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Gute Mütter schreien nicht! Ich schon.

Gute Mütter schreien nicht! Ich schon.

In vielen, vielen, ja unzähligen Beiträgen und Artikeln wird geschrieben, gepostet und gemahnt: Wir dürfen unsere Kinder nicht anbrüllen. Das ist Gewalt, psychische Gewalt. Und Erziehung muss um jeden Preis gewaltfrei sein.
Klaro.
Da schließe ich mich an.

ABER: Es funktioniert so nicht.
Ich krieg es einfach nicht hin.
Das Geständnis einer scheienden Mutter:


Zwischenruf in eigener Sache:

Liebe Leute!
Willkommen am Familienblog "Muttis Nähkästchen"

Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

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Ich war und bin eigentlich immer eine recht ausgeglichene Person, komme im Beruf und im Privatleben mit (fast) allen Leuten ganz gut zurecht. Stresssituationen merkt man mir schon an, aber niemals würde ich deswegen in der Gegend herumschreien.
(An alle da draußen, die mich persönlich kennen: Bitte korrigiert mich, falls ich da in meiner Selbsteinschätzung falsch liege!)

Aber dann ist etwas passiert …

Kaum war ich Mutter, wurde ich zu brüllenden Furie.
Nicht immer, versteht sich.
Aber oft genug.

Stress, Hormone, Schlafentzug?
Möglich.
Aber nach nunmehr 10 Jahren Mutter-Daseins kann ich die Schuld irgendwie niemandem anderen mehr in die Schuhe schieben. Ich bin das. Ich, mit entsprechend dünnem Nervenkostüm.

Wenn’s zu laut, zu drunter und drüber, einfach zu viel wird, dann wird Mutti laut. Sehr laut. Ich bin eine schreiende Mutter.

Gute Mütter schreien nicht ... Ich schon.

Alle sind so perfekt – nur ich nicht.

In vielen Blogs und Foren ist zu lesen, wie prima sich andere Mütter und ihre Kinder im Griff haben. Friede – Freude – Eierkuchen. Hach, war das Wochenende wieder harmonisch, schön und sooo lehrreich. Kein Wort von Gezeter und Gezänk, kein Gestampfe und Geschrei. Gute Mütter sind lieb und geduldig.
… und zum Drüberstreuen sind die Wohnungen der anderen auch immer so clean und aufgeräumt!?!

… bin ich wirklich so außer Rand und Band? Oder haben die so viel „einfachere“ Kinder? Oder wird bei anderen Wasser gepredigt und Wein getrunken?

Wie man das überwinden könnte

Nicht falsch verstehen – ich schlage meine Kinder nicht und ich demütige sie auch nicht mit Worten. Ich bin einfach nur LAUT, furchtbar laut!

  • Ja, ja, dreimal tief einatmen ehe man reagiert – das weiß ich eh.
  • Oder von zehn rückwärts zählen. Prima.
  • Sich selbst aus der Situation rausnehmen, indem man den Raum verlässt – auch eine gute Strategie.
  • In ein Kissen boxen … Klasse!
  • Erklären, reden, kommunizieren – wenn die Kinder noch nicht Bla-bla-blind sind, mag das vielleicht funktionieren.
  • Andere empfehlen, zu beten und Gott um Hilfe zu bitten – speziell in den amerikanischen Blogs eine beliebte Methode.

Aber mal ehrlich …

Funktioniert das bei euch?
Bei mir nicht.
Ich schrei trotzdem.
Als Reflex.
So schnell kann ich mich gar nicht selbst ermahnen (geschweige denn mein Hirnkastl überhaupt erst einschalten), ist es auch schon draußen … und lässt sich nicht mehr zurückholen.

Und dann fühle ich mich schuldig.
Ich hab meine Kinder angebrüllt.

schämen

Ist Schreien vielleicht gar nicht so schlimm?

Ist eine laute Mutter zwischendurch sogar nötig? Ist Schreien gar richtiggehend authentisch? Menschlich? Dürfen/sollen wir nicht so streng mit uns selbst sein?

Fehler passieren.

Ja, Fehler passieren. Allen.
Und sind auch gar nicht so schlimm.
Wir wurden selbst angehalten, unseren Kindern – insbesondere unserem Asperger-Kind – Fehlertoleranz vorzuleben. Indem wir selbst Fehler machen und dazu stehen. Und er sieht: Fehler zu machen ist gar nicht schlimm.
Seien wir also ein wenig nachsichtiger mit uns selbst.

„Nobody is perfekt. Even Mom isn’t.“

Wenn das Fass überläuft.

Ich schreie ja nicht sofort. Sondern schlucke erst mal.
Ich schlucke und schlucke, den lieben langen Tag.
„Ohm!“, denke ich mir insgeheim.
Aber eigentlich macht es innerlich längst: „Grrrr!“
Und irgendwann bringt dieser eine berühmte Tropfen das Fass zum Überlaufen. Bäng! Mutti brüllt. Von 0 auf 100 in einer Sekunde.

Vielleicht sollte ich schon viel früher ganz klar kommunizieren: Es reicht! Das Fass ist bald voll. Das muss ich noch lernen. Üben. Trainieren. Gute Idee.

Schreien ist authentisch.

Gerade im Leben mit einem Asperger-Kind ist es wichtig, dass alle Signale an einem Strang ziehen. Dass sich also zum „Bla-bla“ auch die passende Intonation und Körpersprache dazu gesellt. Sonst kann es nämlich gut und gerne passieren, dass sämtliches Bla-bla sowas von für die Katz‘ ist! Ein allzu freundlich-weich-sanftes „Es reicht, mein Schatz …“ geht da nicht mal beim einen Ohr hinein.
Ist übrigens auch bei meinem nicht-autistischen Kind so.

Ist also Schreien authentisch? Ganz bestimmt. Wut wird meist unterdrückt. Wer seine Wut nicht – kanalisiert – ab und an rauslässt, züchtet sich nur selbst ein Magengeschwür. Davon bin ich überzeugt.  Wenn Wut zu lange gärt, kann sie sogar gefährlich werden.
Und ansonsten gilt – wie bei so vielem im Leben:

Die Dosis macht das Gift!

Eltern, die immer und überall nur lieb, sanft und verständnisvoll sind? Eine Utopie! Denn Kinder können furchtbar provozieren. Und dann liegen nicht selten die Nerven blank. Aber wir Mütter gestehen uns diese Wut oft nicht zu. Unterdrücken, heißt die Devise.

Ja, klar, das ganze Geschrei kann auch zu viel werden – so wie in diesem Blog so wunderbar beschrieben: Das große Brüllen. Wenn nur mehr gebrüllt wird, wird das wirklich Wichtige überhört.

Aber unter’m Strich bin ich – glaub ich – eine ganz passable Mutter.

Wie geht’s euch mit diesem Thema?
Und: Wer noch nie seinen Kindern gegenüber laut geworden ist, der werfe den ersten Stein!

Alles nur schön geredet?

Und dann bin ich über dieses Buch gestolpert: Mama, was schreist du so laut? Wut in Gelassenehit verwandeln. Erfahrungen mit der GFK bei unwillkürlichem Handeln und Fühlen. Guuut! Besonders schön ist, dass frau da Empathie lernt. Mit sich selbst. Und dass es uns allen sehr ähnlich geht. Und dass es trotzdem Möglichkeiten gibt, das zu überwinden … ja, es scheint tatsächlich zu funktionieren. Allein das Lesen der ersten Seiten hat mich schon sehr versöhnt. (Und meinen Kids gefällt der Titel des Buches!)


