Wer sich und seine Fähigkeiten realistisch einschätzt, kommt im Leben weiter als andere. Eine Studie der Uni Würzburg zeigt, wie Kinder eine präzise Selbsteinschätzung lernen können.
Und so viel sei an dieser Stelle schon verraten: Erfolgreich durch Förderung – es ist erstaunlich einfach!
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Ausbildung oder Studium? Lieber was mit Sprachen oder mit Naturwissenschaften, was liegt mir am ehesten? Wie zielsicher junge Menschen diese Fragen beantworten, hängt maßgeblich von einem Faktor ab: ihrem sozialen Umfeld. Das hat die Forschung nun herausgefunden. Im Rahmen der Langzeit-Studie untersuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler knapp 600 Familien.
Inhaltsverzeichnis
- Murmelspiel gibt Auskunft über die Fähigkeit zur Selbsteinschätzung
- Mit der richtigen Förderung präzise Selbsteinschätzung lernen
- Erfolgreich durch Förderung: Positive Effekte auch noch Jahre später nachweisbar
- Fazit: Kinder unterstützen, wenn sie Schwierigkeiten haben, ihre Fähigkeiten zu erkennen
- Mehr Ideen, um Kinder zu fördern
„Unsere Forschung zeigt, dass es Kindern aus bildungsfernen Familien schwerer fällt, sich und ihre Fähigkeiten realistisch einzuordnen.“
Prof. Dr. Fabian Kosse, Lehrstuhl für Data Science in Business and Economics, Universität Würzburg
Für viele wegweisende Entscheidungen im Leben, etwa die Berufswahl, sei das ein entscheidender Nachteil:
„Menschen, die ihre Fähigkeiten präziser einschätzen, sind im Schnitt beruflich erfolgreicher, haben höhere Einkommen und leben sogar gesünder.“
Prof. Dr. Fabian Kosse, Lehrstuhl für Data Science in Business and Economics, Universität Würzburg
Erfolgreich durch Förderung: Aber mit der entsprechenden Förderung können alle Kinder erfolgreich werden!
Murmelspiel gibt Auskunft über die Fähigkeit zur Selbsteinschätzung
Um die Selbsteinschätzung von Kindern im Grundschulalter zu messen, konzipierten die Forschenden ein neuartiges Spiel, bei dem die Kinder Spielzeug gewinnen konnten: Die Aufgabe der Acht- bis Neunjährigen bestand darin, Murmeln in Löcher zu rollen. Nach einer Trainingsrunde konnten sie selbst den Schwierigkeitsgrad der Aufgabe bestimmen, indem sie die Größe des Lochs wählten. Ein Treffer in ein kleineres Loch erzielte einen höheren Gewinn – allerdings erhöhte sich zugleich die Schwierigkeit und damit die Wahrscheinlichkeit, leer auszugehen.
„Eine Analyse der Spielergebnisse zeigt: Kinder aus Familien mit höherem sozioökonomischem Status waren erfolgreicher als Kinder aus Familien mit niedrigerem Status.“
Prof. Dr. Fabian Kosse, Lehrstuhl für Data Science in Business and Economics, Universität Würzburg
Mit der richtigen Förderung präzise Selbsteinschätzung lernen
Wie aber lässt sich diese nachteiligere Ausgangsposition aufholen? Das untersuchte die randomisierte Studie in einem zweiten Schritt. Dazu unterteilten die Forschenden Kinder aus bildungsferneren Familien per Zufall in zwei Gruppen: Eine wurde ein Jahr durch ein Mentoring-Programm betreut, für die andere gab es keine Förderung.
„Das Mentoring-Programm heißt „Balu und Du“. Dabei übernehmen junge, engagierte Menschen ehrenamtlich eine Patenschaft für ein Kind. Sie nehmen sich einmal wöchentlich ein paar Stunden Zeit, schenken ihm seine Aufmerksamkeit und erleben gemeinsam etwas.“
Prof. Dr. Fabian Kosse, Lehrstuhl für Data Science in Business and Economics, Universität Würzburg
Das Ergebnis: Nach einem Jahr erzielte die betreute Schüler*innengruppe deutlich höhere Gewinne im Selbsteinschätzungs-Spiel.
„Das Mentoring begünstigte die Selbsteinschätzung sogar so stark, dass die Kinder nach einem Jahr auf demselben Stand waren, wie Gleichaltrige aus sozioökonomisch starken Familien.“
Prof. Dr. Fabian Kosse, Lehrstuhl für Data Science in Business and Economics, Universität Würzburg
Die Forschenden konnten zeigen, dass es für die Entwicklung einer realistischen Selbsteinschätzung entscheidend ist, Kindern abwechslungsreiche, interaktive Aktivitäten zu bieten, gemeinsam zu spielen, zu basteln, zu musizieren oder Sport zu machen – und ihnen damit aufschlussreiche Erfahrungen zu ermöglichen.
Erfolgreich durch Förderung: Positive Effekte auch noch Jahre später nachweisbar
Wie nachhaltig diese interaktive Förderung ist, zeigt die Forschung ebenfalls: Sechs Jahre nach Ablauf des Mentorings untersuchten die Forschenden die Kinder — jetzt im Teenager-Alter — erneut und befragen sie zu ihren schulischen Leistungen.
„Wir wollten wissen: Wie schätzt Du Deine Leistungen in den Fächern Mathematik und Deutsch ein? Anschließend verglichen wir diese Selbsteinschätzung mit den tatsächlichen Noten, also der Einschätzung von Lehrerinnen und Lehrern.“
Prof. Dr. Fabian Kosse, Lehrstuhl für Data Science in Business and Economics, Universität Würzburg
Das Resultat: Selbst jetzt noch schnitten Kinder bei ihrer Eigeneinschätzung deutlich besser ab, wenn sie aus bildungsnahen Familien kamen oder das Mentoringprogramm durchlaufen hatten.
„Wir konnten zeigen, wie positiv und langfristig sich eine frühe Förderung bei Kindern auswirkt.“
Prof. Dr. Fabian Kosse, Lehrstuhl für Data Science in Business and Economics, Universität Würzburg
Fazit: Kinder unterstützen, wenn sie Schwierigkeiten haben, ihre Fähigkeiten zu erkennen
Kinder, die ihre Fähigkeiten realistisch einschätzen können, sind im Leben erfolgreicher. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie ihr euer Kind unterstützen könnt, wenn es Schwierigkeiten hat, seine Fähigkeiten zu erkennen:
- Ermutigt euer Kind, verschiedene Aktivitäten auszuprobieren, um herauszufinden, was ihm Spaß macht und worin es gut ist.
- Gebt eurem Kind konstruktives Feedback zu seinen Stärken und Schwächen.
- Helft eurem Kind, realistische Ziele zu setzen und diese zu erreichen.
Für weitere Unterstützung könnt ihr euch an einen Berater/eine Beraterin oder Lehrpersonen wenden.
Quelle: Self-assessment: The role of the social environment, Journal of Public Ecnonomics, DOI: 10.1016/j.jpubeco.2023.104908. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0047272723000907
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Yorum
30 Jul 2023Best best best..