Kinder raus in die frische Luft! Aber selbst im gepflegten Siedlungsgarten lauern viele Gefahren für Kinder. Und das sind viel mehr als nur Giftpflanzen!!!
Tipps, wie ihr einen kindersicheren Garten gestalten und die neuen größten Risiken und Gefahren für Kinder im Garten reduzieren könnt.
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Nicht nur während der schönen Jahreszeit sollen Kinder raus ins Grüne. Sie sollen richtig im Dreck wühlen und sich mal schrammen oder mit einer Erkältung heimkommen. Das stärkt die Immunabwehr und spätere Allergien sind unwahrscheinlicher.
Dennoch gibt es sogar im gepflegten Siedlungsgarten viele Gefahren, vor denen wir unsere Kinder beschützen müssen. Selbst wenn wir direkt daneben sitzen, ist unser Blick doch häufig auf das Smartphone gerichtet …
Inhaltsverzeichnis
- Klassische Gefahren für Kinder in heimischen Gärten
- Kinder im Garten: Garten sicherer gestalten
- Kindersicherer Garten #1: Risiko von Verletzungen durch Klettern mindern
- Kindersicherer Garten #2: Unfallrisiken durch Gewässer, Pools & Co.
- Kindersicherer Garten #3: Unfallrisiken in Auffahrten und Siedlungsstraßen
- Kindersicherer Garten #4: Unfallrisiko Geräteschuppen
- Kindersicherer Garten #5: Unfallrisiko Baumaterial
- Kindersicherer Garten #6: Giftige Pflanzen im Familiengarten
- Kindersicherer Garten #7: Tiere im Familiengarten
- Kindersicherer Garten #8: Die Sonne
- Kindersicherer Garten #9: Messer, Gabel, Schere, Licht …
- Mehr zum Thema Kinder im Garten
- Über den Autor: Robert Brungert
Klassische Gefahren für Kinder in heimischen Gärten
Welche klassischen Gefahren lauern denn in heimischen Gärten?
- Risiko vor Verletzungen durch Stürze von Kletterbäumen
- Unfallrisiko am Gewässer oder an der Auffahrt
- Verletzungen im Gerätehaus oder an Steinhaufen
- Vergiftungsgefahr wegen der Bepflanzung im Garten
- Gefahr durch Tiere – Hunde, Waschbären, Wildschweine
- Sonnenbrand oder Verkühlung
- Messer, Gabel, Schere, Licht
Bei all diesen Gefahren kommt es natürlich auch auf das Alter der Kinder an. Kleinkinder klettern nicht auf Bäume und Schulkinder vergiften sich nur selten an den heimischen Pflanzen.
Kinder im Garten: Garten sicherer gestalten
Ein Restrisiko gibt es immer. Dennoch kann es helfen, mit offenen Augen durch den Garten zu gehen und Problemstellen ausfindig zu machen.
Kindersicherer Garten #1:
Risiko von Verletzungen durch Klettern mindern
Sowohl Jungs als auch Mädchen lieben es, auf Bäume zu klettern. Erinnert euch doch mal an eure eigene Kindheit! Wir sind doch auch alle auf Bäume geklettert. Es ist möglich, ihnen einige Bäume zu erlauben und eventuell sogar Kletterhilfen anzubringen? Unter diesen Bäumen sollten harte Gegenstände wie Ziersteine oder Steinfliesen verschwinden.
Kindersicherer Garten #2:
Unfallrisiken durch Gewässer, Pools & Co.
Kleinkinder und Gewässer lassen sich nur vereinbaren, wenn entweder jemand die Kinder mit wachem Auge hütet oder ein Zaun um das Gewässer aufgebaut wird. Für Kleinkinder würde bereits ein halbhoher Zierzaun genügen. Mit älteren Kindern wäre hingegen über die Gefahren zu reden. Auch hier sollte es einen Bereich geben, den sie aufsuchen dürfen. Es könnte sich dabei um eine flache Uferzone handeln. Die anderen Bereiche sollten sie auch zum Schutz der Natur meiden.
