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Der optimale Familienhund: Tipps zur Auswahl

Der optimale Familienhund: Tipps zur Auswahl

Viele Leute wissen von ihrem Hund nicht viel mehr, als was er gekostet hat. Wenn der Hund jedoch Teil einer Familie mit Kindern sein soll, gibt es einige wichtige Auswahlkriterien!
Tipps für die Wahl eines Familienhundes, der gut mit Kindern zurechtkommt. Plus Tipps zu seriösen Züchtern.


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Birgit und Christine von Muttis Nähkästchen

Für alle, die uns noch nicht kennen: Hier plaudern Birgit und Christine aus dem Nähkästchen und schreiben über das (Über-)Leben mit Kindern.

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Voraussichtliche Lesedauer: 15 Minuten

Wenn eine Familie sich einen Hund anschaffen will, muss sie sich zuvor über einiges Gedanken machen. Am besten kauft man die Fellnase noch bevor das erste Baby auf der Welt ist. Und sucht sich dafür einen guten und seriösen Züchter aus. Hier findet ihr hilfreiche Tipps, welcher Hund am besten zu euch passt.


Der optimale Familienhund


Buchtipp: Kind braucht Hund: Wie sie beste Freunde werden

Kind braucht Hund Cover

Kind und Hund – ein perfektes Team. Lernen Welpen bald nach der Geburt Menschenkinder als tolle Gefährten kennen, kommen sie ein Hundeleben lang bestens mit ihnen aus. Die kritischen ersten zehn Wochen entscheiden daher über das Wohl der Familie für viele Jahre.

Ein junger Hund und ein kleines Kind, die ausgelassen miteinander im Garten herumtollen – das ist der Stoff, aus dem die schönsten Familienvideos sind. Genau diese Szenen haben Eltern im Kopf, wenn sie entscheiden, einen Welpen ins Haus und in die Familie zu holen. Werden ein paar wichtige Dinge beachtet, wird das Wunschbild zur Realität. Hund und Kind müssen lernen, einander zu verstehen. Durch Verstehen entsteht Vertrauen. Ohne dies kann es zu aggressivem Verhalten oder gar gefährlichen Situationen kommen. Dieses Buch erklärt, was Kinder, Eltern und Großeltern wissen müssen, damit die kleinen Vierbeiner ausgeglichene, verlässliche, kinderliebe beste Freunde werden. Fundiert beschrieben werden wichtigen Eckpunkte, die der Hund lernen muss. Und die die Menschen lernen müssen. Ein wertvolles Basisbuch für alle, die sich einen Hund in die Familie holen wollen!

Ich darf mit freundlicher Genehmigung des ecowin-Verlages exklusiv eine gekürzte Leseprobe aus dem Buch veröffentlichen:

Gekürzte Version aus dem Buch Kind braucht Hund: Wie sie beste Freunde werden:

Der optimale Familienhund ist mittelgroß bis groß

Ein größerer Hund zieht weniger Aggressionen des Kindes auf sich als ein kleiner. Außerdem sind kleine Hunde wie Dackel und Terrier oft recht angriffslustig. Das hat wohl mehrere Gründe:

  1. Erstens ist Aggression oft eine ängstliche Abwehrhaltung, was bei dem Größenunterschied zwischen Dackeln und Menschen nicht verwunderlich ist. Sie sehen sich fast immer Riesen gegenüber und müssen sich so fühlen wie ein Mensch unter Elefanten und Nashörnern. In solch einer Herde würden sich Menschen wohl auch durch Rufen, Klatschen o.Ä. bemerkbar machen, damit sie nicht niedergetrampelt werden.
  2. Zweitens lässt man kleinen Hunden eher Aggressionen durchgehen als großen. Denn die wenigsten Menschen fürchten sich vor keifenden Dackeln oder Chihuahuas, die meisten aber vor grummelnden Doggen, Rottweilern und Bernhardinern. Die Angehörigen kleiner Hunderassen sind im Schnitt schlechter sozialisiert und weniger gut trainiert als große Hunde.
  3. Drittens ist ihnen die Aggression zum Teil angezüchtet. Dackel und Terrier mussten in Fuchs- und Dachsbauten eindringen, um mit den äußerst wehrhaften Besitzern zu kämpfen. Dafür braucht es einiges an Angriffsbereitschaft. Große Hunde sind in der Regel ausgeglichener und versuchen sich seltener durch Aggression durchzusetzen.

