Helikoptermutter, Rasenmäher-Mutter – ich? Niemals!!!
Oder vielleicht doch? So ein bisschen …?
Wann greife ich ein, wenn ich sehe, dass mein Kind scheitern wird? Und wie lange? Wann höre ich damit auf? Autsch!
Ein paar unbequeme Wahrheiten über Helikopter-Eltern bzw. Rasenmäher-Eltern, das Dauer-Kümmern und seine toxischste Nebenwirkung. Und natürlich, wie wir da wieder rauskommen:
Zwischenruf in eigener Sache:
Liebe Leute!
Willkommen am Familienblog "Muttis Nähkästchen"

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.
Alles, das Eltern wissen sollten! Wir bemühen uns um wertvolle Inhalte, die euch wirklich weiterhelfen. Außerdem haben wir immer wieder feine Sachen für euch zu verlosen.
Um nichts zu verpassen, folgt uns doch bitte:
Tipp: Schau auch mal bei den Rabatt-Codes vorbei! Da haben wir attraktive Preisnachlässe für viele Produkte: Aktuelle Rabatt-Codes
Estimated reading time: 12 Minuten
Sind wir nicht alle ein bisschen „Helikopter-Eltern?“ Oder – vielleicht noch schlimmer – „Rasenmäher-Eltern“?
Wenn ich ganz genau hinschaue, dann muss ich zugeben: … ja, so ein bisschen, wenn ich ehrlich bin …
Und das ist ja auch gar nicht weiter schlimm! Denn wir tun es aus Liebe. Wir Eltern wollen schließlich nur das Beste für unsere Kinder! Aber wir sollten die toxische Nebenwirkung kennen. Denn nicht selten galoppieren wir Eltern mit unserem „Es-gut-meinen“ gehörig über das Ziel hinaus …
Inhaltsverzeichnis

