Laut Prognosen werden 50 Prozent der Weltbevölkerung bis 2050 kurzsichtig sein. Warum immer mehr Kinder und Jugendliche Brille tragen – und wie wir Eltern gegensteuern können:
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Inhaltsverzeichnis
Die wichtigsten Kernergebnisse
- Fast 70 % der Deutschen tragen eine Brille
- Größter Zuwachs hat Kurzsichtigkeit unter Digital Natives: + 10 % sei 2008
- 33 % höheres Risiko für Kinder, die weniger als eine Stunde am Tag draußen verbringen
- 30 % höheres Risiko bei übermäßiger Nutzung von Smart Devices (Smartphones und Tablets)
Immer mehr Betroffene
41,1 Millionen deutsche Erwachsene ab 16 Jahren – das sind 67 Prozent der Gesamtbevölkerung – tragen laut der aktuellen Brillenstudie vom IFD-Allensbach eine Brille. 38 Prozent tragen sie dauerhaft, weitere 29 Prozent gelegentlich.
Keyfact #1:
Immer mehr Menschen tragen eine Brille, aktuell:
70 % aller Deutschen
Der Anteil der Brillenträger ist zwischen 1950 und 2000 stark gewachsen. In den 2000er-Jahren haben sich die Zahlen zunächst stabilisiert hat. Ab 2014 gab es dann einen deutlichen Sprung nach oben!
Keyfact #2:
Prognose der Wissenschaft: Bis 2050 werden ca. 5 Milliarden Menschen eine Kurzsichtigkeit entwickeln, das sind:
50 % der Weltbevölkerung
Kurzsichtigkeit als globale Epidemie
Der Myopie-Anstieg (Anstieg der Kurzsichtigkeit) ist zweifelsfrei ein globales Phänomen. Das Brien Holden Vision Institute prognostiziert in einer umfangreichen Analyse, dass bis 2050 knapp unter fünf Milliarden Menschen und somit 50 Prozent der Weltbevölkerung von Kurzsichtigkeit betroffen sein werden.
Keyfact #3:
Höchste Verbreitung von Kurzsichtigkeit in Ostasien (China, Taiwan):
90 % der Oberstufen-Schüler:innen betroffen
Immer jüngere von Kurzsichtigkeit betroffen
Keyfact #4:
Größter Zuwachs an Brillenträger:innen unter den Twens – auch bekannt als „Digital Natives“:
+ 10 % seit 2008
Fast jeder zweite Europäer in seinen Zwanzigern ist kurzsichtig: der zunehmende Anteil an Brillenträger:innen in den jüngeren Generationen beruht auf einer Zunahme der Kurzsichtigkeit. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie des European Eye Epidemiology Consortium.
Keyfact #5: Die ältere Generation ist deutlich weniger von Kurzsichtigkeit betroffen:
47 % der 25- bis 29-Jährigen
vs.
16 % der 65- bis 69-Jährigen
Kurzsichtig, weitsichtig: die am weitesten verbreiteten Sehfehler
Zu den häufigsten Sehfehlern in Deutschland zählen die Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Hornhautverkrümmung und Alterssichtigkeit:
Gründe für die Kurzsichtigkeit
Der digitale Wandel trägt für die Zunahme eine zentrale Verantwortung. Denn: Ein großer Risikofaktor für Kurzsichtigkeit ist die sogenannte Naharbeit, also jegliche Tätigkeiten, bei welchen das Auge in die Nähe fokussieren muss. So eben auch, wenn wir unsere geliebten PCs, Tablets und Smartphones nutzen. Heißt laut Kuratorium Gutes Sehen e.V.: Eine hohe Bildschirmzeit stellt enorme Belastung für die Augen dar!
Gemeinsam mit genetischen Veranlagungen und einem Mangel an Tageslicht kann das permanente Starren auf Bildschirme aller Art bis zum 30. Lebensjahr den Augapfel „in die Länge ziehen“. Dadurch entsteht Kurzsichtigkeit.
Unsere Augen unterschieden sich in ihrer Konstruktion kaum von denen bei Menschenaffen oder auch Dinosauriern. Für das permanente Schauen auf größere und kleinere Bildschirme sind sie ganz sicher nicht konzipiert.
Prof- Dr. Frank Schaeffel, Universitätsklinikum Tübingen, Forschungsinstitut für Augenheilkunde
Wirkungsvolle Maßnahmen gegen Kurzsichtigkeit
Aber wir können etwas gegen die grassierende Kurzsichtigkeit tun! Gerade wir Eltern sollten hier ein wachsames Auge darauf haben! Folgende Verhaltensweisen steuern einer Verschlechterung der Sehkraft entgegen:
- Regelmäßige Blickwechsel in die Ferne
- ausreichende (Nah-)Arbeitspausen
- Aufenthalt im Freien
Die Nutzung von Smartphones & Co erfordert eine Nahsicht und findet häufig in Innenräumen statt – zwei Faktoren, die Kurzsichtigkeit fördern können. Eltern sollten die Nutzung deshalb kontrollieren und dosieren. Die wichtigste Empfehlung: mehr Spielplatz, weniger Smartphone. Eine wirkungsvolle Maßnahme, die nichts kostet.
Prof. Wolf Lagrèze, leitender Arzt der Sektion Neuroophthalmologie, Kinderophthalmologie, Schielbehandlung am Universitätsklinikum Freiburg
Mit dem Sonnenlicht verfügen wir darüber hinaus über ein wirksames und sogar kostenloses präventives Mittel: In umfangreichen – ebenfalls asiatischen – Studien ist bereits gut belegt, dass das Risiko für Kurzsichtigkeit mit zunehmender Sonnenlicht-Exposition abnimmt. Eine jüngst publizierte Studie gibt sogar Hinweise darauf, wie die optimale Dosierung aussehen sollte: Ein Aufenthalt im Freien muss mindestens 15 Minuten am Stück dauern, damit das Sonnenlicht seine vorbeugende Wirkung entfalten kann. In der Studie zeigte sich außerdem, dass für einen messbaren Effekt bereits 2000 Lux Tageslicht ausreichen. Das ist eine Lichtstärke, die sogar an einem bedeckten Wintertag noch erreicht wird.
Quelle: Chen J et al. Smartwatch Measures of Outdoor Exposure and Myopia in Children. JAMA Network Open. 2024;7(8):e2424595. doi:10.1001/jamanetworkopen.2024.24595
Doch auch jüngere Technologien wie das Augenlasern erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Kein Wunder, schließlich lässt sich dank modernster Technik mit hoher Wahrscheinlichkeit und verschwindend geringem Risiko die vollständige Sehkraft zurückerlangen.
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