Einen eindringlichen Erfahrungsbericht von Christine findet ihr hier: Die große Gefahr für Kinder: WASSER – denn Kinder gehen leise unter! Sie schreien nicht, sie plantschen nicht laut im Wasser, sie rufen nicht um Hilfe …
Kindersicherer Garten #3:
Unfallrisiken in Auffahrten und Siedlungsstraßen
Für Kleinkinder wird selbst die Auffahrt zur Garage oder die Siedlungsstraße zur Gefahr. Wer die Möglichkeit hat, sollte diese Bereiche durch einen Zaun sichern.
Kindersicherer Garten #4:
Unfallrisiko Geräteschuppen
In vielen Gärten gibt es ein Gerätehaus mit Werkzeugen. Wer eine kleine Werkstatt mit Stecheisen, Sägen oder auch einen Giftschrank für Pestizide einrichtet, muss vorsichtig sein. Pestizide sollten im Garten mit Kindern verschwinden. Selbst Kunstdünger-Kügelchen können für Kleinkinder bereits zur Gefahr werden. Aber auch das Werkzeug, Klebstoffe oder die Elektrogeräte wirken speziell auf Jungs magnetisch. Was gefährlich sein könnte, verschwindet besser im verschließbaren Schrank.
Kindersicherer Garten #5:
Unfallrisiko Baumaterial
Viele junge Familien ziehen in die gerade fertiggestellte Wohnung. Der Garten ist zuerst vielleicht noch eine Baustelle mit Bauschutt, Baumaterial und Baumaschinen. Wenn Kinder einen Steinhaufen erklimmen und das Material nachgibt, ist das Bein vielleicht schon verstaucht. Lässt sich nicht alles direkt aufräumen, sollten Gefahrenstellen entschärft werden.
Kindersicherer Garten #6:
Giftige Pflanzen im Familiengarten
Wer seinen Garten noch bepflanzen möchte, sollte sich am besten in einer fachkundigen Gärtnerei erkundigen. Die Bepflanzung muss nicht nur mit dem Boden, dem Klima und der sommerlichen Trockenheit fertig werden. Die Vegetation sollte ungiftig sein, das Naschen an Pflanzen darf nicht toxisch wirken.
Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sind das die giftigsten Pflanzen im Garten:
- Blauer Eisenhut:
Der Blaue Eisenhut trägt sogar den unrühmlichen Titel der „giftigsten Pflanze Europas“. Sämtliche Teile der Pflanze enthalten Aconitin, das giftiger ist als das aus Krimis wohlbekannte Strychnin. Für den erwachsenen Menschen sind bereits etwa zwei bis sechs Milligramm reines Aconitin tödlich. Schon in der Folge des Hautkontakts beim Pflücken der imposanten, tiefblauen Blüten können sich Symptome zeigen. Häufig kommt es jedoch zu Vergiftungen, weil die Knolle des Eisenhuts mit Sellerie- oder Meerrettichwurzeln verwechselt wird. Auch die Blätter landen, aus Unkenntnis oder in Verwechslung mit Petersilie, in Salaten. - Engelstrompete:
Bei der Engelstrompete handelt es sich um ein bis zu fünf Meter hohes Ziergewächs mit auffällig großen, hängenden Trompetenblüten. Auch bei dieser Pflanze sind alle Teile giftig. Im Fall einer Vergiftung können die Symptome – insbesondere Verwirrtheit und Bewusstseinsverlust – bis zu zwei Tage lang andauern. - Wunderbaum (Ricinus):
Der Wunderbaum wird gerne wegen seiner großen, tiefrot gefärbten Blätter als Zierpflanze kultiviert. Er bildet rotbraune, mit weichen Stacheln besetzte Kapselfrüchte mit bohnenförmigen Samen aus, die gern gepflückt werden. Ricinussamen sind jedoch hochgiftig. Für eine tödliche Vergiftung mit Ricin reicht bei Kindern bereits eine Aufnahme von drei bis fünf gut zerkauten Samen aus. Nicht nur der Verzehr, sondern auch der Hautkontakt mit den Samen, besonders mit durchbohrten Samen – wie sie teilweise an Halsketten zu finden sind – können schwere Allergien auslösen. Da hier die feste Samenschale durchbohrt wird, können die Giftstoffe direkt in die Haut gelangen. Solcher Schmuck darf unter keinen Umständen in die Hände von Kindern gelangen.