Der optimale Familienhund ist mehr als drei Jahre alt und schon vor der Geburt des Kindes bei der Familie

Je älter der Hund nämlich ist, desto besser funktioniert die Interaktion zwischen ihm und einem Kleinkind. Und je länger er schon vor dessen Geburt zur Familie gehört, desto stärker kommuniziert er mit ihm. Außerdem toleriert ein Hund das Verhalten von Kindern viel mehr, wenn er schon länger im Haushalt lebt als sie.

Ein Hundewelpe muss hingegen erst lernen, mit seiner Umgebung zurechtzukommen. Er weiß zum Beispiel nicht von Geburt an, dass er sehr vorsichtig mit seinen spitzen Milchzähnen umgehen muss. Und dass man Menschen nicht anspringen soll, um sie zu begrüßen. Freilich kann man ihm das alles rasch beibringen. Aber wenn sich das Kind etwa wehrt, weil die Zähne piksen oder es umgeworfen wurde, machen Hund und Kind in solch einer Situation eine unangenehme Erfahrung miteinander. Das ist nicht gerade förderlich für ihre Beziehung.

Ein Welpe hat auch noch nicht erfahren, dass Menschen manchmal aus Hundesicht komische Dinge machen, wie ihm verliebt in die Augen zu starren oder ihn zu umarmen. Auch dies wird er natürlich bald begreifen, wenn er gut sozialisiert wird. Es erfordert also etwas mehr Aufmerksamkeit und Bedacht, einen Welpen zum besten Freund eines Menschenkindes zu machen.


Der optimale Familienhund ist männlich oder weiblich

Ob Rüde oder Dame, ist Geschmackssache. Beide können wunderbar mit Kindern umgehen, wenn sie gut sozialisiert sind. Die Wissenschaft hat keinen Unterschied bezüglich Freundlichkeit, Verspieltheit, Aggressivität, Neugier oder anderen Eigenschaften gegenüber kleinen wie großen Menschen bei Rüden und Hündinnen festgestellt.

Freilich gibt es aber ein paar geschlechtsspezifische Besonderheiten in der Hundehaltung: Rüden markieren gerne. Hundedamen haben in der Regelzwei Mal im Jahr eine Läufigkeit. Dann muss man hinter ihnen immer wieder blutige Tropfen aufwischen und sie von Ersteren fernhalten, sonst gibt es Nachwuchs.


Der optimale Familienhund kommt aus gutem Haus

Einen pumperlgesunden, sozial verträglichen Welpen bekommt man nicht auf einem Parkplatz vor einer Messehalle. Und schon gar nicht über eine Bestellung im Internet. Man erhält ihn auch nicht in Tiergeschäften. Ein Hund wird einem nicht geliefert, indem vor dem Haus ein Kombi haltmacht, aus dessen Kofferraum man sich einen von mehreren kleinen, süßen, »wegen des Stresses bei der Fahrt ein wenig verdreckten« Rackern aussuchen kann.

Er kostet einen Monatslohn und nicht nur ein Taschengeld. Man bekommt einen mit höchstmöglicher Wahrscheinlichkeit pumperlgesunden und sozial verträglichen Welpen außerdem gar nicht leicht. Ein guter Züchter vergibt seine Welpen nur an Leute und Plätze, bei denen er mit höchstmöglicher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen kann, dass es ihm dort sein Leben lang gut gehen wird.


