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Bindungsorientiert in der Pubertät: So bleiben Eltern und Teenager nahe

Bindungsorientiert in der Pubertät: So bleiben Eltern und Teenager nahe

Gelassen durch stürmische Zeiten … Wie gelingt bindungs- und beziehungsorientierte Erziehung in der Pubertät? Kann es in dieser Phase überhaupt gelingen? Mit diesen Tipps können Eltern und Jugendliche ein Team und sich nahe bleiben:


Zwischenruf in eigener Sache:

Liebe Leute!
Willkommen am Familienblog "Muttis Nähkästchen"

Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

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Betroffene Eltern wissen: Die Pubertät hat es echt in sich. Doch wie können wir Eltern trotzdem eng an unseren Kindern dran bleiben? Wie können wir ihnen Wurzeln und – in dieser Lebensphase noch viel wichtiger – Flügel geben?

Der neue humboldt-Elternratgeber Miteinander durch die Pubertät: Gelassener begleiten, weniger streiten, in Kontakt bleiben gibt uns wertvolle und wohltuend hilfreiche Tipps, die die Verbindung zwischen Eltern und Kind stärken und auch im turbulenten Familienalltag funktionieren.

Leseprobe zum Thema Bindungsorientiert in der Pubertät mit freundlicher Genehmigung des Verlages:

Bindungsorientiert in der Pubertät: So bleiben Eltern und Teenager nahe



Die Grundpfeiler der Beziehung

Es gibt Grundpfeiler, die am besten von Anfang an unser Familienleben mit den Kindern bestimmen sollten (sie können aber durchaus auch noch später ausgestaltet werden):

  • Bindung
  • Beziehung
  • sich informieren
  • Wertschätzung
  • Respekt und Straffreiheit
  • gute Kommunikation
  • Vertrauen und Verantwortung
  • Freundschaften annehmen
  • Mit sein
  • Vorbild sein
  • Selbstfürsorge

Hinter diesen Grundpfeilern stecken niemals eng umrissene To-do-Pläne, sondern es sind vielmehr Bereiche, die jede Familie nach ihren Bedürfnissen und Lebensbedingungen ausfüllen kann.

Bei den Grundpfeilern geht es jeweils darum:

  • dich selbst zu zeigen – So bin ich!
  • den anderen wahrzunehmen – Wie bist du?
  • das Machtgefälle zwischen Klein und Groß nicht auszunutzen – Wie schaffen wir das als Team?

So können wir Eltern versuchen, mit unseren Kindern möglichst kampffrei umzugehen, obwohl sie in sich selbst mit so vielem kämpfen müssen. Wer Wert auf Bindung und Beziehung legt, geht diesen anderen Weg.

Bindung: Wie bleibe ich eng an meinem Teenager?

Bindung meint hier ein enges Band zwischen dem Kind und dir als Elternteil, das mal kürzer und mal länger ist. Das Kind kann sich dabei darauf verlassen, dass du seine Signale richtig lesen und seinen wirklichen, tiefen Bedürfnissen (nicht Wünschen!) so gut wie möglich und rasch nachkommst.

Bedürfnisse – Wünsche: Wo ist der Unterschied?

Die Begriffe „Bedürfnisse“ und „Wünsche“ werden gerne durcheinandergeworfen, dabei ist die Unterscheidung gar nicht so kompliziert.

  • Bedürfnisse sind das, was ein Mensch emotional und körperlichbraucht, um psychisch gesund zu sein.
  • Wünsche sind das, was ein Mensch darüber hinaus einfach noch gerne haben würde (nicht nur materiell), dessen Fehlen ihn aber psychisch nicht angreift.

Zum Thema Bedürfnisse vs. Wünsche siehe:

Bedürfnisorientiert: Nicht jeder Wunsch ist ein Bedürfnis!


Bindungsorientiert in der Pubertät: So bleiben Eltern und Teenager nahe



Zwischen diesen Polen stecken unsere Kinder:

  • Manchmal benötigt das Kind (egal in welchem Alter) körperliche Nähe und die Eltern als Absicherung, wenn zu viel von ihm gefordert wird und zu viele Eindrücke auf es einprasseln.
  • Ein anderes Mal benötigt es aber euer Vertrauen und Loslassen, damit es selbstständig ausprobieren kann, wie die Welt funktioniert und was es in ihr bewirken kann.