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Stay tuned!

Ich werde berichten, wie es mir ergangen ist.

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Birgit

Hier plaudert Birgit, alias Mutti, 40+, seit 2009 aus dem Nähkästchen: Authentizitäts-Freak, selbstbewusst grauhaarig, kreativ angehaucht, völlig unperfekte Mutter. Familienblog aus dem Leben mit zwei Jungs - Mutter allein unter Männern. Mehr über Muttis Nähkästchen: About. Nix verpassen? Folgt mir via Social Media oder Newsletter.

Dieser Beitrag hat 63 Kommentare

  1. Hallo Mutti, eine kleine Anekdote dazu:
    Unser Enkel damals ca. 7 Jahre: „Oma, ich geh nicht mehr in die Schule!“
    Ich schau ihn an: „Ja, warum nicht?“
    „Weil die Frau Lehrer immer so schreit!“
    Ich sage: „Geh, deine Mama schreit ja auch mit dir!!“
    „DIE KENN ICH SCHON LÄNGER!“

    Also Mutti, dich kennen sie auch schon lang!
    Liebe Grüße
    Edeltraud

    1. Dieser Beitrag dient nur dazu emotionale Gewalt, das Schreien, zu rechtfertigen. Die meisten Kommentare haben doch absichtlich nach so einem Artikel gesucht, um ihre Kinder weiter an schreien zu dürfen ohne sich dabei schlecht fühlen zu müssen.

      Dieser Beitrag betrachtet dabei nur die Seite der Mutter. Was ihre Beweggründe sein könnten und warum sie in dieser Form ihren Frust auslassen darf. Die Autorin schreibt sogar, dass ihr Schreien ein Reflex sei und dementsprechend nicht kontrollierbar sei (was Unfug ist: hier wird mal wieder die Verantwortung auf die Biologie geschoben nach dem Motto „es ist nicht meine Schuld, dass ich mein Kind anschreie, es ist einfach von Natur aus so… ich kann nicht anders!“… das ist mur ein Indiz dafür, dass die Autorin ihr eigenes Interessen und Wohlbefinden über das des Kindes stellt und nicht willig ist FÜR DAS Kind ihr Verhalten zu ändern…halbherzige Versuche sind keine Versuche)

      Verhalten ist kontrollierbar. Und als erwachsener Mensch, insbesondere als Elternteil, sollte man ein Vorbild für das Kind sein. Wer sein Kind anschreit, zeigt dem Kind nur, wie es auf solche Situationen reagieren/handeln soll: nämlich auch mit schreien (verwunderlich?). Manche Eltern toppen es, indem sie noch Sachen werfen und zerstören. Das Kind kopiert so ein Verhalten, da es von den Eltern lernt. (Liebe Autorin, das Kind könnte jetzt auch ihre Begründung nehmen: Tut mir Leid Mama, aber ich muss jetzt schreien und Sachen werfen… weil es mein Reflex ist und ich kann nicht anders!— jeder Erwachsene würde jetzt sagen: Red doch keinen Müll!)

      Es gibt zu viele Studien und Artikel, die klar zeigen und auch BEWEISEN, dass Schreien zu KEINER GUTEN Erziehung gehört.

      Als Kind einer Mutter, die ebenfalls schrie, kann ich nur sagen, das ein solches Verhalten eklich ist und starke Auswikungen auf das Selbstwertgefühl des Kindes nimmt zumal angeschrien zu werden nicht nur unproduktiv ist sondern auch depressiv macht.
      Als Kind kann man sich kaum wehren. Wenn de Mutter schreit und keine Konervationen zur Problemlösung führt, dann ist das Kind auch frustriert und sauer. Diese Frust baut sich auf. Ich fühle mich bis heute nicht von meinen Eltern gehört und habe dementsprechend den Kontakt über die Zeit reduziert bis gänzlich abgebrochen.

      Also liebe Mütter, baut eine gute Beziehung zu euren Kindern auf: d.h. Gewaltfrei. wenn ihr noch wollt, dass euer Kind in Zukunft etwas mit euch zu tun haben möchte, ist das doch ein guter Grund an seinem Verhalten zu arbeiten.

      Liebe Grüße von einer Tochter einer narzisstischen Mutter

      1. Dem stimme ich sowas von zu. Eine schreiende Mutter HAT ernster zu nehmende Probleme mit sich selbst, derer sie sich stellen kann-Auch mit Hilfe von ‚Profis‘ – das Kind KANN SCHREIEN NICHT EINORDNEN oder verstehen. Wem das nicht logisch erscheint, dem ist es einfach egal.

      2. Wer eine narzisstische Mutter hat, hat noch ganz andere Probleme, als Geschrei. Es ist wirklich nicht in Ordnung, solche Kindheitserlebnisse mit den Schilderungen der Autorin zu vergleichen.

  2. Danke für diesen ehrlichen Artikel! Denn auch mir platzt nach einem anstrengenden Tag schonmal der Kragen… Und auch ich fühle mich damit immer schlecht. Aber Deine „Beichte“, oder sagen wir mal, Dein Brechen mit einem Tabu, hilft mir sehr :) ich finde, DAS ist die wahre Leistung: auch über das „Schlechte“ reden können. Machen leider immer noch zu wenige…
    Liebe Grüße!

  3. Beim Lesen hab ich gedacht: beschäftige Dich mal mit gewaltfreier Kommunikation, und dann endet Dein Text genau damit! Ich hab neulich so ein Seminar aus beruflichen Gründen gemacht und gemerkt, dass es in der Familie genauso relevant ist. Denn es ist eine innere Haltung, keine Technik. Wenn Du das Buch schon hast, such Dir noch ein Seminar, in der Praxis lernt sich das besser. Und ja natürlich: ich hab hier auch schon rumgebrüllt, Du bist nicht allein!

  4. Was ist mit der Phase, wo Kind (4 Jahre) anscheinend nur reagiert wenn ich laut werde?

    Also ich sage es mit steigender Intensität 4-5 mal und erst wenn ich richtig laut werde reagiert sie und sagt dann, dass ich doch nicht immer so schreien soll… Was ich garnicht will, aber sonst ignoriert sie mich (Ohren sind in Ordnung, mit der Gummibären Tüte 2 Zimmer weiter getestet)

  5. Mein Kind kapiert auch meist erst wenn ich richtig richtig laut werde, dass das, was es gerade getan hat, wohl nicht ganz so toll war… alles freundliche geht ins eine Ohr rein und unverarbeitet ins andere wieder raus, null Reaktion, null Verhaltensänderung. Ich erklär ihm vorher freundlich und dann immer bestimmer, dass es reicht, und ich erklär ihm nach der Brüll-/Schimpf-/Auszeitattacke, was falsch war und warum Mama ausgerastet ist. Zumindest ist dann eine kurze Zeit lang Frieden…

    1. Ja, ich sage meiner Tochter auch immer wieder, dass ich nicht schreien möchte und dass ich mir wünsche, dass sie vorher hört, bevor ich laut werde.
      Ich will so nciht sein, ich will eine tiefenentspannte, coole Mama sein :(

  6. Toll geschrieben und sicherlich nicht nur mir aus der Seele gesprochen ! Ich bin nämlich auch eine von diesen schrecklichen Müttern ;-) Wie sehr meine Jungs (13,11 und fast 3) allerdings auf mein laut werden geeicht sind (va die Großen) merke ich gerade sehr bewusst – ich habe nämlich eine Stimmbandentzündung und darf eigentlich gar nicht sprechen – eine wenig schöne Situation , aber dennoch hilfreich, da ich ja nun andere Wege finden muss, damit bestimmte Dinge bei Ihnen ankommen ..Ich hoffe inständig, dass ich mir das ruhig bleiben so angewöhnen kann, dass es auch nach Genesung so bleibt :-) Dennoch freue ich mich auf den Erfahrungsbericht!

