Immer wieder gibt es Situationen im Alltag, die entweder den Eltern oder den Kids sauer aufstoßen. Ein Beispiel ist die Inkompatibilität von Pubertier und Frischluft auf der einen Hand. Und der überbordende Internet-Konsum auf der anderen Hand – zumindest in unserer Familie. So haben wir verbindliche Regeln geschaffen, damit wir nicht immer wieder über dieselben Dinge streiten müssen.
Zwischenruf in eigener Sache:
Liebe Leute!
Willkommen am Familienblog "Muttis Nähkästchen"
Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.
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Eltern von Teenagern kennen das: Zündstoff liegt an jeder Ecke! Und wir Eltern klingen da manchmal wie eine hängengebliebene Schallplatte … Dabei drückt das Dauergemecker auch ordentlich auf die Nerven – auf unsere eigenen, wie auch auf die Nerven der Teenies.
Eigentlich ist es ja nachvollziehbar – wenn wir ehrlich sind. Die Teenager wollen mehr Eigenverantwortung und nicht mehr ausschließlich nach der Pfeife der Eltern tanzen.
Eine dieser nervtötenden Alltagsdiskussionen betrifft das Verhältnis von Frischluft zu Bildschirmzeit. Das haben wir nun versucht, im Rahmen einer Teenie-tauglichen Vereinbarung zu lösen:
Alltagsregeln mit Teenagern: Was also tun?
Es bedarf einer gründlichen Neubewertung: Was muss wirklich reguliert werden? Und wo kann man auch ein Auge zudrücken – was darf unreguliert bleiben? Und da sollten wir weise abwägen, denn zu viele Regulierungen sollten es nicht sein! Denn: Niemand lässt sich gerne in ein enges Regel-Korsett quetschen. Man achte nur auf die aktuellen Entwicklungen rund um die Covid19-Einschränkungen: Da zeigt sich sehr deutlich, wie „wohlwollend“ die erwachsene Gesellschaft auf Freiheitseinschränkungen reagiert. Zum Gruseln … aber das ist ein anderes Thema.
Unser Mittel der Wahl ist die Familienkonferenz. Damit haben wir schon sehr früh begonnen, als die Kinder noch sehr jung waren. (Hier gibt’s unsere Erfahrungsberichte zur Familienkonferenz: 11 gute Gründe für eine Familienkonferenz mit kleinen Kindern + Kurzanleitung) Alle Familienmitglieder treffen sich da gleichberechtigt am Tisch und reden über Dinge, die gut laufen und jene, die weniger gut laufen. Und dann werden gemeinsam Lösungen gesucht und Vereinbarungen getroffen.
Familienkonferenz mit Teenagern: Lessons Learned
Wie auch in einer Familienkonferenz mit kleineren Kindern ist es meines Erachtens absolut zentral, dass folgende Dinge zutreffen:
- Die Familienkonferenz muss angekündigt werden – mindestens einen halben Tag vor dem anvisierten Termin. So wird niemand überrumpelt und alle können sich darauf einstellen.
- Die Ergebnisse müssen schriftlich festgehalten werden. Mündliche Vereinbarungen tendieren dazu, vergessen zu werden oder eröffnen Interpretationsspielraum.
- Einen Folgetermin vereinbaren. Unbedingt sollte bei einem absehbaren Folgetermin nochmal gemeinsam besprochen werden, wie es mit den vereinbarten Maßnahmen läuft. So kann bei Bedarf nachjustiert werden.
Aber dann gibt es doch einige Unterschiede, wenn eine Familienkonferenz mit Teenagern durchgeführt werden:
Vereinbarungen mit Pubertieren sehen anders aus
Vereinbarungen mit Teenagern müssen anders aussehen als mit kleineren Kindern:
Entscheidungsspielraum: Während sie bei kleineren Kindern noch sehr klar und konkret sein sollten, ist bei Teenagern die steigende Eigenverantwortung zu berücksichtigen. Regeln sollten daher logische Spielräume beinhalten, damit die Jugendlichen eigene Entscheidungen treffen können.
Beispiel: Unsere Vereinbarung zur Internet-Nutzung während der Schulzeit.
Denn wenn es nach den Jugendlichen ginge, säßen sie 24/7 vor’m Bildschirm. Wir Eltern möchten aber ein Mindestmaß an Familienleben und Gemeinsamkeiten sicherstellen. Auf folgendes Rahmenwerk haben wir uns geeinigt:
Rahmenvereinbarung für Internet-/WLAN-Nutzung
Wir Eltern bezahlen das Internet (ca. 20 Euro pro Monat), sorgen für die Technik und ermöglichen Internet-/WLAN-Empfang bis 08:00-21:30 (vor Schultagen), 08:00- 23:30 (am Wochenende).
Grundvoraussetzungen:
- In der Schule muss es passen!
Sollten Rückmeldungen aus der Schule eintreffen, dass z.B. Hausübungen nicht gemacht wurden, müssen wir erneut reden. - Versprechen müssen eingehalten werden!
Pflichten der Jugendlichen
- 1x/Tag an einem Familienessen teilnehmen – welches ist egal
- 1x/Woche an einem Familienausflug teilnehmen
- Auf Hygiene ist zu achten: mind. 2x wöchentlich duschen/baden – Tag ist egal
- 1x pro Woche Zimmer aufräumen + saugen – Tag ist egal
- Haustiere werden versorgt
Empfehlungen:
- Täglich Zähne putzen – es sind eure Zähne!
Wochennachschau am Sonntag am Abend.
Wir haben es geschafft, uns auf nur 5 Pflichten zu reduzieren. Beim Familienessen schaffen wir unter der Woche sowieso meist nur das Abendessen. Aber am Wochenende können sie auch einige Essen ausfallen lassen (was sie ja sowieso tun). Das Zähneputzen haben wir bewusst nicht als Pflicht, sondern als Empfehlung reingenommen, denn sie kennen unsere Meinung dazu. Sie sind alt genug und es sind ihre eigenen Zähne.
Jugendliche, die eigene Entscheidungen treffen dürfen, sind meist kooperativer. Und wir müssen uns eingestehen, dass unser Miteinander immer mehr ebenbürtiges Geben und Nehmen ist.
Fazit: Unsere erste Wochenrückschau
Noch läuft nicht alles glatt – aber das meiste! Wir hatten heute zum Beispiel einen tollen Ausflug zu viert. Ganz ohne Murren – also fast.
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