In einer guten Bindung begleitest du dein Kind dabei achtsam und liebevoll, gibst Orientierung und Struktur, leitest es an. Im Babyalter und in den (Klein-)Kinderjahren werden möglichst die Grundlagen gelegt, auf die man sich im Jugendalter verlassen möchte und muss. Nach dem zehnten Geburtstag kann aber immer noch Etliches davon neu in den Alltag integriert werden.

Eine der aber unbedingt zu legenden Grundlagen für ein gutes Miteinander auch in den Jugendjahren sind die sogenannten Spiegelneuronen: Sie entstehen von klein auf in unseren Kindern, wenn wir ihnen warm, zugewandt und mitfühlend begegnen, und ermöglichen es ihnen im Gegenzug, Zuneigung und Einfühlsamkeit zu zeigen, sodass ein echtes Teamsein auch in der Pubertät eine gute Basis hat.

Was sagen andere Eltern?

Yvonne (42), Mutter einer Tochter (12), über das Wechselspiel aus Nähe
und Distanz:

Meine Tochter steht sehr zwischen den Stühlen: Einerseits ist sie noch klein, spielt gerne mit jüngeren Kindern und deren Spielsachen, tobt und klettert. Aber andererseits schaut sie auf die etwas älteren Mädchen in ihrer Klasse, die schon shoppen gehen, Instagram nutzen oder Partys feiern.

Um sich in den neuen Bereich zu wagen, braucht sie mich manchmal noch ganz stark. Dann muss ich sie nicht nur hinsichtlich ihrer Kleiderwahl beraten, sondern mich auch mal mit zu ihr ins Bett kuscheln und ihr etwas vorlesen. Ich habe das Gefühl, wenn sie ab und an noch etwas klein sein darf, hat sie auch die Kraft, groß zu werden und allein loszuziehen.

Was kannst du tun?

Um Nähe und Wurzeln zu geben, braucht es vor allem ein gutes Einfühlen: Verbringst du als Elternteil die gemeinsame Zeit, die du mit deinem Teenie hast (und die ja immer geringer wird pro Tag im Vergleich zu den ersten Jahren), immer wieder eng, wirklich im Moment, lernst du, ihn zu lesen. Durch verlässliches Reagieren gibst du ihm Sicherheit, die zu Selbstsicherheit werden kann.

EXTRATIPP

Auch im Teeniealter können Spiele und Berührungen noch viel mit unseren Verbindungen machen. Gemeinsame Zeit mit egal welchem Spiel setzt den Fokus auf uns, nicht auf den Haushalt, die Schule, Streitthemen. Bei manchen Gesellschafts- oder auch Videospielen muss man sich zusammentun, gemeinsam Strategien entwickeln, um zu bestehen. Das kann man nutzen, um Nähe zu vermitteln.

Bewegungsspiele und Sport, Trampolineinheiten, lachendes Raufen oder auch Alltagsberührungen wie ein morgendliches Umarmen zur Begrüßung, ein abendliches Drücken vor dem Zubettgehen, das Spazieren mit einem Arm um die Schulter des anderen oder Ähnliches helfen dabei, körperliche Nähe weiterhin zuzulassen, die für ein gutes Bindungsgefühl wichtig ist.

Zum Loslassen und Flügelgeben braucht es Vertrauen: Du musst deinem Kind vertrauen und auch darauf, dass du seinen Rücken gestärkt hast. Und du musst auch Vertrauen in die (Um-)Welt haben, indem du nicht überall das Schlimmste befürchtest.

Auch du durftest (oder wolltest) die Welt als Jugendlicher erkunden. Jetzt musst du das deinem Kind ermöglichen. Seine gesunde Ich-Entwicklung braucht Raum und von dir nur noch etwas Unterstützung und Angebote. Versuche, alles zu kontrollieren, sind hinderlich und bei guter Bindungsbasis gar nicht notwendig. Besinne dich stattdessen auf:

  • Vertrauen und Bestärkung,
  • das Reden über verschiedenen Alternativen auf dem Weg,
  • gegebenenfalls auch mal Hilfe von außen in Form von fachlich versierten Beratungen, wenn man doch mal ins Straucheln gekommen ist.