  7. Du bist nicht allein!
    Das Paradoxon ist ja nur, wenn ich eines der Kinder (meist den Sohn, fast 5) anschreie, er solle aufhören, mich anzuschreien.
    Tja.

  8. Meine Tochter ist momentan auch sehr ansträngend da sie nicht hört kein Stück ! & wenn man dann sagt sie solle es bitte lassen und hören wenn man was sagt kommt Mama und Papa sind dumm .. Und dann wirft sie sich aus trotzt meist so stark auf den Boden mit dem Kopf und schreit sinnlos rum wen sie kein Recht bekommt und man sagt sie soll zB essen oder Zähne putzen oder macht mutwillig was kaputt ! Da ist mir auch schon der Kragen geplatzt als sie im Kaufland ein komplettes Regal mit glasgefäsen geräumt hat als man ne Sekunde nicht geschaut hat .. Hab sie auch mit einer höheren stimme ermahnt sie solle jetzt lieber artig sein sonst geht es zuhause direkt ins Bett ohne gute Nacht Geschichte .. Ganz plötzlich lief sie am Wagen ohne zu meckern .. – Fazit manche Kinder so auch wir rufen oftmals denke ich mit hoher Stimme „angeschrien“ das wir hören oder verstehen das es sonst Ärger gibt .. Schlagen zu ich mein Kind trotzdem nicht .. Und manche Kinder sind eben manchmal auf ihrer eigenen Erziehungsreise wo sie denken alles machen zu dürfen was ihnen in den Sinn kommt da ist der laute Ton meist wirkungsvoller als ein harmloses lässt du das bitte – oder warum machst du das ;) – also lass dich nicht steinigen ! Die meisten sind eh zu feige um ehrlich zu sagen das sie auch mal lauter geworden sind weil sie ja die über perfekten Mütter sein wollen.

  9. Aus gleichen gründen habe ich mir dieses Büchlein besorgt :-) mal sehen wie ich mich umprogrammieren kann. Schon nur die ersten seiten haben mir genauso gutgetan und mich öfters innehalten lassen. Tschacka (brüll)

  10. Leute, ich freue mich total, dass ich da scheinbar ein wichtiges Thema angesprochen habe. Ehrlichkeit tut uns scheinbar allen gut!

    Vielen herzlichen Dank für euer zahlreiches Feedback (auf einer Facebook-Seite, die diesen Artikel geteilt hat, gibt es wahnsinnig viele Kommentare) – und das beste daran: niemand hat mich für diesen Artikel verbal „gesteinigt“!

    Alles Gute euch allen!

  11. Also bei mir lässt sich das mit dem Schreien leider auch nicht so ganz vermeiden. Ich weiß nicht, wie schlimm das ist, aber man muss manchmal auch einfach an sich selbst denken…

  12. Schreien gehört zur Erziehung dazu. Es sollte aber wirklich nur sehr selten dazu kommen. Sonst muss man einfach ruhig und bestimmt erklären, was zu tun ist. Das klappt problemlos!

  13. Der Artikel könnte echt von mir kommen. Ich schreie auch, aber mir tut es auch immer gleich leid danach. Ich weiß es ist nicht in Ordnung auch auch alle um mich herum ermahnen mich und belehren mich, dass ich nicht schreien soll.
    Aber ich kann nicht anders. Es ist wie ein Ventil, dass mit einmal geöffnet wird und alles kann raus. Sicherlich denke ich mir auch immer, was für eine schlechte Mutter ich bin und ich kenne auch diese Dinge: Zähle bis zehn, gehe aus dem Raum. Aber Pustekuchen. Wenn mir alles zuviel wird, hilft mir nur noch schreien.

    Ich denke auch heute noch, dass ich vielleicht mit meinen Kindern nicht klar komme. Alles wird einem überall so als Heile Welt vorgespielt. Dank dem Artikel kann ich sagen, ich bin mit dem Problem nicht allein, es gibt noch andere Mütter, die so denke und handeln wie ich.

  14. Gott tut das gut diesen Artikel zu lesen und die Kommentare dazu. Gerade nach heute Morgen, wo alles irgendwie anders war als sonst und die Kinder völlig außer Kontrolle waren und ich zum Schluss auch. Immerhin habe ich nur gebrüllt…. Wie sonst auch

  15. Ich bin auch eine schreiende Mutter. :-D Manchmal hilft das sogar richtig gut. http://beatrice-confuss.de/2015/11/29/bruellen-hilft-manchmal-doch/ Wenn so ein Tag komplett wahnsinnig war und man schon x-mal die Ruhe bewahrt hat, dann geht es manchmal nicht mehr anders. Ich denke auch, authentisch sein ist immer der bessere Weg. Die Kinder wissen, dass ich manchmal explodiere und finden das nicht weiter schlimm. Dann erkennen sie: Die grenze ist erreicht und gut ist. Wir können danach genau schön wieder kuscheln wie nach einem Trotzanfall der Kinder. Darauf kommt es doch an. Wenn es an sich herzlich zugeht, darf man auch MAL BRÜLLEEEEN! :-D

    In diesem Sinne: Alles GUT!

  16. Ich bin gerade über diesen Artikel gestolpert und bin sooooo dankbar dafür.
    Ich bin auch so eine Schrei-Mutti… aber wie du schon sagst… niemals beleidigend, immer mit kindgerechten sachlichen Worten, aber eben sehr laut.
    Und auch ich schlage meine Kinder nicht. Ich denke auch, dass man manchmal gar nicht steuern kann, wenn die Wut aus einem ausbricht…. Wenn es dann in Schreien ausartet… ist es nicht schön… aber menschlich.
    Vielen Dank für diesen Artikel!!!!

