Jedes fünfte Schulkind braucht eine Brille. Erkennen Eltern oder Lehrer*innen die Fehlsichtigkeit früh, können sie dem Kind das Sehen durch die richtigen Hilfen schnell erleichtern. Wie man eine Fehlsichtigkeit beim Kind früh erkennt und was Eltern bei der Wahl der richtigen Kinderbrille beachten sollten:
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Was sind Anzeichen für eine Sehschwäche?
Besonders Kindern fällt es schwer zu erkennen, wenn mit ihrer Sehkraft etwas nicht stimmt. Mein Kind hat immer seltsam mit den Augen gezwinkert und gekniffen, hat aber immer felsenfest behauptet, dass er alles bestens sieht. Der Termin beim Augenarzt brachte dann aber den Aha-Moment: Ein Auge ist ganz schwach! Das zweite Auge war noch perfekt – brauchte aber dringend Unterstützung. Denn unbehandelt wird das eine Auge schnell „faul“ und das andere überanstrengt. Also: Ab zum Optiker!
Folgende Anzeichen können für eine Sehschwäche sprechen:
- Kopfschmerzen
- Ermüdung und Konzentrationsstörung
- Reiben und Zusammenkneifen der Augen
- Lichtempfindlichkeit und Sehschwierigkeiten in der Dämmerung
- Schielen
- Balancestörungen
- Geringer Augenabstand zu Buch, Heft, Fernseher, Display
„Je früher die richtige Diagnose vom Augenarzt oder Orthoptisten erfolgt, desto größer ist die Chance einer erfolgreichen Behandlung. Daher sollten Erwachsene bei Kindern in jedem Lebensalter aufmerksam sein und genau hinschauen, ob z. B. in ihrer körperlichen Verfassung, beim Spielen, beim Sport oder beim Hausaufgaben machen etwas auffallend erscheint,“ rät Meike Rüppel, Dipl.-Ing. (FH) Augenoptik bei Brille24. Denn wird eine Sehschwäche nicht frühzeitig erkannt, kann sie sich schnell verschlimmern.
Brille für Kinder:
Was Eltern beim Kauf einer Kinderbrille beachten sollten
Folgende Dinge sollten Eltern beim Kauf einer Brille für das Kind beachten:
- Material
Kinderbrillen müssen die Kleinen in ihrem aktiven Leben unterstützen und dürfen sie nicht einschränken. Ist die Brille leicht, flexibel und robust gefertigt, können die Kinder sie problemlos den ganzen Tag tragen, ohne dass beim Toben etwas zerbricht. Besonders gut eignen sich dabei Modelle aus Kunststoff oder Metall, denn diese sind leicht und stabil.
Hinweis: Kunststoffgläser verringern durch ihre Bruchbeständigkeit deutlich das Verletzungsrisiko. Mit einer zusätzlichen Extra-Härtung verkratzt die Brille auch beim Spielen mit kleineren Stürzen und Stößen nicht. Eine Lotusbeschichtung sorgt für mühelose Reinigung der Gläser. - Passform
Die Brille sollte nicht breiter als das Gesicht sein, nicht auf den Wangenknochen aufliegen oder Druck ausüben. Die Gläser sollten eine ausreichende Rundumsicht ermöglichen und zudem nicht zu flach sein, um ein Drüberschauen zu vermeiden.
Die Bügel sollten für optimalen Halt verlängert sein und fast bis zu den Ohrläppchen reichen, damit sie nicht verrutschen. Je nach Brillenmodell eignet sich ein großer Nasensteg aus Silikon, da er den Druck gleichmäßig verteilt und keine unbequemen Druckstellen hinterlässt.
Damit nichts unangenehm drückt oder schmerzt, ist der Sitz der Brille entscheidend. Gegebenenfalls muss hier nach ein paar Wochen nochmal nachjustiert werden! - Aussehen
Natürlich muss die Brille auch optisch gefallen. Damit das Kind seine Sehhilfe auch gerne trägt, sollte es ab einem gewissen Alter bei der Auswahl auf jeden Fall mitreden dürfen. Schließlich muss der Sprössling sie jeden Tag auf der Nase tragen. - Zubehör
Nicht zu unterschätzen ist auch das Drumherum! Wenn das Brillen-Etui nicht gefällt, dann sind Hopfen und Malz verloren … Darum: Auch auf solche Details achten.
Sind Kontaktlinsen für Kinder geeignet?
Herr Sohn wollte trotz aller Mitbestimmung und speziellem Brillen-Etui seine Brille nur sehr ungern tragen. Dann hat ihm ein Lehrer den Floh ins Ohr gesetzt, dass er mit Kontaktlinsen auf die Brille verzichten könne. Aber Kontaktlinsen für ein 10-Jähriges Kind? Ich war zutiefst skeptisch.
Aber ein Besuch beim Augenoptiker zeigte: Ja, das geht! Und wenn das Kind das unbedingt will, dann erst recht! Wichtig ist aber meines Erachtens eine hochwertige Beratung beim Optiker bzw. bei der Optikerin. Und ebenfalls sehr empfehlenswert: Eine gute Einschulung, wie das Kind selbst die Kontaktlinsen einsetzen kann.
Wie oft mit dem Kind zum Augenarzt?
Der Kinderarzt bietet elf Voruntersuchungen auf Kosten der gesetzlichen Krankenkasse an. Spätestens zwischen dem 30. und dem 42. Lebensmonat sollten Eltern mit ihrem Kind jedoch zu einem Augenarzt bzw. zu einer Augenärztin.
Wenn bei den Eltern oder den Geschwistern Augenerkrankungen oder Sehschwächen vorkommen, sollte der erste Termin beim Augenarzt bereits zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat erfolgen. Trägt das Kind bereits eine Brille, sollten Augenärzte das Kind einmal im Jahr untersuchen.
Tipp: Unabhängig davon, ob das Kind bereits eine Brille trägt oder nicht: Ein Sehtest vor der Einschulung ist immer eine gute Idee! So kann eine Fehlsichtigkeit schon früh korrigiert werden.
Weitere Tipps rund um das Thema Brille und Beratung gibt es auf www.brille24.de/ratgeber
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