:

Schule ist kein Ponyhof

Während sich andere Eltern mit Trotzphasen und der Eingewöhnung in der Kita rumschlagen, denke ich manchmal: Na, wartet! Ihr wisst nicht, was noch kommt. (Siehe auch: Die „zweite Schulzeit“: Lektionen für Schulkind-Eltern)
Eine andere Mutter meinte einmal:

„Mit der Schule ist uns die Leichtigkeit abhanden gekommen!“

Oh ja! Da ist was Wahres dran!

Es ist, als würde man selbst noch einmal zur Schule gehen. Wenn ihr wüsstet, wie hervorragend ich Bruchrechnen kann!
… vor ein paar Wochen hätte ich das selbst noch nicht geahnt … aber jetzt! ABER JETZT! Endlich – mit 41 Jahren! Kann. Ich. Bruchrechnen. Seit meiner eigenen Schulzeit kam ich nie wieder in die Verlegenheit, sowas können zu müssen. Aber jetzt weiß ich, wofür ich in die Schule gegangen bin.

Denn das Eltern-eines-Schulkindes-sein ist tausendmal schlimmer als selbst ein Schulkind zu sein. Ich frag mich selbst immer wieder, woher ich bloß die ganze Resilienz nehme … Kann es sein, dass wir tatsächlich mit den Herausforderungen wachsen?

… und?
Gibt es auch etwas Positives über mein Kind zu berichten?

Diesen Satz hab ich mir vorbereitet – wohlweislich.
Denn es sollte mir nicht so ergehen wie meiner Bekannten.

Denn es hängt total vom Gegenüber ab, ob die Person nur auf die Löcher im Käse schaut – oder eben auch den Käse drumherum sieht. Und glaubt mir – solche Pädagoginnen und Pädagogen gibt es! Pädagog/-innen from Hell!

Falls hier Vertreterinnen und Vertreter der paukenden Zunft mitlesen: Bitte seid achtsam! Kein Kind ist nur übel. Alles andere ist Folter! Folter für das Kind, Folter für die Eltern. Wir sind alle nur Menschen. In jedem Menschlein lässt sich etwas Positives, etwas Liebenswertes entdecken. Man muss es nur sehen wollen.

Aber ich hatte Glück. Nach der demütigen Einreihung in die Warteschlange, das geduldige Weiterrücken – Stuhl für Stuhl – öffnete sich endlich die Klassentür für uns. Und dahinter sitzt – ein Mensch! Halleluja! Ja sie sehen die Löcher, sie sehen aber auch den Käse drumherum. Sie hatten alle – auch – etwas Positives zu berichten. Dem Himmel sei Dank! Trotz zahlreicher Hiobsbotschaften hat mich das Gymnasium am Ende des Elternsprechtages mit warmem Herzen wieder ausgespuckt.

Auch meine Bekannte hört übrigens mittlerweile auch Positives über ihr Kind – nach dem Schulwechsel.
Denn – siehe oben: Es hängt ganz stark von den jeweiligen Personen ab und worauf sie ihren Fokus legen.

Fazit

Der Elternsprechtag ist ein Graus – ein Graus für Eltern, ein Graus für Lehrer.
Aber da müssen wir durch …
Wenn alles gut geht, sitze ich nur noch 17 mal in den Gängen und warte Tür für Tür auf Einlass.
Und tatsächlich: Genügend ist eine positive Note.

Und bei euch so?
Wie geht’s euch mit Elternsprechtagen?

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Hier plaudert Birgit, alias Mutti, 40+, seit 2009 aus dem Nähkästchen: Authentizitäts-Freak, selbstbewusst grauhaarig, kreativ angehaucht, völlig unperfekte Mutter. Familienblog aus dem Leben mit zwei Jungs - Mutter allein unter Männern. Mehr über Muttis Nähkästchen: About. Nix verpassen? Folgt mir via Social Media oder Newsletter.