Gestolpert bin ich über dieses Thema in einem Buch über Management: Vergeude keine Krise! 28 rebellische Ideen für Führung, Selbstmanagement und die Zukunft der Arbeit. Aber da steckt universelle Wahrheit drinnen, sodass ich sie allen Eltern nicht vorenthalten will: Kümmerer produzieren Verkümmerte.
Denn was ein Chef kann, können Mütter und Väter allemal: Ihre Mitarbeiter*innen – respektive Angehörigen – zur Unselbständigkeit erziehen. Und auch die Autoren schreiben:
„Wenn du erstmal den Blick für derartige Hilflosigkeits-Rollenspiele geschärft hast, wirst du sie überall bemerken. Nicht nur zwischen Chef und Mitarbeitern, sondern auch zwischen Eltern und Kindern oder zwischen den Partnern in einer Beziehung.“
Anja Förster & Peter Kreuz in Vergeude keine Krise! 28 rebellische Ideen für Führung, Selbstmanagement und die Zukunft der Arbeit
Über Rasenmäher-Eltern und Helikopter Eltern
Die Helikopter-Eltern haben frischen Zuwachs bekommen: Rasenmäher-Eltern. Der Begriff „Rasenmäher-Eltern“ ist ein relativ junger Begriff für ein neues – oder wie ich meine gar nicht so neues – Phänomen bei der Erziehung von Kindern. Es ist quasi die Steigerung von den Helikopter-Eltern.
Aber beginnen wir mal von vorne:
- Helikopter-Eltern sind ständig präsent und schwirren wie ein Helikopter eben dauernd um ihre Kinder herum. Das Ziel ist glasklar: jede potenziell lauernde Gefahr für das Kind abwenden!
- Rasenmäher-Eltern sind da schon einen Schritt weiter! Sie mähen jedes Hälmchen, das in den Weg des Kindes ragen könnte, vorsorglich weg. Sie ebnen und planieren alle potenziellen Hürden.
(Vielleicht wäre hier „Planierraupen-Eltern“ vielleicht sogar der bessere Begriff!?! Oder je nach Jahreszeit eventuell auch „Schneepflug-Eltern“?)
Beispiel gefällig? Zum Beispiel greifen sie vorschnell in Konfliktsituationen ein. Oder sie erledigen die Hausaufgaben für das Kind – damit es eine bessere Note schafft und vor Enttäuschung und Scheitern bewahrt wird.
Alles verständlich und nachvollziehbar … aber eben nicht unbedingt gut – überhaupt nicht gut!
Und zwar darum:
Der Papa wird’s schon richten!
Ist doch praktisch, oder?
Die Autoren zeigen dann auch Erklärungsversuche für dieses Phänomen am Beispiel des permanenten Fragenstellens:
Aus der Perspektive des Fragenstellers: Fragen sind bequem. Wer fragt, anstatt selbst zu versuchen, das Problem zu lösen, entzieht sich der Verantwortung. Sie wird stattdessen ganz subtil dem Adressaten bzw. der Adressatin aufgebürdet. Und das Schlimme daran: Das Verhalten verstärkt sich. Denn was einmal funktioniert, funktioniert wahrscheinlich wieder. Und was mehrmals funktioniert, funktioniert immer wieder.
Papa hat’s gerichtet – also wird er oder sie es wieder tun.
Also nicht falsch verstehen: Fragen sind wichtig und richtig. Die Dosis macht das Gift! Der Dauerzustand wird zum Problem.
Und: Dem Dauerhelfer/der Dauerhelferin im Dauereinsatz bringt sein/ihr Verhalten selbst am allermeisten. Es fühlt sich einfach gut an, gebraucht zu werden. Man ist Anlaufstelle für alle, ist hilfreich, fürsorglich und sympathisch. Und man ist das Zentrum, der Dreh- und Angelpunkt allen Geschehens, steht im Mittelpunkt: Vergiss dies nicht! Hast du an jenes gedacht? Warte, ich helfe dir! Ich mach das schon …
Autsch! Kommt mir irgendwo her bekannt vor …
Ich hatte sogar mal ein Glückskeks mit folgendem Spruch:
Ohne dich läuft gar nichts! Alle zählen auf deinen Einsatz!
Horror! Oder?
Das meldete damals mein Bauchgefühl. Wie kann SOWAS nur in einem Glückskeks stehen?!?
Das ist doch kein Glück! Viel besser wäre doch:
Lehn dich zurück! Alles läuft – auch wenn du mal eine Auszeit machst!
Und ja, das Bauchgefühl hatte recht. Denn das führt zu einer ganzen Reihe von Problemen:
Ernste Probleme durch das Dauerkümmern