Um dein Kind anzuleiten und ihm starke Orientierung rund um das oben beschriebene Wurzeln- und Flügelgeben zu geben, ist es wichtig:

  • dass ihr euch gegenseitig respektiert und auf Augenhöhe bleibt.
  • dass du dich und deine Standpunkte hinterfragst, anstatt auf ihnen zu beharren.
  • dass du aber auch Gewissheit findest und vorgibst in Form von liebevollem Grenzensetzen und von Struktur.
  • dass du feinfühlig erspürst, was in deinem Kind los ist.
  • dass du ihm hilfst, alle Eindrücke und Argumente zu sortieren.
  • dass du auf Bevormundung und Machtmissbrauch verzichtest.

Was sagen andere Eltern?

Dirk (41), Vater eines Sohnes (14), über das Überprüfen eigener Standpunkte:

Die Schule unseres Sohnes veranstaltet jedes Jahr einen „Tag des sozialen Engagements“. Der reguläre Schultag ist dann frei, um durch kleine Jobs oder Kuchenverkäufe Geld für ein Hilfsprojekt verdienen zu können. Unser Sohn wollte die Arbeit gerne am Wochenende vorher erledigen, um den dann quasi schulfreien Tag für einen Ausflug in einen Freizeitpark nutzen zu können. Alles in mir sträubte sich dagegen. Ich bin ein pflichtbewusster Mensch und sagte erst mal spontan Nein. Doch er ließ sich nicht unterkriegen. Mutig trug er seine Argumente vor, dass er ja arbeiten und Geld verdienen würde. Aber dass er so gerne einmal unter der Woche und außerhalb der Ferien die Attraktionen des Parks nutzen wolle – ohne lange Schlangen.

Wir Eltern mussten das sacken lassen, aber uns auch recht schnell eingestehen, dass wir seinen Wunsch gut nachvollziehen konnten. Er würde nicht schwänzen, sondern vorarbeiten. Und vor allem hatte er uns ehrlich und offen von seinen Plänen erzählt. All das zusammengenommen, fanden wir unsere Antwort und konnten ihm ein klares Ja mitgeben, das niemandem wehtat.

© Humboldt Verlag – mit freundlicher Genehmigung des Verlages.


Buchtipp zum Thema Bindungsorientiert in der Pubertät:
Miteinander durch die Pubertät: Gelassener begleiten, weniger streiten, in Kontakt bleiben

So gelingt bindungs- und beziehungsorientierte Erziehung in der Pubertät! Erprobte und entspannte Tipps von der Familienbegleiterin, Erziehungsberaterin und Pädagogin Inke Hummel

Gelassen durch stürmische Zeiten! Die meisten Eltern leiden unter den ungewohnten Stimmungsschwankungen, trotzigen Diskussionen oder dem Desinteresse ihres Kindes. Die gute Nachricht: Eltern und Kind können ein Team bleiben selbst in diesen stürmischen Zeiten. Die erfahrene Pädagogin Inke Hummel zeigt, wie ein entspanntes Familienleben mit Teenagern gelingt: Wie bleibe ich mit meinem Kind in Kontakt? Wie sprechen wir mehr miteinander und streiten weniger? Wie verändert sich meine Elternrolle?
Alltagstaugliche Tipps und Lösungen: Die Tipps sind wohltuend hilfreich, stärken die Verbindung zwischen Eltern und Kind und funktionieren auch im turbulenten Familienalltag.

Leseempfehlung für alle Eltern, deren Kinder gerade in die Pubertät starten oder bereits mittendrin stecken.


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Hier plaudert Birgit, alias Mutti, 40+, seit 2009 aus dem Nähkästchen: Authentizitäts-Freak, selbstbewusst grauhaarig, kreativ angehaucht, völlig unperfekte Mutter. Familienblog aus dem Leben mit zwei Jungs - Mutter allein unter Männern. Mehr über Muttis Nähkästchen: About. Nix verpassen? Folgt mir via Social Media oder Newsletter.

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