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Nudging, Teil 2: Erziehungstipps aus der Verhaltenspsychologie

Nudging, Teil 2: Erziehungstipps aus der Verhaltenspsychologie

Nudging statt Schwallern oder Schreien!
Kleine, harmlose Tricks aus der Verhaltenspsychologie für den Alltag in der Familie.
In Teil 1 Nudging: Erfolgreiche Erziehungstricks aus der Verhaltenspsychologie hab ich euch den Hintergrund des Nugdings erzählt und Tipps aus den Bereichen „Reziprozität“ sowie „Soziale Bewährtheit“ verraten. Diesmal widme ich mich den Themenbereichen „Commitment und Konsistenz“ sowie „Sympathie“ – und was wir Eltern für unsere tägliche Erziehungsarbeit daraus lernen können:


Zwischenruf in eigener Sache:

Liebe Leute!
Willkommen am Familienblog "Muttis Nähkästchen"

Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

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Serie:

  1. Nudging-Tipps zu Reziprozität und Soziale Bewährtheit [Teil 1]
  2. Nudging-Tipps zu „Commitment und Konsistenz“ und „Sympathie“ [YOU ARE HERE]
  3. Verhaltenspsychologie: Kommunikationskniffe zu Autorität und Knappheit [Teil 3]

Nudging in der Erziehung – Teil 2

Freilich kann ich mein Kind auch anschreien oder mit Argumenten vollschwallern … aber warum nicht die Erkenntnisse der Psychologie nutzen?

Ich habe versucht, das Know-how aus der Verhaltenspsychologie auf die Erziehung umzulegen: kleine (aber absolut nicht verwerfliche) Psychokniffe in der Erziehung. Heute präsentieren ich euch meine Nudging-Tipps aus den Bereichen Commitment und Konsistenz und Sympathie:


#3 Commitment und Konsistenz

Die Psychologie weiß seit langem: Die meisten Menschen wollen in ihren Worten, Überzeugungen und in ihren Handlungen konsistent sein.
Dafür gibt es drei Gründe:

  1. Konsistenz hat in unserer Gesellschaft einen hohen Wert.
  2. Konsistentes Verhalten ist meist im Alltag bewährt.
  3. Es erleichtert die Komplexität des modernen Lebens.

Haben Menschen erst mal einen Standpunkt gewählt oder eine allgemeine Zusage gegeben, dann bleiben sie dabei. Und sie sind eher bereit, Bitten und Aufforderungen nachzukommen, die zu diesem Standpunkt passen. Diese Verbindlichkeit funktioniert auch in der Familie: Bekommen wir unsere Kinder dazu, etwas explizit zuzusagen, dann ist die Chance deutlich höher, dass sie sich auch wirklich dran halten.

Muttis Nudging-Tipp #6:
Aufschreiben und unterschreiben lassen.

Verträge funktionieren auch bei Kindern bestens. Wir haben das sogar schon im Kleinkindalter eingeführt. Und so ersparen wir uns auch den täglichen Kampf rund um die Hausaufgaben.


Eine weitere Taktik aus dem Bereich Commitment und Konsistenz ist die sogenannte „Fuß-in-die-Tür-Taktik„. Ich muss also erst einmal meine Familienmitglieder für die gemeinsame Sache „einschwören“. Am besten schriftlich und für eine kleine, selbstverständliche Sache, zu der niemand nein sagen kann.
Es sind allerdings folgende Bedingungen wichtig, damit Commitment auch wirkt: Das Commitment muss aktiv, öffentlich, mit Anstrengung verbunden und freiwillig sein.

Muttis Nudging-Tipp #7:
Erst Commitment einholen, dann Konsistenz abholen.

Ein Beispiel könnte sein: „In der Familie helfen wir zusammen“. Wir könnten ein Plakat dazu gestalten. Und jeder macht seinen Handabdruck dazu. Und dann ist der Weg offen für weitere Bitten, die eine logischen Fortführung dieses Übereinkommens sind.


Muttis Nähkästchen Herzchen


#Sympathie

Tja, über das Thema Sympathie in der Familie lässt sich wahrscheinlich streiten.
Freilich sind wir unseren Kindern sympathisch, aber sie wollen sich auch abgrenzen. Freilich tun Kinder verschiedene Dinge, um uns eine Freude zu machen. Aber mit zunehmender Pubertät nimmt diese Haltung leider immer weniger Fahrt auf …

Aber wusstet ihr, dass Kellner mehr Trinkgeld bekommen, wenn sie die Rechnung auf einem herzförmigen Teller präsentieren? 17 Prozent mehr als bei einem runden Teller und 15 Prozent mehr als bei einem eckigen Teller. Forscher glauben, dass das Symbol für Liebe bei Menschen Verhaltensweisen auslösen, die mit Liebe assoziiert sind.

