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Ausbildungsplatz- & Lehrstellensuche: Jugendliche bei der Berufswahl unterstützen

Ausbildungsplatz- & Lehrstellensuche: Jugendliche bei der Berufswahl unterstützen

Eine riesengroße Herausforderung für Jugendliche – und ihre Eltern: Welchen Beruf will ich ergreifen? Und es scheint, als wäre die heutige Jugend schwer für die Arbeitswelt zu begeistern.
Wie ihr Hürden am Weg zum Lehr- bzw. Ausbildungsplatz aufdecken und praktische Lösungen dafür anbieten könnt, zeigt euch der Experte Manuel Minichberger in diesem Gastbeitrag. 
Tipps für Eltern: So könnt ihr Jugendliche bei der Berufswahl unterstützen:


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Voraussichtliche Lesedauer: 10 Minuten


Jugendliche bei der Berufswahl unterstützen: Tipps für Eltern


Lehrstellensuche – ist die Berufswahl kinderleicht?

„Die heutige Generation interessiert sich für nichts und ist kaum für die Berufswelt zu motivieren.“

Wenn uns dieser Satz bekannt vorkommt, dann nicht nur, weil wir selbst einen Jugendlichen im Haus haben, sondern in vielen Fällen es auch so (oder so ähnlich) in unserer Jugendzeit vorgehalten bekommen haben. Aber warum ist es für junge Menschen – heute wie damals – so schwierig sich für die Arbeitswelt zu begeistern? Immerhin gibt es doch ein sehr vielfältiges Jobangebot für jene, die nicht in der Schule bleiben wollen.

Wer etwas genauer hinsieht, entdeckt sofort, woran es bei der Berufswahl tatsächlich scheitert. Die Jugendlichen stehen einer Reihe an Hürden gegenüber, bis sie ihrer natürlichen Neugierde an der Berufswelt nachgehen können. Diese Hürden aufzudecken und praktische Lösungen dafür anzubieten, ist das Ziel dieses Beitrags. 

Die erste große Entscheidung

Bis zum Zeitpunkt der Berufswahl werden Kindern die meisten Entscheidungen von ihren Eltern bereitwillig abgenommen. Ihr Leben läuft mehr oder weniger im Autopilot-Modus und wichtige Entscheidungen zu treffen wird nicht von ihnen verlangt. Die Berufswahl ist somit die erste große Entscheidung, die sie selbstständig treffen müssen – und zwar gleich eine mit folgenschweren Konsequenzen. 

Viele Eltern sind bei diesem Thema genauso überfordert wie ihre Sprösslinge. Was ist der richtige Beruf für meinen Sohn/meine Tochter? Spielen meine eigenen Vorlieben für und Vorurteile gegen verschiedene Berufsgruppen beim Wunschberuf für mein Kind eine Rolle?

Diese Überlegungen bewegen viele Eltern dazu, bei der Berufswahl ihrer Kinder freiwillig das Feld zu räumen. Dieser Gedanke ist grundsätzlich richtig – die Entscheidung über die Wahl des Berufs muss vom Jugendlichen selbst getroffen werden. Dennoch braucht ihr Kind ihre konstruktive Unterstützung in einigen Bereichen, um am Ende diese Entscheidung treffen zu können. 

Ein Prozess zum Fürchten: die Angst davor bewertet zu werden

Wie auch viele Erwachsene haben die meisten Kinder Angst davor, nicht gut genug zu sein. Allein der Gedanke von einer fremden Person im Laufe eines Bewerbungsprozesses auf seine Fähigkeiten bewertet und schlussendlich abgewiesen zu werden, lässt bereits viele in Panik geraten. Falls sich ihr Kind nicht für die Berufswahl begeistern lässt, liegt es sehr wahrscheinlich daran, dass es Angst vor dieser Stresssituation hat. 

Erhöhen Sie daher den Druck nicht weiter durch die Androhung von negativen Konsequenzen, sondern suchen Sie ein offenes Gespräch mit ihrem Schützling. Machen Sie ihm deutlich, dass der Ausgang jedes Bewerbungsprozesses nicht allein von seinen Fähigkeiten oder der Leistung beim Bewerbungsgespräch abhängt. Vielmehr entscheiden oft die persönliche Verbindung zum Unternehmen, das Kandidatenfeld sowie der reine Zufall darüber, wer die Lehrstelle erhält. Alles Dinge, die nicht im eigenen Kontrollbereich liegen.

