Resilienz ist die Fähigkeit, eine Krise zu bewältigen und unbeschadet oder sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Sie entsteht im Zusammenspiel verschiedener innerer und äußerer Faktoren und muss bereits vorhanden sein, wenn es zur Krise kommt.
Tipps für Eltern, wie insbesondere die Familie viel zur Resilienz-Entwicklung ihres Kindes beitragen kann.
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Voraussichtliche Lesedauer: 9 Minuten
Inhaltsverzeichnis
- Buchtipp: Kinder und Resilienz: Was Krisen mit unseren Kindern machen und wie wir sie davor schützen können
- Krisenprävention in der Familie: Wie Eltern die Resilienz der Kinder stärken können
- Den Sinn entdecken
- Autonomie
- Gemeinsame Aktionen und Erlebnisse
- Familienkonferenz
- Momente der Entspannung finden und aus dem Alltag „aussteigen“
- Einen positiven Rahmen geben
- Beziehung zu einer wichtigen Bezugsperson
- Vermeidung von Risikofaktoren
- Förderung der Begabung des Kindes
- 3 Z: Zutrauen – Zumutung – Zulassen
- Aber: Nicht alles hängt von den Eltern ab!
- Kinder und Jugendliche stärken
Buchtipp: Kinder und Resilienz: Was Krisen mit unseren Kindern machen und wie wir sie davor schützen können
Jeder Mensch kennt Krisen. Gerade durch die Coronapandemie, den Ukrainekrieg und den Klimawandel haben Kinder und Jugendliche bereits in erheblichem Maße Unsicherheit und Ängste erlebt. Vor diesem Hintergrund gibt der Kinderarzt und Psychologe Leonhard Thun-Hohenstein zunächst einen Überblick über deren emotionale Entwicklung. Dann zeigt er auf, was Krisen überhaupt sind und was sie für junge Menschen bedeuten. Er erläutert, wie die kindliche Resilienz gestärkt werden kann und wie eine erfolgreiche Krisenprävention aussieht, die Kinder und Jugendliche auf schwierige Zeiten vorbereitet.
- Wissenswertes über seelische Widerstandsfähigkeit und Krisenbewältigung bei Jugendlichen
- Einführung in kindliches und jugendliches Verhalten, viele Fallbeispiele
- Resilienz fördern im Jugendalter – detailliertes Wissen aus der Kinder- und Jugendpsychiatrie
Das umfassende Werk bietet Strategien zur Begleitung und Bewältigung von Krisen im Jugendalter auf der Grundlage medizinischer Erfahrungen.
Ich darf euch eine Auswahl an Tipps aus dem neuen Buch präsentieren, wie Familien die Resilienz der Kinder stärken können und sie so gut auf Krisen vorbereiten können:
Krisenprävention in der Familie: Wie Eltern die Resilienz der Kinder stärken können
Die Familie hat ganz zentrale Bedeutung für die Entwicklung der einzelnen Kinder und Jugendlichen. Familien sollten versuchen, ihren Kindern ein gutes und gelingendes Leben zu ermöglichen. Das bedeutet im Wesentlichen, mit der aktuellen Welt trotz aller Herausforderungen einen guten Umgang zu finden.
Darum sollte eine Familie bewusst an der Schaffung und Aufrechterhaltung von positiven Schutzfaktoren arbeiten:
Den Sinn entdecken
Versteht das Kind, warum ein anderer Mensch so handelt, wie er handelt, kann es sich besser damit auseinandersetzen und es akzeptieren oder zumindest tolerieren, auch wenn es anderer Meinung ist. Einen Sinn zu entdecken, ist vor allem in Krisensituationen eine zentrale Herausforderung.
Autonomie
Ein wichtiges Ziel elterlicher oder pädagogischer Arbeit ist, den Kindern das nötige Maß an Autonomie zu ermöglichen und ihnen dabei behilflich zu sein, sich ausreichend Eigenschaften und Fertigkeiten aufzubauen, die ihnen diese Autonomie ermöglichen, und einen Sinn in ihrem Leben zu finden, der auch in Krisensituation hilfreich sein kann.
