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Wachtelhaltung mit Kindern im Familiengarten: Tipps vom Experten

Wachtelhaltung mit Kindern im Familiengarten: Tipps vom Experten

Wachteln als Haustiere? Wie einfach sind sie zu halten, was sollte man beachten?
Wir durften selbst im Rahmen eines Haustauschs mal Wachteln zwei Wochen lang betreuen und fanden sie ganz entzückend und richtig praktisch! Ein Wachtel-Experte erzählt euch aus erster Hand, worauf ihr beim Halten von Wachteln im Familiengarten achten müsst.


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Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

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Wachteln halten im Familiengarten: Tipps vom Experten


Unsere Wachtel-Erfahrung

Wer sein Haus im Familienurlaub tauscht, der hat machmal auch Haustiere zu betreuen. Für Kinder übrigens eine ganz hervorragende Gelegenheit, verschiedene Haustiere und deren Haltung kennenzulernen!

Wir bekamen also den Auftrag, während unserer Tauschs die Wachteln der Tauschfamilie zu betreuen. Insgesamt waren im Tauschgarten etwa zehn Hennen und ein Hahn beheimatet. Womit ich nicht gerechnet habe: auch gegenüber Fremden haben sie durchaus Streichel-Qualitäten! Wenn unsere Kinder den „Wachtelstall“ betreten haben, haben sich die Wachteln ohne Probleme hochnehmen, auf den Schoß setzuen und streicheln lassen! Und wenn das Hähnchen gekräht hat, dann war das ein entzückendes Geräusch!

Ein Learning war: Wasser, Wasser, Wasser! Täglich frisches Wasser ist essentiell! So klein die Tierchen auch sind – sie trinken eine Menge! Uns wurde das so erklärt: Wachteln haben eine höhere Körpertemperatur. Aus diesem Grund verderben die Eier nicht und sind auch für Allergiker:innen geeignet. Aber dafür müssen die Tiere auch viel trinken. Und glaubt mir: das tun sie!! Aber insgesamt war die Versorgungsarbeit echt überschaubar – und auch von größeren Kindern zu bewältigen.

Wir durften dafür täglich die hübschen Eierchen holen und essen. Es waren auch jeden Tag verlässlich 10-12 Eier gelegt. Und ja: man braucht zum Knacken der rohen Eier tatsächlich eine Wachteleierschere – ohne die geht gar nichts!

Mehr zum Thema Haustausch erfahrt ihr übrigens hier: Haustausch mit Familie


Wachteln  – was sind das eigentlich für Tiere?

In Deutschland halten die meisten Menschen Japanische Legewachteln. Es gibt zwar auch hübsche Zierwachteln, doch die Legewachteln überzeugen mit so vielen Vorteilen, dass sich über 90 Prozent der Wachtelhalter:innen für sie entscheiden.

Japanische Legewachteln

Daher soll es auch in diesem Artikel ausschließlich um die Haltung der Japanischen Legewachteln gehen.

Wachteln…

  • … sind etwa so groß wie Tauben und wiegen zwischen 250 und 350 Gramm. Sie wachsen rasant und sind schon nach 6–7 Wochen ausgewachsen.
  • … legen bis zu 300 Eier im Jahr – echte Mini-Delikatessen! Du kannst sie zum Frühstück essen, zum Backen oder Braten verwenden oder als hübschen Hingucker auf kalten Platten einsetzen.
  • können fliegen. Deshalb brauchst du eine Voliere oder einen komplett geschlossenen Stall.
  • werden sehr zahm und suchen oft den Kontakt zu Kindern. Wenn du ihnen ab und zu ein paar Leckerbissen bringst, kommen sie dir bald fröhlich entgegen, sobald du den Stall betrittst.
  • … leben am liebsten in kleinen Gruppen von 4–6 Hennen. Auf einen Hahn kannst du gut verzichten – es sei denn, du willst züchten.

Unser Tipp: Japanische Legewachteln gibt es mittlerweile in über 20 verschiedenen Farben. Such dir einfach deine Lieblingsfarbe aus – oder stell dir eine bunte Truppe zusammen!

Wachteln Farben

Darf ich Wachteln im Garten halten?

