Der erste eigene Schlüssel ist etwas ganz Besonderes für Kinder! Plötzlich sind sie groß und dürfen Verantwortung übernehmen. Für Eltern ist das Thema aber oft mit Bauchschmerzen verbunden. Wird das Kind den Schlüssel verlieren? Bleibt die Haustüre immer unverschlossen? Wann ist also der richtige Zeitpunkt für den eigenen Schlüssel gekommen?
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Früher oder später müssen sich alle Eltern mit diesem Thema auseinandersetzen: Der erste eigene Schlüssel! Gibt es ein richtiges Alter oder sollte für jedes Kind individuell entschieden werden? Was passiert bei einem Schlüsselverlust? Deckt die Versicherung den Einbau neuer Schlösser oder den Schaden durch einen Diebstahl im Haus? Der Onlineschlüsseldienst Mellon hat dazu eine Umfrage durchgeführt und ist zu interessanten Ergebnissen gekommen.
Inhaltsverzeichnis

Wann bekommen die meisten Kinder einen eigenen Schlüssel?
Das durchschnittliche Alter beträgt 8,34 Jahre! Zwischen 6 und 9 Jahren haben bereits 69 % der Kids einen eigenen Haustürschlüssel. Wie bei so vielen Dingen kommen Geschwisterkinder aber meist etwas früher in den Genuss dieser Verantwortung. Im Durchschnitt erhalten Einzelkinder ihren ersten eigenen Schlüssel 3 Monate später als Kinder mit Geschwistern. Je mehr Kinder eine Familie hat, desto geringer ist das Durchschnittsalter für den ersten eigenen Schlüssel. Während Einzelkinder ihren Haustürschlüssel erst mit durchschnittlich 8,58 Jahren erhalten, bekommen Kinder aus Familien mit 4 Kindern ihren Haustürschlüssel früher und zwar bereits mit 8,2 Jahren. Also rund 4 Monate früher. Das Geschlecht des Kindes spielt dabei kaum eine Rolle. Nur 7,6 % der Befragten gaben an, einem Mädchen eher einen eigenen Schlüssel auszuhändigen.
Warum geben Eltern ihren Kindern einen eigenen Schlüssel?

Knapp die Hälfte aller befragten Eltern (47,1Prozent ) gab an, ihren Kindern einen eigenen Schlüssel zu geben, um die Selbstständigkeit der Kinder zu fördern. 30 Prozent der Befragten sehen den Schlüssel als praktisches Mittel an, damit Kinder die Tür eigenständig öffnen können, während die Eltern arbeiten. Auch die Gründe „Vertrauensbeweis“ (17,3 Prozent) und „Schlüssel im Notfall“ (1,4 Prozent) spielen für Eltern eine Rolle.
Sorgen der Eltern
Natürlich sorgen wir uns auch etwas, wenn es darum geht, dem Kind eine derartige Verantwortung zu übertragen. Warum aber eigentlich? In der Studie von Mellon sorgen sich ein Viertel der Befragten, dass das Kind die Tür beim Verlassen der Wohnung nicht zusperren würde. Fast 80 Prozent der Eltern mit Erfahrung berichteten aber, dass dies noch nie vorgekommen sei. Nur in 20 % der Familien ist es übrigens vorgekommen, dass sich ein Kind selbst ausgesperrt hat und nur in 15 % der Familien wurde ein Haustürschlüssel von einem Kind verloren! Die Sorgen sind im Großteil der Fälle also eher unberechtigt. Ist ein Kind reif für einen eigenen Schlüssel, geht es in der Regel auch achtsam damit um!
Wann ist mein Kind bereit für einen eigenen Schlüssel?
Dr. Christian Lüdke (Jugendpsychotherapeut) erklärt, dass Kinder schon mit etwa 3 Jahren imstande sind, kleine Verantwortungen zu übernehmen. Er empfiehlt das langsame Gewöhnen an einen Schlüssel bereits ab dem Eintritt in die Grundschule, weil sie in diesem Alter beginnen selbstständig zu werden.
Wie kann ich mein Kind auf diese Verantwortung vorbereiten?
„Mahnende Worte oder kognitive Appelle bringen in den meisten Fällen nichts bei Kindern. Wenn ich einem Kind den verantwortungsvollen Umgang mit einem Schlüssel vorlebe, wird das Kind das letztendlich imitieren. Zusätzlich kann man das Thema Schlüssel spielerisch angehen, in Verbindung mit einem Märchen beispielsweise. Das hat eine positivere Wirkung auf das Kind als mahnende Worte. Da ist pädagogisches Geschick wichtig und es müssen Gefühle transportiert werden, da Kinder mehr durch Gefühle als durch Erklärungen bestimmt werden.“
Dr. Christian Lüdke, Studie Mellon
Was bewirkt diese neue Verantwortung beim Kind?
Für die meisten Kinder ist jedes Stück neuer Verantwortung Grund für Begeisterung. Kinder wachsen an ihren Aufgaben und wachsen dabei über sich hinaus. Natürlich kann sich das auch negativ auswirken und das Kind könnte diesen Vertrauensbeweis ausnützen, um alleine mit Freunden das Haus unsicher zu machen. Passiert dabei etwas Unerlaubtes, hängt das aber grundsätzlich mit der Erziehung zusammen.
Welchen Schaden übernimmt die Versicherung?
Phillip Kolwer ist Versicherungsexperte und klärt kurz über das Wesentliche in diesem Bereich auf.
- Wird der Schlüssel geraubt, zahlt die Hausratsversicherung die Schlossänderungskosten.
- Dringt der Dieb mit dem Schlüssel ins Haus ein, sind auch geraubte Gegenstände von der Hausratsversicherung gedeckt.
- Verliert man den Schlüssel, übernimmt die Privathaftpflichtversicherung die Schlossänderungskosten. Das gilt aber nur für Mieter – NICHT für Eigentümer.
Wie kann ich mein Kind unterstützen?
Man sollte wohl einfach ganz individuell entscheiden, wann ein Kind wirklich bereit dafür ist, ob Bedarf besteht und ob das Kind überhaupt einen Schlüssel möchte. Vielleicht will es diese Verantwortung auch noch gar nicht übernehmen.
Will das Kind einen Schlüssel sollte man natürlich über diese Verantwortung und mögliche Konsequenzen eines Verlusts, Aussperren, etc. sprechen. Drohungen führen dabei allerdings zu nichts. Um das Kind zu unterstützen, sollte man den Schlüssel nicht lose in die Schultasche packen, sondern immer an einem Schlüsselband oder einer Schlüsselkette befestigen. So kann das heilige Stück nicht einfach am Schulweg aus der Tasche rutschen. Ansonsten sollte man seinem Kind einfach Vertrauen entgegenbringen und sich mitfreuen, dass es Schritt für Schritt größer und reifer wird. Auch wenn das als Mutter oft schwerfällt sein „Baby“ immer mehr loszulassen!
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traumveranda
6 Apr. 2021Ein sehr lehrreicher Artikel. Ich lese ihn mit Freude.
Anna
8 Aug. 2023Die von dir geteilten Statistiken sind äußerst interessant und lassen mich darüber nachdenken, wie unterschiedlich Familien diesen Übergang angehen. Die Tatsache, dass Kinder mit Geschwistern oft etwas früher in den Genuss eines eigenen Schlüssels kommen, zeigt die Dynamik des Familienlebens auf wunderbare Weise.