  17. Hallo zusammen,

    Ich bin so dankbar für eure „Geschichten“. Mein Sohn wird demnächst zwei Jahre alt.
    Jetzt werdet ihr denken: „was noch keine zwei Jahre alt und die will mit uns mitreden?“
    Ja, dafür muss ich ein bisschen ausholen. Mein kleiner ist in der Entwicklung recht weit für sein Alter. Er spricht schon fünf-Wort-Sätze, Wörter wie „Holzspalter“, „Roboter“, „Planierraupe“ etc. sind kein Problem. Er ist in der Lage kleine Muttern auf Schrauben zu drehen, Nägel präzise mit dem Hammer zu treffen und seit ein paar Tagen ist er tags wie nachts trocken.
    Ich will nicht angeben, aber so habt ihr ein ungefähres Bild von meinem Sonnenschein. Wo seine Interessen hingehen ist klar zu erkennen obwohl er sich auch mal in sein Zimmer setzt und mit seinen Kuscheltieren ein Buch guckt. Dann erzählt er diesen was er im Buch sieht. Aber es kann auch anstrengend sein sein Kind ständig fördern zu müssen, ständig aufzupassen was er jetzt wieder gelernt hat. Vor ein paar Wochen hat er es geschafft den Riegel für das Hoftor, dass auf die Straße führt zu öffnen während ich Wäsche von der Leine nahm. Ich hab ihn gerufen und als er nicht antwortete vermutete ich er sei über die Terrasse rein gegangen. War er nicht. Das Tor stand offen! Ich bin fast gestorben vor Angst. Erst als ich der Panik nahe war, kam er von unserem Grundstück gestiefelt und sagte „versteckt“. Ich hab ihn angeschrien. Ich war so erleichtert ihn unversehrt wieder zu haben und doch voller Angst weil er problemlos auf die Straße hätte laufen können. Dass er es nicht getan hat, spricht für ihn und vielleicht hat es Früchte getragen, dass wir immer wieder vorbeten: nicht alleine auf die Straße. Das ist gefährlich. Aber ihr wisst bestimmt, dass Kinder mit dem Wort „Gefahr“ anderd umgehen als wir. Vor allem so kleine Kinder. Das Tor hat jetzt einen anderen Verschluss, mal sehen wie lange ich vor solch bösen Überraschungen jetzt sicher bin.
    Natürlich habe ich ihm hinterher erklärt, dass ich so außer mir war, weil ich Angst um ihn hatte und dass er auf keinen Fall alleine auf die Straße darf.
    Eigentlich versuche ich schwierige Situationen anderds zu lösen. Ich erkläre ihm warum sein Verhalten nicht gut ist und drohe ihm die aktuelle Situation abzubrechen wenn das nicht klappt. So passiert es, dass wir das Spielen draußen mal unterbrechen weil er nicht hören wollte. Dann gehen wir rein, wenn er weint sage ich ihm, dass ich ihn trotzdem lieb habe und wir kuscheln ein bisschen. Danach bekommt er draußen eine neue Chance.
    Keine Ahnung ob das pädagogisch wertvoll ist, aber das klappt ganz gut.
    Unser Motto ist: Unser Kind muss nicht perfekt sein, sondern glücklich.
    Danach versuchen wir ihn zu erziehen.
    Ich wünsche allen Mamis und Papis viel Geduld mit ihren kleinen, Nerven wie Drahtseile und genau so viel Freude dem Nachwuchs beim Lernen und Entdecken zuzuschauen wie wir sie haben

    1. Danke für dein Feedback, liebe Julia!
      Dein Kind ist eine große Herausforderung – ich kenne das. Mein Großer war ähnlich (und doch ganz anders). Falls es später mal Probleme in der Schule gibt, dann wirst du ebenfalls auf diesem Blog fündig ;-)
      Von Herzen, Birgit

  18. Toller Artikel!

    Mein Großer bekommt auch hier und da seinen „Anschiss“. Wenn ich 3-4 mal etwas normal und höflich sage und darauf immernoch keine Reaktion folgt, werde ich nunmal lauter. Es lässt sich nicht alles wegkuscheln. Das ist auch in Ordnung. Durch solche Reibereien testen Kinder Grenzen bzw. Reaktionen bei deren Überschreitung und können auch Dampf ablassen. Als mein Junior mit 4 Jahren einmal wieder extrem trödelte (natürlich trotz mehrmaliger Bitte dies und das jetzt gerade aus Zeitgründen seinzulassen) und dafür einen Anpfiff kassierte, gestand ich meinen Fehler im Nachhinein ein und sagte ihm, dass ich mich nicht gerne mit ihm streite. Woraufhin er nur entgegnete: „Doch Mama, ich streite mich gerne mit dir“
    So viel dazu….

    1. Ich finde es mehr als falsch, einem 4-jährigen einen Anpfiff zu geben nur weil er trödelt. Ein Kind in diesem Alter hat unser Zeitgefühl noch nicht. Geschweige denn Termine und den Stress den wir uns manchmal selbst machen. Sein Kind für sowas anzuschreien, weil Du zu wenig Zeit einberechnet hast, ist definitiv nicht korrekt. Da versteht ein Kind ja nur noch Bahnhof.

  19. Danke für den ehrlichen Artikel. Meine Schwiegermutter sagte mal zu mir: Das kann ich gar nicht verstehen, dass Du so schreist. Das hat es bei uns NIE gegeben. Tja, nur das mein Freund als Kind geprügelt wurde…
    Das ging wahrscheinlich ganz lautlos vonstatten.
    Recht scheinheilig solche Behauptungen aufzustellen. Zeugt von geringem Selbstwertgefühl.
    Aber das waren noch andere Zeiten. Ich find, solange man zu seinen Fehlern steht und den Kindern dies sagt, ist das schon ok, dass man lauter wird.

  20. Danke für deinen Artikel. Jede Mama wird mal laut, davon bin ich überzeugt denn wir sind keine Maschinen.
    Sein Kind anschreien kann aber nie die Lösung sein. Ich habe mich da gut im Griff und wenn es mal vorkommt dass ich laut werde dann weiss ich schon bevor ich schreie dass es falsch ist und nichts bringt. Mir vielleicht um meine Wut rauszulassen aber meinem Kind mit Sicherheit bringt das nichts. Im Gegenteil, er schreit dann zurück. Und das mit Recht, denn wir sind ihre Vorbilder und sie kopieren uns. Deshalb finde ich es gut dass Du schreibst dass Du an Dir arbeiten musst. Denn es liegt immer an uns und nicht an unseren Kindern. Sie sind ganz normale, kleine Persönlichkeiten welche uns in allem den Spiegel vorhalten. Oft kommunizieren wir „falsch“, geben unseren Kindern Anweisungen aus der anderen Ecke der Wohnung und wundern uns dann dass wir es x Mal wiederholen müssen. Wir schreien sie dann an und bestrafen sie für etwas wofür sie nichts können weil wir einfach mal wieder gestresst sind, das Mittagessen zuzubereiten oder schon beim nächsten Termin sein müssten. Statt dass wir uns einfach auf die Höhe unserer Kinder begeben, ihnen in die Augen schauen, sie am Arm berühren und ihnen dann sagen, was wir gerne von ihnen hätten. Es sind die kleinen Gesten, die den grossen Unterschied machen. Und daran sollten wir Mamas arbeiten.
    Haltung ist eine kleine Sache, die den grossen Unterschied macht.
    Schreien braucht es nicht, um sein Kind liebevoll und anständig zu „begleiten“.

    1. Hey Anita, ich bewundere Deine Beherrschung. Du sagst“ Ich hab mich gut im Griff“. Wow! Ich hab das nicht. Meine Emotionen übernehmen oft die Kommandozentrale und dann kommt „es“ über mich. Und natürlich weiss mein Intellekt, das das nichts bringt. Und das Schreien kein gutes Vorbild ist. Und das ich gerade selber den Samen säe und und und. Und trotzdem…………
      Und dann, immer wieder aufstehen und sich im Spiegel betrachten und eigene Lösungen finden. Und zugeben: Mama hat einen Fehler gemacht. Sich entschuldigen. Drüber reden. Und sich selbst verzeihen…… all das sind natürlich auch wichtige Qualitäten, die ich meinem Sohn mitgebe in meinen täglichen struggle eine gute Mutter, ein guter Mensch zu sein.