Ja! Wachteln zählen zu den Kleintieren, und die darfst du grundsätzlich im Garten halten – ohne Zustimmung des Vermieters oder einer Behörde.

Da sie ähnlich wie Kaninchen gepflegt werden und oft auch in Kaninchenausläufen leben, gibt es auch mit Nachbarinnen selten Probleme. 

Spätestens, wenn du ein paar frische Wachteleier verschenkst, ist die anfängliche Skepsis meist schnell verflogen – und wer weiß, vielleicht ziehen bald auch bei deinen Nachbarinnen Wachteln ein.


Sind Wachteln laut?

Wachtelhennen sind sehr leise. Du hörst höchstens mal ein sanftes Piepsen. Ganz anders die Hähne: Vor allem im Frühling und Frühsommer hört man sie häufiger. Ihr Ruf klingt eher wie das Zirpen einer Grille, kann aber empfindliche Nachbar:innen stören.

Unser Tipp: Wenn du eine ruhige Gruppe willst, halte einfach vier bis fünf Hennen ohne Hahn. Das ist nicht nur leiser, sondern meist auch friedlicher.


Wachteln halten im Familiengarten:
Wie kann ich Wachteln im Garten halten?

Viel Platz musst du für deine Wachteln im Garten nicht einplanen, dann sie sind anspruchslos. 

Ein Blick in die Tierschutzgesetze verblüfft: Für sechs ausgewachsene Wachteln wird eine Stallfläche von nur 0,5 m² gefordert. Für jede zusätzliche Wachteln sollen nochmals 450m² hinzukommen. Was sich viel anhört, entspricht weniger als die Fläche eines DinA4-Blattes.

Unser Tipp: Für 5–6 Wachteln eignet sich ein Kaninchenauslauf mit 2–3 m² Fläche. Das gibt ihnen genug Platz zum Wohlfühlen und ermöglicht eine sinnvolle Strukturierung.

Wachtelstall im Sommer im Garten

Ideal sind Modelle, die teilüberdacht sind, denn bei Regen und Wird brauchen die Wachteln einen geschützten Platz, um sich zurückziehen zu können.


Wachteln halten im Familiengarten:
Welche Einrichtung braucht ein Wachtelstall?

In der Natur verlassen die Wachteln nur sehr selten die schützende Deckung. Auch wenn die Wachteln bei uns vor Fressfeinden geschützt sind, steckt das Verhalten noch tief in den Wachteln. Verstecke wie Schutzhäuschen, kleine Wachtelzelte oder einfach nur Tannenzweige sorgen dafür, dass die Tiere entspannt und glücklich sind.

Unser Tipp: Beim Kauf von Wachtelhäusern solltest du darauf achten, dass diese zwei Eingänge haben. Ideal ist ein großer Eingang an der Front und ein „Notausgang“ an der Seite. So können rangniedere Wachteln das Wachtelhaus verlassen, wenn eine etwas zänkische Wachteln das Haus betritt.

Folgende Einrichtung solltest du unbedingt im Wachtelstall einplanen:

Wachtelhaus

Ob als Versteck, als Platz für die Eiablage oder als Schutz vor Regen und Wind. Ein Wachtelhaus bildet das Herzstück des Wachtelstalles. 

Leider werden im Handel oft sehr kleine Häuser angeboten. Für eine Gruppe aus 5-6 Wachteln sollte das Wachtelhaus eine Größe von mindestens 40 x 25 cm haben und über zwei Eingänge verfügen. Natürliche Materialien wir Holz haben sich bewährt und werden von den Wachteln sehr gut angenommen.


Sandbad

Ein Wälzen im Sand hilft den Wachteln ihr Gefieder sauber zu halten. Lästige Parasiten und überschüssigen Talg werden Wachteln beim sogenannten „Sandbaden“ los. Doch das Sandbad erfüllt nicht nur funktionale Aufgaben: Ein gemeinsames Sandbad baut Stress ab und verbessert das Zusammenleben in der Gruppe.