Ein Jugendlicher, dessen Selbstvertrauen vom positiven Ausgang eines Bewerbungsprozesses abhängt, ist leider oft zum Scheitern verurteilt. Klappt es beim ersten Anlauf nicht sofort, so erhöht sich der Druck bei jedem weiteren Versuch enorm und nicht selten folgt irgendwann die Kapitulation. Es ist daher wichtig, das Selbstvertrauen des Jugendlichen an das durch die durchlaufenen Bewerbungsprozesse gewonnene, persönliche Wachstum zu knüpfen. Machen Sie ihrem Kind klar, dass es bei jedem Versuch dazulernt und sich verbessert. Ziel ist es nicht unbedingt sofort eine Lehrstelle zu landen, sondern sich stetig zu verbessern und dazu zu lernen. Dieses Wachstumsdenken nimmt den Druck von ihrem Kind, sodass bei jeder Bewerbung erneut Bestleistungen abgerufen werden können.

Positive Verbindungen zur Berufswelt schaffen

Kinder lernen von ihren Eltern. Auch dann, wenn Eltern nicht unbedingt beabsichtigen ihre Kinder zu lehren. Wer zu Hause ständig über die Strapazen der Berufswelt berichtet, der nährt die Abneigung des Kindes zu diesem Thema. Vermeiden Sie also negative Geschichten aus ihrem Arbeitsleben in Anwesenheit ihres Kindes zu erzählen. Warum sollte sich ihr Kind auf das Berufsleben freuen, wenn die Eltern sichtlich erschöpft und frustriert über die unangenehmen Dinge ihres Berufes berichten?

Klären Sie ihr Kind stattdessen über die positiven Seiten der Berufswelt auf. Sagen Sie ihm, dass es das Ziel ist einen Beruf zu finden, der ihm Spaß macht. Ein Beruf, der jeden Tag dafür sorgt, dass es voll Vorfreude morgens aus dem Bett steigt und die Zeit am Arbeitsplatz genießt. Machen Sie ihm auch deutlich, dass seine Interessen und Fähigkeiten von Unternehmen gebraucht werden und es durchaus möglich ist, für das Ausleben seiner Leidenschaft bezahlt zu werden. Diese positive Vision vom Arbeitsleben wird ihr Kind auf natürliche Weise dazu motivieren die Berufswahl voranzutreiben. 

Interessen richtig erforschen

Die Schwierigkeit liegt jedoch oft schon darin, dass Jugendliche gar nicht wissen, welche Berufe sie interessant finden und sich dafür bewerben wollen. Diese Unklarheit über die eigenen Interessen und das Angebot an Berufen sorgt in vielen Fällen dafür, dass wenig Motivation für eine aktive Lehrplatzsuche entsteht. Doch kann man dafür seinen Jugendlichen in die Verantwortung nehmen?

Woher soll ein 15-jähriger Teenager wissen, wofür er oder sie sich begeistert, wenn er oder sie noch überhaupt keinen Einblick in die Berufswelt hatte? Erst wenn Klarheit über die eigenen Zukunftswünsche herrscht, wird die Motivation entsprechend groß sein.

Interessens- und Persönlichkeitstests sind ein guter Startpunkt. Was in einem Unternehmen gemacht wird und wie der Arbeitsalltag sowie das Arbeitsumfeld tatsächlich aussehen, kann ihr Kind jedoch nur vor Ort erleben.

Ein Stück Zukunft zum Probieren

Auch bei der Berufswahl gilt: Probieren geht über Studieren. Ein Schnuppertag gibt Ihrem Kind sofort Einblick darüber, ob ein Beruf infrage kommt. Anstatt Informationen zu Berufen zu studieren, sollte es interessante Berufe einfach vor Ort probieren, um den Arbeitsalltag, die Kolleg*innen und das Umfeld hautnah kennenzulernen. Nur so kann ihr Kind sicher sein, was wirklich zu ihm bzw. ihr passt. Hier ist jedoch wiederum ihre Unterstützung gefragt. Nicht nur für introvertierte Persönlichkeitstypen kann der Anruf bei einem Unternehmen zur Vereinbarung eines Probetages eine riesige Hürde darstellen. Bieten Sie ihrem Kind an diese Telefonate zu übernehmen und unterstützen Sie es beim sozialen Umgang mit Erwachsenen.