    2. Man bekommt keine formatierte Festplatte, bei einen Kind. Ich hab 3 Söhne 2,4,11 da ähnelt kein Ei dem anderen. Jeder hat seine Macken und Talente. Ich kann für alle 3 gleiche Regeln aufstellen , aber nicht alle 3 gleich behandeln. Die Bedürfnisse sind charaktermäßig allein schon unterschiedlich, dazu kommt noch das Alter. Unser 2 jähriger schreit in letzter Zeit dauernd, weil was nicht funktioniert oder sogar einfach nur aus Spaß um Leute zu erschrecken z.b…. das macht ein verrückt und fragen kann man niemanden um Rat, weil es direkt heißen würde, er hätte das von uns gelernt. Er ist allerdings der einzige, der sich in den Alter so verhält
      von allen 3 . Daher stieß ich , auch auf diesen Bericht . Teilweise albern die Jungs hier rum und bauschen sich auf dabei, das ich auch Mal lauter sagen muss “ Feierabend Leute! „… Danach kann ich auch mit ihnen reden,aber davor hören die mich erstmal gar nicht . Manch einer würde das auch schon als schreien definieren. Aber man muss die Kirche auch mal im Dorf lassen.

  21. Liebe Jenny, wenn meine Kinder mir sagen würde: „Doch Mama, ich streite mich gern mit dir“, wäre das so ziemlich der letzte Satz unter dem, so viel dazu….. steht!

    Einer meiner Söhne (6 Jahre alt) hat mich gefragt, „Mama kannst Du auch schreien?“ Als ich ihn fragte wieso, sagte er „Die Mama von XY schreit ganz oft und du nie“.
    Ich bin mit ihm in den Wald gegangen und wir haben rumgeschrien bis wir ganz heiser waren.

    Schreien hat für mich nichts mit Erziehung zu tun. Ich denke das Empathie das richtige Wort für die meisten hier ist.
    Stellt Euch doch mal vor Ihr werdet regelmäßig angebrüllt. Euer Mann/Freund oder beste Freundin würde Euch regelmäßig anschreien nur weil er/sie ein anstrengenden Tag hatte.
    Es würde keine von Euch sagen zu einer guten Ehe gehört das einfach dazu oder zu einer guten Freundschaft.
    Ihr wärt gekränkt.
    Klar kuscheln Eure Mäuse wieder mit Euch, Ihr seid das wichtigste was sie haben. Es heißt aber nicht das es ihnen egal ist. Es ist niemandem egal von jemandem angeschrien zu werden den man liebt.

  22. Hi! Mich würde interessieren wie das Buch geholfen hat. Dein Blog ist ja jetzt schon 2 Jahre alt, da gibt’s vielleicht einen Erfahrungsbericht.

    1. Ja, gute Frage. Das Buch hat mir nicht wirklich weitergeholfen – so ehrlich muss ich schon sein. Aber ich lese grad ein ganz anderes Buch, das sehr, sehr hilfreich sein könnte … Ich werde berichten.

  23. Ich fühle mich gerade richtig gut. ICH BIN NICHT ALLEIN! Die beiden großen Jungs (3,5 & 5) sind gerade wieder sooooooo extrem und die Kleine (8 Wochen) lässt mich nicht immer gleich aufspringen. Ich brülle zur Zeit glaub ich echt viel. Aber nur dann reagieren sie.
    Und mein Mann macht es mir auch nicht leicht. Er meinte neulich ich soll doch nicht IMMER so brüllen. Das hat mich echt geärgert. Ich kann ja nichts machen, wenn ich stille. Außer laut werden.
    Danke für deinen Artikel! Er und die Kommentare haben mir gezeigt, dass ich normal bin. Natürlich werde ich das im Auge behalten. Aber für den Moment fühle ich mich wieder besser.

  24. Ganz ehrlich:
    Brüllen schadet dem Kind nicht…
    Ich 3 Kinder (2jahre;5jahre;18jahre)
    Mein Grosser meinte erst vor kurzem,das mein Gebrülle ihn wieder zurück geholt hat-weil das gut zureden und diskutieren ging ihm auf dem Nerv. Weil ein Ohr rein und anderes wieder raus. Mama labert nur. Und ich habe gelernt-konsequent zu bleiben. Auch wenn gebockt und gebrüllt wird von den Kindern. Ich schlage,misshandle meine Kids nicht.Aber ein anbrüller muss mal sein.Absonsten tanzen mir meine lieben Kinder auf meiner Nase rum. Ich bin Mutter und Freundin. Und meine Kinder lieben mich über alles und ich sie. Ich bin immer für sie da-immer. ICH BIN KEINE SCHLECHTE MAMA WEIL ICH MAL MEINE KINDER ANBRÜLLE und ihr auch nicht. ?

  25. Hallo….
    Ich danke dir für diesen Beitrag!!! Ich habe herzlich gelacht!! Ich erkenne mich so wieder und auch meine beste Freundin… sie hat Zwillinge und ich „nur“ eins… und alle dreie Jungs!!
    Und ja, wir bemühen uns sehr: bis 10 zählen, bitten und versuchen geduldig und zu erklären… aber mal ganz ehrlich….
    Das zieht nicht!!!! Jungs brauchen keine weichen Mamas, die mit zartem stimmchen ihre Forderungen durchsetzen wollen… da verlieren wir Mamas ganz schnell unserer Autorität…. vor allem als alleinerziehende Mama eines jungen, weiß ich: ein kurzer kräftiger brüll und schon ist Ruhe und ich habe meine Aufmerksamkeit… im übrigen auch kurze knappe „Befehle“ und es funktioniert…
    Danke, danke!!!!??????

  26. Hi
    Danke! Hatte das Gefühl ich lese über mich. Sehr beruhigend :-)
    Gruß, Daniela

  27. Auch ich bin dir, wie viele Mamas hier, dankbar für das Ausgesprochene und insgeheim „froh“, dass ich nicht nicht allein bin.
    Ist-Situation: Sohn: 3 Jahre 3 Monate, Tochter: 9 Wochen, Mann: arbeitet im 3-Schicht-System = „beste Voraussetzungen“ für ein oft dünnes Nervenkostüm > ich rede mir ganz oft ein, dass es bald besser wird, wenn die kleine Raupe etwas größer ist ? … Ich kann mich gut selbst verarschen, oder?!
    Ne mal im Ernst: In dem Moment wo es aus mir rausplatzt tut es mir auch schon leid, vor allem wenn mein Sohn sich die Hände auf seine Ohren hält und Tränen in den Augen hat und mir sagt das ich nicht schreien soll. Dann merke ich auf einmal was ich dieser kleinen Seele mit meinem Geschrei angetan habe, umarme ihn und entschuldige mich und sage ihm, dass ich ihn lieb habe und frage mich, ob es davon kommt, dass meine Mutter mich auch ständig angeschrien hat (geschlagen wurde ich auch, aber ich schwöre bei allem was ich liebe, dass ich das meinen Kindern NIEMALS antun werde) oder ob es tatsächlich allein ich bin.
    Ich werde mir das empfohlene Buch definitiv zulegen und hoffe auf den einen oder anderen Tipp für mehr Gelassenheit.
    Diesem Blog hier folge ich sehr gern, weil ich echte Mamas schätze.