Sandbad für Wachteln

Um deinen Wachteln die Möglichkeit zu bieten, zusammen im Sand zu baden, musst du ein etwas größeres Sandbad anbieten. Mindestens 30 x 25 cm sollte das Sandbad haben um Platz für zwei bis drei Wachteln zu bieten.

Unser Tipp: Speziellen Badesand brauchst du nicht zu kaufen. Gewöhnlicher Bausand, wie er in jedem Baustoffhandel erhältlich ist, reicht vollkommen. Zumischen kannst du etwas Holzasche und Kieselgur, um die reinigende Wirkung zu verbessern.


Futtersilo und Tränke

Frisches Wasser und sauberes Futter bietest du deinen Wachteln am besten in einem Futtersilo und einer Stülptränke an. Bei einer kleinen Wachtelgruppe aus 5-6 Tieren sollte die Stülptränke 1,5 bis 2 Liter Wasser aufnehmen. Wählst du ein Futtersilo mit 2-3 Kilogramm Fassungsvermögen, musst du das Futter nur alle paar Tage nachfüllen.

Täglich solltest du die Tränke reinigen und das Wasser austauschen. Dann sobald deine Wachteln kein sauberes Wasser mehr haben, stellen sie das Eierlegen sofort ein. 

Unsere Erfahrung: Wachteln trinken wirklich viel!


Frischfutterschale

Eine Frischfutterschale ist zwar kein Must-have, doch die Vorteile überzeugen. 

Frischfutterschale für Wachteln

Ob übrig gebliebenes Obst, geraspelte Karotten oder Gräser aus dem Garten. Direkt in die Einstreu gestreut, ist alles schnell verscharrt und wird von den Wachteln nicht mehr gefressen. In der Frischfutterschale bleibt das Futter sauber und die Wachteln können es in Ruhe fressen.


Was fressen Wachteln?

Um die enorme Legeleistung erbringen zu können, brauchen die Wachteln hochwertiges, energie- und vitaminreiches Futter. Hierbei bildet ein speziell für Wachteln hergestelltes Futter die Basis der Ernährung. Dieses wird den Wachteln über den ganzen Tag hinweg im Futtersilo angeboten.

Als Ergänzung bietest du deinen Wachteln viel Grünfutter, direkt aus dem Garten an: Löwenzahn, Klee, Gänseblümchen und die unterschiedlichsten Kräuter werden von den Wachteln sehr gerne gefressen. Zusätzlich kannst du deinen Wachteln noch Gemüse und Obst anbieten.

10 Frischfuttersorten, die Wachteln gerne fressen:

  1. Geraspelte Möhren
  2. Äpfel
  3. Erdbeeren
  4. Himbeeren
  5. Maiskolben (frisch)
  6. Feldsalat
  7. Kopfsalat
  8. Wassermelone
  9. Zerkleinerte Brennnessel
  10. Gurken

Wachteln halten im Familiengarten:
Was mache ich mit den Wachteln im Winter?

Dass die Wachteln während des Sommers auf frischer Wiese ein schönes Leben haben, wird schnell klar, wenn du sie beobachtest. Doch irgendwann naht der Winter und du fragst dich, was du im Winter mit den Wachteln machen kannst.

Wachteln sind sehr robust und halten Temperaturen von -15°C aus, solange diese nicht über Tage hinweg anhalten. Zu schaffen machen den Wachteln im Winter zwei Dinge: Kalte Zugluft und Feuchtigkeit.

Idealerweise holst du deine Wachteln im Herbst aus dem Kaninchenauslauf in einen trockenen Innenstall. Hierzu reicht bereits eine Box mit 1-2 m². Eine dicke Schicht trockene Einstreu (Hanfstreu oder Kleintierstreu), ein zugluftfreier Stall und gutes Futter reichen schon aus, um deine Wachteln gut durch die kalte Jahreszeit zu bringen.

Was die Legetätigkeit während des Winters angeht, hast du die folgenden beiden Möglichkeiten:

  1. Ohne Kunstlicht: Bietest du deinen Wachteln kein zusätzliches Kunstlicht an, stellen die Wachteln das Eierlegen zum Wintereinbruch ein und beginnen meist im März wieder mit dem Legen der Eier.
  2. Du nutzt künstliches Licht: Verlängerst du mit einer Lampe die natürlichen Tage der Wachteln auf 12 Stunden, legen die Wachteln auch während der Wintermonate Eier.

