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Schüchtern, na und? So fördern Sie die Durchsetzungsfähigkeit Ihres Kindes

Schüchtern, na und? So fördern Sie die Durchsetzungsfähigkeit Ihres Kindes

Gastbeitrag von Jan-Uwe Rogge


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Schüchtern zu sein ist keine Krankheit und auch kein charakterlicher Makel. Dennoch leiden schüchterne Kinder manchmal unter dem Gefühl, nicht „richtig zu sein“. Das hat etwas damit zu tun, dass in unserer Gesellschaft den lauten, redseligen und auffälligen Menschen mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Schüchternen Menschen hingegen werden allzu oft Kompetenzen abgesprochen. Manchmal werden sie unterschätzt und schlichtweg übergangen. Auch unterstellt man schüchternen Menschen oft, sie hätten ein schlechtes Selbstwertgefühl oder keine eigene Meinung. Das stimmt jedoch längst nicht immer. Schüchterne Menschen haben nämlich oft sogar besondere Fähigkeiten und viele liebenswerte Eigenschaften. Lesen Sie in diesem Beitrag, was einen schüchternen Teenager auszeichnet und wie Sie ihm helfen können, wenn er aufgrund seiner Schüchternheit Probleme oder Kummer hat.

Voraussichtliche Lesedauer: 7 Minuten

Ob ein Kind laut und erzählfreudig oder etwas stiller ist, ist in erster Linie eine Frage des Temperaments. Schüchtern zu sein hat in unserer Gesellschaft leider einen schlechten Ruf. Besonders für Teenager kann Schüchternheit zum Problem werden, wenn sie von Klassenkameraden als „uncool“ abgestempelt werden oder in der Schule wegen ihrer geringeren mündlichen Beteiligung schlechtere Noten bekommen als extravertiertere Jugendliche. Dennoch sollte man keinesfalls aus dem Blick verlieren, dass schüchterne Teenager sehr viele positive Eigenschaften haben.


Schüchterne Jugendliche: Durchsetzungsfähigkeit fördern



10 Eigenschaften und Fähigkeiten, die schüchterne Teenager so besonders machen

  1. Schüchterne Jugendliche sind oft zurückhaltend. Sie drängeln sich selten bis nie in den Mittelpunkt, sondern halten sich gerne etwas im Hintergrund, weil sie sich dort wohler fühlen. Dadurch wirken sie oft sympathisch, souverän und vertrauenswürdig
  2. Schüchterne Jugendliche sind oft vorsichtig. Sie stürzen sich nicht unkritisch ins Getümmel, sondern beobachten die Situation erst mal, bevor sie sich hineinbegeben. Die Jugendlichen fühlen sich dann sicherer und sind der Situation besser gewachsen. Sie geraten aufgrund dieser Fähigkeit nicht so oft in heikle oder gefährliche Situationen.
  3. Sie sind häufig sensibel und feinfühlig. Da sie oft ein gutes Gespür für sich und ihre Gefühle haben, können sie sich gut in andere Menschen hineinversetzen. Insbesondere für andere Schüchterne oder Feinfühlige bringen sie viel Verständnis auf.
  4. Schüchterne Jugendliche sind manchmal etwas ängstlicher als andere Kinder. Auch das ist nicht unbedingt etwas Schlechtes, denn immerhin sind sie sich ihrer Ängste bewusst und verhalten sich entsprechend. Denn viele andere Teenager haben zwar auch mit Ängsten zu tun, überspielen oder übergehen sie aber einfach. Wenn Schüchterne lernen, mit ihren Ängsten konstruktiv umzugehen, werden sie sie auch sukzessive überwinden.
  5. Schüchterne Jugendliche sind oft introvertiert. Sie zeigen nicht so viel von sich und äußern sich erst, wenn man sich konkret nach ihrer Befindlichkeit erkundigt oder nach ihrer Meinung fragt. Das macht sie besonders in unruhigen Gruppen zu angenehmen Zeitgenossen, die zudem Besonnenheit ausstrahlen.
  6. Diese Jugendlichen haben oft ein ruhiges Gemüt. Sie können zwar durchaus sehr sportlich sein, gelegentlich toben und auch mal wütend sein; insgesamt jedoch haben sie doch eher gleichmütige und moderate Wesenszüge. Dadurch wirken sie meistens sehr liebenswert und verlässlich.
  7. Schüchterne Jugendliche können sich häufig gut selbst beschäftigen. Sie können sich in der Regel gut konzentrieren und sich auf sich selbst besinnen. „Remmidemmi“ ist ihnen hingegen schnell zu viel, sie fühlen sich in ruhigen, übersichtlichen Situationen einfach wohler.
  8. Schüchterne Teenager brauchen manchmal etwas länger, um sich an neue Situationen zu gewöhnen. Wenn man ihnen genug Zeit gibt und sie nicht drängelt, finden Sie sich aber bald gut zurecht und „tauen auf“, zum Beispiel in einer neuen Klasse oder in Freizeit- und Sportgruppen
  9. Sie brauchen manchmal etwas länger, um mit jemandem warm zu werden. Sie prüfen genau, auf wen sie sich einlassen. Wenn dann aber Vertrauen entstanden ist, können schüchterne Teenager sehr zuverlässige und tiefe Freundschaften eingehen – im Kontakt sind sie dann sehr aufgeschlossen und ausgelassen sein.
  10. Schüchterne Teenager leiden nicht zwangsläufig unter einem schlechten Selbstwertgefühl – auch wenn das oft behauptet wird. Manchmal sind schüchterne Kinder einfach bescheidener als andere und wollen nicht demonstrativ zeigen, was alles in ihnen steckt.