Muttis Nudging-Tipp #8:
Öfter mal ein Herz dazumalen!

Das tut nicht weh. Überhaupt nicht!
Und hilft’s nix, schadet’s auf keinen Fall!
Siehe auch: Liebevolle Kommunikation mit Kindern


Eine weitere Möglichkeit, das Thema Sympathie zu bedienen ist der eigene Vorname.

Kennt ihr das auch? Ihr seid in einem vollen Raum, überall wird geredet und gequatscht – viel zu viel, um alles mithören zu können. Aber dann fällt er – der eigene Name. DEN hab ich gehört. Und – ZACK! – ist höchste Wachsamkeit und Aufmerksamkeit da. Wer spricht über mich?

Muttis Nudging-Tipp #9:
Nennt das Kind beim VORnamen.

As easy as can be.
Aber leider nennen wir das Kind meist nur dann beim Vornamen, wenn wir mit ihm schimpfen … Eine absolute Verschwendung für diese wertvolle Ressource!
Also: Lieber bei positiven Anlässen den Vornamen nutzen.
Übrigens: Nomen est Omen – zumindest in den Augen vieler Lehrer/-innen


Muttis Nähkästchen Herzchen


Nudging: Erziehungshilfe aus der Verhaltenspsychologie

Serie:

  1. Nudging-Tipps zu Reziprozität und Soziale Bewährtheit [Teil 1]
  2. Nudging-Tipps zu „Commitment und Konsistenz“ und „Sympathie“ [YOU ARE HERE]
  3. Verhaltenspsychologie: Kommunikationskniffe zu Autorität und Knappheit [Teil 3]



Weitere brauchbare Eltern-Tricks:
Da hab ich noch was für euch, bittesehr:
14 Geheimrezepte in Sachen Erziehung, die jede Mutter kennen sollte

Mit der Zeit hab ich mir einige Erziehungstipps und -tricks angeeignet, die mir im Familienalltag enorm helfen.
Hier entlang: Muttis Eltern-Tipps


Buchempfehlungen:

  • Die Psychologie des Überzeugens: Wie Sie sich selbst und Ihren Mitmenschen auf die Schliche kommen

    Der Klassiker von 1984 hat keinerlei Aktualität eingebüßt. Der Autor Robert B. Cialdini recherchierte drei Jahre lang undercover. Er lernte von Autoverkäufern, Handelsvertretern, Fundraisern, Werbeleuten, Personalvermittlern usw. Herausgekommen sind dabei höchst interressante Fakten über die unterschiedlichsten Überzeugungsstrategien. Die Erkenntnisse wurden durch zahlreiche Studien bestätigt.

  • Überzeugen mit einfachen Kniffen

    Steve J. Martin, Noah J. Goldstein und Robert B. Cialdini zeigen anhand verschiedener Beispiele, welche einfachen – und kostenlosen – Veränderung in der Kommunikation erstaunliche Ergebnisse hervorbringen. Es geht also hier um kleine Unterschiede mit großen Wirkungen. Das Buch richtet sich zwar eher an Wirtschaftstreibende – aber auch Eltern können sich von den etablierten Tipps und Tricks eine Scheibe abschneiden. Und wenn nicht, dann durchschaut ihr wenigstens, wo und wie ihr überall genudget werdet.


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Denn: Wenn der letzte Laden verschwunden ist, das letzte Café geschlossen hat und alle Stadtviertel verwaist sind, werdet ihr feststellen, dass Online-Shoppen doch nicht so toll war! Buy local!

 


 


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Birgit

Hier plaudert Birgit, alias Mutti, 40+, seit 2009 aus dem Nähkästchen: Authentizitäts-Freak, selbstbewusst grauhaarig, kreativ angehaucht, völlig unperfekte Mutter. Familienblog aus dem Leben mit zwei Jungs - Mutter allein unter Männern. Mehr über Muttis Nähkästchen: About. Nix verpassen? Folgt mir via Social Media oder Newsletter.

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Liebe Birgit,
    sehr interessant und sehr einfach. Wir machen hie und da kleine Familienkonferenzen und schreiben unsere Abmachungen auch immer auf. Das hilft eigentlich schon (nicht immer ;-)) Ab jetzt mal ich auch Herzen dazu :-)

    Liebe Grüße,

    Birgit

  2. Ein interessanter Artikel, den ich mir noch ein paar Mal durchlesen werde :) Lg Tina

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