Dieser Beitrag hat 10 Kommentare

  1. Sie haben auch für mich geschrieben. Es ging mir dieses Mal genau so!!!!

  2. Ich selbst, ein Selbstläufer-Schüler, habe 2 absolute Nicht-Selbstläufer-Schüler…. Elternsprechtage habe ich aufgegeben nachdem ich an der tollen Schule mehrmals Stunden gewartet habe und dann aus „Zeitmangel“ nicht mehr dran kam. Alle anderen Termine zwischenzeitlich auch verstrichen…. Das tu ich mir nicht mehr an!
    Ich akzeptiere und hoffe dass es bei den Pubertieren irgendwann einen Schalter umlegt…
    Meine Hoffnung liegt nun auf den beiden Kleinen – vielleicht rennen sie ja einfach locker-flockig durch die Schulzeit ???
    LG
    Nicole

  3. Sie schreiben nicht nur aus ihrem Leben, sondern auch aus meinem. 3 Kinder, 3 Sprechtage und leider nie etwas Gutes! Traurig!!

  4. 1. Klasse: er ist Dich so intelligent, er kann das, er will nur nicht….
    Nein, auch ein Selbstlesenlerner kann sich nicht unbedingt in der geforderten Zeit umziehen. Das musste ich auch lernen, ich kannte das Kind schon seit 6 Jahren. Die Lehrerin seit 1/2 Jahr.
    Ansonsten ist er unwillig, asozial, unaufmerksam, ein Kübel Dreck reichte nicht. So wird das nichts im Beruf….Alle Hinweise unsererseits wurden ignoriert, wir sind ja auch keine Paedagogen. Die Lehrerin kam frisch aus dem Praktikum. Uns trennen ca 29 Jahre Lebenserfahrung. Muss ich jetzt mal so motzen. Vorzeitiger Lehrerwechsel…ja er hat Defizite, die kennen Sie ja auch, aber auch gute Seiten…
    Wundert es jemanden, dass es mit der neuen Lehrerin läuft?

  5. Hallo,

    nächste Woche habe ich wieder so einen Termin vor der Brust.
    Schon jetzt male ich mir die Gesprächsverläufe in den dunkelsten Farbe aus . . .
    Zur seelischen Unterstützung nehme ich diesmal meinen Mann mit.
    Zu zweit lassen wir uns unser Kind hoffentlich nicht schlecht reden.
    Auch wenn zu Hause auch nicht alles so läuft wie wir uns das wünschen würden.
    Aber es ist unser Kind, das wir lieben und kennen. Läuft halt anders als bei xy . . .
    Ich kann auch verstehen, das 30 mal xy für Lehrer eine Herausforderung ist aber das Glas ist halb voll und nicht halb leer.

  6. Ich bin gerade über diesen Artikel gestolpert und auch wenn er schon etwas älter ist, hab ich doch das Bedürfnis meinen Senf dazu zu geben 😉 Ich bin Mutter von 4 Kindern (13, 11 1/2, 10 und 7). Kind Nummer 2 ist absolut unproblematisch und hat gerade das erste Jahr Gymnasium als Klassenbester abgeschlossen (ohne auch nur einen Strich zu lernen). Auch die Elternsprechtage waren für mich bei seinen Lehrern daher immer eine Wohltat. Unser Jüngster hingegen ist auf Krawall gebürstet und hält mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg, das war schon im Kindergarten so und hat sich nun auch in der Schule nicht geändert. Die Lehrerin kommt mit solchen Kindern nicht so gut klar und so hab ich mir beim letzten Elternsprechtag gedacht, ich schenke ihn mir – tja leider hatte die Lehrerin das dringende Bedürfnis mir sämtliche großen und kleinen Fehler geballt vor den Latz zu knallen und mich deshalb in die Sprechstunde gebeten – fragt nicht 😦 Die anderen beiden liegen irgendwo zwischen diesen Extremen. Aber auch ich hab schon von so vielen Seiten gehört, dass Mütter diese Tage fürchten und hassen. Genau wie die neuerdings üblichen Lernentwicklungsgespräche.

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