Einige Giftpflanzen haben wie die Tollkirsche, die Eibe und der Liguster hochgiftige Früchte. Diese oder deren Samen enthalten die Giftstoffe, eine tödliche Überdosis ist schnell erreicht. Andere Giftpflanzen wie der Efeu, der Lebensbaum oder der Fingerhut laden die Kinder zwar nicht zum Verzehr ein, sind beim Verschlucken der giftigen Pflanzenteile jedoch ebenfalls sehr gefährlich.
Eine weitere Gefahr sind Pflanzen, die sich selbstständig ansiedeln. Die meisten Unkräuter sind glücklicherweise unbedenklich. Ambrosia verstärkt jedoch das Risiko für Allergien und einige Pilze sind sehr giftig. Auch dieses Risiko der zufälligen Ausbreitung sollte nicht unterschätzt werden. Glücklicherweise gibt es bereits Apps für Mobilgeräte, mit denen sich viele Pflanzen bestimmen lassen.
Wenn ein Kind sich eventuell vergiftet hat, kann ein Anruf im regional zuständigen Giftinformationszentrum hilfreich sein. Stellen sich bereits schwere akute Probleme ein, wäre wie bei einem schweren Unfall direkt der Rettungsdienst mit der 112 zu kontaktieren.
Kindersicherer Garten #7:
Tiere im Familiengarten
Ein vielerorts übersehenes Risiko sind Tiere im Garten. Nur selten springt ein scharfer Hund über den Zaun, ganz ausschließen lässt es sich jedoch nicht.
In einigen Wohnlagen wären eher Waschbären und Wildschweine das Problem. Diese verschaffen sich trotz Zaun zu Gärten und Mülltonnen Zugang und können aggressiv werden. Füchse oder Luchse sind hingegen fast immer sehr scheu und wären nicht einmal in Randlagen eine Gefahr für Kinder im Garten.
Auch Ratten sind eine Gefahr für spielende Kinder, aber aus anderem Grund. Wo sich bereits Ratten ansiedeln, sind schwere hygienische Mängel zu befürchten. Außerdem übertragen Ratten Krankheiten und Parasiten. Auch diese werden über Tag kaum zum beißenden Problem, da sie erst mit der Dämmerung richtig aktiv werden. Dennoch wird ein fachkundiger Kammerjäger zur guten Adresse.
Kindersicherer Garten #8:
Die Sonne
Eine häufig unterschätzte Gefahr ist die Sonnenkraft. Kinderhaut ist besonders empfindlich. Selbst mit einer Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor sollten sie nicht zu lange an die pralle Sonne, wenn sie diese nicht gewohnt sind.
Siehe dazu auch:
Kindersicherer Garten #9:
Messer, Gabel, Schere, Licht …
Bereits vor über 150 Jahren etablierte sich mit dem Struwwelpeter der Kinderreim „Messer, Gabel, Schere, Licht sind für kleine Kinder nicht“. Viele kennen ihn noch aus der eigenen Kindheit und haben heute vielleicht ihren eigenen kleinen Struwwelpeter, der jede Gelegenheit mitnimmt.
Während erreichbare Messer und Gabeln in der Küche meist stumpf sind, ist es im Garten gefährlicher. Der Gasgrill wird zur Verlockung, Elektrokabel lassen sich mit der Heckenschere besiegen, Steckdosen reagieren auf Wasser und der vollautomatische Rasenroboter fährt über Igel und Kinderhand hinweg.
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Über den Autor: Robert Brungert
Mit ländlichen Wurzeln waren Natur und Tiere schon immer große Themen für Robert Brungert. Vielleicht verbringt er deswegen gerne seine Zeit mit und in der Natur. Nicht nur im Garten, sondern auch im WWW bleibt er seinen Themen treu und wirkt an Info-Seiten zur Gartengestaltung und Kleintierhaltung mit. Sein Schwerpunkt ist der praktische Alltag, den er in seine Themen einfließen lässt.
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