Was gute Züchter fragen

Ein guter Züchter will deshalb von den »Welpenanwärtern« vieles wissen:

  • Wie viel Zeit sie für den Hund haben, wie viele Stunden pro Tag er später alleine sein muss.
  • Ob sie sich schon genug über das Wesen eines Hundes informiert haben. Oder dies zumindest tun, bis er bei ihnen einzieht.
  • Werden sie mit ihm die Hundeschule besuchen? Und soll der Hund irgendwelche Hobbys erlernen oder Ausbildungen zum Rettungshund, Therapiehund oder Ähnliches machen?
  • Ob man sich der Höhe der Ausrüstungs-, Futter- und Tierarztkosten bewusst ist.
  • Nimmt die Familie den Hund mit in den Urlaub?
  • Ob man andere Haustiere hat, die Wohnung groß genug, die Gegend hundefreundlich und ausreichend Bewegungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten gewährleistet sind.

Aus all diesen Informationen wird er sich ein Bild machen, ob sein Welpe dort glücklich sein wird. Das dient sowohl dem Tierwohl und nützt auch den neuen Besitzern. Wenn die Umstände nicht passen, wird es für sie sehr stressig, für einen Hund zu sorgen. Dann wird der Vierbeiner leicht zum Problemhund, mit dem die Kinder nicht gut auskommen und der mehr Frust als Freude ins Haus bringt.


Wie man einen guten Züchter erkennt

Wenn einen der Züchter nicht sowieso fast zu einem Besuch herzitiert, darf man sich dort ruhig einladen. Und man sollte auf jeden Fall gleich mit Kind und Kegel zu einem ausgemachten Termin auftauchen. Am besten stattet man ihm den ersten Besuch schon ab, bevor die Welpen auf der Welt sind. Man kann sich dann die Mutterhündin und ihr Wesen ansehen. Auch über den Vater sollte man sich beim Züchter informieren. Er gibt immerhin rund die Hälfte seines Erbguts und seiner Wesensanlagen an die Welpen weiter.

Ein guter Züchter kennt seine Hunde sowie die Wesensmerkmale, Bedürfnisse und Eigenheiten ihrer Rasse wie kein anderer. Er sollte sie den Welpenanwärtern so ausführlich erklären, dass ihnen der Kopf raucht. Als Elternteil sollte man so neutral wie möglich auf eventuelle Problempunkte achten und diese offen und ehrlich ansprechen. Es ist besser, sicherzugehen, dass alles passt, als viele Jahre lang zu bereuen, dass man nicht auf seinen Verstand oder eine Intuition gehört hat, nach dem Motto: Das wird schon passen! Es gibt praktische Checklisten und Erklärungen von seriösen Tierschutzorganisationen im Internet, in denen man alles findet, worauf man achten soll.


Merkmale von seriösen Züchtern

Seriöse Züchter haben sich auf ein bis zwei Hunderassen spezialisiert. Signalisiert jemand, dass er ständig Welpen beliebiger Rassen zur Verfügung hat, ist das ein ganz schlechtes Zeichen. Dann dealt er mit Welpen aus dubiosen Zuchtstätten, die möglicherweise geschmuggelt wurden und keinerlei Sozialisierungsmaßnahmen und Gesundheitsvorkehrungen genießen durften. Oder er hält arme Mutterhündinnen der Moderassen als Gebärmaschinen.

Seriöse Züchter betreuen höchstens einen Wurf auf einmal. Sie bieten gesunde, gut gewachsene, gut sozialisierte Welpen an und erzählen keine herzzerreißenden, kitschigen Geschichten vom tragischen Tod der Mutterhündin und den armen kleinen Waisenwelpen, die sie mit der Flasche großgezogen haben.

Ein seriöser Züchter ist Mitglied im Verband oder Verein, der jeweiligen Rassen und züchtet nach dessen Regeln.

