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Kindern ein gutes Körperbild und gesundes Essverhalten nahebringen

Kindern ein gutes Körperbild und gesundes Essverhalten nahebringen

Ich bin zu dick! Ich muss abnehmen! Mama isst heute nichts, weil sie zu viel wiegt! Kinder hören solche Sätze sehr wohl und verarbeiten sie auf ihre eigene Art und Weise. So kann es nicht gelingen Kindern nahezubringen ihren Körper zu lieben und ein gutes Körperbild und ein gesundes Essverhalten zu entwickeln.


Zwischenruf in eigener Sache:

Liebe Leute!
Willkommen am Familienblog "Muttis Nähkästchen"

Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

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Bei solchen Sätzen fühlen sich die meisten Mütter mit Sicherheit ertappt. Wir sind mit unserem Körper unzufrieden und versuchen mit x Diäten etwas daran zu ändern. Kinder lernen aber hauptsächlich aus unserem Vorbild und wir leben ihnen damit nichts vor, dass wir ihnen für ihr Leben wünschen: Ein verzerrtes Körperbild und ein gestörtes Essverhalten. Hier müssen wir uns selbst an der Nase nehmen und dafür kämpfen unsere eigenen Ess- und Wahrnehmungsstörungen nicht weiter zu vererben!


Gutes Körperbild und gesundes Essverhalten nahebringen


Wie können wir unseren Kindern ein gutes Körperbild und gesundes Essverhalten nahebringen?

Schluss mit Heißhunger und Frustessen

Wenn alles doof ist, hilft nur noch Schokolade? Schluss mit Heißhunger und Frustessen!

Die Autorinnen Dr. Isabelle Huot und Dr. Catherine Senégal plädieren in ihrem augenöffnenden Buch für eine Aussöhnung mit dem eigenen Körperbild und bieten dafür vielversprechende Lösungsansätze. Neben Tipps zur Vermeidung von Frustessen und Heißhungerattacken beschäftigt sich dieses tolle Buch vor allem mit unseren eigenen Einstellungen und dem daraus resultierenden Essverhalten. Sind wir mit uns im Reinen, geben wir das auch so an unsere Töchter und Söhne weiter.


So beschreiben die Autorinnen ihr Konzept:

(Interview September 2020 – mit freundlicher Genehmigung vom Verlag zur Verfügung gestellt.)

„Wir alle gönnen uns bei Stress oder Langeweile gern mal ein leckeres Häppchen, ohne Hunger zu haben – das ist auch überhaupt kein Problem. Anders sieht es aus bei regelmäßigen Fressanfällen, die mit Schuldgefühlen einhergehen. Diese sind ein Zeichen, dass Emotionen verdrängt bzw. durch zwanghaftes Essen niedergerungen werden, und können zu einer krankhaften Essstörung auswachsen. Wer ein paar wichtige Prinzipien für eine bewusste und intuitive Ernährung beachtet, kann jedoch wieder lernen, Hunger- und Sättigungssignale des eigenen Körpers wahrzunehmen, und ein gesundes Verhältnis zum Essen entwickeln.“

Die Ernährungswissenschaftlerin Dr. Isabelle Huot und die Psychologin Dr. Catherine Senécal haben einfache Strategien und Übungen entwickelt, um den Kreislauf aus Heißhunger und Fressattacken erfolgreich zu durchbrechen und Genuss wie Freude beim Essen zurückzugewinnen.

Fast jeder ertappt sich irgendwann dabei, unter Stress Süßkram, Fastfood und Knabberzeug in sich hineinzufuttern, ohne überhaupt Hunger zu haben. Aus welchem Grund tun wir das, und woran merkt man, dass es sich um eine Essstörung handelt?

Isabelle Huot: Wenn man Stress hat oder mit Emotionen kämpft, greift man verstärkt auf kohlenhydrat- und fetthaltige Nahrung zurück. Der Verzehr von Kohlenhydraten, wie Naschereien, Knabbergebäck usw., lässt den Serotoninspiegel ansteigen. Serotonin ist als Neurotransmitter verantwortlich für das Wohlfühlen. Diese Art Nahrung besänftigt, das hat in stressigen Zeiten eine beruhigende Wirkung. Durch zucker- und fetthaltige Nahrung werden auch die Hirnareale angeregt, die für den Genuss zuständig sind (die Belohnungszentren). Deshalb verlangt es uns so nach dieser Art Essen. Wenn man gelegentlich Phasen hat, in denen man zu viel isst, ohne wirklich Hunger zu haben, reicht das nicht, um offiziell eine
Essstörung zu diagnostizieren. Wiederholen sich diese Phasen aber regelmäßig und gehen mit Schuldgefühlen einher, ist es ratsam, sich an einen Spezialisten zu wenden, etwa an einen Ernährungswissenschaftler oder Psychologen.