  28. Hallo zusammen,

    ein Danke an alle für die Offenheit zuzugeben, dass einem der Geduldsfaden reißt?
    Ich habe oft gebrüllt (Kids waren damals wenige Monate u 2 ,5/3Jahre) und gelegentlich schaff ich es heute in subjektiv höchst stressigen Momenten auch wieder.
    Und ich komme für mich zu dem Schluss, dass mein Brüllen nur zurückbrüllende Kinder erzeugt. Eine laute Stimme macht für mich nur dann richtig Sinn als Alarmsignal: STOP EIN AUTO! Also als Warnsignal vor einer drohenden Gefahr.
    Ja, unsere Kinder sollen uns als authentische Menschen erleben, aber ich bin mir sicher, dass an der Tagesordnung seiendes Brüllen negative Spuren bei unseren Kindern hinterlässt u ich mich am Riehmen reißen, disziplinieren u ehrlich zu mir sein muss, dass mein Schreien auch Dampf ablassen ist, weil eine Situation aufgrund meines Verhaltens eskaliert.
    Beispiel: Es ist morgens Zeit zum Aufbrechen in den Kiga, die Whg ist ein Irrenhaus. Zum gefühlten 100.mal die Aufforderung zum Zähne putzen. Kids tun es nicht. Ich düse durch die Whg noch zig Sachen im Kopf was zu tun ist, sehe auf die Uhr – wir sind zu spät- es wird gebrüllt. Erschrockene Augen bei meiner Tochter (3,5J.). Mein Sohn wird auch laut und dann sarkastisch u dann aggressiv verletzend („Danke Mama, vielen Dank!!! Jetzt weint sie ! Du bist die schrecklichste Mama der Welt!)

    ICH bin zu spät aufgestanden, ICH bin schlecht organisiert, weil liegen gebliebene Dinge von (vor)gestern wollte ich auch erledigen, neben dem eh schon dichten Programm des morgendlichen Kiga-Bringens und ICH gebe im Vollstress nur Kommandos im Vorbeigehen, ohne direkt beim Kind zu bleiben u entsprechend seines Alters seiner persönlichen Fähigkeiten es in diesem zeitl Ablauf zu begleiten. Klar können meine Kids sich selber anziehen u Zähne putzen. Aber sie sind Kinder, lassen sich durch fantastische Kleinigkeiten ablenken, vertiefen sich herrlich in ein Spiel oder entdecken gerade etwas unglaubliches- dass sie zb die Zähne wirklich putzen ist bei kleinen Kinder u auch noch jungen Schulkindern meine Pflicht sie dabei anzuleiten. Und solche konsrquente presente Anleitungen braucht es u braucht es wenige laute Worte außer die kleine dreht versehentlich das Wasser auf heiß…
    Was Teenies anlangt kann ich nicht mitreden… Aber auch hier, an meine eigene Teeniezeit denkend, hoffe ich viel ruhiger als meine Eltern bleiben zu können. Ich nahm sie nicht ernst, machte mein Ding u band sie nicht mehr ein in meine Welt. Gsd war ich in nicht allzu wilden Kreisen unterwegs, aber das hätte anders ausgehen können.

    Ich möchte mich bemühen u stetig es besser machen u es gelingt mir immer wieder, mich besser zu organisieren od dass es mir wurscht ist wie unordentlich die Whg ist. Mein unerledigter Wäschehaufen oder was ich mir auch einbilde dass unbedingt zu tun ist, wird auf mich warten…
    Meine Kids gehen vor u mir geht’s immer besser mit mir u meinen kl u gr Schwächen. Und ich bin für meine Stärken: Lerninteresse u Entwicklungsfreude echt dankbar.

  29. Super geschrieben ??

  30. Ich habe nicht alle Kommentare gelesen, aber spätestens wenn dein Kind sagt: Mama ich habe Angst wenn du schreist… Dann sollte man sich Alternativen einfallen lassen. Ich habe draus gelernt und es verbannt. Ich habe keinen perfekten Haushalt, ich habe auch nicht immer Zeit weil ich sehr viel arbeite und meine Maus manchmal einfach zu kurz kommt. Gerade dann mit blanken Nerven kuschel ich einfach wenn ich genervt bin. Das Schreien ist nur noch vereinzelt (Gott sei Dank ) aber wir konnten den stillen Stuhl und zählen weitestgehend verbannen. Ich kann mit dem Weg der Kommunikation auf Augenhöhe gut fahren und halte mir immer vor Augen : Meine Mutter hat mich angeschrieben, ich hatte auch Angst vor ihr und dieses Gefühl will ich meinem Kind definitiv ersparen…

  31. Hach, endlich nennt es mal jemand beim Namen und ist ehrlich! Es gibt was Kinder angeht so viele Tabuthemen und ich denke, dass uns Frauen da ganz schön viel eingeredet wird. Es geht schon los bei der perfekten, selbstverständlich natürlichen! Geburt ohne PDA, wer einen Kaiserschnitt wählt ist raus. Es geht weiter beim Stillen, über den Babybrei, pädagogisch wertvolle Förderung, Erziehung,…. Wer nur ein wenig von der angeblichen Norm abweicht wird sofort belehrt. Ich denke nicht, dass es die Regel sein sollte, sein Kind anzuschreien, aber irgendwann platzt den meisten der Kragen – wo ist das Problem dann so authentisch zu sein und das auch zu zeigen? Warum soll ich Kind nicht sehen, dass es mir mit seinem Verhalten schlechte Laune macht und auch ich Grenzen habe?! Ich gehöre nicht zu den dauergrinsenden Muttis, bei denen alles rosa ist und die sich immer zu 100% unter Kontrolle haben – ich glaube aber auch nicht, dass es allzu viele von dieser Sorte gibt.
    Danke, dass du das Thema mal angestoßen hast!

  32. Na na na na, was seid ihr nur alle für schlechte Mütter? Ich finde es derart inakzeptabel das ihr euch nicht anders zu helfen wisst und euere Kinder anschreit…….. *lol*
    Spaß beiseite, ja ich brülle auch und das nicht gerade wenig oder leise,hihihi….
    Ich musste bei deinem Text total schmunzeln, da auch ich mich damit identifiziere.
    Allerdings muss ich gestehen das meine Tochter mit 3,8 Jahren eher zu der Sorte Kind gehört, die immer schon recht ruhig und brav war und deshalb glaube ich, da sie mich natürlich so verwöhnt und geschont hat, ich jetzt auch schneller oder eher öfter laut werde wenn mal wieder das überaus “ arrogante NEIN“ aus ihr sprießt.
    Und Nein mir tut es dann nicht leid das ich laut werden musste, denn das hatte schließlich seinen Grund.
    Aber es tut mir leid wenn ich sofort losbrüll weil ich 2 Räume weiter durch zb ein Geräusch etwas falsch interpretiere oder weil ich schon mit dem falschen Fuß aufgestanden bin.
    Das tolle an meiner Hexe ist aber das sie mir nach meiner sofortigen Entschuldigung meist mit den Worten: Ist schon gut Mama, nicht so schlimm,kann ja mal passieren, verzeiht…. 😉

    Es wird nie die perfekte Mutter, Oma, Hausfrau, Schwester, Tante, Freundin oder Ehefrau geben und das ist auch gut so, denn ansonsten wären wir ja alle gleich. Unsere Stärken, Schwächen und Fehler machen uns zu dem was wir sind, nämlich zu einer eigenständigen Persönlichkeit.