Bei einem guten Züchter kann man die Mutterhündin und die Welpen besuchen. Er wird dabei aber penibel auf die Hygiene achten. Die Umgebung muss sauber sein, und die Welpen dürfen nicht in ihren Exkrementen liegen. Ein seriöser Züchter lässt seine Welpen impfen, entwurmen und ihnen einen Chip implantieren, was übrigens alles auch gesetzlich vorgeschrieben ist.

All dieser Aufwand bei der Mutterhündin, dem passenden Rüden und den Welpen kostet viel Zeit, Aufwand und Geld. Die 1.000 bis 1.500 Euro, die man für so einen kleinen (pumperlgesunden und sozial verträglichen) Welpen auf den Tisch legen oder überweisen muss, sind für einen Hobbyzüchter meist nur ein Ausgleich der Spesen.

Ein ordentlicher Hundezüchter fixiert den Handel immer mit einem Kaufvertrag. Und er garantiert, dass Sie ihm den Vierbeiner zu jeder Tag- und Nachtzeit zurückbringen können, wenn Sie oder die Kinder nicht mit ihm zurechtkommen oder andere Probleme auftreten. Er gibt Ihnen dann in der Regel zumindest den größten Teil des Kaufpreises zurück.


Der optimale Familienhund hatte einen guten Start ins Leben

Ob ein Hund ein Kinderfreund und sozial verträglich ist, entscheidet sich in den ersten Wochen nach der Geburt. Damit der Hund später kein problematisches Benehmen zeigt und prima mit Kindern umgehen kann, braucht er also einen guten Start ins Leben.

Entscheidend ist auch die Phase nach der Geburt in der Wurfbox. Sie steht idealerweise im Wohnzimmer des Züchters und nicht im Abstellraum oder gar im Stall. Das ist nämlich die Zeit, in der sich das Nervensystem der Hundebabys bildet und sich an Reize anpasst. Die Kleinen lernen, was gut und schlecht für sie ist, was gefährlich und was harmlos ist, wer ihr Freund ist und vor wem sie sich in Acht nehmen sollten. Dazu werden Unmengen von Schaltkreisen in ihrem Hirn angelegt, neue Nervenzellen entstehen und werden miteinander verdrahtet.

Der Welpe braucht aber nicht nur eine Mutter und Menschen, die ihn gut umsorgen, sondern auch eine interessante, stimulierende Umgebung. Ein Tier, das in einer sehr reizarmen Umgebung aufwächst, ist emotional nicht ausgewogen, schreckt sich vor Kindern, Erwachsenen, anderen Hunden, Geräuschen und allem, was ihm fremd ist. Er ist auch nicht normal lernfähig, weder bei seinem Sozialverhalten noch bei Alltagsaufgaben. Außerdem fördern kleine Reize die Widerstandskraft gegen verschiedene Krankheiten.

Zwischen der vierten und zwölften Lebenswoche lernt ein Welpe, wie seine Sozialpartner aussehen. Bei den Vorfahren der Hunde wären das die erwachsenen Wölfe des Rudels, heute sollten das andere Hunde und Menschen sein. Und zwar alle möglichen Menschen: Babys, Kleinkinder, größere Kinder, Erwachsene und alte Menschen. Dieser Filter bewirkt, dass später im Leben bestimmte Nervenzellen im Gehirn aktiviert werden, wenn der Welpe einen Sozialpartner sieht. Nach dieser Zeit ist es schwierig, dieses Filtersystem noch zu verändern und bisher unbekannte Arten als Sozialpartner zu akzeptieren.


Der optimale Familienhund wurde vom Züchter zugeteilt und hat sich nicht seine Familie selbst gewählt

Manche Züchter lassen die Familie sich einen Welpen aussuchen oder machen die Verteilung zum Glücksspiel. Das funktioniert so: Die Familie reist während der ersten acht Wochen an, um die Welpen zu besuchen, oder noch schlimmer, hat sie noch nie zuvor gesehen und kommt, um gleich einen abzuholen. Sie wird vom Züchter zum Welpenzimmer geführt.