Gemeinsame Aktionen und Erlebnisse
Um die Familie insgesamt zu stärken und die Beziehungen der Familienmitglieder untereinander zu festigen, sollten Eltern verstärkt auf gemeinsame Aktionen und Erlebnisse fokussieren: Ausflüge, Erkundungen, Diskussionsrunden zu interessanten Themen oder zu gemeinsam erlebten Veranstaltungen können das Alltagsleben sehr bereichern.
Siehe dazu zum Beispiel: Familienausflug mit Pubertier: Die besten Aktivitäten mit gelangweilten Teenagern
Familienkonferenz
Aus der Familientherapie kommend, gibt es ein gutes Instrument, die sogenannte Familienkonferenz oder der Familienrat. Das ist eine regelmäßige Zusammenkunft, um anstehende Fragestellungen und aufgetretene Probleme partnerschaftlich und gemeinsam zu lösen. Dieses Modell kann man ab einem Alter der Kinder von drei Jahren einführen. Es gilt dabei einige Regeln zu berücksichtigen, wie einen regelmäßigen, verlässlichen Zeitpunkt des Treffens am selben Ort und die Einhaltung besonderer Diskussionsregeln. Siehe dazu: 11 gute Gründe für eine Familienkonferenz mit kleinen Kindern + Kurzanleitung
Momente der Entspannung finden und aus dem Alltag „aussteigen“
Gerade in schwierigen Zeiten rücken Menschen immer schon näher zusammen und geben sich gegenseitig Unterstützung und Hilfe. Ein großer Vorteil dabei ist, dass ein gelingendes Leben und Glück nicht notwendigerweise vom Vorhandensein von Geld und Gütern abhängen. Beim Spaziergang einen Vogel zwitschern zu hören, an einem ins Herbstlicht getauchten See entlangzuwandern oder einfach in der Stadt auf einer Bank zu sitzen und vor sich hin zu schauen, die Menschen und ihr Treiben zu beobachten – all das genügt oft, um einen Moment der Entspannung und des Glücks zu genießen.
Einen positiven Rahmen geben
Zu einem Gutteil hängt das Erleben der Eindrücke, die auf uns einströmen, davon ab, welchen Rahmen wir ihnen geben: Ist es ein positiver Rahmen, erscheinen uns die beobachteten Menschen oder Situationen positiv und angenehm. Ist der Rahmen bedrohlich oder negativ, dann nehmen wir sie ganz anders wahr. Denn die ewige Beschäftigung mit Problemen verstellt uns oft den Blick auf das Gute und Schöne, das trotz aller Herausforderungen immer auch vorhanden ist!
Beziehung zu einer wichtigen Bezugsperson
Eine Bezugsperson muss nicht immer ein Elternteil oder allgemein dieselbe Person sein – sie kann auch wechseln. So können zum Beispiel Taufpaten, Großeltern, Onkel, Tanten und andere Verwandte zumindest zeitweise übernehmen. Voraussetzung ist eine positive und gelingende Beziehung zum Kind. Oder auch zu den Eltern, um diese zu unterstützen, den Elternalltag gut zu bewältigen.
Diese Unterstützung ist gerade in fordernden Zeiten wichtig: Schwangerschaft, Geburt und die Zeit unmittelbar danach, Pubertät oder verschiedene auftauchende Problemlagen. In diesen Situationen sowohl den Betreuungspersonen wie auch dem Kind Solidarität und Unterstützung zu zeigen und zu geben, ist maximal gesundheitsfördernd.
Vermeidung von Risikofaktoren
Besonders wichtig ist die Vermeidung von Risiken oder, wenn Risiken auftreten, eine rasche und bestimmte Reaktion. Beispiel innerfamiliäre Gewalt: Ein Vater schlägt Frau und Kinder. In diesem Fall ist es extrem wichtig, dass sich die Erwachsenen rasch Hilfe holen. Und rasch meint hier: sofort! Der Gewalttäter braucht Hilfe, um seine Impulse kontrollieren zu lernen, und Mutter und Kinder brauchen Schutz.