    Und deshalb Muttis:

    IHR SEID ALLE GUT SO, SO WIE IHR SEID!!!!
    🙂

  33. Ich lese deinen Blog sehr gerne und daher diesen Beitrag sehr aufmerksam, ja, jetzt kommts, du bist so schön authentisch!!!! Ich kenne das alles!!! Ich übe mich auch im ruhig bleiben, leider kommt es mir auch oft so vor, als ob ruhiges Blabla nicht ankommt.

    Mit der GFK bin ich bereit gut vertraut, das empfohlene Buch ist mir bisher unbekannt. Es wird aber gleich gekauft!

    Bitte sei weiter so authentisch, ehrlich, realistisch. So viele Blogs und Mütter machen auf heile Welt und säuseln und lügen sich selbst was vor. Das hilft niemandem irgendwas.

  34. Danke für den Artikel und alle Kommentare! Es tut gut zu wissen das ich nicht die einzige bin die sich manchmal nicht halten kann und es hinterher total bedauert! Meine zwei Kleinkinder bringen mich oft an den Rand der Verzweiflung und/oder reizen mich bis aufs Blut und ich habe oft das Gefühl das wenn ich jetzt nicht gebrüllt hätte vielleicht schlimmeres passiert wäre (kein schlagen der Kinder aber vielleicht ein Tür knallen, Sachen werfen oder „schlimmes schimpfen“ von meiner Seite) weil er irgendwo raus muss der Ärger! Manchmal schlage ich dann wirklich in einen Polster und die zwei machen es gleich nach… bin nicht immer sicher ob das sooo gut war! Auf jeden Fall hoffe ich das sie so wenigstens lernen das ALLES besser ist als hauen oder mit Schimpfwörtern um sich schmeißen! Trotzdem kann ich das an mir garnicht leiden und hoffe das es mir irgendwann gelingt es los zu werden!

  35. Meine Liebe Gemeinde von Müttern,
    ich bin ein Opa (59), ohne eigene Kinder. Meine Enkel sind die Kinder der Töchter meiner Frau.
    Kurz zu meiner Situation: Eine meiner Stieftöchter hatte den Mut sich von ihrem Mann zu trennen, der nach der Hochzeit so Stück für Stück sein Ego einfach ausgelebt hat und meiner ebenfalls arbeitstätigen Stieftochter den Haushalt und später auch das Kind allein überlassen hat.
    Das ist jetzt 3 Jahre her und sie steht mit Ihrem Verhalten genau auf der Linie die Sie hier alle bilden und ist, entgegen aller allgemeinen Lobpreisungen moderner Erziehung, einfach nur Mensch mit allen Stärken und Schwächen und tut ihr Bestes, jeden Tag und jede Minute.
    Für meine Enkel bin ich eine zentrale Figur, da ich mit Ihnen alles mache, was ein Vater mit seinen Kindern machen sollte und sehe zu sooft wie möglich zusammen zu sein.
    Ich bin, Gott sei dank, in meinem Alter in der Lage etwas gelassener an die Sache heran zu gehen. – Aber auch nur etwas. Denn auch mir kommen lautere Töne über die Lippen, wennn die beiden (Mädchen, 5 und 6) mal wieder meinen das ihre Ideen JETZT, UNVERZÜGLICH und OHNE WIEDERREDE umgesetzt werden müssen, z.B. bei strömendem Regen zum Spielplatz oder Gemüsesuppe kochen.
    Aber egal – weshalb ich mich hier eigentlich verbreite ist der Fakt, dass sich hier nur Mütter beteiligen!

    Wo sind eure Männer? Beteiligen die sich Alle nicht an der Erziehung und haben hier gar nichts beizutragen?

    Ich weiß – als alter Sack kann ich vielleicht meinen Hals aufreißen und ich habe auch keine eigenen Kinder. Deshalb weiß ich auch nicht wie ich in dem Alter agiert hätte.

    Aber Sie sprechen hier alle immer nur über die Mütter – was machen denn die Männer? Sprechen Sie nicht mit denen über die Probleme, oder beteiligen die sich einfach nicht?

    1. Danke, lieber Ulrich!
      Ja, ich denke, da hast du einen wunden Punkt getroffen. Wo seid ihr, Ihr Väter?

    2. Ich könnte mir vorstellen, dass Männer 1. Keine Blogs lesen, weil sie verunsichert sind, ob ihr Verhalten als Papa nicht richtig ist/war und 2.weil die sich nicht gegenseitig zerfleischen und die Erziehungsweisen der anderen Väter derart kritisieren, wie die Mütter es tun.Es ist leider so, Frauen stehen sich selbst häufig im Weg und wenn nicht sich selbst, dann gerne anderen Frauen.Anstatt sich auszutauschen, wird verurteilt und bewertet und kristiert.Und deshalb hab ich keine Lust auf Mutti-Runden und Spiele-Gruppen. Keiner kennt mein Kind so gut wie ich/ihr Papa, und keiner weiß, was bei ihr am besten funktioniert, um sie zu einem tollen Menschen zu erziehen.Einem Menschen, der selbstbewusst ist, der sich geliebt fühlt, in ihren Eltern Sicherheit findet, aber auch versteht, dass die Welt, in der sie lebt eben auch Gewissen Grundsätzen folgt und sie manchmal auch Grenzen hat.
      Also liebe Muttis, wenn ihr das nächste Mal darüber urteilt, dass die Uschi von nebenan nicht stundenlang mit ihrem Kind diskutiert, sondern einfach kurz und knackig Ansagen macht, dann denkt man drüber nach, was sie vielleicht schon alles mit ihrem Kind durchgemacht hat…

      Danke…

  36. Ich find es toll, dass das geschrieben wurde. Wir Eltern sollen Wutzwerge akzeptieren und sie zuhause austoben lassen, aber umgedreht dürfen dann anscheinend Kids daheim keine schlecht gelaunten Eltern vorfinden? Welch Bullshit. Ich bin auch nur ein Mensch, gehe voll arbeiten -wie mein Mann- und habe ein Recht darauf, mich zuhause gehen lassen zu dürfen. Ich verstecke mich nicht im Keller. Kinder müssen auch selbst mitkriegen, dass das Leben kein Ponyhof ist. Ich will doch kein Kind in die Welt schicken, was alles durch die rosa Brille sieht.
    Wir sind gut so, wie wir sind. Mit all unseren Fehlern und Macken und sollten das mal akzeptieren.