Eine weitere Möglichkeit ist die Nutzung von Online-Plattformen wie probetag.at, wo Jugendliche mit wenigen Mausklicks Schnuppertage selbstständig online buchen können und dazu weder Bewerbungsschreiben noch Telefonat benötigen. Die Buchung ist kostenlos und benötigt keine Registrierung. Die Unternehmen auf der Plattform sind sich der Hürden, die Jugendlichen durch den herkömmlichen Bewerbungsprozess gegenüberstehen, bewusst und möchten auf diese Weise einen einfachen Weg zur Berufsorientierung anbieten.

Sollte sich ihr Kind bereits konkret für einen Beruf interessieren und es noch keine Möglichkeit geben, einen Schnuppertag online zu buchen, so schrecken Sie nicht davor zurück zum Hörer zu greifen und direkt bei Unternehmen anzufragen. Die Lehrstellenbörse des AMS listet Kontaktdaten jener Unternehmen, die Lehrlinge suchen und sollte in diesem Fall ihre erste Anlaufstelle sein.

Lebenslauf schreiben und Erfahrungen mit dem Bewerbungsprozess sammeln

So ein Probetag ist auch ein guter Zeitpunkt, um erste Erfahrungen mit dem Bewerbungsprozess zu sammeln. Irgendwann werden ein Lebenslauf und ein Bewerbungsschreiben erforderlich sein. Es schadet nie, eine gute Vorlage zu erstellen, die man für zukünftige Bewerbungen relativ einfach anpassen kann. Im Internet gibt es zahlreiche aktuelle Muster für den Lebenslauf, die genutzt werden können, um die Arbeit zu erleichtern.

Nehmen Sie sich die Zeit, um gemeinsam mit Ihrem Kind den Lebenslauf zu erstellen und ihn anschließend auf etwaige Fehler oder fehlende Angaben zu prüfen. Einen Lebenslauf zu erstellen, kann durchaus etwas Zeit in Anspruch nehmen. Schließlich geht es hier ja um darum, eine wichtige Hürde des Bewerbungsprozesses zu meistern und erste Türen zu öffnen. Daher sollte der Lebenslauf auch wirklich lückenlos und fehlerfrei sein – es schadet nicht, wenn Sie als Elternteil noch einen prüfenden Blick darauf werden, bevor der Lebenslauf an potenzielle Praktikumsbetriebe oder gar Ausbildungsstellen geht.

Klarheit schafft Energie

Sobald ihr Kind bei einem Probetag seine Wunschposition entdeckt hat, geht alles von allein. Es wird keinerlei weitere Anreize von Ihnen benötigen, weil es sein Ziel klar vor Augen hat. Scheinbar antriebslose Jugendliche werden von den Erlebnissen am zukünftigen Arbeitsplatz zu schulischen Bestleistungen getrieben, wenn ein Lehrplatz einen bestimmten Notenschnitt erfordert. Ihr Kind wird ab diesem Zeitpunkt von der positiven Vision seiner Zukunft regelrecht angezogen und hat sehr gute Aussichten auf ein erfülltes Arbeitsleben.

Sie können und sollen ihrem Kind die Entscheidung der Berufswahl also nicht abnehmen, aber Sie können es auf dem Weg dorthin tatkräftig unterstützen. Eine Unterstützung, die Ihnen ihr Kind mit Glück und Zufriedenheit am Arbeitsplatz tausendfach zurückzahlen wird. 


Mehr zum Thema Jugendliche:


Manuel Minichberger, Gründer Probetag.at

Glaubt fest daran, dass in jedem Menschen ein Genie steckt, wenn er seine Leidenschaft entdeckt: „Jeder ist ein Genie! Aber wenn Du einen Fisch danach beurteilst, ob er auf einen Baum klettern kann, wird er sein ganzes Leben glauben, dass er dumm ist.”

Dieses Zitat von Albert Einstein verdeutlicht, wie wichtig es ist, dass Jugendliche im richtigen Beruf und Arbeitsumfeld landen. Wer die Chance bekommt seine Leidenschaft zu entdecken, der wird nicht nur glücklich durchs Leben gehen, sondern auch einen postitiven Beitrag zur Gesellschaft leisten.

Manuel Minchberger

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