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Psychologin rät: Seid Vogelflieg-Eltern statt Helikopter-Eltern!

Psychologin rät: Seid Vogelflieg-Eltern statt Helikopter-Eltern!

Wusstet ihr, dass ein Vogel stirbt, wenn man ihm beim Ausschlüpfen aus dem Ei hilft? Ja, beim Ausschlüpfen hatte er es leichter, nicht aber im Leben danach! Auch wir tun unseren Kindern nichts Gutes, wenn wir ihnen sämtliche Steine aus dem Weg räumen.
Psychologin Stefanie Mimra gibt konkrete Tipps, wie wir mit einfachen und minimalen Modifikationen unseres eigenen Verhaltens von Helikopter-Eltern zu Vogelflieg-Eltern werden!


Zwischenruf in eigener Sache:

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Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

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Angeblich sterben Vögel, wenn man ihnen beim Ausschlüpfen helfen würde. Durch das Ausschlüpfen aus eigener Kraft stärken sich ihre Muskeln, die ihnen später den Flug ermöglichen. Vielleicht stimmt diese Aussage nur eingeschränkt. Dennoch findet Psychologin Stefanie Mimra es ein passendes Sinnbild dafür, dass wir unseren Kindern nichts Gutes tun, wenn wir ihnen sämtliche “Schalen” aus dem Weg räumen.

Immer wieder erlebt Stefanie in ihrer Praxis Situationen wie diese: Junge Menschen, die erzählen, dass sie von ihren Eltern sämtliche Steine aus dem Weg geräumt bekommen haben. Oder Eltern erzählen, dass sie ihren Kindern zu wenig zugemutet – ihnen zu wenig zugetraut haben.

Psychologischer Rat: Seid Vogelflieg-Eltern statt Helikopter-Eltern


Eltern meinen es gut

Es ist wunderbar, wenn wir unsere Kinder behüten, ihnen Geborgenheit schenken, sie wärmen, sie umsorgen, sie trösten, wertschätzen, verstehen und sie lieben. Und es ist wunderbar, wenn wir ihnen zusehen oder sie darin begleiten, wie sie etwas aus eigener Kraft (er)schaffen. 

UND es braucht unser Zutrauen in die Kraftentwicklung unserer Kinder!

Junge Menschen, die nie aus eigener Kraft Schwierigkeiten gemeistert haben, tun sich später oft schwerer, Krisen gesund zu bestehen. Jene, die sehr wohl bereits selbst ihre “Schalen weggepellt” haben, tun sich da bedeutend leichter.

Waren Kinder früher überfordert und allein gelassen, so bekommen sie heute oft mehr Unterstützung als nötig. Es geht also nicht darum, Kinder mit Problemen allein zu lassen oder sie gar absichtlich zu verlassen. Es geht aber auch nicht darum, sämtliche Fragen sofort zu beantworten, die einem das Kind stellt und sämtliche Konflikte sofort für das Kind zu lösen.

Vogelflieg-Eltern statt Helikopter-Eltern…

  • zeigen ihren Kindern, wie sie etwas selbst machen können, anstatt es ihnen (immer) abzunehmen.
  • stellen den Kindern Fragen, anstatt ihnen (immer) die Antwort vorzugeben.
  • lassen ihre Kinder (auch mal) scheitern und durch Versuch und Irrtum lernen.
  • muten ihnen (auch mal) zu, sich aus der Komfortzone herauszubewegen.

Mit einfacher und minimaler Modifikation des Erziehungsverhaltens werden Eltern von Helikopter-Eltern zu Vogelflieg-Eltern:

So werdet ihr zu „Vogelflieg-Eltern“ – 9 Tipps:

  1. Fragen statt Antworten:
    Wenn dein Kind mit einer Frage kommt, stell ihm kluge Fragen.
    • Was meinst du?
    • Wie könntest du das Problem lösen?
    • Wer könnte dir dabei helfen?
    • Was sagt deine innere Stimme?
    • Wie würde deine Freundin das Problem lösen?
  2. Scheiter heiter!
    Wenn dein Kind etwas ausprobiert, lass es auch mal scheitern. Schau ihm interessiert zu, aber greife nicht sofort ein und mach es besser oder richtig. z.B. Turm aus Bauklötzen bauen, usw.
  3. Emotionen aushalten:
    Wenn dein Kind weint, so darf es das. Tröste es, gib der Trauer Raum, lenke es nicht immer sofort ab. Halte dein Kind und warte, bis es von selbst ruhiger wird. Dann frag es: Was können wir jetzt tun, damit es uns besser geht? Was könnte dir jetzt gut tun?
  4. Selbst Konflikte lösen lassen:
    Bei Konflikten zwischen Geschwistern frag sie, wie sie diesen lösen würden, wenn sie die Eltern wären.
  5. Rollenumkehr auch bei anderen Themen:
    Z.B. will dein Sohn immer ewig lange aufbleiben und am Handy spielen. Du könntest ihn fragen: Wie lange würdest du deinen 14-jährigen Sohn am Abend das Handspielen erlauben?
  6. Gemeinsam tun:
    Anstatt deinem Kind etwas abzunehmen, biete ihm an, es gemeinsam zu tun. z.B. Wir bauen das Regal gemeinsam zusammen. Kochen wir doch gemeinsam. Wir gehen gemeinsam zum Nachbarn und entschuldigen uns für den Fußball im Fenster. Und so weiter
  7. Gendergerechte Haushaltsführung:
    Achte darauf, sowohl Buben wie Mädchen altersgerechte Mithilfe im Haushalt zuzumuten.
  8. Hotel Mama kostet was: 
    Immer öfter wohnen junge Erwachsene lange bei ihren Eltern. Sobald sie Geld verdienen, dürfen sie sich bei den Wohnkosten auch beteiligen.
  9. Eigenanteil leisten lassen:
    Oft sagen Eltern, dass sie deshalb alles im Haushalt für Ihre Kinder machen, weil diese ja so viel lernen oder so lange arbeiten müssen und deshalb keine Zeit fürs Abwaschen, Wäschewaschen, Kochen usw. haben. Gern vergleiche ich damit unser eigenes Leben als Erwachsene. Müssen wir nicht auch Haushaltsführung UND Arbeitsleben unter einen Hut bringen? Das selbe dürfen wir unsere Heranwachsenden stufenweise erleben lassen, damit sie später Haushalt und Arbeit bewältigen können – und ihr Leben wie im Flug meistern!

Vogel flieg!


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Portrait Psychologin Stefanie Zauchner-Mimra

Mag. Stefanie Mimra ist Klinische- und Gesundheitspsychologin, Trainerin für Achtsamkeit, bewusste Sprache und Improvisationstheater, Kabarettistin und Buchautorin sowie Mutter eines „Schmetterlingskindes“.

Mehr Infos unter https://psychologin.mimra.eu/


Autorisierte Zweitveröffentlichung. Dieser Artikel erschien zuerst auf psychologin.mimra.eu



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