  37. Dein Blog ist super und ich lese schon seit Langem mit. In unserem Freundes-/Bekanntenkreis sind außer mir nur 2 Freundinnen, die zugeben, dass sie auch mal brüllen müssen. Bei anderen ist „alles eigentlich immer ziemlich entspannt“ (jaja, is kla!). Ich bin sehr gespannt, ob die Generation unserer Kinder vielleicht die erste sein wird, die offener mit diesem Thema umgeht, und sich auch Hilfe holt, wie Du ja auch getan hast. Ich schreibe hier mit, weil wir auch einen Asperger-Jungen haben, die Situation also oftmals anstrengender ist als mit nicht autistischen Kindern, und mir das oben empfohlene GFK-Buch keinen Schritt weiter geholfen hat. Ich denke, die in der Kindheit erlebten Erziehungsmethoden sind da auch dran beteiligt. Kurz darauf fand ich „Mama, nicht schreien“ von Jeannine Mik. Dort ist das C.I.A.-Prinzip dargestellt, was mir zum ersten Mal richtig half, in diesem schlimmen Moment, in dem man innerlich überquillt und mit dem Schreien die Situation einfach nur noch überdecken will, nicht zu schreien. Dieses Buch kann ich wirklich von Herzen empfehlen, wenn andere Lösungsvorschläge nicht gefruchtet haben.
    Und oftmals fällt mir auf, dass unser Kind viel weniger nachtragend ist als ich, da versuche ich mich an seine Laune anzugleichen, und man versöhnt sich schneller. Der Papa hat diese Probleme nicht, so ein dickeres Nervenkostüm. Das wäre eine echte Gabe für alle Eltern!

    1. Danke für den wunderbaren Tipp und das Feedback, liebe Melli!
      lg Birgit

  38. Liebe Birgit, viele haben hier schon viel Sinnvolles kommentiert – und ja, auch mir sind die rechtfertigenden Geschichten („Ich auch“, „passiert halt“ usw.) zu viel. Wir schreien, etwas vereinfachend gesprochen, weil uns andere Strategien fehlen. Das hat Gründe, die viel tiefer gehen als ein kurzzeitiger Kontrollverlust und deswegen helfen solche vermeintlich guten Tipps wie „bis zehn zählen“, „tief durchatmen“ leider wenig, nur kurzfristig oder gar nicht. Es geht dabei um verinnerlichte Muster in unserem Denken und Handeln. In der Forschung ist das seit vielen Jahrzehnten schon bekannt, z.B. im Bereich der Professionalisierungsforschung. In einer konkreten Stresssituation verfallen wir in bestimmte Muster und Routinen, die wir jahrelang aufgebaut und stabilisiert haben und die im Fall der Fälle einfach „aktiviert“ werden – egal, wie sehr uns auch bewusst sein mag (in der Regel direkt danach), dass wir ausgerastet sind und uns auf eine Weise verhalten haben, die wir selbst nicht gut finden. „So bin ich halt“, „dann ist das eben so“ sind Rechtfertigungsstrategien, die wir uns über die Jahre aneignen, um unser Verhalten vor uns selbst zu rechtfertigen. Die Kinder geraten dabei leider aus dem Blick.

    Die meisten Erziehungsratgeber auf dem Markt fokussieren entweder bestimmte Ansätze oder „Patentrezepte“, die angeblich immer und überall funktionieren. Das tun sie nicht – aus dem ganz einfachen Grund, dass du und ich zwei völlig unterschiedliche Erfahrungshintergründe und Erwartungen mitbringen und schon deswegen diese Rezepte und Anleitungen nie gleich werden umsetzen können. Auch unsere Kinder sind unterschiedlich.

    Was hilft, ist, den Mustern auf den Grund zu gehen. Das ist leider gar nicht einfach ohne externe Hilfe. In manchen Fällen werden die Muster so problematisch sein, dass eine Therapie sinnvoll sein kann (z.B. wenn Kinder verbal gedemütigt und/oder physisch misshandelt werden). In vielen anderen Fällen kann es schon helfen, mit dem Partner, guten Freunden oder anderen Vertrauten offen(!) und ehrlich(!) zu sprechen – oder selbst mal in Ruhe zu reflektieren. Wie haben meine Eltern mich erzogen? Was sind Kindheitserinnerungen, die da hängen geblieben sind? Wurde es bei uns zu Hause früher oft laut, habe ich das als „normal“ und akzeptabel abgespeichert. Hat derjenige Recht bekommen, der am lautesten brüllen konnte? War es meinen Eltern wichtig, Macht über mich auszuüben, die Kontrolle zu haben? Konnten sie akzeptieren, dass ich manchmal nicht verstanden habe, was sie von mir wollten, was ich falsch gemacht habe – oder später, dass ich anderer Meinung war als sie? Welches Bild einer Eltern-Kind-Beziehung trage ich mit mir herum? Wünsche ich mir im tiefsten Innersten eigentlich nur, dass mein Kind „funktioniert“, so wie ich es will? Bin ich bereit, meinem Kind zuzugestehen, sein eigenes Ich zu sein, bestimmte Entwicklungsphasen zu durchlaufen usw.?

    Als allerersten Schritt kann es wirklich helfen, sich klar zu machen, welches die Situationen sind, in denen ich schreie. Welche genau sind das? Was tut mein Kind da, was mich so auf die Palme bringt? Anstatt gleich die ganze Eltern-Kind-Beziehung oder den eigenen Erziehungsstil komplett über Bord werfen zu wollen (klappt nie), da anfangen. Nicht versuchen, die große Lösung für alle Probleme zu finden, sondern kleine Schritte gehen. Das ist furchtbar anstrengend, langwierig, nervig und kein linearer Prozess; es gibt Rückschläge und Enttäuschungen. Das ist allerdings bei allen Lernprozessen so und letztlich durchlaufen wir als Eltern da denselben Lernprozess, den unsere Kinder durchlaufen, die auch über trial und error die Welt und ihre Regeln erschließen. Sind die Kinder alt genug, sollte man sie möglichst konstruktiv einbeziehen in alternative Versuche, das Aufstellen von Regeln und evtl. Konsequenzen. Sehr einfaches und vereinfachtes Beispiel: Stört mich zum Beispiel, dass das Kind ständig seine Sachen überall herumfliegen lässt, das angehen. Gemeinsam mit dem Kind. Erstmal nur neu angehen, nicht direkt über kurz- und langfristige Konsequenzen bei „Verstoß“ nachdenken oder diese direkt umsetzen. Auch das Kind muss „umlernen“, was es bisher für normal hielt. Wenn es andere Situationen gibt, die zunächst zurückstellen. Ein Problem nach dem anderen.

    Und wenn es gar nicht anders geht: darüber nachdenken, wo man sich Unterstützung und Hilfe holen kann. Es ist verdammt noch mal keine Schande, an eigene Grenzen zu kommen und als Eltern(teil) auch mal nicht mehr weiter zu wissen. Für die eigene Seelenhygiene darf es dann auch mal ein Venten im Mutti-Blog sein – solange das nicht darin ausartet, dass man sich ständig nur gegenseitig bestätigt, wie furchtbar die eigenen Kinder und wie verständlich das eigene Verhalten ist, sondern gemeinsam ins Überlegen kommt, was man ändern kann.

    Dir also lieben Dank für das Aufgreifen dieses Themas und die Möglichkeit, hier Kommentare zu schreiben. Alles wichtig und richtig. :) (Und ja, ich weiß, dass der Originalpost schon alt ist. Aber eben auch: wichtig.)

    1. Liebe Anna!
      Vielen lieben Dank für deinen wichtigen Input!
      lg Birgit

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