Warum es schüchternen Teenagern nicht zwangsläufig schlecht geht

Ein schüchterner Teenager ist nicht zwangsläufig ein Teenager, dem es an etwas fehlt oder dem es schlecht geht. Es gibt viele schüchterne Menschen, die sehr zufrieden mit sich und ihrem Leben sind. Auch bei starker Schüchternheit handelt es sich immer noch um eine so genannte „Normvariante“ – sie kommt zwar nicht sehr häufig vor, ist aber als normal zu betrachten. Schüchtern zu sein ist also keine Krankheit und bezeichnet auch nicht unbedingt ein Defizit oder einen Mangel. Es ist vielmehr eine Eigenschaft, mit der man gut leben kann. Schüchternheit stellt am ehesten dann ein Problem dar, wenn der Teenager selbst darunter leidet oder/und wenn ihm von außen eingeredet wird, dass er nicht „normal“ sei. Der Grad der subjektiven Befindlichkeit eines schüchternen Teenagers hängt unter anderem davon ab, welche

  1. Erfahrungen er im Umgang mit anderen Menschen macht,
  2. wie ausgeprägt sein Selbstwertgefühl und
  3. wie groß das Ausmaß seiner Ängstlichkeit ist.

So stärken Sie Ihren schüchternen Jugendlichen

Eltern von schüchternen Kindern haben oft Sorge, ihr Kind könne sich nicht richtig durchsetzen, es könne sich nicht für seine Interessen einsetzen und werde oft übersehen. In diesem Fall sollten Sie Folgendes tun:


Achten Sie darauf, wann Ihr Kind sich und seine Interessen durchsetzt.

Welche Strategien hat es für sich bereits gefunden? Oft sind es „stille Strategien“, die nicht besonders auffallen, das heißt, Ihr Kind macht etwas ohne viel Aufhebens, oder es macht eben etwas auch bewusst nicht.

Wenn Sie den Eindruck haben, Ihr Kind könne sich nicht behaupten und es darunter leidet, besprechen Sie mit ihm in einer ruhigen Stunde mögliche Vorgehensweisen.

  • Fragen Sie ganz konkret: „Was könntest du tun, um …?“
  • Geben Sie möglichst wenige Ratschläge, sondern respektieren Sie seine Vorschläge und bauen Sie diese gemeinsam aus.
  • Wenn ihm nichts einfällt, machen Sie Ihrerseits Vorschläge. („Könntest du vielleicht … machen?“).
  • Wenn Ihr Kind dann sagt „Das ist eine gute Idee, aber ich weiß nicht, wie ich das machen soll!“, fragen Sie danach, was es braucht, um das schaffen zu können. Erarbeiten Sie so gemeinsam einen ersten kleinen Lösungsversuch.
  • Respektieren Sie es, wenn Ihr Kind noch keine Lösung für dieses Problem gefunden hat. Manchmal ist es nicht so einfach, die passenden Verhaltensstrategien zu entwickeln, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Seien Sie aber sicher: Ihr Kind wird früher oder später die passenden Möglichkeiten finden.

Weitere Ratgeber von Jan-Uwe Rogge gibt es auf Elternwissen.com:  Pubertäts-Überlebensbrief

Jan-Uwe Rogge

Über den Autor:

Dr. Jan-Uwe Rogge, Familienberater und Bestsellerautor

Jan-Uwe Rogge ist Autor des monatlich erscheinenden Elternratgebers Jan Uwe Rogges Pubertäts-Überlebensbriefs. Er studierte in Tübingen Germanistik, Politische Wissenschaften und Kulturwissenschaften.
Dr. Rogge ist regelmäßiger Gast in zahlreichen Rundfunk- und Fernsehsendungen, in denen er als Experte zu aktuellen Erziehungsfragen immer wieder eingeladen wird. Im gesamten deutschsprachigen Raum hält er das ganze Jahr über Vorträge über alle Phasen der Erziehung – vom Grenzensetzen im frühen Kindesalter bis zum Grenzensetzen in der Pubertät. Seine Vorträge sind meist ausverkauft.

Bild: © Piotr Marcinski – fotolia/Elternwissen.com


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