- Es wird Verantwortung für andere übernommen, für das sie eigentlich selbst Verantwortung übernehmen könnten. Das ist nicht fürsorglich, sondern übergriffig! Ja! Auch wenn’s noch so gut gemeint ist! Denn wir alle wissen: Gut gemeint ist nicht selten das Gegenteil von gut …
- Es befriedigt oft genug die eigenen Bedürfnisse. Denn mit der ständigen Kümmerei bastelt der Kümmerer bzw. die Kümmererin an seiner/ihrer eigenen Unersetzlichkeit. Dabei wissen wir doch alle: JEDE*R ist ersetzbar. So ehrlich müssen wir sein! Oder wie Charles de Gaulle gesagt hat: Die Friedhöfe sind voll von unentbehrlichen Männern!
- Es lässt die „Bekümmerten“ (!) unterhalb ihrer Möglichkeiten agieren. Das infantilisiert, degradiert auf Unmündigkeit. Ihre Autonomie und Problemlösungskompetenz wird weder respektiert noch gefördert – oder eben sogar unterminiert.
Und die toxischste aller Nebenwirkungen heißt: Kümmerer produzieren Verkümmerte.
Raus aus der Kümmer-Falle!
Wer also „Enabler“ heranziehen will, sollte sie keineswegs „ver-kümmern“!
Erwachsen werden heißt eben auch: eigene Abhängigkeiten auflösen. Und da müssen wir als Eltern rechtzeitig loslassen – auch (oder gerade?), wenn wir sehen, dass das Kind scheitern könnte.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Freilich brauchen Kinder Unterstützung – je kleiner, desto mehr. Aber nicht selten verpassen wir Eltern den rechtzeitigen Absprung. Denn es heißt nicht umsonst:
Kinder brauchen Wurzeln und Flügel.
Aber wie sollen sie mit ihren Flügeln fliegen, wenn wir sie verkümmern lassen.
Und dabei gelangen wir an die wohl größte Herausforderung für uns Eltern: an manchen Stellen bleibt uns nur eines – das Aushalten. Und das ist viel schwerer als es klingt! Hier hab ich darüber schon einmal geschrieben: Die wohl größte Herausforderung für Eltern – und wie man sie meistert
Ich habe diesen, etwas älteren Text jetzt noch einmal gelesen. Und finde ihn immer noch so stimmig! Denn manchmal gibt es schlichtweg keine probate Lösung. Dann bleibt uns nur eines:
Da trägst Du mit, hältst mit aus.
Die wohl größte Herausforderung für Eltern – und wie man sie meistert
Spiegelst, reflektierst, fasst zusammen, schweigst mit, weinst mit, atmest mit.
Na, wie geht’s euch mit dem Kümmern?
Seid doch mal ganz ehrlich … auch so ein paar klitzekleine Helikopter-Eltern oder Rasenmäher-Eltern-Tendenzen?
Fakt ist: Du bist nicht allein.
- 3 fatale Fehler in der Erziehung
- Psychologin rät: Seid Vogelflieg-Eltern statt Helikopter-Eltern!
- Erziehung: 9 wichtige Grundregeln für Grenzen
- 8 überholte Erziehungsmythen, die nur Energie rauben
Neueste Beiträge zum Thema Erziehung
- 20 häufige Erziehungsfehler, die Kindern schaden
- Wie entsteht Gewaltbereitschaft? Die fatale Rolle der Eltern
- Beeinflusst meine eigene Kindheit meine Elternschaft?
- Erziehung: Was Kinder und Jugendliche von ihren Eltern brauchen
- Vorsicht, Helikopter- & Rasenmäher-Eltern: Kümmerer produzieren Verkümmerte!
- Nudging: 5 kreative Hacks für den Familienhaushalt
- 8 überholte Erziehungsmythen, die nur Energie rauben
- Bedürfnisorientiert: Nicht jeder Wunsch ist ein Bedürfnis!
- Erziehung: Alternativen zur Bestrafung
- Erziehung: 9 wichtige Grundregeln für Grenzen
- Entspannte Eltern: mehr Gelassenheit mit diesem unfassbar einfachen Trick
- Supportive Leadership in der Erziehung
- Erziehung, Beziehung, Gesundheit & Co: Die besten Bücher für Eltern
- 10 Dinge, die Eltern niemals zu Kindern sagen sollten
- 14 Geheimrezepte in Sachen Erziehung, die jede Mutter kennen sollte
- Emotionen-Karten als Erziehungshelfer – Download
- Erziehung im Wandel: Früher strenge Regeln, heute Diskussion – was ist besser?
- Trotzphase: Über den Umgang mit kleinen Wut-Monstern
Mehr zum Thema Erziehung