Hinweis: Uneinig sind sich die Züchter jedoch, welche Variante schonender für die Wachteln ist. Einige Züchter „gönnen“ den Wachteln die Legepause im Winter. Andere bieten den Wachteln Kunstlicht, um die Tage zu verlängern. Dadurch haben die Wachteln mehr Zeit um Futter aufzunehmen, was ihr Körper im Winter dringend benötigt, um den Wärmeverlust auszugleichen.


Kann ich selbst Wachtelküken ausbrüten?

Hast du dich entschlossen einige Wachteln in deinen Garten einziehen zu lassen, findest du sicher in deiner Nähe einen Züchter, der dir einige Tiere abgeben würde. Doch im Folgenden möchten wir dir gerne eine weitere Möglichkeit vorstellen: Kaufe dir Wachteleier und brüte sie mit einer Brutmaschine selbst aus!!

Wachteleier ausbrüten

Auf den ersten Blick klingt das schon etwas verrückt und schwierig. Doch wenn du bereit bist, dich einige Stunden mit dem Thema zu beschäftigen und dir das Grundwissen aneignest, dann wird deine erste Wachtelbrut gelingen. Du erlebst mit, wenn die Wachtelküken aus den Eiern schlüpfen, die ersten Tapser machen und zu stolzen und robusten Wachtelhennen heranwachsen.

In dieser „Wachteleier ausbrüten-Anleitung“ erfährst du Schritt für Schritt wie du vorgehen musst, was du für das Brutprojekt benötigst und wie du die Küken nach dem Schlupf warmhältst.


Wie verwende ich Wachteleier in der Küche?

Wachteleier lassen sich in der Küche ähnlich wie Hühnereier verwenden. Im Folgenden haben wir die 5 wichtigsten Tipps zur Verarbeitung von Wachteleiern zusammengestellt.

Gefärbte Wachteleier

Wachteleier in der Küche:

  1. Backen: In Rezepten verwendest du anstatt einem Hühnerei einfach vier Wachteleier
  2. Öffnen: Beim Aufschlagen der rohen Wachteleier verwendest du am besten eine Wachteleierschere, denn so einfach wie Hühnereier lassen sich Wachteleier leider nicht öffnen.
  3. Schälen: Um Wachteleier zu schälen rollst du die Eier mit der flachen Hand über eine feste Fläche. Dann kannst du die Eischale meist in einem Stück abziehen.
  4. Aufbewahren: Wachteleier verderben nicht. Sind sie älter, vertrocknet der Ei-Inhalt und sie sind dann fast leer.
  5. Verwendungen: Die Verwendung von Wachteleiern ist extrem vielseitig. Ob als Dekoration auf kalten Platten, als Mini-Frühstücksei, als gefärbtes Wachtel-Osterei oder als hartgekochte Eier in der Vesperdose der Kinder. Wachteleier machen immer eine gute Figur!

Über den Autor: Heiko Fröhlich

Ich halte seit über 30 Jahren Wachteln und verbringe täglich Zeit mit meinen Tieren – ihr Wohl liegt mir besonders am Herzen. In dieser Zeit habe ich viel Fachwissen gesammelt, das ich auf wachteln.net gerne weitergebe. Mein Ziel: möglichst vielen Menschen die Wachtelhaltung näherzubringen und besonders Anfänger:innen mit praktischen Tipps zu unterstützen.

Bilder: Depositphotos (1), Muttis Nähkästchen (4), Heiko Fröhlich (10)


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Wachteln halten im Familiengarten: Tipps vom Experten

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Hier plaudert Birgit, alias Mutti, 40+, seit 2009 aus dem Nähkästchen: Authentizitäts-Freak, selbstbewusst grauhaarig, kreativ angehaucht, völlig unperfekte Mutter. Familienblog aus dem Leben mit zwei Jungs - Mutter allein unter Männern. Mehr über Muttis Nähkästchen: About. Nix verpassen? Folgt mir via Social Media oder Newsletter.

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