Es gibt viele Menschen, die in der Nahrung Trost finden und so auf verschiedene Emotionen reagieren,
mit denen sie anderweitig schlecht fertigwerden. Der Umgang mit solchen Gefühlen ist Ihrer Meinung
nach ein Schlüsselfaktor, um die Kontrolle über seine Ernährung wiederzuerlangen. Was muss man
tun, um wieder ein gesundes Verhältnis zum Essen aufzubauen?

Catherine Senécal: Wenn eine normale Ernährung (drei Mahlzeiten und drei Zwischenmahlzeiten im Abstand von je drei Stunden) über mehrere Monate angewendet wird, nimmt man auch die fundamentalen Signale wie das Hunger- und Sättigungsgefühl und die komplexeren Signale wie die
Emotionen wieder wahr. Werden Letztere nicht niedergerungen, indem man zwanghaft isst, helfen sie uns, eine schwierige Situation zu verstehen, die wir vielleicht durchgemacht haben. Und die Emotionen dienen dazu, die Energie dafür bereitzustellen, mit den anderen Personen zu kommunizieren. Treten Zwänge und Beschränkungen erst einmal zutage, sind wir auch wieder in der Lage, auf unsere Emotionen zu hören!


Heutzutage scheint es sehr schwer zu sein, eine positive Einstellung zum Essen zu entwickeln, wenn
Nahrungsmittel nach moralischen Kriterien wie gut und schlecht beurteilt werden oder bestimmte
Schönheitsideale schon junge Menschen unter Druck setzen. Was können Eltern tun, um ihre Kinder
vor Essstörungen zu bewahren?

Catherine Senécal: Eltern sollten Kommentare zu Gewicht und Körper ihrer Kinder vermeiden. In verschiedenen Studien werden solche Kommentare als bedeutsamer Risikofaktor für das Kind angesehen. Und in Anbetracht der Tatsache, dass Kinder viel durch Nachahmung lernen, ist es genauso
wichtig, auch den eigenen Körper oder das Aussehen von Menschen in unserem Umfeld nicht zu kommentieren. Wir können die Verbindung mit geliebten und geschätzten Menschen halten, indem wir über unsere Emotionen sprechen. Und reden wir lieber darüber, was unser Körper alles kann, statt über sein Aussehen. Nicht zuletzt sollte man wissen, dass laut unabhängigen Studien noch nicht eine Diät mittel- und langfristig Wirkung gezeigt hat. Wir bieten unserem Kind also die besten Chancen auf geistige
und körperliche Gesundheit, wenn alle Familienmitglieder auf Diäten verzichten und eine normale und abwechslungsreiche Ernährung befolgen.


In Ihrem Buch erklären Sie unter anderem, wie wichtig es ist, Genuss und Freude am Essen wiederzugewinnen. In diesem Zusammenhang sprechen Sie auch vom Konzept der „intuitiven Ernährung“. Was hat es damit auf sich?

Isabelle Huot: Wenn man sich bewusst ernährt, also die Prinzipien der intuitiven Ernährung befolgt, folgt man einem Ansatz, der auf die physiologischen Signale achtet, also auf das Hunger- und das
Sättigungsgefühl, und den Umgang mit den Emotionen berücksichtigt. Dieser Ansatz urteilt nicht, sondern erlaubt uns zu verstehen, warum man isst, ohne wirklich hungrig zu sein, und warum man weiter isst, obwohl man satt ist. Sich intuitiv und bewusst zu ernähren bedeutet auch, sich Zeit zu nehmen, um sich an den Tisch zu setzen und eine Mahlzeit zu genießen. Dabei achtet man auf alle Sinneseindrücke, die das Essen mit sich bringt. Konsistenz, Geruch und Aussehen des Essens sowie der Geschmack werden
wahrgenommen, damit jeder Bissen bewusst verzehrt wird. Bei diesem Ansatz braucht es kein Kalorienzählen und kein Verbot einzelner Lebensmittel. Man kann von allem essen, solange man dabei den Prinzipien der intuitiven Ernährung folgt.


Abgesehen von einer Umstellung des Essverhaltens und der Veränderung automatischer Gedanken, können auch Veränderungen der Lebensgewohnheiten unsere Beziehung zum Essen verbessern. Welche Maßnahmen gehören beispielsweise dazu?