14 Geheimrezepte in Sachen Erziehung, die jede Mutter kennen sollte
Hier kommen meine 14 „Geheimwaffen“ – selbst ausprobiert, mit vier Jahren Erfahrung angewendet und überarbeitet.

20 häufige Erziehungsfehler, die Kindern schaden
Welches sind die fatalsten Fehler, die Eltern machen können – und vielfach auch machen? Die 20 häufigsten Erziehungsfehler auf, die den Kindern auf lange Sicht schaden.

Erziehung: Was Kinder und Jugendliche von ihren Eltern brauchen
„Erziehung“ ist sehr negativ behaftet. Man denkt dabei an körperliche oder seelische Gewalt, Strafen und Zwangsmaßnahmen. Was Kinder und Jugendliche aber brauchen, ist Halt durch starke Eltern!

Erziehung: 9 wichtige Grundregeln für Grenzen
Nicht selten scheitern Familien an der Balance zwischen Bedürfnissen und Grenzen – viele landen in einer „Erpresserspirale“. Zwei Experten zeigen warum Grenzen wichtig sind und welche neun Grundregeln dabei gelten sollten.

Erziehung im Wandel: Früher strenge Regeln, heute Diskussion – was ist besser?
Früher gab es für Kinder strenge Regeln. Heute diskutieren wir ständig mit ihnen. Was ist besser? Oder ist heute das Erziehungsideal realisiert?

10 Dinge, die Eltern niemals zu Kindern sagen sollten
Was Eltern den lieben langen Tag so alles vom Stapel lassen, kann Kinder nicht nur verletzen, sondern sehr oft auch einen prägenden Eindruck hinterlassen. 10 Sätze, die unsere Kinder besser nicht von uns zu hören kriegen.

8 überholte Erziehungsmythen, die nur Energie rauben
Eltern-sein ist eine Herausforderung! Aber es gibt einige Mythen rund um die Elternschaft, die uns unnötig Zeit und Energie rauben. Sie zu überdenken, könnte helfen.

Supportive Leadership in der Erziehung
Wie wir unsere Kinder verderben (inkl. versöhnlicher Entwarnung), wie Supportive Leadership funktioniert und wie es sich in der Erziehung anwenden lässt.

Erziehung: Alternativen zur Bestrafung
Das Problem mit der Bestrafung ist: sie funktioniert nicht. Warum das Bestrafen nicht funktioniert und was stattdessen helfen kann:

Emotionen-Karten als Erziehungshelfer – Download
Emoticons sind gang und gäbe. Auch in der Erziehung und Kommunikation mit Kindern haben sie eine wichtige Aufgabe. Unser Emotionen-Karten wirken wahre Wunder!

Bedürfnisorientiert: Nicht jeder Wunsch ist ein Bedürfnis!
Bedürfnisorientiert – wie funktioniert das wirklich? Was sind eigentlich kindliche Bedürfnisse? Und schießen wir manchmal über das Ziel hinaus, weil wir Wünsche mit Bedürfnissen verwechseln? Es gibt NUR SECHS (!) kindliche Bedürfnisse – nicht mehr.

Vorsicht, Helikopter- & Rasenmäher-Eltern: Kümmerer produzieren Verkümmerte!
Ein paar unbequeme Wahrheiten über Helikopter-Eltern bzw. Rasenmäher-Eltern, das Dauer-Kümmern und seine toxischste Nebenwirkung. Und natürlich, wie wir da wieder rauskommen.

Die kreativste Strafe für Kinder – ich habe Tränen gelacht!
Manchmal muss Maßregelung sein, manchmal ist eine klare Konsequenz gefordert. Die kreativste Bestrafung, von der ich je gehört habe, haben mir meine Kinder zugetragen. Und ich habe Tränen gelacht!

Gender und Diversity in der Erziehung: Tipps für Eltern
Die Kindheit prägt. Darum sollten wir Eltern sehr achtsam sein – auch oder gerade beim Thema Diskriminierung.

Minecraft im Alltag nutzen: Minecraft-Sprech statt Erziehungs-Blabla
Minecraft in der täglichen Kommunikation mit den Kindern in zahlreichen Alltagssituationen. Da machen die Kinder Ohren!

Wahre Werte: 25 Dinge, die ich meinen Söhnen vermitteln möchte
Was ist wirklich wichtig im Leben? Welche Weisheiten möchte ich meinen Kindern – in meinem Fall meinen Söhnen – mit auf den Weg geben? Meine ganz persönlichen 25 Dinge.

War dieser Beitrag informativ und/oder hilfreich?
Dann freuen wir uns, wenn du ihn teilst! Du kannst unsere Inhalte auch unterstützen, indem du uns einen Kaffee spendierst oder uns auf Instagram folgst: Birgit & Christine.
Danke, dass ihr hier seid!
Birgit & Christine
Eigenwerbung!
Auf in Muttis Shop: muttis-blog.net/shop