Nun gibt es zwei Möglichkeiten, wobei ich mir schwertue, zu urteilen, welche davon mehr geeignet ist, den vom Charakter her unpassendsten Welpen zu finden.

  1. Erstens: Der Welpe wird nach dem Aussehen oder einer Aktion beurteilt, die er zufällig in den zehn Minuten zeigt. Sein Charakter und sein Verhalten, das er die restlichen 1430 Minuten des Tages zeigt, ist irrelevant.
  2. Zweitens: Einer der Welpen schaut zufällig gerade in die Richtung der Tür und bemerkt die Ankömmlinge als Erster. Er tapst auf sie zu und leckt dem Jüngsten die Hand. »Jö, er hat sich dich ausgesucht, den müssen wir nehmen, er will zu uns gehören«, denkt oder ruft die Familie unisono.

Auf diese Art bekommt man einen ganz speziellen Welpen ins Haus: nämlich jenen beliebigen, der aus irgendeinem Grund gerade munter ist.


Beratung durch Züchter

Ein seriöser Züchter berät die Familie, welcher der Welpen am besten zu ihr passt. Darum hat er sie beim ersten Besuch nach Strich und Faden über ihre Lebensweise, Hobbys und Pläne mit dem Hund ausgefragt. Er hat die Eltern und die Kinder beobachtet, ob sie eher ruhig oder hektisch, sportlich oder gemütlich, eher rechthaberisch oder lernwillig erscheinen. Der Züchter hat die Welpen von Geburt an beobachtet und umsorgt. Er kann ihre Charaktere abschätzen und beurteilen, ob sie als Jugendliche und Erwachsene eher vorsichtig oder draufgängerisch, eher ruhig oder quirlig, eher scheu oder anhänglich sein werden.

Eine junge Familie mit kleinen Kindern, Haus und Garten, bei der ständig etwas los ist, wird mit einem anderen Hund besser zurechtkommen als eine alleinstehende Mutter mit einem größeren Mädchen oder Jungen in einer Stadtwohnung. Ein lebhaftes Kind, das mit dem Hund aufregende Sachen wie Dog-Dancing, Frisbee fangen, Rettungsarbeit oder lange Spaziergänge durch die Natur vorhat, wird mit einem anderen Welpen glücklicher als ein schüchternes, ruhiges Kind, das einen Partner zum Kuscheln, Reden und vorsichtigen Spiel braucht.


Der Züchter hat immer recht?

Das heißt freilich nicht, dass man sich dem Züchter nach Strich und Faden ausliefern muss. Ein seriöser Züchter wird genau begründen, warum er diesen und jenen Welpen für passend hält. Tut er das nicht und hat man kein Vertrauen in seinen Vorschlag, weil man zum Beispiel das Gefühl hat, er will einem nur einen Welpen aufschwatzen, weil er keinen anderen mehr übrig hat oder weil der zu sonst niemandem passt, bedankt man sich höflich für seine bisherigen Bemühungen, verabschiedet sich und sucht sich einen vertrauenswürdigeren Züchter.


… ist aus einer Show- oder Familienhundezucht

Schwedische Forscher entwickelten einen »Hundementaltest« (Dog Mentality Assessment) und untersuchten damit das Wesen von vielen Hunden. Die Forscher fanden keine Unterschiede zwischen den Rassegruppen nach der ursprünglichen Verwendung. Das liegt wohl daran, dass die meisten der heutigen Vierbeiner nicht mehr bei Jägern, Hirten und Bauern im Dienst stehen und für ihre tägliche Futterration rackern müssen. Die Hunde werden heute als Familienhunde gehalten. Jagd, Einsätze als Rettungs- oder Therapiehund, Hütetraining und Ähnliches werden oft nur nur „als Hobbys“ ausgeübt.