Isabelle Huot: Die verschiedenen Lebensbereiche sollen so gewichtet sein, dass genügend Zeit ist für die Familie, die eigenen Bedürfnisse, die Arbeit und die Freizeit. Auf sich zu achten bedeutet auch, genug zu schlafen (zwischen sieben und neun Stunden pro Nacht). Studien haben gezeigt, dass Schlafmangel den Hormonspiegel beeinflusst, der über Hunger und Sättigung entscheidet. Das Verlangen nach Süßem ist stärker, wenn man nicht ausreichend geschlafen hat. Körperliche Betätigung, sei es Yoga, Schwimmen, Joggen oder jeder andere Sport, den man gerne betreibt, fördert ebenfalls die Ausschüttung von Glückshormonen, die dem Organismus guttun. Eine ausgeglichene Lebensweise, eine gesunde Ernährung, genug Schlaf und Bewegung, all das verhilft uns auch zu einer besseren Beziehung zum Essen.


Fünf Tipps damit ihr Kind ein gesundes Essverhalten entwickelt

#1 Unterlassen Sie jeglichen Kommentar über ihr oder sein Gewicht, über Kalorien oder Nährwerte, zum Beispiel: Ich esse keine Kohlenhydrate, die machen nur dick!

#2 Ermutigen Sie ihr Kind bei jeder Mahlzeit, auf die Signale seines Magens zu hören: Signalisiert er, dass er noch Hunger hat? Oder dass er genug hat?

#3 Zeigen Sie ihrem Kind, wie man beim Kochen Spaß hat, bringen Sie ihm Rezepte aus der Familie bei.

#4 Essen Sie mit der Familie, reden Sie bei Tisch, verzichten Sie auf Fernsehen.

#5 Machen Sie aus der Ernährung eine vergnügliche Beschäftigung. Besuchen Sie gemeinsam einen Gemüsegärtner, oder legen Sie selbst einen Nutzgarten an.

(Huot/Senécal 2020: 161)


Sieben Tipps, die Ihrem Kind dabei helfen, ein gutes Körperbild zu entwickeln

Oft sind Kinder schon stark beeinflusst von anderen Kindern, den Medien oder eben auch uns Eltern. Neben einem normalen Essverhalten ist aber auch ein gutes Körperbild ein ganz wesentlicher Bestandteil eines guten Ernährungsstils. Die beiden Autorinnen geben sieben Tipps um das eigene Körperbild objektiv und positiv zu betrachten.

#1 Sprechen Sie über den Schönheitsbegriff verschiedener Kulturen; zeigen Sie ihrem Kind Bilder und Fotos aus verschiedenen Epochen und Kulturkreisen.

#2 Fragen Sie Ihr Kind, was es an seinem Körper mag.

#3 Fragen Sie auch, welches Körperteil sein kulturelles und familiäres Erbe zeigt: „Ich habe die gleiche Nase wie mein Papa und mein Opa!“

#4 Ermutigen Sie Ihr Kind zu einer kritischen Haltung gegenüber den Medien und den darin dargestellten Körpern.

#5 Bitten Sie ihr Kind, sein Aussehen nicht mit dem seiner Freunde zu vergleichen. Erinnern Sie es daran, dass jeder Körper einzigartig ist und dass man keine Kontrolle über sein genetisches Erbe hat.

#6 Ermutigen Sie es Sport zu treiben, nicht um abzunehmen, sondern um sich gut zu fühlen und Spaß zu haben.

#7 Ist Ihr Kind in der Pubertät, sprechen Sie mit ihm über die Veränderungen, die es an seinem Körper wahrnimmt. Betonen Sie, dass das normal ist, und sprechen Sie offen über Sexualität als etwas Gutes und Schönes.

(Huot/Senécal 2020: 159)


Ich wünsche meinen Kindern, dass sie es mir nicht nachmachen. Ich wünsche ihnen, dass sie ein gutes Körperbild haben und sich ganz natürlich gesund ernähren. Ohne Diäten und ohne Zwang. Von nun an gibt es hier kein „Mama ist zu dick“ mehr, denn damit bin ich wohl selbst das schlechteste Vorbild. Dieses Buch bringt einen wirklich zum Umdenken. Wäre es nicht schön, wenn wir uns selbst mehr schätzen und lieben würden? Es käme auch unseren Kindern zugute!


So lernen Kinder ein gesundes Essverhalten


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Christine, chaotische Mama von 4 Kids berichtet hier als Co-Bloggerin vom Leben zwischen Babybrei und Vorpubertät! Der Social-Media Name "Die lauten Nachbarn" ist hier täglich Programm. Folgt uns gerne auch auf Instagram und Facebook!

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