Gewalt, und sei sie nur beobachtet, ist ein ganz wesentlicher Faktor von schwerer Traumatisierung mit all ihren verheerenden Folgen. Häufig ist das Hinzuholen von Hilfe aber nicht von der Mutter allein zu schaffen, denn hier spielen oft persönliche oder finanzielle Abhängigkeiten eine Rolle.
Daher ist Hilfe von außen dringend nötig, seien es Nachbar:innen, Verwandte oder Freund:innen; bei schwereren Fällen sollte man auf jeden Fall professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und die gesetzlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um Schaden von sich und den Kindern abzuwenden.
Förderung der Begabung des Kindes
Jeder Grad von Begabung benötigt entsprechende Förderung. Dabei ist es hilfreich, sich zunächst mit den Begabungen seiner Kinder auseinanderzusetzen und eine Umgebung zu schaffen, in der diese wachsen können. Auch je nach Persönlichkeitsstruktur benötigen die Kinder unterschiedlich viel Förderung. Manche brauchen viel Struktur und Anleitung, manche vertragen weniger davon.
3 Z: Zutrauen – Zumutung – Zulassen
Zutrauen bedeutet, dass Kinder oder Jugendliche bestimmte Situationen bestehen werden, dass sie sich entwickeln und erwachsen werden und ein gutes Leben leben können. Das gilt für Beispiele wie Gehen lernen, aber auch Abschiedsschmerz aushalten oder ein notwendiges Nein ertragen zu können. Damit die Kinder das schaffen können, benötigen sie Zutrauen, dieser Situation
gewachsen zu sein, mit der Botschaft: Du schaffst das!
Eltern dürfen ihren Kindern die Entwicklungsschritte und -aufgaben zumuten, sie dürfen sie einfordern, ja, es ist sogar notwendig, das zu tun! Auch Grenzen darf und soll man dem Kind zumuten.
Siehe dazu auch: Erziehung: 9 wichtige Grundregeln für Grenzen
Die Zumutung und das Zutrauen der Eltern geben dem Kind also einerseits Sicherheit und andererseits auch Mut,
um sich den täglichen Herausforderungen zu stellen und sie zu bewältigen. Gerade bei schwierigeren Aufgaben wie neue
Lebensabschnitte zu beginnen oder neue Beziehungen zu knüpfen, braucht es diese Zumutung, eine Ermutigung, in die Welt hinauszugehen. Eltern können hier mit zögerlichen Haltungen, Angst oder zu starkem Festhalten an den Kindern viel an Entwicklung beeinträchtigen oder gar verhindern.
Kinder wollen – ja müssen! – eigene Wege gehen. Eltern und Erzieher:innen sollen Entwicklung und Autonomie zulassen und nur dann eingreifen, wenn es wirklich schiefgehen sollte. Die wichtigste Aufgabe dabei ist es, einen Sicherheitsrahmen zu schaffen, innerhalb dessen Entwicklung und Autonomie gelebt werden können, wo das Kind aber bei Nicht-Gelingen aufgefangen wird.
Aber: Nicht alles hängt von den Eltern ab!
Dabei ist es aber wichtig, sich immer auch zu vergegenwärtigen, dass nicht alles von den Eltern abhängt! Kinder können sich manchmal auch trotz schwierigster Bedingung gut entwickeln, auch wenn man sich als Elternteil oder Erzieher:in natürlich nicht darauf verlassen darf.
Kinder und Jugendliche stärken
- Locus of Control: So werden Jugendliche glücklicher, erfolgreicher und zufriedener
- Selbstbewusstsein von Kindern stärken: richtig NEIN sagen lernen
- Wie Eltern die Interessen und Stärken von Kindern fördern können
- Richtiges Atmen: Stress und Müdigkeit wirksam bekämpfen
- Stressprävention für Kinder: 4 Übungen für Schule und daheim
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