Populäre Familienhunde sind vom Charakter her eher verspielt und sehr sozial. Die meisten Welpen-Anwärter wollen von den Züchtern lebhafte, lustige Gesellen und keine ruhigen, phlegmatischen Hunde. Zumindest, bis sie draufkommen, dass ein agiler Hund im Alltag viel anstrengender ist als ein gemütlicher.

Neben den Showlinien und Familienhundezuchten gibt es bei vielen Hunderassen Arbeitslinien. Sie werden zum Beispiel für den Einsatz als Jagd-, Such- oder Polizeihund gezüchtet. Man kann ihnen die Arbeit leichter schmackhaft machen und sie verschiedenste Aufgaben lehren. Allerdings sind sie auch aggressiver, denn sie müssen sich bei Bedarf gegen starke Gegner durchsetzen.

Für Familien mit kleinen Kindern sind wohl Nachkommen von Showhunden am besten geeignet. Mit ihnen kann man nicht viel falsch machen. Sie werden zwar nicht so leicht zum Agility- oder Dog-Dancing-Star avancieren, aber ein verlässlicher Partner für die Jüngsten sein. Einen Hund aus einer Arbeitslinie anzuschaffen, macht nur Sinn, wenn man ihn auslastet und seinen Arbeits- und Bewegungsbedürfnissen gerecht wird. Sonst wird er sich langweilen und viel Unsinn anstellen. Reine Familienhunde von seriösen Züchtern sind natürlich auch eine gute Wahl.

Nie vergessen dürfen Eltern, dass die genetische Mitgift der Hunde nicht einmal die halbe Miete ist. Die schwedischen Forscher berichten, dass die Charaktereigenschaften höchstens zu einem Viertel vererbt werden. Zu mindestens drei Vierteln werden die Charakterzüge eines Vierbeiners also durch die Erziehung und die Sozialisation geformt. Ob aus einem Hund ein verspielter Kinderfreund oder ein aggressiver Wadelbeißer wird, entscheiden also zum größten Teil die Menschen, die ihn aufziehen.


… hat irgendeine Farbe, die ihn nicht krank macht

Die Fellfarbe ist Geschmackssache und sollte kein wichtiger Grund sein, sich für einen speziellen Hund zu entscheiden. »Dunkle Hunde sind selbstsicher«, »Blonde Hunde sind nervös«, »Bunte Hunde neigen zu Panikreaktionen«! Solche Aussagen verirren sich zwar immer wieder in populärwissenschaftliche Bücher, Zeitschriften und auf Hundethemen-Webseiten, sind aber wissenschaftlich nicht nachvollziehbar.

Wichtiger als die Farbe ist bei einem Welpen auf jeden Fall sein individuelles Temperament. Hat ein Züchter einen bunten Wurf, sollte man sich nicht wegen seiner Farbe auf einen Welpen versteifen.

Vorsichtig muss man auch bei Modefarben sein, wie der Merlefärbung. Sie ist sehr hübsch, birgt aber ein großes Risiko: Die ungleichmäßige Färbung beruht bei ihr auf dem Effekt, dass die Pigmentzellen teilweise nachträglich zerstört werden, weil ein Erbfaktor (SILV) eine Mutation trägt. Solche Zellen werden aber nicht nur in der Haut, sondern auch im Innenohr und in den Augen zerstört.


© Jochen Stadler (2021) Kind braucht Hund: Wie sie beste Freunde werden, ecowin Verlag


Autor Jochen Stadler
© Udo Titz

Über den Autor

Jochen Stadler ist Biologe und schreibt als Wissenschaftsjournalist für die Austria Presse Agentur, die Wochenzeitschrift profil und heureka!, das Wissenschaftsmagazin der Wiener Stadtzeitung Falter.

Er arbeitete bei der Österreichischen Hundewasserrettung mit Hunden unterschiedlichster Rassen und bildet seine Flat-Coated-Retriever-Hündin Kleo zum Rettungshund zu Wasser und zu Lande aus.


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