Soziale Medien sind nicht nur Zeitvertreib bei Jugendlichen, sondern haben großen Einfluss auf ihre Selbstwahrnehmung. Etwa 30 Prozent der Jugendlichen geben an, sich nach der Nutzung von Social Media schlechter zu fühlen. Ein Grund dafür: unrealistische Schönheitsideale durch Bildbearbeitung, Filter und perfekte Posen.
Toxische Schönheitsideale: Mit diesen Verhaltensmaßnahmen und technischen Einstellungen können Eltern und Jugendliche sich davor schützen:
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Voraussichtliche Lesedauer: 13 Minuten
Inhaltsverzeichnis
- Bildbearbeitung, Filter & Co: Verzerrte Lebensrealität auf Social Media
- Verhaltensmaßnahmen gegen toxische Schönheitsideale auf Social Media
- Technische Tricks gegen toxische Schönheitsideale auf Social Media
- Technische Maßnahmen Schritt-für-Schritt-Anleitungen gegen toxische Schönheitsideale
- Mehr zum Thema Körperbild und Medien
Bildbearbeitung, Filter & Co: Verzerrte Lebensrealität auf Social Media
Bildbearbeitung so leicht wie noch nie. Mit Filtern und Künstlicher Intelligenz wird retuschiert, was nicht gefällt. Außerdem wird auf Social Media üblicherweise nur Positives und Schönes präsentiert. Und dann zeigt auch der Algorithmus auch noch immer mehr ähnliche Inhalte und hat zu allem Überfluss nach einer Untersuchung von Algorithm Watch und dem European Data Journalism Network eine Vorliebe für nackte Haut. Diese ganze Bilderflut toxischer Schönheitsideale führt nicht selten zu einem problematischen Verhältnis zum eigenen Körper. Die Folgen sind mitunter ein hoher Druck zur Selbstoptimierung u.a. mit dem Wunsch, den Körper operativ zu verändern oder Essstörungen – siehe dazu auch: Kinder mit Essstörung: Was Eltern tun können.
Verhaltensmaßnahmen gegen toxische Schönheitsideale auf Social Media
#1 Digitale Inhalte hinterfragen
Vertraue deinem Bauchgefühl bei seltsamen Inhalten und informiere dich darüber, wie du erkennen kannst, welche authentisch und welche gefälscht sind.
Siehe auch: Fake News erkennen: Kinder vor Verschwörungstheorien schützen
#2 Schönheitsideale hinterfragen
Hinterfrage gängige Schönheitsideale und verwende z. B. beim Erstellen von Avataren für virtuelle Welten bewusst diverse Körper.
#3 Nur ausgewählten Accounts folgen
Überprüfe deinen Feed und entfolge Accounts, deren Inhalte dich unter Druck setzen oder dich negativ beeinflussen.
#4 Den Algorithmus positiv beeinflussen
Suche bewusst nach Inhalten, die dir guttun und beeinflusse so den Algorithmus positiv. Verwende Stichwörter, die deinen Feed vielfältiger und ausgewogener machen. Achte darauf, dass die Inhalte deine Interessen widerspiegeln und eine positive Wirkung auf deine Stimmung haben.
#4 Eigene Ziele verfolgen
Feiere deine persönlichen Erfolge, und orientiere dich nicht zu sehr an Zielen, die andere auf Social Media vorgeben.
#5 Kreativ sein
Um zu erkennen wie viel Zeit Influencer:innen für die Bearbeitung von Fotos aufwenden, probiere doch selbst aus, deine Fotos professionell zu bearbeiten.
#6 Andere Nutzer:innen unterstützen
Unterstütze Personen, die online wegen ihres Körpers beleidigt oder ausgegrenzt werden. Oft fühlen sich Betroffene alleingelassen und glauben, dass alle, die stumm bleiben, derselben Meinung sind, wie die/der Angreifer:in.
#7 Aufmerksam bei Werbung sein
Achte auf versteckte Werbebotschaften von Influencer:innen und Content Creatoren. Mach dir bewusst, dass viele Accounts durch Werbung finanziert werden. Sei achtsam, wenn der/die Influencer:in…
- scheinbar zufällig ein Produkt in die Kamera zeigt, während er/sie über den Tag spricht.
- angibt, dass das Produkt sofort sein/ihr Leben verändert hat und deswegen nun alles besser ist.
- das Produkt nur positiv bewertet und nicht kritisch.
#8 Inhalte melden
Nutze die Meldungsmöglichkeiten bei den Plattformen, wenn dir Inhalte auffallen, die illegal sind oder gegen die Nutzungsbedingungen der Plattform verstoßen
Technische Tricks gegen toxische Schönheitsideale auf Social Media
#9 Likes verbergen
Nutze die Möglichkeit einiger sozialer Medien, die Anzahl an Likes zu verbergen. Schließlich ist diese nicht ausschlaggebend für deinen Wert als Mensch. Hilft nicht nur gegen toxische Schönheitsideale!
#10 Feed zurücksetzen
Manche soziale Netzwerke korrigieren mittlerweile problematische Züge im Feed wirken der negativen Sogwirkung mit Empfehlungen von anderen Videos entgegen. Andere Netzwerke bieten den User:innen mit einer Neustart-Option die Möglichkeit, den persönlichen Feed so zurückzusetzen, als ob man sich gerade neu registriert hätte. Tipps, wie das geht, siehe am Ende dieses Beitrags.
#11 Toxische Keywords herausfiltern
Nutze die Möglichkeit von sozialen Medien, Beiträge mit bestimmten Hashtags oder Stichwörtern automatisch aus dem Feed herauszufiltern und markiere Beiträge, die du in Zukunft nicht mehr sehen möchtest, mit “nicht interessiert”.
#12 Zeitlimits setzen
Plane ganz gezielte Pausen von sozialen Netzwerken und virtuellen Welten. Nutze die Möglichkeiten der Apps und des Betriebssystems, um persönliche Limits zu setzen.
#13 Push-Benachrichtigungen ausschalten
Entscheide selbst, wann du zum Smartphone greifst. Behalte nur Push-Benachrichtigungen für jene Ereignisse, die eine sofortige Reaktion von dir verlangen. Nicht auf jeden Kommentar oder Like musst du unmittelbar reagieren.
Technische Maßnahmen Schritt-für-Schritt-Anleitungen gegen toxische Schönheitsideale
Die Privatsphäre-Einstellungen der gängigen Social-Media-Plattformen sind standardmäßig meist eher locker bzw. zum Vorteil für die Plattformen gestaltet. Wie ihr Feeds zuür
Laufend aktualisierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen, wie du dein Feed zurücksetzen und bestimmte Keywords blockieren kannst, findest du in den Privatsphäre-Leitfäden bei www.saferinternet.at. Die Anleitungen gibt es für zehn Soziale Netzwerke (WhatsApp, Instagram, Snapchat, Facebook, Facebook Messenger, TikTok, Google, YouTube, YouTube Kids, Pinterest) sowohl für Android wie auch iOS.
Quelle: www.ispa.at, www.saferinternet.at
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