Mein 6-jähriges Kind ist prinzipiell dagegen – gegen alles. Und Streicheleinheiten waren sowieso gestern. Aber ich habe herausgefunden, dass es insgeheim doch nach Zärtlichkeit schreit. Und so habe ich die harte Schale geknackt:
Abends wollte das Kind partout nicht mehr kuscheln, lieber störte es, wenn ich mit dem kleineren Kind kuschelte, war frech und provokant. Da läutete es mir: Ob da nicht Eifersucht dahinter steckt. Seither flüstere ich meinem – vormals – kratzbürstigen Kind jeden Abend folgende Worte ins Ohr (und zwar wortwörtlich):
- Ich habe dich lieb, mein erstgeborenes Kind.
- Ich liebe dich genau so, wie du bist.
- Du bist groß und stark und voller Lebensfreude – und wirst immer noch größer und stärker und voller Lebensfreude.
Und siehe da, das Kind nimmt meine Zuwendung mehr als dankbar an und ist plötzlich ganz anschmiegsam. Die ersten beiden Sätze gibt er meistens retour mit den Worten “Ich liebe dich auch – so wie du bist, Mama.” (Ist das nicht wunderbar zu hören?). Den dritten Satz beantwortet das Kind mit einem freudigen Ja!
Die Flüstersätze sind positive Affirmationen, die ich sehr bewusst ausgewählt habe. Folgendes Kinderbuch, das Kinder in die Welt der Affirmationen führt, kann ich euch empfehlen: Ich bin, was ich denke!
– allerdings muss man da als Elternteil schon mitarbeiten, denn ganz von alleine, nur durch das Vorsetzen des Buches, wird es wohl eher nicht funktionieren. Beim gemeinsamen Besprechen von herausfordernden Situationen kann dieses Buch aber eine wertvolle Hilfe sein.
Foto: Steve Ford, sxc
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Susanne Kletzl
9 Feb 2012danke für den tollen tipp! mein großer ist ganz ähnlich wie deiner und ich denke das kann uns super helfen.